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02-Abendausgabe Für unsere Frauen : 15.08.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490498701-18970815026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490498701-1897081502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490498701-1897081502
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFür unsere Frauen
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-15
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- 02-Abendausgabe Für unsere Frauen : 15.08.1897
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Die Billets wurden revidirt, die Thüren der Conpås zugefchlagen, das »Fertig« ertönte, dann ein schriller Pfiss und die-Locomotive dampfte aus der Bahnhofshalle hinaus-L Jn einem Coupsz zweiter silasse saßen nur drei Passagiere; die Reisesaison war bereits zu Ende, und der rückkehrcnde Menschen strom vom Süden nach dem Norden hatte schon einigermaßen nachgelassen. Ein schönes Mädchen von kaum achtzehn Jahren saß in der einen Ecke und blickte auf die wechselnden Bilder der vorüberlmichenden Landschaft, während in der anderen Ecke zwei Herren Platz genommen hatten, von denen Einer, ein behäbiger, ältlieljer Herr-, sich es möglich bequem zu machen suchte. Der Andere war ein junger Mann mit eine-n mehr intelligenten als schönen Gesicht nnd lebhaften, großen Atmen; braune-z, welliges Haar fiel auf eine hohe, etwas bleiche Stirn. Er sah hiniiber zu der jungen Dame, und seine Blicke konnten sich nicht los-reißen von dem feinen, ihm zugekehrten Profil, dem reichen, blonden Haar, welches, hinten zu einem griechischen Knoten geschlungen, nur einigen kleinen natürlichen Löckchen gestatten, on Ohr mtd Hals sich frei zu ringeln . Er hatte sie bei dem Besteigen des Zuges in Mailand schon bemerkt, dann oft ihren schönen Kopf am Fenster des Conpes gesehen, wenn der Zug für kurze Zeit hielt, und nun war es ihm gelungen, in einem Coupå fiir Nichtraueher einen Platz zu gewinnen und ungestört in den Anblick der holden Mädchen erscheinung sich zu vertiefen. Erhörte, wie siein denkseher Sprache-, doch mit dem eigenthiimlichen Tonsall der Italiener, den Schassner fragte, wie der Anschluß in Frankfurt am Main nach Berlin sei - fie hatten also ein gemeinsames Reiseziel viele lange Stunden einer gemeinsamen Fahrt! Wer mochte sie sein, daß sie allein eine Reise von Italien nach der deutschen Hauptstadt unternahm? Warum saß sie immer so still da in der Ecke und blickte zum Fenster hinaus? Er hätte dies Alles gern gewußt, denn eine mehrtägige Reise ist langweilig, besonders-, wenn man die Gegend genau kennt, die man durchfijhrt. Dies empfand auch der junge Mann, und darum beschäftigten sich seine Gedanken so eifrig mit der schönen Mitreisenden, die sein Interesse auch be sonders dadurch erregte, daß sie so fremdartig deutsch sprach, während doch ihr ganzes Aenßeres, Gesicht und Haar, die hohe,s herrlich entwickelte Gestalt, entschieden den Stempel germanischer Abstammung trugen. Knrt Baumann liebte es, Menschen zu studiren, es war ihm auf seiner langen Reise ein hoher Genuß, die Bevölkerung der einzelnen Gegenden und ihre Eigenthiimlichkeiten im Aenizeren und im Charakter kennen zu lernen, und sein langer Aufenthalt im Siideu hatte ihm reichlich Gelegenheit dazu geboten. Maria Cariua war ein heimathloses Wesen, in doppeltem Sinne eine Waise. Ihre wirklichen Eltern hatte sie nie gekannt, nicht einmal deren Namen; sie fiihrte den Namen ihrer Pflege eltern, und erst seit deren Tod wußte sie überhaupt, daß diese nicht ihre wir-sichert Eltern waren und daß sie nur ein adoptirtes Kind iei. Elternliebe und Sorge fiir ihr Wohl und Gedeihen hatte sie nie vermißt, sie war der vergötterte Liebling des findet loseu Ehepaars gewesen, und eine so gute Erziehung war ihr zu Theil