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Sächsische Volkszeitung : 26.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191711268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19171126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19171126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-26
- Monat1917-11
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.11.1917
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«eschästsstelle und Redaktion r Dresden «A. 18, Holbeinstrabe 46 Nr. SV« 1«. Jahrq. Montag!>cn 2«. November 1917 BrziigSPrei-, Ausgabe X mit Mustr. Beilage diertel>!ihr!ich 8.4» -V. In Dresden und gm» Deutsch land frei HanS in Ocsierreich e S.»di X. - Ausgabe n viertel,äkriich 8. t« I» , Dresden und ganz Deutschland srei Haus 8.L8 in Oesterreich 4.ÄS X. etnzel-Nuinmer L» 1- !' Di« Sächsische Bolkszeitnna erscheint an allen Wochentagen nachmittags. — Fernsprecher 21366 ' Postscheckkonto Leipzig Nr. 14797 Sluretse»: Annahme Non Sieschästsanzeiaen blS IV UHr. von Familienanzeige» bis tt Ukr »,rm. PretS flii die Petit Spaltzeile »k q. Im Rech», meleil 8» Z. gamilien-Anzeigen 8» ^ Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fern sprecher ausgcgebene Anzeige» tonnen wir die Deranlwortlichteit sürdie Richtigkeit des Teztes nicht übernehmen. Sprechstunde der Redaktion: 11—18 Uhr veri». Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Jentrumspartei. Ausgabe mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilagc. Zur Lage Der preußische Wahlgesetzentwilis ist am pestrige» Sonn tag heransgekomme». Er zerfällt in zwei Teile, i» einem Entwurf Uber die Znsamniensetznng des Herrenhauses uns einem solchen für das Abgeordnetenhaus. Tao Hei' renhans erbält eine starke Vermehrung der Sipe, deren Zahl -bis 510 betragen tan». Die Mitglieder iverden voin König Penisen, und zwar teils direkt und teils ans Präsentation. Der König kann direkt berufen die Prinzen des Königlichen HauseS und des Fürstlichen Hauses von Hohenzollern, welche volljähng sind und Weiler bis zn 15,0 Perwnen, die sein be- londercS Pertranen genießen und ans denen die Krvnan- wälte zn nehmen sind. Diese Bernfiingen erfolgen sämtlich ans Lebenszeit. Ans Grund von Präsentatio» beruft der König weiter ans Lebenszeit 60 Personen ans reichsstün- digen, gräflichen und sonstigen bevorrechtigten Hänsern. Für -die Dauer ihrer Stellung bernst der König auf Präsenta tion 86 Bürgermeister größerer Städte, 86 Beisitzer von ländlichen Grundstücken über 10l> Hektar, wenn diese schon 5-6 Jah>e Fomiiienbesitz Ware», 86 Leiter von großen Unter neblnnngen des Handels und der Industrie. Tann beruft der .König ans Präsentation aus 12 Jahre 72 Mitglieder der siädlischen und ländlichen Selbstverwaltung, 8 Vertreter von Berlin, I Vertreter der Hohenzollernschcn Lande, 86 An gehörige der Landwirtschaft überhaupt, 86 Vertreter des Handels und der Industrie, 12 Vertreter des Handwerks, >6 der Hochschulm und 16 der evangelischen und katholischen Kirche. Ans der Zusammensetzung ist unzweifelhaft zu er sähen, daß dein preußischen Herrenhaus sehr viel frisches Blut zugefülnt wild. Mau hat die allerdings etwas veraltete, etwas einseitige Landständelammer gewissermaßen beseitigt und dafür den wichtigsten Berufen Vertretungen zngestan- den. Alle Wünsche konnten nicht erfüllt werden, aber es "steht doch immer noch bei der Krone im Nahmen der 156 Mitglieder ohne Präsentation solche einzelner Stände zu berufen, die vermöge ihrer Größe und