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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 09.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192609097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260909
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-09
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SachW Donnerstag, oe« v. Gepiemver -«r. 21V 1026 als gleichberechtigte Macht den Genfer Bob«, auf dem, wenn auch noch mit den alten diplo matischen Methoden, so doch schon unter dem Wetterleuchten neuer politischer Möglichkeiten die Machtkämpfe unserer Zeit auSgefochten werden Was sagt Frankreich? TempS schreibt u. a.: Gir siaL heut« an der großen Wegscheide antzekommen, di« unS ent weder dem dauernden Frieden oder dem un heilbaren Ruin Europas entgegenführt. Deutschland hat die Möglichkeit, vor den Augen der Zivitlsnttov loyal für die Sache des Frie dens zu arbeite«, der all« BSG« in «Mem Glauben dienen. Denn mau dieser Großmacht, deren Mitarbeit auf der Grundlage der be stehenden Verträge für da- politische und wirt schaftliche Heil Europas nötig ist, die Auf nahme zuerkennt, so bedeutet da» nicht, daß Deutschland in den Völkerbund und in den Bölkerbundsrat alS der lange verkannt« Triumphator eintritt, dem die anderen Natio nen irgendwelche moralische Reparationen schulden. Deutschland ist ausgenommen alS ein Groß st aat, der auf der Grundlage -er abso luten Gleichheit mit anderen Staaten handelt und dem man trotz seiner Fehler in der Ver gangenheit Vertrauen schenken will, um einen letzten Versuch für di« dauerhafte Organisation des Frieden» zu unternehmen. Liberte schreibt: Zur Feier des Jahrestage» der Marneschlacht ist heute Deutschland iu den Völkerbund ausgenommen, d. h. rehabilitiert worden. Man darf nicht vergessen, daß -er Be schluß der BolkerbundSversammlrrng, der Deutschland nach Genf führt und ihm einen ständigen S-itz im BölkerbundSrat zuerkenut, eine vollkommene Absolution nach sich zieht. Nach dem Ritu» des Völkerbundes hat Deutsch land all« seine Verpflichtungen erfüllt. Freundliche Dorie aus Spanien ,M»l" schreibt zum Eintritt Deutschlands in -en Völkerbund, obschon dieser Spa nien Unannehmlichkeiten bereitet habe, müsse Spanien ihn doch begrüßen. Die wichtigste Aufgabe bleibe, Europas Frie den zu sichern. Wenn auch der Eintritt Deutschlands noch kein geeintes Europa bedeute, so sei dies doch der erste Schritt dazu. Amerikanische Würdigung der deutschen Mitgliedschaft Die amerikanische Presse begrüßt den bevorstehenden Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mit wärmsten Worten. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß durch diesen Akt die europäische Frie denspolitik energisch in die Wege geleitet würde. Amerika habe als größter Gläu biger Deutschlands ein Interesse daran, es vor kommenden Kriegen zu bewahren, damit di« investierten Gelder nicht ver löre ngehen. Das Interesse Amerikas a» Völkerbund selbst ist trotz aller Annähe rungsversuche Frankreichs und Englands in den letzten Monaten nicht gewachsen. Glückwunsch der preußischen Regierung Der preußische Ministerpräsident Braun hat an die Reichsregierung folgendes Telegramm geschickt: » Der Reichsregierung spreche ich -um Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und den Bölkerbundsrat namens -er preußischen StaatSregieruna aufrichtige Glückwünsche aus. Möge der htstvriH bedeutsame Tag eine Etappe darftellerr nicht nur auf dem Wege, der Deutschland Vötler-undslnWed! Nach den Bestimmungen der Bölker- bundssatzuna tritt das Deutsche Reich als gleichberechtigtes Mitglied unter die Na tionen, die dem Genfer Bund angehören. Als gleichberechtigtes Mitglied wohlver- ' ung ist das rbundSmit- gltrdschaft gibt. Allerdings bis fetzt nur ein papierneS Recht. So bleibt e- fetzt die erste Pflicht und die größte Aufgabe der Männer, denen das deutsche Schicksal in die Hände gegeben ist, diesem neugewordenen Recht auch die Anerkennung bei unseren Gegnern zu verschaffen. Das Völkerbundsstatut sagt kurz und bündig, daß den Mitglie dern des Bundes die staatliche Souverä nität garantiert ist. Das hat zu bedeuten, daß mit dem Tage, an dem wir auf die Statuten des Völkerbundes