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Sächsische Elbzeitung : 04.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192211048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19221104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19221104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-04
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 04.11.1922
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ächsische Elbzeitung Anzclgen-Annabme bl« IkStislen» vorn, !> Uhr, grösirre Anzclge» am läge vor dem Erschelnkn. OrtSprelS I»r die NlklnschrtttttUe, lüM., Ulr AuiwSrNae >5 M., FamIIIeiia»zk!akn I»»/. Ermiisilaung labkll II. schwieriger Latz «ach Uebereiukunli), Reklame und Eingesandt die lleilc SSM. Äei Wiederholungen entiprechender Rabatt. >1« »TSchMcht Elbzeltuna" erschein! lliglich mit iNn«»ahine der Lonu, und Feiertage. Lie Ausgabe erfolgt »ich«, S Uhr. BejugSpret«: monatlich Idi) M., durch Boten oder die Post ieinschliekl. Bestellgeld» ^I«t«I«e Rr. v M. Bestellungen nehmen die Briefträger und Postanstallen, sowie gätungsbotcu an Tageblatt für die Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemeindeverbands-Girokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecherr Bad Schandau Nr. 22 — Draht-Anschrift: Elbzcltung Bad Schandau Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners« dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch- führe, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitmig, Alma Hieke — Verantwortlich: K. Nohrlapper Rlchterlchel«c« el«,einer Rümmer« »«folge höherer «ewatt, Streik, Aussperrung, BelriebSstSrung berechtigt de» Bezieher «ich! zur tistrzuug des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Lettung. ITr. 259 Bad Schandau, Sonnabend, den November O22 66 Iahrg. Für eilige Leser. * Die Reichsreglerung '-in »ur die Neparationskommission eine Denkschrift ansgearbckei, in oeren Mittelpunkt nach nicht amtlichen Mitteilungen der Vorschlag einer auswärtigen Gold anleihe von 500 Millionen Goldmark stehen soll. * Die neutralen Finanzsachverständigen wurden vom Reichs kanzler in einer Abendgesellschaft empfangen und nahmen am Freitag ihre sachlichen BcraNmgcn auf. * Der NeichSrat und der zuständige Neichstagsausschnß stimmten der Erhöhung der Posttarife um 100 ?L für de» 15. November zu. * Der Reichstag wird wegen den Verhandlungen über die Naparationssrage seine Sihungen erst am 13. oder 14. Novem ber wieder ausnehmcn. * In Genf wurde erneut eine lebhafte Debatte über die Zu lassung des Deutschen als Amtssprache aus der Arbekskonferen» geführt. psfischmsrzen. tiber die Entwicklung unserer Po st Verhältnisse wtrd Niis von besonderer Seite geschrieben: Man kann es ruhig so nennen, ohne einer hohen Be hörde damit zunahczutrcten, denn wir wissen ganz genau, daß man in ihrer Mitte selbst nicht anders darüber denkt: Es ist auf die Dauer nicht mehr tragbar, wie in den Reichs- und sonstigen öffentlichen Betrieben die andau ernde Entwertung des Geldes durch fortgesetzte Hinauf schraubung der Tarife eingeholt werden soll. Was ist nicht schon in Vorkriegszeiten darüber gespottet worden, wenn die Verkehrsvcrwaliungcn sich hinsctzten und mit dem Bleistift in der Hand zu errechnen suchten, um wieviel Prozeirt sie nur die Tarife zu erhöhen hätten, um bestimmte Mehrerträge aus ihnen hcrauszuwirtschaften. Das war damals alles noch ein Kinderspiel gegenüber dem Treiben dem wir uns jetzt Monat für Monat, ja man wird bald sagen können, Woche für Woche ausgesetzt sehen. Für den 15. November werden abcrnials Verdoppelungen der