ihrer Bedeutung einei! Sit! im Herenhanse habe» müßten. So sind die Ar beiter nicht besonders nnfgeführt worden. Bei der Ver schick enariigkeit der Arbeiterorganisationen mag es sehr sch» er, ja fast unmöglich sei», diesen Organisationen oder dein ganzen Stande eine Vertretung festziilegeii, aber man darf doch hoffen, daß Arbeiter in das Herrenhaus berufen werde», wie schon die Berufung des christlichen Gewerk- schastSsührer Stegerwald gezeigt hat. eben die Bedeu tung der Vertretung der anderen Stände braucht wohl kein Wort gesagt zu werden, sie -ergibt sich ganz bon selbst ans der Würdigung, die für sie in der Vorlage enthalten ist. Fettgehalten hak die preußische Negierung an dem Bern- lungSrecht des Königs. Die Mitglieder des Herrenhauses sind keinem Wahlkampf ansgesebt, der auch der Entwicke- lnngsgeschichte dieses HanseS nicht entsprechen würde. Je- denialls wird i» Preußen die Neuordnung großzügig durch- gesührt. Wünsche bleiben immer noch, daher wird der neue Entwurf sicher manche Kritik erfahren, die hoffentlich seinem guten Kern keinen Abbruch tut. W-aS nun die Aendernng der- preußischen Wahlgesetzes anbelangt, so enthält der Ent wurf wirtlich die vorher wiederholt angelündigten Bestim mungen deS freien, geheimen, direkten Wahlrechtes. TaS alte System der öffentlichen Wahl von Wahlmännern ist ge fallen. Der Preuße wählt jetzt seine Abgeordneten selbst, ve-i ansgesetzt daß der Wühler 25 Jahre alt ist, sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befindet und ein Jahr im Wahlort seinen Vohnsitz hat. Der Kandidat muß wenig sten:' 86 Jahre alt sein und drei Jahre die preußische Staats angehörigkeit besitze». Wer wehr als die Hälfte aller abge gebenen Stimmen bekommt, ist gewählt, sonst findet unter den beide» Kondidaten mit der größten Stimmenzahl eine engere Wahl statt. Auch eine Aendernng in der Wahlkreis- Einteilung findet statt. Die Stadt- oder Landkreise werden io zusa-nmengesaßt, daß ans je 256 000 Einwohner ein Ab geordnete: entfällt. Große Kreise erhalten darnach die ent sprechende Anzahl von Abgeordneten und wenn ein Wahl kreis bei der Volkszählung über 250 060 Einwohner zählt, so erhält er einen weiteren- Abgeordneten. Es kann alio ei» Wahlkreis mit 250 661 Einwohner zwei Abgeordnete wählen. Dem Entwurf ist die übliche Begründung beige- geben, die im vorliegenden Falle einen Hinweis auf die durch den Kricg veränderten Verhältnisse ans die Unhalt- ba'ckeit des Dreiklass-enwahlrechteS »sw. -enthält. Unsere Meinung über diese Art -der Wahlreform haben wir früher -schon gesagt. ES liegt kein Grund vor, sie zu ändern. Was nun die Zustände in Rußland anbelangt, so sind sir noch nicht klar genug, nm ein Urteil darüber zn fällen. Man weiß nicht, ob die jetzigen Machthaber die Kraft haben, die Zügel der Negierung zu behalten, daher kann man noch nicht entscheiden, ab ein Waffenstillstandsallgebot einen Zweck hat oder nicht. Es ist unklug, sich- jetzt schon großen Hossnnngen hi »Zugaben, sondern man muß in Ruhe ab- warten, wie sich die innere russische Lage gestaltet. Erst »KAM - --.-1.--^»«»»«»»» --.- -a.—-. - ',««> i Das Netteste vom Tage H N «Ne Iieiilw AM« (Amtlich. W. T.-B.) Großes Hauptquartier, den 26. November 1017. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprechl: In Flandern nur zeitweilig zwischen Poelkapelle und Ghelnvelt gesteigerte Fenertätigkeit. Vorfeldkämpfe ver liefen für uns erfolgreich und brachten Gefangene ein. Nord östlich von Passchendaele scheiterte der Vorstoß eines eng lischen Bataillons. Ans dem Schlachtselöe südwestlich von Eambrai wieder- Holle der Feind hartnäckig seine Angriffe auf Jnchy. Die dort in den vorhergehenden Tagen in Abwehr und Angriff bewährten Truppen wiesen auch gestern den Feind restlos ab. Unser Vernichtungsfeuer schlug in feindliche Trnppen- ansammlilngen und in die Bereitstellung zahlreicher Panzer- klnftivagen südlich von Craincourt. Schwächere Infanterie stieß, gegen Bonrlon vor; sie wurde znrückgeschlagen. Aus den letzten Kämpfen bei Bonrlon hinter unseren Linei verbliebene Engländernester wurden im blutigen Nah kampf gesäubert. Acht Offiziere, mehr als 806 Mann wur den gefangen, 26 Maschinengewehre erbeutet. Am Südwestrande des Waldes von Bonrlon und west lich von Fontaine brachten uns nächtliche sehr heftige Hand granatenkämpfe den erwünschte» Geländegewinn. Nördlich von Benteux griff der Feind nach heftigem Trommelfeuer an. Er wurde allgewiesen. Ein englischer Vorstoß östlich von Ericonrl brach vor unseren Hindernissen zusammen. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Nach schärfster Fcuerstcigcrung griff der Franzose in 4 Icin Breire zwischen Samogneux und Beamnonl an. Seine ersten Angriffswellen, durch unser Jnsanlerie- und Artillcriefener zersprengt, fluteten in ihre Ausgangs stellungen zurück. Mehrfacher Ansturm neu angesetzler Kräfte brach in unserer Abwehrzone zusammen. Zahlreiche TurkoS, Zuave» und andere Franzosen wurden gefangen. Das scharfe Feuer griff von dem Kampfielde auch auf die benachbarten Abschnitte über und hielt namentlich zu beiden Seiten aon Ornes tagsüber in großer Schärfe an. Infanterie, Schlacht- und Jagdflieger griffen trotz heftigen Sturmes und Regens erfolgreich in den Kamps ein und unterstützten auf dem Gesechtsfelde bei Eambrai und an der Maas unermüdlich Führung und Truppe. Oeftlicher Kriegsschauplatz lind Mazedonische Front: Keine größeren Kampfhandlungen. Italienische Front: In örtlichen Gegirgskämpsen erzielten unsere Truppen Erfolge unb behaupteten sie gegen italienische Gegenangriffe. Der Generalquartiermeister: Ludendorff. 12 000 Tonnen versenkt Berlin, 25. Nvv. (Amtlich.) Dnrch dir Tätigkeit nuferer Nntcrscrbvvtc wurden im Sperrgebiet um England wiederum 12 000 Br.-Ncg.-Tv. vernichtet. Unter den ver senkten Schiffen befanden sich ein bewaffneter Dampfer Vvn 6000 Tonne». Der Ehef des Admiralstabs der Marine. Der Wert der Tanks Der englische Korrespondent Gibbs berichtet in seiner letzten Darstellung von den Kämpfen in Flandern- und Frankreich über eine Reihe von Fällen, in denen die T a n k s v e rsag t hä tke n. Eine bedeutende Anzahl sei durch deutsches Arkilleriesener vernichtet bezw. nmgestürzt worden. Viele seien im Morast stecken geblieben, andere beim Uebersetzen von Laufgräben. „Visvvnni" Northclifs Reuter meldet: Reading und Northclifsc, die beide in wichtiger Mission in den Vereinigten Staaten weilen, wür den erstcrer zum Earl, letzterer zum ViSconni ernannt. wenn diese fest ist. ist es möglich, etwaigen Vorschlägen »aber zu trete». lieber die schwere» Kämpfe an der Westfront sagt der gestrige Heeresbericht: In Flandern steigerte sich der Artilleriekawps zwischen dem Honthonlster-Walde und Zandvoorde zn großer Stärke. Ein englischer Vorstoß an der Straße Ppern—Menin scheiterte. Ans dem Schlachtseldr südwestlich von Eambrai spielten sich heilige, aber nur örtlich begrenzte Kämpfe ab. Gegen Jnchy setzte der Engländer starke Kräfte zn neuen Angriffen ein. Viermal stürmten dichte