verpflichtet werden, Liese Statuten auch auf uns An wendung zu finden haben. Das besagt, daß sofort jetzt die Souveränität -es deut schen Volkes wieüerhergestellt wird, laut dem VölkerbundSrecht! Und verlangen, daß dem Recht, bas unsere Gegner und BölkerbundSpartner selbst aufgestellt ha ben, Genüge getan wirb. Genüge bis auf den letzten Punkt. Denn so verlangt es das Statut. Von den vielen Erkenntnissen, die uns die Begebenheiten der letzten Monate gaben, Ist besonders bemerkenswert -ie, daß wir feststellen konnten: Die deutsche Mitarbeit zum Wieberaufbau Europas wird von unseren Gegnern selbst ge wünscht und als unumgänglich not wendig bezeichnet. Diese Erleuchtung im ehemaligen feindlichen Lager ist ein Machtfaktor, den wir als einen ersten positiven Posten getrost zu unseren Gunsten buchen können. Man braucht uns! Gut, wir sind bereit, mitzuarbeiten, mitzuwirken, auf daß die Welt ein ande res Gesicht bekomme. Aber wenn wir Mitarbeiter an diesen Werk werden sollen, dann soll man uns auch die Voraussetzun gen geben, unter denen wir allein wirk same Leistungen vollbringen können. An ders wäre unser Eintritt in den Völker bund nur etn.e leere Zeremonie, ein Posten- spiel, das gar nichts sagt, nur die Welt diplomatie, -ie sich als Herrscherin -er Welt aufspielt, noch lächerlicher macht, als wie sie zuweilen erscheint. Groß« Tage in Genf Den vereinigten Bemühungen -er stän digen RatSmitglieber ist eS gelungen, die Bedenken mehrerer Staaten wegen der gleichzeitigen Beschlußfassung über Deutschlands Aufnahme und die Vermeh rung der nichtständigen RatSsitze zu zer streuen. Auf diese Weise ist es möglich geworden, das Programm der Mittwoch- Sitzung genauestens abzuwickeln und Deutschland -ie Genugtuung zu geben, Begrüßu«gsworte a« Deutschland Der dänische Minister -es Aeuheren Graf Droltke erklärte in der Nachmittags sitzung: ,Hch wünsche, auf die Bedeutung des glücklichen Ereignisses hinzuweisen, dem wir heute vormittag beigewohnt ha ben: Der'Aufnahme Deutschlands. Ueber dieses so lang erwartete und so verhei ßungsvolle Ereignis kann man nur ein - stimmig Freude empfinden. Wir ent bieten dem neuen Mitglied, das unter uns den Platz einnehmen wird, der für es be reit stand und der ihm zusteht, einen herz lichen Willkomm. Der Beitritt Deutschlands.— eine Le» beusnotwendigkeit für die Entwicklung des BSlkerbuudes entsprechend den Grundsätzen, die die Grundlage seiner Verfassung* bilden, — läßt uns mit Zuversicht unser Werk der Befriedung und der Zusammenarbeit ins Auge fasten." Ei« Ereignis von weittragender Bedeutung Mit dem 8. September, dem Tage der ein stimmigen Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, beginnt, wie die Blätter betonen, eine neue Phas« in der Nachkriegsgeschichte Deutschland». Der .Lokalanzeiger" schreibt: So sehr wir Ler Entscheidung, die der heutige Tag gebracht hat, widerstrebten, so sehr können wir nur wünschen, daß unser Volk die Wandlung sei- ne» Geschickes, die mit diesem 8. September be- siegelt worden ist, niemals zu bereuen haben möge. Die .Deutsche Allg Ztg." erklärt unter der Ueberschrift: .Schluß mit der Besatzung!": Sind wir einmal im Völkerbund, so müssen wir von der ersten Stunde unserer Mitglied schaft an das eine sagen: ES geht nicht an, die- sem Bunde anzugehören, und zu gleicher Zett noch impcer unter beschränkter Souveränität zu lebe» Die .Tägl. Rundschau" stellt mit Genug- tuung fest, daß Deutschland ein Ziel, da» ihm lange versperrt wurde, erreicht hat, und zwar in allen Ehren erreicht hat Diese» Ziel kann aber doch nur ritze Etappe fein in dem Ringen um Len Wieberaufbau Deutschland», um die Heilung Ler Schäden de» Kriege» und um die Befriedung Europa». Fm ^v. T." da» sein Bedauern darüber auSspricht, daß im Zusammenhänge mit Deutschland» Antrag, wenn auch ohne Deutschland» Schuld, zwei so wertvolle MU- Glieder de» Völkerbünde», wie Brasilien und Spanien, sich zurückgezogen haben, heißt eS: Der Völkerbund hört fetzt auf, ein Bündnt» der Gieger zu sein, und Deutschland betritt . ^gespaltene Pettt-Zetle mit 20 Goldpfenniaen berechnet, Reklamen Lie 4 gespalten« Zell« «oivpfennl-en. Anzeigen u. Reklamen mit plahvorschriften und schwierigen Satzarten