geworden, daß sie nun, auf gute Kenntnisse gestützt, es wagte, sich elne selbstständige Stellung im Leben zu erringen. Maria Carina dankte jetzt mit warmem Herzen den Pflegeeltern Is. Thisqu für alles Gute, das sie von ihnen empfangen, Ttnd die ihr von( Jenen gespendeie Liebe erschien ihr doppelt so groß. da sie nun erst wußte, daß sie kein natürliches Recht daraus besessen. Aus der kleinen Hand-rasche welche neben ihr lag, nahm sie ein dünne-Z Heft; sie kannte ganz genau den Jnhalt desselben« und doch begann sie wiederum zu lesen, was ihr Pflegevater, der Ghmnasiallrhkee gewesen war, über ihre Ausnahme in sein san geschrieben: » f » v " " »Es war am 11. December 1863, als ich meiner Im eine Annonce verlas, in welcher Adopttveltekn fiik ein Mädchen von keinem Jahr gesucht wurden gegen eine einmalige Übsindunqss nunme. f , »Das arme Würmchen«, sagte meine Frau nnd blickte mich an, nnd ich nickte ihr za. Wie sehnlich hatten wir uns iu unserer langen Ehe ein Kind gewünscht, nnd hier wurde solch eia seines Geschöpf ausgeht-ten von gewissenlosen Elterai » Meine Frau hatte meinen Blick verstanden, und ich war nicht erstaunt, als sie bald darauf, zum Ausgehen geriisteh zu mit trat; sie driickte mir die Hand nnd sagte mit einer Thrane im Auge: »Wenn Gott will, Alter, soll sich Dein Wunsch etsiillenls Wenige Stunden darauf trat sie wieder ein bei mir mit vor Glück strahlendem Gesicht und trug ein kleines, entzückend schönes Kind mit blondem Haar und großen, blauen, neugierigen Augen auf ihrem Arm. »Es ist ein Engel nnd kanu uns ge hören, wenn Du willst!« Ob ich wolltet Das liebliche Geschöpf hatte es mir sofort angetban, und wir weiten alsbald darüber einig, dasselbe an Kindesstatt anzunehmen. Wir sind nicht reich, wenn wir auch unser gutes Auskommen haben und schon um des Kindes Willen nah-n ich die Summe, welche die Mutter desselben mir bot. Sie war eine schöne Frau, eine Deutsche; sie hatte schwarzes Haar nnd eben solche Ingen, die aber so kalt blickten, daß ich mich nicht mehr wunderte, wie diese Mutter sich so leicht von ihrem Kinde trennen konnte. Maria sieht ihr nicht in einem Zuge ähnlich, und oft steigt der Gedanke in mir auf, daß jene Frau dar nicht die Mutter des Kindes war. D eun welche Mntiey wäre sie auch noch so kalt und hart, könnte sich ohne Throne, obne Abschiedstuß von ihrem Kinde trennen, welches sie nie wieder sehen sollte? Mit trinmpbireuden Blicken schied sie von uns; ich war froh, das liebe Geschöpf aus den schänden dieser Frau genommen zu haben, und wir haben es nie ibereut Allem Anschein nach muß Maria von Vor-nehmer Abkunft sein die Dame, welche sich ihre Mutter nannte, war reich ge kleidet, ebenso das Kind, das nun der Sonnenschein unseres Hauses, unseres Alters ist.« Maria Carinas Augen waren feucht geworden, als· sie dies las; sie fuhr mit dem Tascheutnch leicht darüber, um weiter lesen zu können, was von einer unbeholfeneu Franenhand noch weiter hin dort geschrieben stand: «Vor wenigen Tagen, am 14. März 1874, ist mein lieber, guter Mann gestorben. Meine Pension ist sehr klein, und mein Mann wünscht, daß die Erziehung Marias so fortgefiihrt wird, wie er sie selbst bisher geleitet. «Sie hat so viel Begabung«, sagte er oft mit Stolz, ,als wäre sie unser eigen Fleisch und Blut.' Nun muß ich doch das Capiial angreifeu, welches sur das Kind bleiben sollte aber es ist drr Wille des Ber storbenen, und er wird regt haben, das Maria Alles lernen soll, was für eine vornehme ame sich schickt. Vielleicht kommt sie doch noch in eine Lage, wo sie dies Alles wissen muß, und wcnu nicht, so kann sie sich einst ihr Brod damit erwerben, wenn es nöthig werden sollte. Meine liebe Marial Jch segne den Tag. der sie uns gegeben, was wäre nun dalLebes site such. M ich sie nicht hättet-«
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