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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.12.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361229016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936122901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936122901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-29
- Monat1936-12
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.12.1936
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vtenttao, g». SttMib«« «8» M»rvt»-«u-sab», Nr, so» 0« mm »rett» ll^Nps. N«chMe nach e»,IIel». S-mVI-n-»,eIg«, u. rierienaeluche «IMm-Ur- »rll« s »Pf. Slsserged. 50 «ps. — «ackidnr« nur mtt Qurllrnangabe »rrldner »achrtchlrn. Nnvrrlnnale L<t>itIIs!ü<k« wrrden nicht auibrw-chri vruck «.Verlag, Liepsch äk Reichard»,! ^7« '.'L straße ZS/tt. Fernruf 25211. Postscheckkonto lvSS Vresden Dl" Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der »,»en * Ariand iV«!. Amtshauptmannschast Dresden und de- Schled-amtr- beim »alb «achlrn« mi» »lbknd.«n,>a»e >» «vi. ivberverstcherungsamt Dresden Roms Zusammenarbelt mit Berlin „Grundpfeiler -er italienlfchen Außenpolitik" Rom. 28. Dezember. „Die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland stellt einen Grundpfeiler der italienischen Außenpolitik dar und kann füglich keinen Verände rungen unterworfen werden!" Mit diesem Sah wendet sich das halbamtliche italienische „Glornale d'Jtalia" eingehend gegen alle Versuche, die in den letzten Tagen von einem Teil der europäischen Presse, besonder» von der französischen, gemacht worden sind, um mit tendenziösen Kommentaren die Richtung der italienischen Außenpolitik Deutschland gegenüber zu verdächtigen. DaS Blatt wendet sich weiter gegen die Versuche nament lich der französischen Presse aus der bloßen Tatsacke der ein- setzenden Klärung -er englisch-italienischen Beziehungen be reits eine Neuorientierung der italienischen Außenpolitik, und »war natürlich im Sinne einer allmählichen Revision -er beutsch-italienischen Beziehungen im Hinblick auf eine Wiederverständigung Italiens mit den Weltmächten erblicken. Htermtt, so erklärt das Blatt kategorisch, sehe von neuem Willkür und Verwirrung ein, und es sei daher nötig. Klar- Helt zu schaffen. Gemeinsame Aufgaben Di« italienische Außenpolitik kenn« nicht bl« veränder lich«» Jahreszeiten der Außenpolitik anderer Regime. Die italienisch-deutsche«, Reztehnngen sei«« in einer Zeitspanne, di« als Protze, nud Prüsuugszeit befonberS geeignet war, z« ihrer fetzige« Klärung gelangt. Während des Sanktion», Klage» Hatz« Deutschland der Genfer Sanktionsfront seine Beihilfe «erlagt. DaS lei die srenndschaftliche Gege «lei» Unna für das von Italien bekundete Verständnis aller dentsche« berechtigte« Forderungen gewesen. Daher stelle, wie eingangs hervorgehobe«. die politische «nd wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland heute eine« der Grundpfeiler der italienischen Außen» pvlitik dar «nd könne süglich keinen Veränderungen «ater» nttrfen »erbe«. Den Grunbcharakter der italienisch-deutschen Zusammen arbeit habe Mussol-ini mit den Worten „Vertikale Berlin — Nom" endgültig in der zeitgenössischen Geschichte festgelegt. Nichts also ermächtige zu jenen Deutungen und noch weniger zu jene»» angeblichen Meldungen von jenseits der Alpen über ein mögliches Abmcichen der klaren, loyalen und freiwillig gewählten Außen- Politik. Wiederum seien jene Versuche auf falschen Wegen, die Hossnungen aus Meinungsverschiedenheiten zwischen Ber lin und Nom erwecken wollten, während doch gerade die jüng sten Ereignisse auch tu bezug auf die