Ge bühren im Bereiche des Postverkehrs angckündigt. Ein fach ans dem Grunde, weil die Ausgaben der Verwaltung eben wieder um das Doppelte gestiegen sind und, wenn man den November etatsmäßiy vorwcgnimmt, nach seinem Ablauf wahrscheinlich abermals nm 100 A gestiegen sein werden. » Die „Revisionen" der Tarife folgen sich allzu rasch aufeinander, die Zeit znm Nachdenken oder zum Suchen nach anderweitigen Hilfsmitteln ist viel zu knapp bemessen, als das; mau nicht schließlich immer wieder zu dem be rüchtigten Bleistiftexempcl seine Zuflucht nähme, vielleicht auch nehmen müßte. Das ist eben das Verzweifelnde dieses Verfahrens: Es wird nachgerade ohne jedes Nachdenken geübt, rein mechanisch, weil die Verhältnisse zu drängend sind, uin ein anderes Verfahren noch zuzulassen. Und ob wohl der Neichspostminister selbst eingestchcn muß, daß der Briefverkehr z. B., seitdem das Fernbricsporto auf 6 Mark erhöht werden mußte, ganz enorm zu rück g e g a n g e n ist, wird dieser Satz vom 15. November ganz schematisch auf das Doppelte erhöht, unbekümmert darum, daß der Verkehr dann notwendigerweise noch mehr zusammenschrnmpsen wird. Wenn es beim Fernsprech verkehr bisher ohne solche Einbußen abgegangeu ist, wenn sogar, wie Herr Giesberts Mitteilen konnte, heute mehr Anmeldungen als.Abmeldungen vorliegen, weil dieses moderne Verkehrsmittel eben nicht entbehrt werden kann, so muß doch auch hier ein Umschwung cintrcten, so wie die fieberhafte, und deshalb keineswegs gesunde Ge schäftstätigkeit aus dem schleichenden in den offenen Krisenzustand dahingcrät, dem sie sichtlich entgcgenstcnert. In jedem Falle entwickelt sich die Postverwaltung, so mehr sie auf diesem Wege fortschrcilet, desto vorbehaltloser zu einem Institut gegen den Verkehr. Selbst Herr Giesberts mußte jetzt darauf Hinweisen, wie wichtige kul turelle und soziale Interessen voir der ständigen Erhöhung der Tarife schwer getroffen werden. Er sieht Len Zu sammenbruch großer Organisationen, besonders der sozialen und der Wohltätigkeitsorganisa tionen voraus, wie ihm auch nicht verborgen bleibt, daß gewisse Kulturintcresscu und Menscheukreise von diesem Verfahren schwer getroffen werden, die ohnehin einen nahezu schon hoffnungslosen Kampf umS Leben zu führen haben. Ja selbst viele Behörden müssen in Verlegenheit geraten, wie sie sich diesem ungeheuren Anschwellen eines ihrer wichtigsten Ausgabepostens gewachsen zeigen sollen. Aber Minister Giesberts weiß sich im Angesicht eines De fizits von 50 bis 60 Milliarden anders nicht zn helfen, und wenn er g-ar für das nächste Jahr schon jetzt einen Fehl betrag von 120 bis 150 Milliarden voraussieht, so kann man sich Wohl denken, daß ihn», Ler seit der November revolution ununterbrochen an der Spitze der Reichs Post- Verwaltung steht, nichts weniger als Wohl zumute ist. Schon jetzt stellen die Pevsoualausgabeu drei Viertel der gesamten Ausgaben der Postverwaltung dar. Be greiflich genug, daß im Angesicht dieses Verhältnisses der Nejchsrat auch diesmal wieder eine Vereinfachung Lev Verwaltung für erforderlich erklärt, wenn nicht schließlich I die gesamte Arbeit der Post lediglich zur Erhaltung ihrer t Beamten und Angestellten geleistet werden soll. Aber die Verantwortlichen gleiten über diesen wunden Punkt seiner Verwaltung immer Wiede- mit entsagnngsvollcm Achsel zucken hinweg, als wenn sich über ihn wohl viel redeir, aber zu seiner Überwindung gar nichts tun ließe. Woran es fehlt, ist doch wohl der kaufmännische Geist, der sich, so schwer auch die Zeiwerhältnisse geworden sein mögen- keinesfalls mit der bloßen