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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031108028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903110802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031108
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903110802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-08
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.. Dttfe» Blatt wkd d« Lrlern von Dretden «ud Umgebnng am Loge vorher bereit» all Abend-Ausgabe zugrstrllt. während er die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. SerugrgebW: «>«r-»L»rli» te»»«»»»» k« tI,N<b «eimall«« tturraaim« dm» untere ««» <«»»»»« und «««« an »M. und vlontaa« «ur etnmav »BN.»oM.dm»a«»werNaiiram- «»»«tre» »». b«.» Mt «»«». «ei -tmualia-r Suttelliwa Kur» dt« La»»«», tokuevelttllaüd». im «nt- laich mit oMprechmdem Sutcklaae. N acht«» aller NrNNl». On-iimI- Ritteilimg« »m mit deutlicher oueNeuauiab« l.Lr«»d. «achr/) mSM«. «ochiriiallch« Souorar- a»t»rüch» dletd« imdajMchtiit: «veriamt, Mauutkrtvt, »ab« nicht ausbewahrt. »el«,»»««»»dritte: « « ta» »i«»»«« HegvLrri-eL L8LV Uertag von Ktepsrh L Rerchardt. ^nresgen-tünf. »nnabme von ttulundlaun,c„ hi» »achinitlaoS » IN» Eoini un' Kcierla«» uur Mar»»!naxl zz nnu II bi» V,iUl>r. Die twalliaoEuuid «eile <ca. s Silben) ra P»«.. ein tlilidigiinaeli aut bei Privaticile l leile rs Pi» l die Livalliac8eile ute „u,u- aeiaudt" oder aui Lcrtieiie so Piu. In Nummern nach Soun- und geier- lasen I- de». rivaltiae Grundleiieli so. <ro bcz so und so Pi», nach b iondcrem Tan». Lluswärliae S!u>- tiäac nur ocgen DorausbejatUuus. Beieubiutler werden mil io P s brrechncl. ttcrntvrechantchlutz: Amt I Nr. U und Nr. 2ÜS6 »qm Rollige 8edlükröekv v«,, 10 R. 8odlLtrook-N1vvvr, ki'gliklisli'. 7. AuA I<üknsckepfL-5vkne Dnesrlen^. xr. PIsuenscffestr. 20 üg« Sgho Neueste Drahtbcrichtr. Hofnachrichten. Stadtverordnete und Straßenpahuen, Ter Kindcimord in Neudvrs. »v»-» vv v» VPllltl. GerichiSverhandlungen. Sinfoniekmizert der Königl. Kapelle. Zweiliundert Kilometer. .^witecka-Prozeß. Sonntag, 8. November 1903. Rerrefte Lratztmeldungen vom 7. November. Wiesbaden. Das hiesige Landgericht hat heute die Ent- schädigungsklage der Firma Most u. Chandon in Epernay gegen die Schaumweinkellerei Söhnlein u. (5o. in Schierstein kostenpflichtig obaewiesen. Es handelte sich dabei um ein Streit- . ... ... ... ^ . objekt von 1 Million Mark, die die französische Firma verlangte.! d'datur für. die bevorstehende Wahl wieder angetragen. Im weil die Firma Söhnlein u. Co., wie bekannt, in gutem Glauben ernsten Drängens meiner Freunde und nach sehr reiflichen behauptete, bei der Taufe der Kaiseryacht „Meteor" in Newyork wagungen ^ habe ich dmelbe angenommen, um ein geichlos,l sei ihre Sckoumweinmarke „Rheingold" verwendet worden, wäh rend tatsächlich eine Marke der Firma Most u. Chandon zur Verwendung gelangte. Das Gericht urteilte, daß weder unlauterer Wettbewerb noch fahrlässiges Verschulden der beklagten Firma oorliege, und erkannte daher auf Abweisung der Klage. Med. In dem Beleidig» ngsvrozetz gegen Leutnant Bilse findet die Verhandlung unter Ausschluß der Oeffcntlich- keit statt. Die Staatsanwaltschaft hat fast sämtliche Offiziere des Trambotaillons Nr. 16 sJorbachj, viele frühere Ossiziere und mehrere Forbacher Bürger als Zeugen geladen. Budapest. Der Finanzminister reichte eine Vorlage ein, in der um Indemnität seit Ende Dezember nachgesucht wird. Alsdann interpelliert Ugron über die Balkanpolitik. Hierauf wird zur Präsidentenwahl geschritten. Desider Perczel