wirtschaftlichen Abmachungen für bas Donaugebiet gezeigt Hütten, daß jene vermeintlichen Trennungspunkte nutzbrin gende Elemente für eine vertrauensvoll« Zu sammenarbeit seien. Deutschland und die RNttelmeerverständlgung Abschließend betont der Aussatz, baß Italien und Deutsch land eine freie Politik zur Klärung der Beziehungen mit anderen Nationen sehr wohl führen könnten, wenn diese keine Verschiebung der Prinzipien und Interessen mit sich bringe, die in jener Vertikale Berlin—Rom ihre feste Form fänden. Deutschland, das selbst schon wichtige Ab kommen mit England abgeschlossen habe und auch weiterhin die Beziehungen mit England besonders im Auge habe, werde eine neue Mittelmeerverständtgung zwischen Ita lien und England begrüßen. StalMegrübnls für Generaloberst v. Geeckt Am Mittwoch auf -em Berliner Snvalt-enfrte-hvf - Mtlttürtfche Lrauerparaöe Berlin, SS. Dezember. Der Ftihrer «nd Reichskanzler hat StaatSbegräb» »t» für Generaloberst «.Geeckt ««geordnet. ES findet am Mittwoch «« 1» Uhr ans dem Jnvalidensrledhos statt. Di« Tranerparade, die ihre« Weg vom Tranerhanse in der Liechtenstein-Allee Sa znm Iuvaltdeusriedhof nimmt, trifft »art nm IS^S Uhr ei«. Gte wird vom Kommandeur der W. Division, Generalmajor vnfch, geführt «n» besteht an» «ine» Bataillon d«S Infanterie-Regimentes 67 «U Mnfik» korpS «nd Gpiellente« sowie de« Fahne« des 1. Garde-Re» gi»e«teS, eine« Bataillon des Infanterie-Regimentes », einer Schwadrou des Kavallerie-Regimentes S »nd einer Batterie des Artillerie-Regimentes LS, die auch die bespannte Lafette für de« Garg des Verewigte« stellt. Außerdem bilde« zwei Kompanie« der Wachttrnppe Spalter. Rachruf -e< Relchskrtessmtntfters Berlin, 28. Dezember. Der ReichSkrtegSminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalseldmarschall v. Blomberg, verölfent- licht für den verstorbenen Generalobersten v. Geeck 1 folgen den Nachruf: ,Hn tiefer Trauer steht die Wehrmacht an brr Vahr« de» Generalobersten Hans v. Geeckt. Deutschland verliert in ihm einen vorbildlichen Soldaten, einen Weg bereiter völkischer Erneuerung und «inen grobem Wehrschüpfer. In der dunkelsten Stunde des Vaterlandes übernahm General v. Geeckt «ine Aufgabe, wie sie einst Scharnhorst zu lösen hatte. Im Zweisrontenkampf gegen da» Haßdtktat von Versailles und gegen die inneren Feinde Deutschlands schuf er bas Retchsheer als Pflegestütte vreubisch-deutscher Solbatentugenben, al» eiserne Klammer de» Reiches und al» Keimzelle de» neuen Volk-Heere». Generaloberst v. Geeckt, ber von uu» ging, letzt in der Wehrmacht de» Dritten Reiche» weiter. Wir folgen der Losung, di« er dem Hunberttausend-Mann-Heer vet ber Gründung gab: Wir »«>«« da» Schwert scharf, den Schild blank Halt«». Nachruf -es o-rrdefehttdabee- -eck chmr-S Berlin. SS. Dezember. Der Oberbefehlshaber de» Heere», Generaloberst Freiherr von Fritsch, veröffentlicht für bei» verstorbenen General- oberst von Geeckt folgenden Nachruf: «Am 27. Dezember ttwa »erstarb ln Berlin ber Ctzes de» Infanterie-Regiment» 67, Weneraloberst Han» von Geeckt, Ritter de» Orden» l'mir i« mdrita mit Eichenlaub. Einer ber tzebeniendste» Soldaten, die da» deutsche Heer sein «igen nennen durst», ist nach ««nein von r«ichen Erfolge»» gekrönten Leben zur großen Armee abverusen worden. Seine überragenden militärischen Leistungen tm Kriege hatten einen maßgeblichen Einfluß auf die erfolg- reiche Kriegs? Uhrung. Sein Können und seine Charakterstärke schufen nach der Auslösung der alten Arme« nach Beendigung des Weltkrieges das Reichs he er, da» durch sein Wirken trotz geringer Stärke in der Well eine ge achtet« Stellung