Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330102016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933010201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933010201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-02
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.01.1933
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«»ntas, s. ganua egrün-ek 18S6 »«« «. v«^,, «q« a »««»«»,, Die-dm. Voftlcheck-M». >0«» D»«»« Nachdruck nur mit deutl.oueNninngat« (Dretdn. Nachr.t «uILIIIg. Um-rrt-ngt« SchrtltstLS» «erden nicht «nibewadr« . .MMÄKWWlvtewS» »1w^ch sWMdn», »n««ch »ch» «acha-tv» w «». ft, «—> lötzni/durch Post»«,»« >.«<>ar etnschlletlich », Vf». v»p«ebtthr r°-i>« v»s!»ustrll«-^«»üh,> bet 7»»I «Schmitltchem «ieri-md. «iqelnumme, to Osg., nu»«chnw «uchien» l» tSsg. «n,ei,enpretl«t Di« ^nl»«ltt,« »o mm »reite -eile »» Vis-, >a, »uemlirt» «0 Vsg., die s» mm »reite »«Name,eile »oo vtg., Mchlltiitelu: «u»er»alb »»» VI,. <ch». Myenablchla« <t. Daris, gamliienan,eigen und Stellensesuche ohne «alalt nlirat« »/»> r» Gf^, außer»al» »6 Os» vllerten,e»ühr »o -sg. tluZwIrtige «uitrige gegen Vorau»»e»a»lung. Sie NtujahrsempfSnge bei Hindenburg 4 DMe MMmmamm In »n Wlllitlmitteßt Vie verstärkte Mache zieht auf Berlin, 1. Januar. Schon in den Vormittagsstunden beS NeufahrStaacS drängten sich Tausende von Men schen in der Wilhelmstrabe, um den Auffahrten zu dem Üblichen NeulahrScmpsang beim Reichspräsidenten betzu- wohnen. Die Empfänge fanden diesmal in der Alten Reichskanzlei statt, da das Haus des Reichspräsidenten seit einigen Monaten auögcbessert wird. Die verstärkte Ehrenwache, die in den Hof der Reichskanzlei ein marschierte, wurde begeistert begrübt. Der Reichs präsident, dem die Menge stürmische Huldigungen dar brachte, nahm in Mantel und Zylinder die Meldung des Offiziers entgegen. Valloren bringen Salz und Schlackwurst Als erste Gratulanten erschienen kurz vor 11 Uhr nach altem, schon in der Kaiserzeit geübten und im Boriahr wieder ausgenommenen Brauch die Halloren, vier Mit glieder der „Salzwlrkerbrttdcrschast im Thale zu Halle", um dem Reichspräsidenten die übliche Gabe — Salz, Schlack wurst und ein NeufahrSgedicht — zu überbringen, für die der Reichspräsident bei dem Empfang mit herzlichen Worten dankte. Die in hellrote Fräcke mit bunten Westen und blauen Strümpfen gekleideten Halloren erregten natürlich das besondere Interesse des Publikums. Ver Empfang -es Diplomatischen Korps Kurz vor 12 Uhr begann die Auffahrt de» Diplomatischen Korp». In kurzen Abständen fuhren etwa SO Kraftwagen in den Torbogen der Reichskanzlei ein Die inzwischen auf etwa 3tXlü Personen angewachsene Zuschauermenge kam da bei im Gegensatz zu früheren Jahren, wo die Diplomaten vor dem Portal des RcichöpräsidcntenpalaiS ihren Wagen entstiegen, nicht aus ihre Rechnung. Sie hatten lediglich den Anblick der mit den Wimpeln des betreffenden Landes gekennzeichneten Kraftwagen. Bei der Vorfahrt der Bot schafter trat ledcSmal die Wache unter Trommelwirbel ins Gewehr, während bet den Gesandten lediglich das Ge wehr präsentiert wurde. Der apostolische Nuntius Monsignore Orsenlgo brachte als Doyen des Diplomatischen Korps besten innigste Glückwünsche zum Ausdruck Der Nuntius wies auf die sorgenvolle Bilanz hin, die das neue Jahr von dem ver gangenen übernehme und sprach die Hoffnung aus, dah das Jahr 1938 die Völker vor allem den Weg zu wahrem wirt schaftlichen Ausstieg finden lasse, indem es durch ge ¬ sunde