wird zum Präsidenten, Emerlch Jakabffy zum Vizepräsidenten ge wählt. Paris. Die hiesige englische Handelskammer hat, wie die Blätter melden, die Absicht, einen französisch-englischen Klub mit Sitzen in London und Paris zu begründen, der eine Vereinigung für Industrielle und Kaufleute beider Länder sein, die beiderseitigen Interessen wahren und bei dem etwaigen Abschluß eines Handelsabkommens Mitwirken soll. Der Präsident der Pariser Handelskammer erklärte einem Mitarbeiter des „Figaro", der französisch-englische Klub könnte sogar eine eigene Kommission "ill "" . .. tlai . einsetzen, die berufen wäre, Streitfälle zwischen französischen und englischen Kaufleuten gütlich zu schlichten. HariS. Dem «Eclair" wird auS Tanger gemeldet, daß Mlchamed Torr», der Vertreter des Sultans für auswärtige An gelegenheiten. dem diplomatischen Korps amtlich mitgeteilt habe, der Sultan verbiete den Europäern, sich nach seiner Residenz Paris. Einer offiziösen Note zufolge ist die Frage des „nobis vomiliLvit" nunmehr endgültig iin Sinne der Forderung der französischen Regierung erledigt worden. Die Jnvestiturbullen der französischen Bischöfe werden in Zukunft diese Formel, die insbesondere der französische Staatsrat für konkordatswidrig er klärt hatte, nicht mehr enthalten. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 7. November. —* Se. Konigl. Hoheit der Kronprinz wird heute abend alir ' ' in Begleitung des Generals L la suite, Generalmajors v. Criegern von Sibyllenort abreisen und morgen früh hier cintreffcn. —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz siedelt nächsten Dienstag von Wachwitz wieder ins Taschenbergpalais über. —* Am Donnerstag traf Se. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg mit 14 Offizieren auf einer Uebungsreise in Pulsnitz ein und nahm in dem bekannten Hotel „Grauer Wols" (Besitzer Edmund Oehmes Quartier. Abends fand da selbst gemeinsame Tafel statt. Freitag früh setzten die Herren die Reise nach Bischofswerda fort. —* Die Königl. Jagden auf Sibyllenortcr Revieren fanden gestern bei Peucke und beute bei Loischwitz statt. Zur gestrigen Jagd war Landrat v. Scheliha-Trebnitz und zur heutigen Maior v. Schweinichen auf Pavslwitz mit Einladung beehrt worben. —* Der. Kandidat der vereinigten Ordnungsparteien im l-5. Reichstagswahlkrcise, Herr Fabrikbesitzer Rüdiger- . Mittweida, erläßt in den Blättern des Wahlkreises folgende Er- jklärung: „Die Vertrauensmänner sämtlicher Ordnungspartcicn haben mir erneut die große Ehre erwiesen und mir die Kan- Infolge )cn Er- , . , geschlossenes Zusamincnstehcn aller Ordnungsparteien zu erwirken. Meine An sichten über die verschiedenen politischen Fragen sind bei der Hauptwahl zur Kenntnis der Wähler gekommen, ich kann auch jetzt von meinen diesbezüglichen Erklärungen nichts hinfortnch- mcn. ich habe denselben aber auch nichts hinzuzufügen. Eines persönlichen Eingreifens in die Agitation werde ich mich daher »n Einverständnis mit den Vertrauensmännern des Wahlkreises enthalten. Rüdiger." —* Das heutige 50jährige Geschäftsjubiläum der Hospianvsortefabrik Julius B>üthner in Leipzig gestaltete sich zu einem großen Ehrentage für die Firma. Die Staats regierung übermittelte ihre Glückwünsche durch Herrn Ärcishaupt- mann Tr, v. Ehrenstein, welcher dem Inhaber der Firma, Herrn Kommerzienrat Blüthner, das Dekret seiner Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat übcrbrachte. Ferner erichienen ,zur Beglückwünschung Herr Oberbürgermeister Justizrat Dr. Tröndlin ms Vertreter der Stadt, die Leipziger Handelskammer und andere Körperschaften. Briefliche und telegraphische Glück wünsche liefen fast aus der ganzen Welt ein. Der Cyef stiftete für die Arbeiter-Pensions-Aasse seiner Fabrik die Summe von 25000 Mk. und überdies seiner Arbeiterschaft etwa denselben Betrag zur sofortigen Verteilung. riums des Innern gefunden. Es bandelt sich hierbei um folgen des: Vor zwei Jahren waren die Straßenbahnen beim Leipziger Rate um Erhöhung ihrer Tarife eingekommcn. Ter für wciteite Kreise gültige loWg.