etnnahm. Durch seine aufopfernde tat- kräftige Arbeit al» Ches der Heeresleitung wurde der Grund- stein zum Aufbau des jetzigen Heere» gelegt. Sein Name wird in ber Geschichte des Heeres ewig wetterleben. DaS Heer senkt die Fahnen vor diesem groben Soldaten. Atte -ffentttchen Gev-u-e flaggen halvmafl Berlin, SS. Dezember. Der Reichs- und preußische Minister de» Innern gibt folgende» bekannt: Au» Anlaß ber Beisetzung de» ver- porbenen Generaloberst v. Geeckt flaggen am Mittwoch, dem so. Dezember 10S0, all« öffentltchenGebäube tm Reich h a l b m a st. Armier -et -er Wehrmacht Berlin, SS. Dezember. Der Oberbefehlshaber de» Leere» hat anläßlich de» Ab leben» de» Generalobersten v. Geeckt ntr die Offizier« und Veamtrn de» Oberkommando» de» Heere» und de» Infanterie- Regiment» Nr. 67 da» Anlegen von Trauer aozeiche» auf die Dauer von acht Tagen angeordnet. Trauer beflaggung ist befohlen vom 28. 12. bi» SV. 12. aus dem RetchSkrtegSministerium und den Kasernen de» Infanterie- Regiment» Nr. 67. Am Tage der vetsetzung, dem 80. De zember, flaggen sämtliche Dtenft-ebäube der Wehrmacht halbmast. a Der ReichSkrtegSminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalseldmarschall von Blomberg, hat am 28. Dezember Frau von Geeckt persönlich ausgesucht und ihr sein und der Wehrmacht Beileid »um Heimgang de» General obersten von Geeckt ausgesprochen. Der OberbesehlShabrr de» Heere», Generaloberst Freiherr von Fritsch, ber zur Zett von Berlin abwesend ist. hat folgende» VeilridSlelegramm an Frau von Geeckt gerichtet: «Tie erschüttert erhalte ich soeben die Nachricht vom Ab leben Ihre» von mir so hochverehrten Herrn Gemahl». Mit ihm hat di« Armee eine»» unersetzlichen Verlust erlitte«. Grien Sie verschert. daß da» Andenken an bieten Mann und da», »va» er den» Heere in Krieg und Frieden, insbesondere in schweren NachkrtegSiahren gewesen »st. st e t S u n »«rg «is«n bietden wirb. In herzlichster und aufrichtigster Anteilnahme igez.j Freiberr von Frits».' Sieg -er Persönlichkeit Die wethnachiStage haben eine glückliche Lösung de» chinesischen Bürgerkrieges gebracht, die ebenso seltsam ist, wie sie überraschend kommt. Ganz plötzlich und allen unerwartet ist der große Marschall und Führer der chinesischen Natto« nalregterung, Tschtangkaischek, ber drei Wochen vor her in die Hände des Meuterers Tschanghsueltang gefalle« war, tm Flugzeug wieder in der Hauptstadt Nanking an gekommen. Niemand hat ihn befreit, nicht einmal eine ent scheidende Schlacht hat in den Wirren zwischen den National truppen und den Soldaten des Rebellen stattgesunben. Der Marschall, um dessen Leben ganz China bangte, ist von seinem Gegner bedingungslos srcigelassen worden. Freiwillig hat Tschanghsueltang auf sein wertvollstes Faustpfand verzichtet, freiwillig hat er die Partie verloren gegeben, und als größte Ueberraschung dieses seltsamsten aller Bürgerkriege hat er sich freiwillig nnnmchr seinerseits in die Hand des Mannes be geben, den er übersatten, dessen Leibwache er blutig nieder metzeln ließ und dessen Lebenswerk zu vernichten er sich an schickte. Kein sichtbares Machtmittel stand dem Marschall Tschtangkaischek zurVerfttgnng.um keine eigen« Freilassung zu erzwingen, und erst recht hatte er kein Machtmittel, den Rebellen zu zwingen, ihm in einem Flugzeug eine Stunde später nach Nanking zu folgen. Und fast noch merkwürdiger mutet das Schreiben an, bas Tschangh- sueliang nach seiner Ankunft in Nanking an seinen ehe- ckaltgen Gefangenen richtete. An» ihm spricht tiefe Reue untz Zerknirschung und die Bereitschaft, jede Strafe zu erdulden und selbst das Leben tm Interesse