Kunst des Fortwnrsch- telns begnügen würde. Das zeigt das tägliche Beispiel des großen Geschäftslebcus, das zeigt auch mancher Zweig der Staatsverwaltung, dessen Führung sich das Leben weniger bequem macht. Hat doch der Eisenbahnminister Gröner z. B. eben erst für das Halbjahr April-Oktober 1022 in der Neichsciseubahnuerwaltung sogar einen klei nen Überschuß ausweisen können, nachdem er es noch im vorigen Jahr an dem Wettlauf der Defizits sehr wohl mit der Neichspostverwaltung aufnehmeu konnte. Warum das, was dort reckst' war, nicht auch hier sollte billig sein können, ist eigentlich nicht einzusehen. * Die erhöhten Gebühren im Ausschuß genehmigt. Der Neichstagsausschns! für Postangclcgenheiten beschäf tigte sich nm Freitag mit den» vorgcschlagenen, in voriger Woche bekanntgcgebeneu Erhöhungen dec Gebühren. Nach knrzer Debatte wurden die Vorschläge angenommen. Da nach kostet: Die Postkarte im Ortsverkehr 3 Mark, kn Fernverkehr S Mark. Der Brief iin Ortsverkehr bis 20 Gramm 4 Mark, von 2g bis 100 Gramm 8 Mark, von 100—250 Gramm 12 Mark. Der Brief in: Fernverkehr bis 20 Gramm 12 Mark, von 20 bis 100 Gramm 16 Mark, von 100 bis 250 Granun 20 Mark. Die Drucksache- bis 25 Gramm 2 Mark, 25 bis 50 Granun 8 Mark, 50 bis 100 Gramm 6 Mark. 100 bis 250 Gramm 12 Mark, 250 bis 500 Graurm 16 Mark, über 500 Gramm bis 1000 Gramm 20 Mark. Das Pückrlnn bis 1 Kilo 24 Mark In der AuscluaULcrsctznng wandten sich die Abg Bruhn (Deulschu.), Fischer (Soz.), Morath kD. Volksp.) gegen jede Erhöhung der Postgebühren für Zeitungen. Die Not der Zeitungen sei zu groß, als daß sie noch die geringste Belastung ertragen könnte. Der polksparteiliche Redner wies besonders auf die Gefahr hin, die darin liege, daß bei der wirtschaftlichen Not der Zeitnngen sich jetzt ans Kosten der deutschen Publizistik Blätter breitmachten, die vom ausländischen Kapital unter« stützt würden. Insbesondere nannte Redner eine von Dänemark unterstützte Zeitung in Schleswig. Das Neichspostministerium hat für den Postbezug der Zeitungen angeordnet, daß die ZcitungSbezngsgelder künftig den Verlegern schon bei Beginn der Bezugszeit zur Verfügung zn stellen sind. Außerdem soll ab 1. Januar 1923 eine Ziegelbezugszeit von einem Monat zngelasscn werden, so daß die Verleger in Ler Lage sind, Leu Bezugs preis monatlich künflia neu festzusetzen. Die katastrophale Markeniweriung. Wilde Hausse für Devisen und Effekten. Berlin, 3. November. Der beängstigende Sturz der deutschen Mark setzte sich an der heutigen Börse fort, Ler Dollar stieg schon im Laufe des Morgens auf 6500 und wurde bei Börsenschluß amtlich mit 6160 notiert. Dieses Weichen des anfänglichen Dollarkurses war lediglich beträchtlichen Devisenabgaben der Neichsbank zn verdanken, anderes Material war über- Haupt nicht anaeboten. Die Spekulation scheint lebhaft am Werke zu fein. Vian sprach offen davon, daß von deutscher Sette an den internationalen Börsen plätzen, vor allem in Newhork, Milliardenbeträgc von Mark auf den Markt geworfen werden, die den Kurs scheinbar unaufhaltsam niederzwingcn. Entsprechend be wegten sich auch inländische Effekten weiter stark nach oben. Das Publikum sucht sich in Angstkäufen zn über bieten, und die technischen Einrichtungen halten dem An drang gegenüber kaum noch stand. Es verlautet sogar, Vorbesprechungen der zuständigen Börsenstellcii über eine vorübergehende Schließung, etwa auf 14 Tage, würden gepflogen. Eine Gotdanleihe? Die Vorschläge des Ministers HsrmeS. Das Reichskabinett hat dem Wunsche der Rcpircw tionskommisston entsprechend eine Denkschrift über dio Finanzlage