-Taris sollte uilf den Gültigkeitsbereich be- schränkt werden, der m der Konzessionsurkunde von Haus ans vor gesehen war. nämlich auf Strecken bis zu 5000 Meter, für Fahrten von mehr als 5000 Meter sollten künftig 15 Pfg. erhoben werden. Der Rat stand diesem Anträge anfangs mit Rücksicht auf die Ver schlechterum, der Situation der Straßenbahnen wohlwollend gegen über, die Stadtverordneten aber lehnten die diesbezügliche Vorlage ab. Die Straßenbahnen legten Rekurs b->i der Kreishauptmanii- schaft ein. die schließlich, Nachdem die Sache inzwischen nochmals bei dem Rate zur Verhandlung gestanden hatte, dahin entschied, daß erst die Grundlage zur Möglichkeit eines Urteils darüber geschaffen werden müsse, ob die Notlage, aus welche sich die Straßenbahnen berufen, durch einen zu Unrecht geschaffenen Zustand veranlaßt worden sei. Wollte sich die Kreishauptmannschaft nicht dem Vor- Wurf aussetzen, daß sie bei Entscheidung des Rekurses von einer möglicherweise falschen Voraussetzung ausaegangen sei. so sehe sie sich nicht in der Lage, zur Erhöhung des Tarifs bei Strecken über 5 Kilometer ihre Genehmigung zu erteilen. Nunmehr erhoben die fassen, zuerst anerkannt habe, diese aber nunmehr wieder verneine oder doch aufjchiebe. Ein solcher Aufschub lasse sich aber nicht begründen, lieber die Behauptung der Kläger, daß ste schon nach den mit der Stadt abgeschlossenen Verträgen zur Einführung eines Fahrvreises von 15 Psg. für Strecken von mehr als 5 Kilometer berechtigt seien, habe die Krcishauvtmannschaft überhaupt keine Entscheidung getroffen. — Dos Urteil, welches das Ober- verwaltunosgericht auf diese Klage bin gefällt, hat und worin es diese als begründet erachtet, hat als solches der Oberinstanz bedeutsame Tragweite. Aus der Begründung sei daher folgendes mttgeteilt: Zuerst wird damit die Kompetenz bezw. Mitbestim mung der Stadtverordneten in der Tariffrage ausgeschaltet. Unter Hinweis darauf, daß der Straßenbahntarif laut Kon zessionsurkunde von den Straßenbahnen selbst auszustellen ist und nicht von der Polizeibehörde, sondern nur deren Genehmigung oder Ablehnung unterliegt, bedarf es keiner Zustimmung der Stav>- vcrordncten. Wenn aber jo den Stadtverordneten kein Recht zu- steht.^so verneint das Obcrgericht andererseits auch den Anwruch der Straßenbahnen aus ein Recht, den Tarif ohne weiteres zu er höhen. Die Verträge beider Straßenbahnen setzen nur ocn Toris für Fahrten bis 5 Kilometer fest, Strecken darüver hinaus lassen sie als offene Frage. Der dritte Hauptpunkt des Oberocrwaltung-- gcrichtsurtcils besteht darin, daß dieses dem Standpunkte ver Kreishauptmannschcist bestritt, wonach die Festsetzung der Tarife nur nach der Konzession zu bemessen ist, mit dem Inhalt der Ver träge also nicht vermengt werden darf. Wenn nun aber nach Maßgabe der Konzession die Straßenbahnen keinen Tarif eigen mächtig festsetzen dürfen, sondern nur mit Genehmigung des Rai: dessen freiem Ermessen keine Schranken gezogen sind, ,o darf doch — und darin liegt der vierte Hauptpunkt des Urteils — dieses Er messen des Rates unbeschadet der Freiheit nicht einer völligen