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Dresdner neueste Nachrichten : 28.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193201280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-28
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.01.1932
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Donnerstag, 28. Januar 4932 »NN Angelsächsische Aktion im Jemen Osten? Am Donnerstag pariser Entscheidung über -en BZ3 «Kredit für die Reichsbant - Ministerpräsident Schieck über die Politik seines Kabinetts Sine amerikanische Anregung Das Kabinett Schic ck »tele Kootov. nnd I» «m Neuer Anschlag auf Memel? Was tut die Reichsregierung? - Kein Verlaß auf den Völkerbund ist, habe» die SokS^i»» Ustr Sine neue Miion gegen Deutschland stül »SllSiiiß s zur sein Zeitpunkt siir groben inter« Isis 6« » Vst, tS. e», ein elschnft anzt »ritt« Wir haben gestern den deutschnationalen Irak- tlonöführcr Siegelt zitiert, der am 8. Juli 1SM er klärt hatte, „in dem überparteilichen Charakter des jetzigen Beamtenkabinetts, wie auch in den Persön lichkeiten» die ihm angehörten, liege die Gewähr sür eine geordnete, korrekte, sachliche, untadelige Ge schäftsführung und Verwaltung unsres Landes". Der Abg. Siegelt hat gestern diese Worte beiseite ge schoben mit der Bemerkung, das möge alles sein, aber trotzdem müsse der Landtag ansg'elö't werden, weil Sachsen nicht nur verwaltet, sondern auch regiert werden müsse. Regieren kann aber an scheinend nach Ansicht dcS Abg. Siegert nur eine parteipolitische Landtagsmehrheit und' ein aus ihr hervorgegangener parteipolitischer Mtnistcrklnb. Sachsen ist seit der Revolution niemals so gut regiert worden, wie in der Aera Sch i e ck. Oder ist es nach Ansicht des Abg. Siegert nur gewöhnliche Verwaltungsrouttne, wenn das Land in den letzten zwölf Monaten durch die Entschlossen heit des jetzigen Ministeriums vor dem finanziellen Zusammenbruch bewahrt wurde? Negiere» heißt nach Ansicht Sicgerts auch, dab sich die Regierung von de» „sozialdemokratischen Ein- slüssen in der Verwaltung" freimachen müsse. Der Ministerpräsident wies mit überlegener Ironie in feinet Antwortrede darauf hin, dab eS stch gegen, fettig aufhebt, wenn ein Teil der sächsischen Opposition sein Kabinett als „f a s c i st l s ch e D i k ta - t u r" bezeichne und der andre Teil als „Steig- bügelhalter des Marxismus". Trefflicher konnte die verderbliche Schlagwortseuche im politischen Leben unsrer Zeit nicht gekennzeichnet werden. Wir sind stets Gegner einer Ernennung oder Bc» fürüerung von Beamte» aus Grund Les Partethuches le»««» o!v—o-n. u k IM«» MemelstatntS einzuschränkcn, nicht abgrnommen, und dieslaueHaltungdesBölkerbnndöratS, der den mcmelländischen Beschwerden keineswegs im erforderlichen Mabe gerecht geworden Litauer zu neuen Vorstöben ermutigt. Jetzt scheint man in Kowno den günstig zn halten, nm während der nationalen Anöcinandcrsetznngcn nm die Reparationen im Trüben zu sischcn. Man spekuliert vielleicht da mit, dab die dcntsche Regierung zn stark in Anspruch genommen sein wird, um als Mutterland die Rechte des Mcmcler Deutschtums mit genügendem Nachdruck zu vertreten. Die Beschuldigungen, dab der Präsident des Direktoriums „mit Berlin konspiriert habe", ist natürlich ein leerer Borwanh, der durch die letzte deutsche Rote in einwandfreier Weife entkräftet wurdc. Jedenfalls wird die Lage im Memcler Gebiet auberordcntlich ernst beurteilt, und die Reichsrcgie- rnng hat allen Anlaß, vorbeugende Maß nahme n zu treffen, damit Litauen nicht eines Tages einen vollendeten Tatbestand schafft. Ar 23 / 40. Jahrgang x »eoeckww, Was geht in Chardin vor? SonderkabeldienstderDrcSdncr N e u e st e u N a ch r t ch t e n Tokio, 27. Januar. fDurch United Preß) Vom japanischen Kriegsministcrium wird die Nachricht dementiert, nach der japanische Truppen Chardin besetzt haben sollen. Nach hierher ge langten Meldungen soll cs vielmehr in Chardin zu Kämpfen zwischen chinesischen Trnppcnabteilnngcn verschiedener politischer Richtung gekommen sein. Dabei sollen bisher dreißig Chinesen getötet worden sein. Wie verlautet, hat Japan die streitenden Chi nesen barans ausmerkfam -gemacht, baß japanische Interesse« bei diesen Kämpfen nicht verletzt werden dürften. A>rei japanische Erknndungsslugzcuge sind von Tschangtschun aus nach Chardin anfgestiegen, nachdem die telegraphischen «nd telephonischen Ver bindungen zwischen Chardin «nd Tschangtschun durch schnitten wqrde« waren. So viel sich erkennen labt, handelt eS sich dci den Kämpfe« in Chardin zwischen den Chinese» ,M el» «»»gehen »er chinesischen Kirin» Trappe« gegeck andre chinesische Abteilungen. llnim Keot, Oleosa °°Ü»cdl Die gestrige LanbtagSrede des Ministerpräsiden ten muß als ein Dokument wqhrhaft staatsmännischer »nb patriotischer Gesinnung von jedem Deutschen be. grüßt werden, der sich ein Gefühl dafür hewnhrt hat, daß cs zur Zeit wieder einmal um die Existenz des Deutsche» Reiches und beS deutschen Vol- kcs geht, daß uns schwerere Tage als jemals seit 1S14 und 1018 bcvorstehen. In solchen Tagen muß jedes partetpolitche Kabinett Schiff bruch erleiden. Wir wägen unsre Worte genau: Angesichts der Auspeitschung aller Leidenschaften würde eine parteipolitische Regierung heute bimien kurzem zum Bürgerkrieg führen. In England können Sozialisten und Konservative bei aller Schärfe der sachlichen Gegensätze einander in regelmäßigem Tur nus abwechseln. In Deutschland ist dies leider bisher noch nicht möglich gewesen. In Deutschland sprengten die Leidenschaften stets das Staatsganzc. Durch Deutschland sellt zur Zeit wieder der alte furchtbar ¬ gewesen. Wir sind wie der Ministerpräsident der Neber» zcugnng, dab ein von allen parteipolitischen Einflüssen starkes, gesundes und zufriedenes Berussbcamteutum das Rückgrat jedes Staatswesens ist. Aber wir weuden uns genau so gegen eine Aussassung, die einen sonst tüchtige» und befähigten Beamten nur deswegen von seinem Posten entfernen will, weil er zufällig einer politischen Partei angehört, die einer andern Partei nicht gefällt. Unfähigkeit eines Be amten darf durch kein Parteibuch ge schützt, Könne» eines Beamten darf durch kein Parteibuch gefährdet werden. * » * Ferner hat die Opposition dem Kabinett Schieck zum Vorwurf gemacht, eS habe das Lebcnsrecht Sachsens in Berlin nicht zur Geltung gebracht und der Rcichsnotverordnnngspolitik Brü nings nicht den genügenden Widerstand entgegengesetzt. Jeder Zeitnngslcscr, der die politischen Ereignisse in den letzten Wochen genau verfolgt hat, weiß, dab der sächsische Ministerpräsident, wie er dies gestern mit erhobener Stimme erklärte, sich gegen die Ausschaltung der Länder bei der durch die Not erzwungenen raschen Verordnnngstätigkclt deö RklthcS entschiedener als der Vertreter irgendeiner andern Landesregierung im Reichsrat gewehrt hat und daß die Notverordnung des Reichs im nationalsozialistischen Braunschweig genau so dnrchgefiihrt werden muß wie von dem sächsischen Bc- amtcnkabinett. Ter Ministerpräsident protestierte in diesem Zusammenhang gegen jene sächsischen „Min der w e r t i g k e i t s v o r st e l l u n g e n ", die Sachsen stets von Berlin sür übervorteilt halten, und hat damit vollkommen recht. Diele MindcrwerNgkcitsgesühle brechen ja in Lachsen seit dem Jahre Iktttt in jedem Jahrzehnt unter andern Formen erneut aus. Tic Vertretung der Interessen Sachsens in Berlin hat dort ihre Grenze», wo die Existenz dcd Reichsganzcn gefährdet ist. Tenn mit diesem Reichs ganzen würde auch Lachsen zngrpnde gehen. Will die Opposition etwa eine Art Kriegszustand zwischen Trcs- den und Berlin? Sollc » dic Tagc Zeigners w i c d c r k c h r e n? Wollen die Tentschnationalcn gegen die absolut richtige» und tressliche« Argumente selber verstoßen, mit denen sie 1V23 das Vorgehen Zcigners gcbrandmarkt hatten? Der Ministerpräsident hat gestern in seiner Rede ein großes und entschlossenes Bekenntnis zum natio nalen Charakter seiner Regierung abgelegt »nd gegen die Versuche sich gewehrt, das Wort national siir be stimmte Parteibücher zu reservieren. Eine systematische Bekämpfung der Reichsrcgicrung durch eine Landes regierung wäre aber das Unnationalste und Vater- landverräterischste, was man stch denken könnte. Sehr erfreulich war es schließlich, baß gestern endlich einmal ein paar deutliche Worte von einer deutschen Regierungsstelle gegen die von Moskau finanziell unterstützte »nd inspirierte sogenannte „Gottlosen bewegung" gesagt wurden. Die Tatsache, daß ein paar junge Burschen mit Kieselsteinen ihre „anti- christliche" Gesinnung zu dokumentieren suchten und die Fenster einer Dresdner Kirche in der Nacht zer trümmerten, zeigt die gefährlichen Wirkungen dieser Agitation ans unreife Gemüter. Die geistige Roheit, die aus dieser Tat spricht, ist übrigens die gleiche, die Schuld trägt an den zahllosen Gräber, und F r i e d h o s s s ch ä n d u ng e n der letzten Monate. Mit Ueberrebung, vernünftigem Zuspruch und geisti gen Argumenten ist gegen diese Kräfte nicht an«», kommen. Zuchtlosigkeit kann nur durch Zucht über» wunde» werden. >«.1. «c SU» s »uinokl X London, 27. Januar Zur Lage in Schanghai berichtet der „Times", -»lrespondcut in Washington, offenbar bemühe sich die ßnerikanische Regierung, z« einer Verständigung mit »er dritische» Regierung «egen einer gemein st »en diplomatischen Aktion im Fernen x> steu zu gelangen. Ein solches Einvernehmen habe Mer nicht bestanden, die amerikanische Regierung !ßlt»be aber, daß, im Gegensatz zum Kall der Man« A-arei, Großbritannien in der Schanghaifrage mit tie« Bereinigte« Staate« ei« so großes Interesse habe, test «s Amerika dort seine Mitarbeit nicht verweiger« könne. Die gemeinsame diplomatische Aktion Leider Unter würde darin bestehen, China an einem unbe hauene« Schritt,u verhindern, der von Japan mit »er Erklärung der Blockade beantwortet «erden MnnolackAVI'ckksL: EX* 2» mm breit, Zell« kostet R-M., Atlzelgenprrlsr. auswärts R.-M.» dl, Rellamezell, h» «nsihluß aa redaktionellen Text, 70 mm breit, kostet 2 R.-M., für «usvärtt 2^0 A.-M.» abzüglich r»/» Krisenrabatt. - Dl« Srlefgebllhr fist Suchstabenanzelgen beträgt 0,Z0 Tl^M - Für Einschaltung an be» Mm!« Tagen und Plätzen kann «in« Gewähr nicht übernommen werden. MMon. VerlasllvdSaktvlges-Mfielle: DreSden-A.,zert>lnandstr.4 * Postadresse: Vre-den-Li, Postfach * Seram»: OrtsverkehrSammelnummer 24601, Fernverkehr 14194,20024,2?981-27983 * Telegr.: neueste Dresden - Postscheck: Dresden 2OS0 - RlchiverlangteEiniendungen ohne Rückporto werden weder Kirückgelanbt noch aufbewahrt - Im Falle höherer Sewaü, SetriedckstSrung oder Streiks haben unn« Sezieh« »«Men Anspruch auf Äachttrjerung oder Erstattung des entsprechenden Srttqeitck Daß der jetzige Sächsische Landtag nicht aktizus- fähig ist, wußte mau bereits am Tage nach seiner Wahl. Aber auch der vorhergehende Landtag war nicht aktioussähig. Oder nur im negativen Sinne. Er konnte Ministerien stürzen, aber keine positive Politik Les Wiederaufbaus treiben. An dieser Stelle ist immer wieder Kritik an der Unfruchtbarkeit säch- sischer Landtagsvcrhandlnngen geübt worden. Nicht erst seit den letzten Wahlen. Aber jede Neuwahl hat bisher, diese Unfruchtbarkeit nur erhöht. Löst der Landtag sich auf, so kann schon jetzt gesagt werde», daß sein Nachfolger ebenso unfähig oder noch un fähiger zur Bildung einer Regierung nnd Durchführung einer einheitliche» klaren Politik wird, wie der jetzige. Es ist sehr «»wahrscheinlich, baß die Rechte die Kommunisten, die sich zur Durchführung des Volks- entschetds verbunden haben, bei diesem Volksentscheid die Mehrheit erlangen. Aber selbst wenn dieser un- wahrscheinliche Fall eintretcn sollte, so wären sic un fähig, gemeinsam nach den Neuwahlen eine Regierung zn bilden. In England gibt es die Sitte des „Schattenkabinetts". Darunter versteht man ej,ie Art Exekttttvauöschnß der gerade in der Opposi tion befindlichen Partei, der laufend alle politischen Angelegenheiten durchspricht nnd der sich dann nach einem Wahlsieg fast automatisch in das neue offizielle Kabinett nmwandelt. Wo ist dieses Schattenkabinett in Sachsen? Können Herr v. Kittinger, Herr Siegert nnd Herr Renner zusammen eine Regierung bilden? Jeder weiß, daß das unmöglich ist. Und wenn dies unmöglich ist, was i st dann noch mög lich? Selbst wenn es den Nationalsozialisten bei den nächsten Wahlen gelingt, die Sitze der bürgerlichen Mittclpartcien bis auf wenige zu erobern, und selbst wenn die Kommunisten den Sozialdemokraten eine An zahl Mandate abgcwinnen, so ist damit lediglich eine Verschiebung innerhalb der beiden großen Hälften vor sich gegangen, in die nun einmal gemäß der ganzen wirtschaftlichen nnd sozialen Struktur des Landes das sächsische Volk zerfällt. Ob die marxistische und anti marxistische Hälfte nnnmehr diese oder jene Partei couleur tragen, ist sür die tatsächliche Lage völlig ohne Belang. _ Sicherlich ist das jctzigc.Kablnctt vom vcrfassungs- rcchtllchen Standpunkt aus kein Ideal. Aber die Na tur hat sich, da ikr sonst niemand zu Hilfe kam, wieder einmal selbst geholfen. Eine gcschästsführende Regie- rung kann nicht gestürzt werden. Sie kann nur ans eigenem Entschluß znrücktreten, aber dann müßte jemand da sein, dem sic die Negierung übertragen könnte. Es ist aber niemand da. Und des- wegen wäre es gröbliche Pslichtvergesienheit, wollten die jetzt regierenden Männer die Hand vom Steuer lassen und sich müde ins Privatleben zurückziehen. rs-ntt Neueste Nachrichten Bezugspreise: Del freier Zustellung durch I Nil ? Doicn lns Sau« monalllch . «tzlu vyünglgk Postbezug für den Monat 2,oaR.-M. einschließlich o,4S R.-M Postgebühren - . _ - lohn« Zustellungsgebühr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 R.-M. tNÜ Aanhels s uyh Hnvussne »ItnUllA Einzelnummer 10 A.'ps., außerhalb s °ß D «den« ISA.-Pf, 0. Berlin, 27. Januar. fEig. Drahtberichtj Auberordcntlich bedenkliche Dinge scheine« sich i n Memel vor,«bereiten. Rach den letzten von dort «rliegenden Nachrichten ist man in dortigen deutschen -reisen überzeugt, daß Litauen einen neuen -«schlag aus die memelländische Selbst. Verwaltung plant, und daß unter Umständen »er gcwalisame Stur» der Landesregierung in Memel 'm», die Berireibnng aller Deutschen unmittelbar bc- Iboksteht. Diese alarmierenden Nachrichten haben ln Ber- p»er politischen «reisen lebhafte Bennruhi. g»«g hervorgeruscn. Auch hier hat man schon seit jä«,«k«r Zeit de« Eindruck, daß sich im Memelgebiet Tilg« von ungewöhnlicher Tragweite vorbereiten. Mim weiß,'daß einflußreiche Stellen in Litauen aus Iki« Beseitigung der Memelautonomie drängen. Nur ! Miige Monate ist «S her, daß man mit der akuten Ge- s»tr eines litanische« Gewaltaktes rechnen mußte. Seiide» habe« die «ersuche, die Bestimmungen des Pläne der französischen Nationalisten Telegramm unsres vk. Paris, 27^ Januar Der tote Punkt der englisch.französlschen Berhand» ungen, die am Montag vormittag begannen, ist noch licht überschrittfy. ' Dl« sür DieuSta, anacsetzte zweite Unterhaltung d«S britische« BotfchasterS Lord Tyrrell mit dem Ministerpräsidenten Laval fand nicht statt. fble Zusammenkunft Laval-Maedonald scheint völlig lpusgegeben zu sein. Der seit einigen Wochen schwer 'gegen Deutschland hetzende Chefredakteur beS„Matin", Kiephan Lausanne, hat sich den Kopf darüber zer brochen, wer eigentlich an dem englischen Widerstand gegen die französische Auffassung schuld sei. Er kommt tu solgender Lösung d«S Rätsels: „Die dentsch« Garnison der Londoner City" ist eS, die England nnd Frankreich auseinanderbringt. Unter dieser „deutschen Garnison" versteht Lauzanne die International« Finanz. Diese stünde heute in Alarmbereitschaft und befinde sich „in voller Aktion". Sie habe die Geschichte von den Reparationen er- ««den, die an dem Elend Deutschlands Schuld trage, verärgert-und enttäuscht über den bisherigen Miß. rsolg der neuen französisch-engltschen «nnäherungs. «such« bereiten bi« französischen Nationalisten ein« welttr« Aktion gegen Dontschland k «NI, l«N7, r.»Ubr aglm Korrespondenten ob der 25 Mill. Dollar umfassende Anteil der Bank von Frankreich an dem Devisenkredit der Deutschen Reichsbank verlängert werden soll. Wie erinnerlich, hatte der Berwaltungsxat der BIZ. in seiner letzten Sitzung beschlossen, ihren ebenfalls 25 Mill. aus machenden «redttantell unter dem Vorbehalt aus drei Monate zu verlängern, daß auch die übrigen Zentral banken sich damit einverstanden erklären. Inzwischen hatte der Bankgouverneur Moret seine Absicht ge äußert, die französisch« Quote nicht über vier bis fünf Woche» hinaus z« verlängern. Die Pariser Nationalisten freuen sich bet dem Ge danken, daß der Verlängerungsbcschluß der BIZ. durch eine ablehnende Haltung der Bank von Frank, reich zunichte gemacht wird und die Deutsche Reichs- bank der notwendigen Devisenbccke beraubt. Ossen- bar fürchten sie aber, daß sich im Schoße der Bqnk von Frankreich doch noch die wirtschaftliche Vernunft Geltung verschastt. Sie verlangen daher, den Be- schlnb Uber die Verlängerung des Kredits den Be- sngnissen des Bankdirsktoriums zu entziehen und die Entscheidung der Pariser Negierung zu übertrage«. AuS dem wirtschaftlichen Beschluß soll ein politischer Akt gemacht werden, Frankreich soll seine starke Faust zeigen.
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