ausgcacbcitet, Lio der Kommission als Studienmaterial dienen soll. Darin wird zugleich von den deutschen Vorschlägen zur Stabilisierung der Mark die Rede sein. Amtlich wird darüber noch geschwiegen, aber es verlautet, daß die Goldbestände der Neichsbank nicht in Angriff genommen werden sollen, sondern daß sowohl der Reichskanzler wie auch Ncichsfinanzministcr Dr. Hermes vorziehen würden, wenn eine Lösnng Les Problems auf dem Wege über eine A u s l a n d s g o l d a n l e i h e er zielt werden könnte. Der Neichsfinanzminister Hali dafür den Betrag von 500 Millionen Goldmark den Delegierten der Ncparationskommission gegenüber ge nannt. Sir John Bradbury allerdings hat alsbald bemerkt, daß eine solche Summe wohl nicht aus- reichen würde, um einen Erfolg der Stützmigsakliou zu garantieren. Im übrigen werden sich die deutschen Vor schläge ungefähr auf folgenden Gcdankengängcn auf- bauen: Eine Valanzicruug Lcö deutschen Staatshaushalts ist so lange nicht möglich, als nicht eine Festigung der Mark bewirkt werden kann. Eine solche Festigung aber bangt wiederum von der Möglichkeit ab, eine Goldanlcihe kn Auslände zur erfolg reichen Durchführung der Stütznngsaktiou anszunchincn. Eine solche Möglichkeit endlich wäre nnr dann geboten, wenn die Ncparaüonskowimission sich berekstnden könnte, einen Teil der jenigen Garantien, die ihr durch den Versailler Vertrag auf das deutsche Volksvcrmögen überschrieben worden sind, an die Geldgeber abzutrctcn. Ob Barthou dazu bereit ist, wird alle» vings bezweifelt. Bradburys Auffassung. Einem amerikanischen Pressevertreter erklärte Brad bury, man habe in Berlin gefunden, Laß der Kanzler und der Fiuauzministcr bereit sind, alle Anstrengungen zu machen, nm dem Wiederherstellungsausschuß einen Ein blick in die wirkliche Lage Deutschlands zu geben. Es scheine ihm, als könnte das deutsche Budget nur Lurch drastische Maßnahmen wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Diese Maßnahmen müsse man suche»» und die Verantwortlichkeit zwischen dem Wieder- herslellungsausschnß und der deutschen Regierung teilen,. ' IDie Neparationsverhandlungen „ W^mf nächste Woche vertagt. Berlin, 4. Nov. I» der gestrigen Besprechung mit den Mitgliedern der NeparationSkounntsston überreichte der Neichsfiuanzministcr eine schriftliche Ausarbeitung über die schwebende Schuld und über die Stabilisierung der Mark. Die Mitteilung weiterer schriftlicher Darlegnngen wurde vereinbart. Die Besprechungen nehmen Anfang nächster Woche ihren Fortgang. Nie türkische Krisis. Rücktritt Les Kabinetts?' Räch wie vor ist die Lage zwischen Angora und Kork- stautinopel sehr gespannt. AuS den letzten Depeschen aus Angora spricht eins große Unnackfgiebigkeit hinsichtlich der Teilnahme der Pforte au der Konferenz. Wahrscl-einlich wird Las Kabinett ein Manifest veröffentlichen und dauu zurücktreten. Änderung der Entente-Orientpolitik. Der Londoner französische Botschafter hat au Lord Eurzon eine Anfrage gerichtet, ob Lie britische Negierung möglicherweise gemeinsam mit der französischen Negie rung bei den Türken V o r st e l l u n g e n wegen einer von den Türken geplanten Aushebung cinerArmec in Ostthrazien erheben würde. Die Absicht der türkischen Nationalistensührer sei gewesen, nicht weniger als 30 000 Soldaten zusammen zu bringen. Der Londoner Schritt der französischen Negierung bedeutet, so schreibt der fran zösische Berichterstatter, daß von Poiuearö in naher Znkuu'ft e i n e e n e r g i s chcre Politikdeu Türken gegenüber erwartet werden darf.
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