Un- gebundcnheit gleichkommen, vielmehr ziehen die verfassungsmäßigen Ausgabe» der Behörden auch hier bestimmte rechtliche Schranken. Und zwar liegt der Bchöroe me Pflicht ob, alle ihre Beschlüsse nur von sachliche» Gesichtspunkten und so zu treffen, daß zwar das Genie nwohl und dessen Interessen zum Rechte kommen, aber auch berechtigte private Interessen, soweit irgend möglich nicht ver letzt werden. Zu den Hauptvoranssetzungen eines rein sachlichen Be schlusses gehört es aber, daß dieser nicht verquickt wird mit Frage», welche init ihm in keinem ursächlichen Könner stehe». Im Falle der Leipziger Straßenbahnen verneinen nun weder Rat noch Kreishauptmannschaft die Notlage der Straßenbahnen als die Voraussetzung der Tariscrmäßigung, sie wollen die Tarissrage nur von dem Austrage des Streites um das Einspruchsrecht bei Straßenbautcn abhängig machen. Diesem Standpunkte tritt das Obcrverwaltnngsgericht nicht bei. Kur, gefaßt resümiert es sich dahin: nach verwaltungsrechtlichcn Grundsätzen erscheine es aus geschlossen, daß ein etwaiger Schiedsspruch, wenn ein solcher bei Streit über Straßenumbauten anacrufen werden solle, den Straßenbahnen statt eines bloßen Einspruchsrechtes ein förm liches Mitbestimmnngsrecht einräumen könne. Es könne sich eben nur um ein Anfechtungsrecht bandeln, dessen Erfolg aber selbst im günstigen Falle nur «inen Aufschub, keinesfalls eine Befreiung oder Ermäßigung der Beitraaspflicht bringen'könne. Mit der Finanzposition der Straßenbahnen stehe dies aber jedenfalls in keinerlei Konnex, ändere auch nichts daran. Darum darf die Tariffrage nicht vom Austrage dieses Streitpunktes abhängig ge- macht werden. In Konsequenz hiervon hebt das Oberverwaltungs gericht die Entscheidung der Kreishauptmannschaft aus und ver weist die Sache an diele zurück. —* Ehrentafel deutscher Arbeitgeber. Im „Arbeitersreund" vecöffenllicht bekanntlich Herr PeterSchmidt. Vibliotbekar beim Statiflschen Amt in Dresden jedesmal kurz »ach VierteljahrSschlnß eine Ehrentafel, d. h. eine möglichst vollständige Zusammenstellung aller der Geschenke und Stiftungen, die von Arbeitgebern, Aktiengesellschaften usw. im Deutschen Reiche, ohne daß eine statutarische Verpflichtung dazu vorlicgt, für das Wohl der Angestellten und Arbeiter und für gemeinnützige Zwecke, sowie von Privaten für das Wohl der untere» Bevvlkc- miigsichlchten gemacht worden sind. Da der Verfasser bei seiner Arbeit lediglich auf private Mitteilungen und auf ZeitnngSnach- clchten angewiesen ist, kann sein Verzeichnis naturgemäß keinen Anspruch auf Vollständigkeit erbeben. Die Ziffern, welche schon in der „Ebrrntnfel" ein rühmendes Zeugnis Mr die Opferwilligkeit und den Gemeinsinn der dcutichrn Arbeitgeber darstellcn. werden allo tn Wirklichkeit »och ganz bedeutend höher anzunehmcn sei». Der Gesamtbetrag der in der „Ehrentafel" zulammenpestellten Stiftungen im dritten Vierteljahre 1902 beläuft sich aus 7718M Mark. Anßeidem finden sich in derselben Angaben über eine Kinderheilstätte, eine Pensionskasse, ein Jugendheim und ei» Kunstmuseum, die nicht ziffermähig bewertet und. Die Zahl der bei diesen Spenden beteiligten Faktoren beläuff. sich ans 170. darunter befinden sich 122 vrivate Geber mit 165 Einzelstitttmgrn. 41 Aktiengesellschaften mit.51 Einzelstistungen. 