internationale Handelsbeziehungen feneS neue Wirt- schaftSleben zur Blüte bringe, das heute Lebensbedingung für einen Großteil der Menschheit geworden sei. Die Antwort -es Relchspräst-enlen In seiner Antwort bankte der Reichspräsident dem Nun tius mit herzlichen Worten für die Glückwünsche und fuhr bann fort: ES hat der Einsetzung äußerster Kraft, der Er greifung ungewöhnlicher Maßnahmen bedurft, um unser staatliches und wirtschaftliches Leben vor gefahrvollen inne- ren Erschütterungen zu bewahre«. Aber noch ist die Krise nicht überwunden. Noch fehen sich Millionen arbeitslose Volksgenossen ohne sichere Daseinsgrundlage. Unser« Sorge um die Zukuust wird dadurch verstärkt, daß sich wichtig« internationale Probleme ohne Lösung von einem Jahr tnS andere schleppen und mit immer schwererem Druck auf der Welt lasten. Sicherlich steht hier das WirtschaftSproblem an hervorragender Stelle. Denn die Kräfte des einzelnen Landes reichen nicht ans. um allen seinen Bewohnern Arbeit und Brot zu verschaffen; «S bedarf der verständnisvollen Zusammen, arbeit der Regierungen, «S bedarf vor allem einer großzügigen Neuordnung der zwifchenftaatlichen Handelsbeziehungen, wenn die Lebensbebingungen für die Völker wieder erträg licher werden sollen. Vertrauen tut not Von der wirtschaftlichen Seite allein, betonte der Reichspräsident, wirb sich freilich die gegenwärtige Weltkrise nicht meistern lasten. Ihre Bewältigung kann nur dann gelingen, wenn die Grundlage aller Vülkerbezichnngen, das gegenseitige Vertrauen, wlcderhergcstcllt wird. So treten neben die wirtschaftlichen Probleme mit nicht minderer Dringlichkeit die großen politischen Fragen, die heute der Lösung harren. Mit steigender Spannung wird ihre wettere Entwicklung gerade vom deutschen Volke ver folgt, dessen höchste LebenSinteresten aus dem Spiele stehen. ES ist mehr denn se bas Gebot der Stunde, alle gutwilligen und fördernden Kräfte znsammenzufasten zur Beseitigung der Schwierigkeiten, die heute nahezu überall in der Welt das politische, wirtschaslliche und soziale Leben der Völker bedrängen. Möge cs im neuen Jahre endlich gelingen, einen entscheidenden Wandel der Dinge herbeizustihren und den Weg wieder sreizumachen für den Fortschritt der Menschheit. Der Empfang »er ReMregiermig Ansprache -es Reichskanzlers Bei dem Empfang der ReichSreglernng, der eben- falls im Kongreßsaale der alten Reichskanzlei stattsand, ent- bot Reichskanzler v. Schleicher dem Reichspräsidenten die Glückwünsche der Netchsregierung. Der Kanzler erklärte unter anderem: Meinen beide« Vorgänger« im Kanzleramt ist es ge lungen, Deutschland von der Last der Reparationen zn befreien. Damit ist der Weg gewiesen zur Erholung der deutschen und der Weltwirtschaft, und es ist dringend zu wünschen, daß die Regierungen aller Länder im kommende« Jahre entfchlosten auf dem Weg, der wirtschaftlichen Ber, n « nft welterschreiten werden. In ber AbrÜftungSfrag« ist der Grundsatz der Gleichberechtigung von den Groß mächten ausdrücklich anerkannt und ber Abrüstungs konferenz die Ausgabe gestellt worden, diesen Grundsatz z« verwirklichen. Wir kehre« auf die Konferenz zurück, »m eine wahr, allgemeine Abrüstung durch, znfetzen und nns bi, gleich« Sicherheit zu verschaffen, die fedes andere Land genießt. Wen« ,8 hierbei gelingt, der dentfchen Jugend im Rahmen der Miliz das Recht zn wehrhaftem Staats dienst wiederzngrben, fo wird zugleich ein großer Schritt znm Ausgleich der inneren Gegensätze und zur Herstellung des