Chinas hinzugeben. Wieder einmal scheint es sich zu bewahrheiten, baß der Ferne Osten voller rätselhafter Geheimnisse steckt, die dem Europäer unbegreiflich sind. Genußsucht und wilde Lebensgier einerseits, ein fanatisches Bttßertum unh ein seltsamer Selbstvernichtungswillen anderseits, »vie nahe leben diese Wtdersprüche ost in ber Seele ostasiattscher Men schen beieinander! Niemand hätte diesem Tschanghsueltang eine edle, vaterländische Haltung zugetraut, vollend» nicht diese Preisgabe all seiner eigensüchtigen Ziel setzungen unmittelbar vor einem entscheidenden Schlag, den er tm Auftrage Moskaus und mit Hilfe der reichen Machtmittel des Bolschewismus durchzusetzen sich unterfangen hatte. Aber bas Leben des jungen Rebellen war ja voller rätselhafter Widersprüche. Ein hoffnungsloser Rauschgiftsüchtiger von frühester Jugend an, schien er nie mals geeignet zu sein, das Erbe seines Vater» Tschangtsoliu anzutreten, der als Räuber begonnen und als Beherrscher der Mandschurei einem Ellenbahnattentat zum Opfer siel, nachdem er feine Hand in ruhelosem Ehrgeiz nach der von ihm zerstörten Kaiserkrone Chinas ausgestreckt haste. Da mals überraschte der junge Tschanghsueliang zum erstenmal China. Er befreite sich mit erstaunlicher Energie von de« Zerstörungen de» Lasters, ohne ihm ganz zu entsagen. Aber sein« Willenskraft diente nur eigensüchtigen Interessen. Jede« Nebenbuhler in feinem Herrschaftsbereich ließ er durch heim tückischen Mord beiseite schaffen, die Schätze feine» Bater» verpraßte er tm Spiel, und als die Stunde ber Gefahr kam, al» Japan zum Einmarsch in die Mandschurei rüstete, da wich er mtt seiner ganzen, aus Kosten Nankings wohlauSgerllsteten Armee ohne Widerstand in die Provinz Gchenst au», in ber er nun Ersatz für die verlorenen mandschurischen Pfründen suchte und fand. Auch mtt diesem Stretch mußte sich bi« chinesische Zentralregierung abftndev, weil Tschanghsueliang wenigstens versprochen hatte, gegen die von Norden her vor bringenden bolschewistischen Banden zu kämpfen, die sich mtt ber von Westen heranmarschterenden Fukten-Armee zu ver einige« trachteten. Und diese Aufgabe war wichtig genug. Schon hatte ber Bolschewismus die äußere Mongole» und, mit Hilf« de» ausständischen Generals Ma, das weite Turkestan geschluckt. Die Bolschewtsterung ganz China» aber war seit mehr als einem Jahr- »ehntetneberwtchttgstenEtappenimPlander roten Weltrevolution. Einmal bereit», um da» Jahr 1V24 herum, stand Moskau dicht vor diesem Ziel, als <S ihm gelungen war, Einfluß aus die chinesische Nationalpartei zu erhalten, und der Gowjetruss« Borodin sich in Nanking al» verhängnisvoller Ratgeber der Regierung betätige« durfte. Damals schon war e» Tschtangkaischek, ber al» Erster di« Gefahren einer Bolschewtsterung Chinas erkannte, und dem e» gelaug, energisch mit dem Einfluß Moskaus Schluß zu machen. Aber «och nie hat der Bolschewismus sein Spiel nach de« ersten Fehlschlag freiwillig aufgegeben. Auch in Rumpfchina hat er in den ganzen folgenden Jahren «ine starke Armee aufrechtertzalten, die überall dort auftduchte, wo die National regirrung Schwierigkeiten örtlicher Natur zu bewältige» hatte. Diele Rote Armer, die in der Provinz Jütten, südlich von Nanking, entstanden ist, mußte sich schließlich unter de« Druck der erstarkenden chinesischen Zentralgewalt immer weiter nach Westen und schließlich sogar nach dem Norden zurückziehen, nm den Anschluß an die bolschewistischen Rand provinzen zu gewinnen. Hierhin sollte ihr Tschanghsueliang i« Austrag, Tschiangkatschek» den Weg verlege« und sein«
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