6 Banken usw. Tie Summe der Stillungen in den drei ersten Vierteljahren des laufenden Jahres erreicht die respektable Höhe von 57016983Mark, wovon ouf das erste Quartal 28299 394 Mark, auf das 'weite 21538 693 Mark entfallen. Kunst und Wissenschaft. ff* Wochen Opernhaus. Sonntag: „Mignon DimStag: „Alpenkönig und Menschenfeind Spielplan der Körmal. Hoftbeater. „E Montag: Mittwoch: armen" „Undine". Donnerstag»: „Figaro« Hochzeit". Freitag: „Tristan und Isolde Isolde: Fri. Therese Malten als Gast. Sonnabend: „Der Bar bier von Sevilla" : „Auf ^apan". Sonntag: „Der Freischütz". Montag: „Weither". — Scha u s p ielhauS. Sonntag: „Der Probepseil" ; v. d. Egge: Herr sonnenthal als Gast. Montag: „DaS große Geheimnis . Dienstag: Zur Feier von Schiller- Gebutt-tag: L)ie Jungfrau von Orleans". Mittwoch: „Die Opserseuer": „Der zerbrochene Krug". Donnerstag: „Wallensleins Tod": Wallenstein: Herr Sonnenthal als Gast. Freitag: „Der Kaufmann von Venedig". Sonnabend: „Der Obeilebrer": „Die Diplomatin". Sonntag: Nachmittag >/»2 Ubr: 3. BalkSvor- stellung: „IulluS Cäsar"; abends >/»8 Uhr: für die Mittwochs- Abonnenten des 18. November: „Minna von Barnhclm". Mon tag: „Der Probevsell". ff* Mitteilungen aus dem Bureau der König!. Hos> theater. Die Könlgl. Gentraldirektioa hat Frau Äktd von der Großen Over in Paris zu einem zweimaligen Gastspiel an der Holoper eingeladen. Frau Akt» wird am 19. November die Titel- vortie in GounodS „Margarethe" und am Ll November die Ella tn R. Wagners „Lohengrin" singen. — Im Schauspiel Haus« findet DienStag. den 10. November, zur Feier von Schillers Geburtstag, eine Aufführung der „Jungfrau von Orleans" mit Frl. Pölitz tn de» Titelrolle statt- ff" ttöntgl. ikanrle. Das zweite Etnfonie-Kouzert der ^-Serie brachte als Neuheit eine Sinfonie in Ü-moll (Nr. 2> von A. Dvorak. Ste gehört zum Besten, was er an sinfonischer Musik geschrieben, wenn auch nicht zu seinem ausgesprochenen Eigenartigen, denn dieieS haben wir in der „HusitSka". den „Ge schichten aus dem Böhmerwaid", tn seinen slawischen Tänwn zu suchen, wo er direkt oder indirekt au« dem mütterlichen Boden stiner Heimat Nahiung zieht. Nichtsdestoweniger weist seine 0-woII-Smsonte große und zahlreiche Schönheiten auf, die allrr- n der musikalischen Durcharbeitung, at« tn der Ur- ^ der Erfindung »ob de« musilaliichen Ausdrucks liegen: lstrn Beweis hierfür gibt da» best« Stück der Sinfonie. von virervovens tr-anr-2.tto Wie me:ner»cy Dvorak aver VN! Ohr von diesen nicht ;u überhörenden Umbildungen durch rauschend Färbungen der Tonwirknngen, Zuspitzen der Kontraste, orchestral Steigerungen, thematische Kunstfertigkeit abzuienken weiß, beweis das Scherzo. Ter Rhythmus des Hauptthemas erinnert an Lanncricde Ländler, die Melodie ähnelt sehr stark dem Andante von Beethovens 8-cknr-Trto Wie meisterlich Dvorak aber das ende träte ^ . . beweist er damit, daß er gerade in die'em Satze am meisten fesselt, daß er mit diesem sozusagen die Existenzberechtigung der Sinfonie her- leilet. WaS uns an dleiem. jedenfalls vortrefflich gearbeiteten Werke aber in der Hauptsache interessiert, ist die Einheitlichkeit seines Inhalts und seiner Stimmungen. Der Schein tiefer Trauer, der gleich anfangs das Werk überschattet, die leidenschaftlichen Erregungen, die tbm folgen, die aus ein tragisches Gebilde Hin weise», sind in allen vier Sätzen iestgehaiten und durchgeführl und tönen selbst in die Momente deS scheinbaren Auslckwunges hinein, wie sie im Scherzo schüchtern und zagend hervorzntreten versuchen. Dieser Ausdruck deS Tragischen, der sich öfter bis zu titanischer Größe erhebt, ist und bleibt der Grundzug des Ganzen, auS dem die einzelnen Teile sich herausbilden, ohne daß das rein musika lische Emvnnden unter dem Zwange deS HauptvouvurfS leidet. Und in dieser Freiheit der Bewegung, die den Gedanken weithin schweifen läßt, ohne daß er sich von