Friedens in unserem Vaterland« getan sein. vornehmstes Siel »er innere Arle»en Diesen i u n c r e n F r t e d e n in Deutschland zu fördern, ist unser vornehmstes Ziel. Als Sie mich, Herr Reichspräsident, vor wenige» Wochen an die Spitze der McichSregierung beriefen, haben Sie mir gesagt: Schaffen Sie Arbeit und suchen Sie die Spannungen in unserem deutschen Volke durch sozialen Ausgleich zu mildern Die ReichSregierung wird diese Leitsätze zur Richtschnur ihre» Handelns machen, weil eS nur ans diesem Wege ge lingen kann, dem deutschen Volk wieder Ziel und Hosfnung zu geben. Daß dieser Weg lang und schwer kein wird, darüber si d vir »ns nicht im unklaren. Wir werden aber versuchen, durch Ausgleich ber Lasten und Hilfs- maßnahmen kür die Schwachen und Not leiden- den ber sozialen Gerechtigkeit und damit der Beruhigung vnb der Wiederkehr des Vertrauens im deutschen Bolle zu diener». «el-bnls -er Lreue zu Afn-en-urg Nehmen Sie, Herr Reichspräsident, zu Beginn dieses Jahres von uns das Gelöbnis entgegen, daß wir Ihnen als dem berufeneü und bewährten Führer des deutschen Volkes auch im neuen Jahre solgcn werden. Wie Sie, Herr Reichs präsident, im gläubigen Vertrauen im Dienst des Vater landes auSharren, so wird, hoffe ich, auch bas deutsche Volk aus Ihrem Vorbild neuen Glauben an seine Zukunst und die Kraft zu erfolgreicher Arbeit im neuen Jahre schöpfen." Atn-en-urvs Glaube an Deutschlan- ReichSpräsident von Hindenburg erwiderte die Glück wünsche mit den besten Wünschen für den Erfolg der wetteren Arbeit der ReichSregierung und fuhr fort: „Die Wünsche, mit denen wir das abgelaufene Jahr begrüßten, sind zwar nickt alle in Erfüllung gegangen; dennoch hat die Entwicklung beS JahreS 1982 manche Hindernisse, die uns bisher störend entgegenstanden, beseitigt und uns zur Hoffnung berechtigt, baß die härteste Notzeit Deutschlands überwunden ««d der Weg auswärts nnnmehr für «nS frei wird. Die internationalen Beziehungen hohen sich günstiger gestaltet, nachdem die NeparattonSsrage, das große Hemmnis feder wirtschaftlichen Erholung, im vergangenen Sommer endlich ihrer Lösung zugeführt wurde und im letzten Monat in der AbrüstungSfrage Deutschland die Gleichberechtigung etngeräumt worden ist. Wir wollen hoffen, baß das neue Jahr die Verwirklichung dieses Grundsatzes und damit die von Ihnen, Herr Reichskanzler, erwarteten Fortschritte für den äußere» und inneren Frieden bringen wird. Die deutsch« Wirtschaft, die noch vor Jahresfrist sich in Lebensgefahr befand, hat sich nach den schweren Erschütterungen der Vorfahre allmählich wieder gefestigt und beschreitet den Weg langsamer Erholung. Auch die innenpolitische Lage — der Gegen- stand so vieler Sorgen — zeigt, wie es mfr scheint, schüchterne Anfänge einer Entspannung. Um aus dieser Bahn vorwärts und aufwärts zu schreiten, um daö Vertrauen in die Kraft Deutschlands innerhalb und außerhalb der Landes- grenzen wieberherzustellen, bedarf e» der Fern Haltung aller Storungen de» politischen Levens und ber Z«sammensals»»«s aller staatsbewußte« «ad Vaterlands liebe»»«« Deutsche». Möge das neue Jahr auch in die seelische Verfassung des deutschen Kolkes Besserung bringen, möge es in unseren Volksgenossen den Geist innerer Verbundenheit und enger SchicklalSgemeinschaft wtederkehren lasten und auch dtefenigen, die fetzt noch ablehnend oder zögernd abseits stehen, zur Mitarbeit an der Ueberwindung ber Not unserer Zeit und der Schaffung einer besseren Zukunft heransühren. Arbeit schaffen »aS Kernproblem Mit Ihnen, Herr Reichskanzler, bin ich der Auffassung, baß cs unser erstes Ziel sein muß, unserem Volke Brot und Arbeit zu schassen. Daß dieses Werk gelingen und die Neichsregterung, gestützt aus die entschlossene und wert volle Arbeit ber Regierung Papen, das Problem ber Fuß-all LSn»erkampf Stalten-Deutfchlari- 3:1 DSD. Saaz gegen Dresdner Stäbteelf 3:0 (Ausführliche Berichte auf Seile ö und 7.) Arbeitsbeschaffung lösen möge, ist mein hauptsächlichster Wunsch am heutigen Tage. Die Arbeitsbeschaffung ist das Kernproblem unserer Zett und die Frage, die alle Deutschen gleichmäßig angeht: Arbeitende und Arbeitslose sind in gemeinsamem Schicksal verbunden, denn sic zusammen sind das deutsche Volk. Freilich, Opfer nnd Geduld sind unerläßlich, wen« wir den Weg ins Freie finden und wieder auswärts steige« wolle«. Aber Kleinmut und Verzagtheit ist niemals dentsche Art gewesen und dars es gerade fetzt nicht fein. So laste« Sie uns in diesem Willen und in unerschütterlichem Glaube« an die Zukunft Deutschlands tu das neue Jahr etutrcte« «nd gemeinsam an die Arbeit gehe« für deutschcs Volk «nd Vaterland!" Löbe überbringt bte Glückwünsche -es Reichstages Um 12^9 Uhr empfing Hindenburg den dritten ReichS- tagSvizepräsidentcn Löbe zur Entgegennahme der Glück- wünscln! des Reichstages. Der zur Zeit von Berlin ab wesende ReichötagSpräsidcnt Göring hatte dem Reichs präsidenten schriftlich Glückwünsche übermittelt. Der erste Vizepräsident, Esser, war infolge Teilnahme an einer Tagung am Erscheinen verhindert, der zweite Vize präsident, Rauch, liegt leit längerer Zeit krank danieder. Es folgte der Empfang einer Abordnung des Reichs- ratcS, bestehend aus dem braunschwcigisch-anhaltischcn Gesandten Erzellcnz Boden dem vreußischcn Ministerial-, direktor Koßmann, dem bayrischen Ministerialdirektor Sperr nnd dem württcmbergischcn Gesandten, Staatsrat Dr. Bosler. Sie Wehrmacht gratuliert Die Glückwünsche der Wehrmacht überbrachte der Reichs- wehrmintster von Schleicher sowie der Ches ber Heeresleitung, General der Infanterie Freih. v. Hammer st ein-Equord, und ber Ches der Marinelettung, Admiral Dr. h. c. Naebr r. Hieran schloß sich der GratulationSempsang der Ver treter ber Reichsbank sowie des Hauptvorstandes der Reichsbahn. Vie Fülle schriftlicher Mansche Bei dem Reichspräsidenten sind zahlreiche Glückwünsche von fremden Staatsoberhäuptern sowie von deutschen Landesregierungen, hohen Reichs- und Landesbehörden, vom evangelischen Oberkirchenrat und vvm Bischof von Berlin sowie von Oberbürgermeistern und Bürgermeistern deutscher Städte eingegangen, desgleichen Glückwünsche vieler Ver bände und Vereinigungen, zahlreicher Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Privatpersonen, ferner auch von vielen Deutschen aus den früheren Kolonien und dem Aus land. Reujahrsflmm über Gnglan- Lonbon, 1. Januar. Das alte Jahr verabschiedete sich in England mit einem großen Sturm weiter, das be sonder» die engltsche-K ü st c nnd Sübtrlanb heimsuckte. Bei Valencia wurde die außergewöhnliche Windgeschwindig keit von 1KN Stundenkilometer gemessen. Hunberte vo« Boote« «nd Segelsahrzeuge« «nrde« loSgeristen «nd vom Seegang auf de« Strand ge- schleudert. Bei einem Fubballkampf in Birmingham wurde «in großer Teil des Tribünenbaches vom Sturm weggerissen. In OueenStown an der irischen Sübküste wurden mehrer« Pier», darunter derjenige de» Norddeutschen Lloyd, beschädigt. .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite