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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186306129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-12
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1863
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Anzeiger. - - - — .... - > . — >M.> . Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 163. Freitag den 12. Ivm. M». Bekaimtmachimg. der in Folge unzureichender Adresstrung in neuerer Zeit immer häufiger gewordenen Unbestellbarkeit der Postsendungen nach Berlin zu begegnen, wird da-hiesige mit genanntem Orte im Verkehr stehende Publicum, lediglich in dessen eigenem Interesse, Um nacy roerein zu oegegnen, wiro oas yiepge mn genanntem r^ne im Zverreyr stehende Puducum, tevigucy in dessen ergeuem vknrerrsse, hiermit ersucht, auf den Adressen die Empfänger, so weit sie nicht größere Handlungshäuser, hochgestellte oder sonst allgemein bekannte Personen sind, nach Stand oder Beschäftigung und mit Angabe der Wohnung, nach Straße, HanSnnmnrrr, Lage i« Haufe re. auf -aS Genaueste beznchneu zu wollen Leipzig, 11. Juni 1863. Königl. Ober-Post-Amt. Röntsch. Schutz den Vögeln! (Schluß.) Man sollte denken, daß der dankbare Mensch diese unumgäng lichen Hilfstruppen, diese treuen Verbündeten unter seinen beson deren Schutz genommen, daß er sich bemüht habe, die feindlichen Arten auSzurotten, welche ihnen nachstellen? Nein! der Mensch ist eS, der sich, in Folge einer sonderbaren Verblendung, als der schrecklichste Feind dieser sanften und nützlichen Geschöpfe zeigt. Mit einer Menge Maschinen, Netze, Leimruthen, Schlingen, Ra- ketteu, Springfallen rc. verfolgt er mit blinver Wuth diese ihm unumgänglich nöthiaen Freunde, welche die Güte der Vorsehung ihm bewilligt hat. Diese barbarischen Jagden find zum Lheil von der Art, daß man mit Ekel und Abscheu davon erfüllt wird, wie z. B. der Fang mit der Rakette und Springfalle, wo das Opfer mit seinen von der Falle zerschmetteren 8einen Knochen nach mehr stündigem Todeskampfe vor Erschöpfung und Leiden stirbt. Es ist betrübend, daß alljährlich eine große Menge nützlicher Vögel auf diese Art dem Tode geweiht wird. Gleich beim Wiedereintritt de- Frühlings kehren in unsere Länder jene treuen Verbündeten zurück, welche der Winter zur Auswanderung gezwungen hatte. Welcher Empfang aber wird ihnen bereitet! In den Umgebungen von Marseille und Toulon sind alle Anhöhen mit Iagdmaschinen besetzt, und nach dem Zeug nisse Herrn Sacc's, der diesen Gegenstand zu seinem besonderen Studium gemacht hat, vernichtet jeder Jäger während der paar Mo nate, welche die Jagd dauert, täglich IVO bis 200 Feinschnäbldr. E« ist daher keine Uebertreibung, wenn behauptet wird, daß diese Vögel auf ihrem Zuge myriadenweise vernichtet werden. Warum aber diese Schlächterei? Will man für den Menschen da- Recht anrufen, sich von den Thieren zu nähren? Allein eS ist nicht ernst gemeint, wenn man auf solche Weise die Vernichtung dieser kleinen Wesen, deren jedes kaum einen Mundvoll auSmacht, rechtfertigen will. Und berechnet man selbst auf da- Allerniedrigste, wie viele Säcke Getreide, Tonnen Wein und Oel eine jener Opferschalen repräsentirt, womit man in gewissen Ländern die Tafeln zu schmücken pflegt, so wird man überzeugt sein, daß LuculluS in all' seiner Herrlichkeit niemals ein so kostspieliges Mahl UebrigenS könnte die jämmerliche Entschuldigung befriedigter Sinnlichkeit selbst nicht von jenen Jägern angerufen werden, die, um ihre Geschicklichkeit zur Schau zu tragen, oder sogar nur um i ihre Waffe abzujchießen, ehe sie nach Hause zurüatehren, die Schwalbe im reißenden Fluge tödten. die Mutter vielleicht, welche ihrer jungen hungrigen Brut die Nahrung zuträgt. Darf man diese« aus Unüberlegtheit so grausamen Menschen nicht bemerklich machen, daß fich jene arme Schwalbe, indem sie an dem Tage, welchen da- mörderische Blei zum letzten für sie gemacht, 500 In- secten vernichtete, ein größere- Verdienst um die Menschheit er worben habe, als zehn Jäger, die mit voller Jagdtasche nach Hanse zurückkowmen? Wie haben diese vertheivigungSlosen Bogelgeschlechter diesen erbitterten Krieg überleben können? Die- ist eines jener Geheim nisse, welches allein die wunderbare Güte erklären kan», womit Gott nnabläsfig die Fehler de- Menschen wieder gut macht. Wer auf dem Lande hat es nicht erfahren, wie an Spiel-, Soun- und Feiertagen die Knaben beflissen find, in den Hecken und Waldungen auf Vögel und Vogelnester Jagd zu machen! Und wem sollte eS unbekannt geblieben sein, daß selbst Erwachsene die Nester au-hebeu, um sie nach Hause den Kinvern zu bringen? Findet man ja zuweilen in den Wohnzimmern armer Leute auS- aeblasene Vogeleier in ihren verschiedenen Farben, gleichsam wie Rosenkränze aneinander gereiht, als Zierrath an den Wänden hängen. Diese Unsitte liegt weniger in einer Härte de- GemütheS und in Verderbtheit de- Herzen-, als vielmehr in roher Unwissenheit und jugendlichem Leichtsinn. Es ist sehr zu bedauern, daß das Gefühl bei den Kindern hierdurch so abgestumpft werden kann, daß sie in späteren Jahren ohne Mitleid die größten Thierquä- lereien verüben können, wenigstens ihre eigenen, wie auch fremde ihnen anvertraute Thiere nicht selten lieblos und roh behandeln. Außer einem gesetzlichen Verbot und Bestrafung de- TödtenS nützlicher Thiere und de- Aushebens der Vogelnester dürfte eS rathsam und dem Zwecke sehr förderlich erscheinen, wenn zu ge eigneter Zeit in jedem Orte alljährlich dieses Verbot bekannt ge samtest widmen. Da e- bei den meisten Kindern nur einer leisen Anregung des natürlichen Zartgefühls bedarf, um sie vor Härte zu bewahren, so muß der Lehrer es sich angelegen sein lassen, diese- Gefühl zu beleben. Er wird überdies da- Herz der Kleinen den Freuden der Natur zu öffnen suchen; er wird sie auf de« Gesang der Vögel aufmerksam machen, damit sie bei demselben nicht ungerührt bleiben. Er wird ihnen an das Herz legen, wie viele Freude« sie durch unbesonnene- Zerstören der jungen Vögelbrut vernichte«, und wie großen Nutzen die Vögel durch Vertilgung der schädlichen Inseeten den Wäldern, Gärten, Obstbäumen und Feldern «och hätten bnngen können. Er wird ihre Theilnahme an de« Thieren überhaupt au- zuregen suchen und ihnen den Schmerz der Vögel bei dem Verluste ihrer Jungen schildern. ' Allgemeine Deutsche Lreöitanstalt. Die gestrige Generalversammlung der Actionaire der Allgem. r Credit G. Harkort präfidirte, war . Deutsche« Credttaustalt, welcher Herr «ine stürmische und daverte m Folge deffm länger als ihre letzte» Anlaß zu den mehr als lebhafte» Ver de- verwaltungSrathes, daß an« de« m Acttoui' vorgängi Den hauptsächlichsten An Handlungen der Antrag Reingewinn der letzte» Rechnungsjahre- den Actiouairen «ine Di vidende von Sr/» Proc. gewährt, von de« Reste aber 1V0F00 Thlr. zu einem Special-Reservefond verwendet werde» sollM. Ein Actionair beantrage, die fragliche« 100,000 Thlr. zwar in der beantragten Weise zu verwenden, dagegen ab« die beabsichtigte ^Uschlagung weiterer 400,000 Thlr. zu de» Special-Reservefond « de« folgenden Jahre» nicht eher eintrrte« zu fass», als bi» den Nttiauaire» ö Proc. Dividende gewährt werden könnte. Nachdem der Vorsitzende darauf hin gewiesen, Ach dieser Antrag
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