werben mtt ZOL Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme rorm. 11 Uhr. Für da» Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonisch« Aufträge wirb keine Gewähr geleistet. InsernonSbeträae sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fälsig. Bet späterer Zahlung wirb ber am Tage der Zahlung gültige Zellenprett in Anr« nung 1 gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Mage ob. Konkurs b. Austrag-Gers. Deutschlands Rehabilitierung Di« d««tsch« O«l«gatton nach Genf unterwegs - Dor etner neuen Reichsanleih« - tlebersührung -er beiden Eisenbahn« ° attentäter «ach Hannover - Aufhebung -es Belagerungszustandes in Spanien Ein neuer Abschnitt deutscher Politik den sich die Führer der großen Delegatio nen persönlich an den Bahnhof begeben und die Deutschen bei ihrer Ankurm' be grüßen. In -er feierlichen Aufnahme- srtzung werden die führenden Staatsmän ner aller bedeutenden Mächte das Wort ergreifen, und es wird allgemein ange nommen, daß in diesen Reden auch hoch- pottttsche Probleme behandelt werden einstimmig in Bund und Rat ausgenommen ist. Schon in der Mittagsstunde, unmittel bar nach der Beendigung der Wahlen sandte der Generalsekretär -es Völker bundes, Drummond, an den Reichsaußen- minister bas Telegramm mit dem Abstim mungsergebnis. Erst in -er Debatte be gründeten die Vertreter Bollands, Nor wegens un- Gchwe-ens ihre Stellung nahme gegen das durch das Büro vorge schlagene Abstimmungsverfahren. Nur um der deutsche« Aufnahme keine neneu Schwierigkeiten in den Weg z« lege«, eutschlofse« sie sich, anch der Vermehrung der Ratsfitze ihre Z«- stimmung zu geben, allerdings unter der Voraussetzung, daß -nrch dieses Verfahre« kei« Präzedenzfall geschaf* fe« wird. Der wichtigste Tag der jetzigen Genfer Tagung ist somit beendet, un- man kann sich nun wieder den sachlichen Arbeiten zuwenden, die -er Erledigung harren. Ein Tag großen Stils verspricht aller dings noch der Freitag zu werden, an dem die A«f«ahmefeierlichkeite» für die deutsche Delegation stattfinden werden. Erst an diesem Tage wird die Aufnahme endgültig vollzogen fein. Da«« erst wir- De«tschla«d das erste Ziel a«f feinem schwere« Wege zar Wiederherstellung seiner Weltgeltnng erreicht haben. Oie offizielle Mitteilung an Deutschland Der Generalsekretär -es Völkerbundes hat sofort nach Schluß der gestrigen Bor- mittaassitzung der BölkerbundSversamm- lung folgendes Telegramm an den Reichs außenminister Dr. Stresemann gerichtet: „Ans Anweisung des Präsidenten der Bolkerbundsversammlung habe ich die Ehre, Ihne« Mitzuteile«, daß die Völker, buudsversammlung in ihrer Sitzung vom 8. September Deutschland als unter die Mitglieder des Völkerbundes aufge, nommen erklärt «ad die Eatschließung des Rats vom 4. September gebilligt hat, d«rch -ie Deutschland eine ständige Vertretung im Völkerbnndsrat -«erkannt wird. Nach Genf unterwegs Die deutsche Delegation hat am Mitt woch abend vollzählig . die ReichShaupt- stadt verlaßen, begleitet von den besten Wünschen der zurückbleibenden Minister und der politischen Kreise. Die Delegation ist in den letzten Tagen noch um einige Persönlichkeiten vervollständigt worden, die als Sachverständige die Arbeiten der Hauptvertreter unterstützen sollen. vi« feierliche Aufnahme Aus Genf wirb gemeldet: Am Freitag wird man -er deutscher Delegation einen feierlichen Empfang im großen Sitzungs saal des Völkerbundes bereiten. Beim Eintreffen der deutschen Delegierten wer- wtt Döschwitzer Anzeiaer -»»«««-»: «um»«»«»<»,«»»» ».«« -x--- Loge-,-»UN- für da« östlich- Dr-«d" und ^-. Dieses Watt enthält di« amtlich«, B«kanntmachung«n de« I» Dlasewitz, Koschwitz, Weiber VMnitz^*WeWg'«nd und w. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden wach» M«d«rpoyritz und Schönseld, sowie der Amt-Hauptmann,«hast Dr«-d«n. schein täglich mit den Beilagen- Amtt. Fremden-und Kurllst-, Teb«n im Blw, Agrar-Acke, Rad Mußestunden, Aus alter und neuer Zelt, Moben.3eitung,Schnittmuflerboaen.ver Bezugspreis beträgt stei Ins Haus I mit so Goldpfennia«»^« Vlasewch, Tollewl-er StrTil Ans?^ könn. vir -in- Verantwort. Sezier Richtigk-isnicht übernehm SS. Jahrgang I
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