dem leitenden Motiv entfernt, in der kraftvollen Entfaltung aller Mittel, in den immer von neuem frisch und natürlich quellenden Eingebungen neuer, inter- essnnler Wendungen, in den Kombiiialione». Uebrrgängeii und ontrasten. in dieser bewundernswerten Mannigfaltigkeit, die der der inbeitllchkeit krinen Abbruch tut. liegt der große Reiz und zugleich :r Wert der Sinfonie. Gezielt wurde die Sinfonie unter.Herr» »agens Leitting glänzend und vollendet schon, giänzeni unt> wenn das Werk auch an und für sich seines Erfolges sicher lein durfte, io hat die großartige Wiedergabe doch wohl das Ihrige zu der rauschende» Ansnabme. die eS namentlich in de» beiden letzten Sätzen fand, beigetragen. — Den zweiten Programmtest füllten Beethovens Coriolan-Ouvertüre und eine Mozartiche Sin fonie (v-ckur, ohne Menuett) auS. U. 8t. ff* Der namentlich als Porträtist auch in weiteren Kreisen bekannt gewordene Maler Professor Robert Krauhe ist am Donnerstag im Alter von 69 Jahren gestorben. Ter Ver ewigte. ein tüchtiger Künstler, der sich auch als Restaurator alter " er einen guten Nam.n gemacht hat. war am 28. Juli 1834 zu Weimar geboren. Er besuchte die Leipziger Kunstakademie und war im besonderen Schüler des Historienmalers Gustav Jäger, der aus der Schule Julius Schnorrs v. Carolsfeld hcrvorgcgangcn war. Seit 1858 lebte Klautze in München. In den 1860er und 1870er Jahren besuchte er wiederholt die Niederlande und Jto'ien. Später lictz er sich dauernd i,- Dresden nieder. Hier hat er sich vor allem als Bildnismaler einen Namen gemacht. Auch mannig fache Genrebilder und Landschaften gingen ans Krautzes Atelier hervor. Von religiösen Gemälden sind zu erwähnen: ein Loco liomc, 118651, ein Christus am Kreuz l1876j und Die Jünger von Emmaus. Besonders hcivorzuhcben ist endlich das Sgraffitobild an Richard Wagners Wohnhaus Wahnfried in Bayreuth, das im Jahre 1874 auf Kosten des Königs Ludwig II. von Bayern nach einem Entwürfe von Robert Krautze ausgesührt wurde, und das in reicher figürlicher Darstellung eine Ver herrlichung des Mythos mit Wagnerschen Gestalten bringt. ff* Der 'Präsident der ^oacköniia inkciiiition.-i c>< ballss- lattras zu Paris eröffnete die gestrige Sitzung mit folgender Ansprache: „Wir haben unser berühmtestcs auswärtiges Mitglied. Theodor Mommjen, verloren, welcher uns als solches seit 1895 anaehörte. Ich werde nächstens in öffentlicher Sitzung seinem Andenken die gebührende .Huldigung dorbringcn, aber es soll schon heute m Sikungsprotokoll der Ausdruck der Trauer verzeichnet werden, mit der »ns der Tod Mommsens, des eigenartigen Ge schichtsschreibers, des tiefen Juristen und onverglelchlichen Philo sophen, erfüllt." ff Der Wiener Stadtrat bat den« Anträge des gcineinderät- lichcn Ausschusses zur Gründung eines Musikarchivs in Wien, im Sterbczimmer Beethovens sim Schwarz- spanierbaus), ehe dieses zur Demolierung gelangt, eine Beethoven- Feier abzuhalten, zugestinilnt und den nötigen Kredit hierfür be willigt. Diese Feier soll im Schwarzivanierliausc am 15. d. M., nachmittags 3 Uhr, vor geladenen Gästen stattffnocn. Dem vor- läi'.fiaen Programm zufolge wird die Feier durch eine Ansprache des Bürgermeisters und euren Festprolog eröffnet, den zu sprechen ein Hosschauspieler gebeten werden soll. Tann soll Beethovens letztes Streichauartett, welches er in dieser Wohnung schrieb, durch Wiener Musikkräste zur Ausführung gelangen, worauf das Oktett des Wiener Männergesangvcreins Beethovens „Ehre Gottes" mit tzarmoniumbegleitung zum Vortrag bringen fob
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