Infanterie-Wellen vergeblich vor. Ihre Verluste waren besonders schwer. I m Gegenstoß gewannen unsere Truppen mehrere h n- d e r t M e t e r n ach vo r w ä r t S ist a n w. Nach heftiger Feuerwirkung griff der Feind am Abend Dorf und Wald Bonrlon an. Unter dein Schutze von Nebelwolken drang er bis znni Torfe vor. Die z»ni Gegenstoß eingesetzten Gärde- fünliere warfen in erbittertem nächtlichen Kampfe mit blan ker Waffe den Feind in seine Ausgangsstellungen zurück, während ponimerjche Grenadiere am Rande deS Waldes jeden feindlichen Ansturm zmn Scheitern brachten. Nach dem Mißlingen eines Frübangrisses ans Banteur refolgten dort nm Nachmittag nur schwächere Teilvorstöße. X « « Der Weltkrieg « » ««»»»» Vom italienischen Kriegsschauplatz Gegen dir kampflose Preisgabe Venedigs an die Mittel mächte haben Frankreich und England Bedenken geltend gemacht, die aus strategisch-maritimem Gebiete lägen. Die Eiitschcidiingsschlncht nm Venedig wird nicht nur zn Lande, sondern auch z n r S e e geschlagen werden. Ohne den operativen Vorbereitungen vorzugreifen, kann gesagt werden, so schreibt der „Figaro" daß England und Frank reich auch ihre S eest r e i tk rä f t e in den Dienst des W'puiflen Italiens stelle» werden. Vom Seekrieg Ter norwegische Tnmpser „Viktoria" ynrde am 17. No vember torpediert. Das Schiss war ans einer Fahrt für die englische Regierung- und hatte englische Besatzung. Der norwegische Dampfer-„KroSfon", ans der Reise von New port nach Rouen mit Kohlen, ist am 22. d. M. im Kanal entweder aus eine Mine gestoßen oder torpediert worden. Der Kapitän und fünf Mann der Besatzung sind in Aalmonth gelandet worden, l > Mann der Besntznng. werden vermißt. Deutsches Reich Der Ausschuß des Bundesrntrs für auswärtige An gelegenheiten tritt Anfang nächster Woche in Berlin zu sammen. — 100 Milliarden Mark Krieg-Kosten. Bei seine»! Wiederzusanimcntritt am 20. November wird dem Reichs tag bekanntlich eine neue Kriegskreditvorlage über 15 Mil liarden Mark zngehen. DciS ist die zehnte Kreditsorderun§. Die Summe der .Kriegskredite steigt damit ans 100 Milliar den Mart. — Verbeten wurde vom stellveitr. Generalkommando des 5. Armeekorps (Posen) die Ankündigung des von uns wiederholt gekennzeichneten Buches „Das Glück der Ehe" von Hedwig Krönert. Sehr vernünftig und zur Nach ahmung empfohlen! — Ter bayerische „Wirtschastsattachrc". In der Plenar sitzung der bayerischen Abgeordnetenkammer wurde die Schaffung- des Postens eines Wirtsckmftsattachees bei der Gesandtschaft in Berlin beschlossen. Aus dem Ausland Dänemark — „Sozinldcmvcratcii" schreibt: Die für den Sommer beabsichtigt gewesene i n t e rnatio n ale soz i ali- st i s ch e Friedenskonferenz ist leider durch die Weigerung der Ententemächte. Pässe ansznstellen, nn m ö g- lich gemacht worden. Am 10. -Oktober hat das Organi- sationsbnrean der Konferenz -in Stockholm ei» Manifest mit einem positiven Friedensvorschlage veröffentlicht und von den verschiedenen sozialistischen Parteien Antwort bis znin l. Dezember verlangt. Um die Arbeit für einen allge meinen Frieden zu fördern, hat die dänische Sozialdemo kratie Trvelsta drahtlich ersucht, die holländischen Mitglieder des internationalen sozialistischen Bureaus möchten die Einberufung einer internationalen- Frie- d ensk o n f e r e n z sobald wie möglich veranlassen. Ein entsprechendes Telegramm ist an das Bureau i» Stockholm und an den Sekretär Huysman gerichtet, der die sozialG
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