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Dresdner Nachrichten : 27.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188309278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-27
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1883
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Konstantin,»»«!. Per» gangene Nacht ist die meist von Europäern bewohnte Vor stadt BoSvore in Tradtoet von einer FeuerSbrunst verheert worden. (Segen 300 Häuser, darunter die armenische Kirche, sind nieder,irbrannt. DaS .(euer brach am Landung« platze au«. Ta-eSkatt fiir Mttik, A«tertzaltmia,EeschSftsverkrhr. Lörsenbericht, Fremdentiste. Beritlprech.Stelle« «r. 11 (?tlls,.)u.S»S (Neust., Znlerale wkrdku M-ritiNira^e IL »I« Nachm. 3 Uh, anaknommen, S-nnmgS dis Milu><,alliU»r. J>, S!«„uaai nur a„ Lpochciilagkn: ar. »losUroolseNr ddikNachM-LUHr. — L>« emlpaingr Ükl»,ki>k loilei >l> Pj. Ein,icieiai d>, gkilk30 P,. «im G^ranuk ilil da» niichs:. rigtqc iLrjchktnen der Juseiau wirdnlchr «egcvrii. «»»wiiiigk Aiiiionck»» Aultrtg- uilkliren wir nur neflki, Iprä»u merandi.AahUiug durch Vnr, muUru «der r>ui,k,„rahiu„r. Ol»!, eudrii loftn, Ik, Ply. Inlrralr iür die M!>iila»b-.>tuu,mkr oder nach elnem gclnagc die peiincttc LOPj. einigster l-vevrirlcel! '(Vtxcheos, uristov t'ür jo 80 rffortolgSkr. Iicd:6.irtoulanbd, vadeim.ik'lieesvckoLlitttsr.LIsckckaraclnt^ch, ^Vosven u. L. — Orösssr« Loikcorittou onttlprsehevä tbsurer. krosnsetv gratis uuä fr-rnos! I1«klMliI>ri>«lI»iiK. 8eIiI«W-8tr«e 18. S-NLSÜ-uSb K^r»t. »r. « Ut«ri»all-H^NLüjk«, sowie siimwlliche AsorwalLrtULvL «wsiüelrlt 7ss.v LeLisme ^LeLk., ktzM. kat!lli»U8. SE-S-e^»S-S!i-S!LS--Si^ESWS-i!i-Sbi^SS-Sb«SW-tz <Fv8i;1»Ltl8 u. ^Virltiselintts-ölk lier, ^ » sixono- I'sdrUcst. L^ü^k r von N«us»I-u. k^rv, ^veeksslseovtreovur vtc üpooi»>itür. »»ucker u. vll« k«'rsllrL.»vtt^lrtd»ed8fi. ^'rs«ntotUKun^on .joäor ^ KeknoU und vxscl. 1'rincij». Zls- UI roritel, Lvl« nnd vc»r1tlL8lu tiv .^rdoi'. 6. II. Lokkelä L n»l»n, Ittvizlimi-H'.. Ununt^r. 24. 8>S?SLSL^ib»»EN»'SS>«SWSl^iS!H--iS«Szr--S<SrS^rL-SYS» MSLSSS^^»!--SLS!LS-SSiLS^z»7-S»77SbiS-S!S-SbNb^riÜ ' Ü!iSUb!^iiiS!rLS!S!SriSrL-S«>l^:!Si-»i7iSS^r----?!S-?rL^iLS^> UvidllLMs-^llsvorkrvt tlkl lLpi8!»kritz-!>lM VW v. ÜV88V, IltiliM. )!r. 27st. 28. z-sii«»!. 88,000 erpl. Abonnement. Dte geehrten auswärtigen Leser der ..Dresdner -Nach richten" bitten wir da« Abonnement titr da» vierte Quartal I8»8» baldigst erneuern zu wollen, damit wir bte Nummern obne Nnterbrectzung weiter »esern rönnen. Die PostanAalten de» Deutschen Neieti» undAusian« b«S n»k»men Bestellungen aut unser Blatt an. Abonnement iu Dresden bei unserer Expedition ltnvl. Bringerlolm» S Mark »,» Ps. vierteljälrrlirt», bei den.«kaiserliellen Postanstalten im Deutsriien NelktlSgediet 8 Mark 7» Pf., ln der Lesterreiet, - Nngariseiien Mo. narüiie » Gulden 8» Kreuzer cxcl. Agiozusclilag Expebitlon der..Dresdner Nachrichten", Marienstr.L». Politisches. Mit gestern lmt bei Homburg der glänzende Krieg im Frieden seine Endichast erreicht, die Manöver sind geschlossen und nach einer rubigen Nackt zu Wiesbaden wird morgen Kaiser Wiiliclm mit dem König Albert, den deutschen Fürste», Prinzen. Generälen, Deputirten die Einwcibung de« Niederwald-Denkmals vornehmen. Unsere Leier erhalten Uber diele nationale Feier sosort Bericht durch unseren Svezial-Corrcipondenten und ohne Zweisei sind die Blicke nicht nur Deutschlands, sondern der ganzen civilinrten Welt morgen auk den Rheinstrom gerichtet, wo Meister Johannes Schilling'S stolze Germania entschleiert werden soll und die künftige Wacht am Rhein übernehmen wird. Möge das Denkmal selbst ein leuchtendes Symbol sein für die ganze Art dieser Wacht. Ursprünglich sollte, und daS war im ersten Rausche der wunderbaren Siege 1870—71 ganz begreiflich, die Germania erhobenen Schwertes, gleichsam drohend, wenn nicht herausfordernd, hinüberschauen durch das Rahethal aus die französischen Grenzhügcl. Tausende Söhne unseres theueren Vaterlandes waren durch den von Frankreich übermüthig herausbcfchworcnen Krieg ihren Angehörigen entriisen worben; unsäglich blutig batten unsere glorreichen Truppen, Bayern. Preußen und Sachsen, olle »cremt, jeden früheren Hävers vergessend, dem Feinde dm Sieg abgrrungen — da war das drohende Sä,wert Gormanias ganz am Platze. Aber die Zeit lindert alle Wunden. Reben vielem Elend hatte der Krieg auch herrliche Tugenden offenbart. hat die Verbrüderung der gleichberechtigten deutschen Stamme dauernd fest gekittet, er hat uns das deutsche Reich wieder gegeben. So gestaltete sich denn der Traum von einer grenzenbcwachenden Germania ruhiger, sriedensichöncr und heute trägt Schilling':- Cotossalstanddild wohl das Schwert zur Hüfte und soll wahrlich nicht unbcwehrt scheinen; aber die Friedens- Errungenschasten des cntjetzenkvollen Krieges prägen sich durch die bochemporgchobcne Hand Germania's» alle» Feinden zum Trutz, ollen Guten zur Nutz, weithin sichtbar aus: die Kaiserkrone isi's, das köstliche Snmbol unserer wicdererrungencn Einheit. Die Welt sieht nicht nur dieses friedliche Zeichen unserer Macht, sondern, was wett wichtiger ist. sie glaubt an die ehrliche Hütung des Friedens durch Deutschland. Mögen vereinzelte grollende Stimmen jenseits der Vogesen noch dem llnmuth Rechnung trage», daß 1870 durch einen revolutionären Machthaber in Frankreich, dav gestern vor 13 Fahren Straßburg, die wnndcrichvne Stadt, unwiederbringlich für Frankreich verloren wurde- Einen wir diesen Schmerz einer tapferen, heißblütigen, etwas allzubeweglichcn "Ration! Schon werden die Rcvanchestimmen seltener und wir dürfen auf eine Feit hoffen, wo Frankreich. daS an die Gerechtigkeit des Napoleon'schcn KriegszugeS gegen Deutschland gewiß nie geglaubt hat, die Verluste verschmerzt haben wird und sich neben Lentschland den großen kulturellen Llufgaben des Friedens widmen wird. Das walle Gott! Wenn Einer würdig war, in diesem Sinne die blutig errungene Kaiserkrone der Germania in Wirklichkeit zu tragen, jo ist cs Kaiser Wilhelm. Wir Menschen alle werden milder. >e älter wir werden. Und nun sehe man unseren theueren greisen Kastei, geliebt und ge ehrt von den Königen und Fürste» der Einzeistämmc, wie ihn kein Erfolg hochsahrenv gemacht bat, ivie er dcmüthig Gott die Ehre gab, und wre er auch dem besiegten Feinde gegenüber nie anders als nachsichtig, mäßigend, versöhnend gehandelt hat. Der Abend seines Lebens ist vom Glück bekrönt, wie selten das Leben eines Sterblichen, und zuletzt blüht ikm vielleicht »och das schwer zu glaubende: Ein ehrlich friedliches Verbältniß zu Frankreich, und — der kirchliche Friede im Inneren deS Reiches. Ersleres ist. wenn man aus di« heftigen Zuckungen einer verbissenen Minorität nicht achtet, nur noch eme Frage der Zeit und die deutsche Presse kann und muß Alles daransctzen. dte nachbarlich guten Gesinnungen zwischen Frankreich und Deutschland zu pflegen. Aber auch der kirchliche Friede umglüht rosig mild das hehre Standbild auf dem Rüdesheimer Berge: Mit den Gebeten der Evangelischen steigen die Gebete der katholischen Reichsangehörigen am Fuße dieses Denk« males zu Gott empor, und wir brauchen nur Eines zu bedenken, io darf aller Hader schweigen: wir brauchen nur zu bedenken, daß, tn Fällen wo Gegensätze sich zu reiben drohen, man daS Hervor beben muß, w«S bindet und versöhnt, und das vergessen, was trennt und entfremdet Da« positive Cdristenthum bindet Aalkioliken und Protestanten. daS vositivr Cbristentbum, das der Kronvrim am Grabe Luthers in Wittenberg bezeugt hat und daS der Kaiser durch di« weise Versöhnlichkeit gegen Rom soeben für die Katholiken be kräftigte, Frömmigkeit, Gottvrrtrauen und Nächstenliebe muffen uns binden, unsere nach kirchlichen Gebräuchen uuv nationale Ver schiedenheiten nur scheinbar getrennten deutschen Stämme. Die Sorge sür die Armen, die Beffcrung der sozialen Stellung der Ar beitenden. das muß unsere Sorge sein, auf daß das Standbild am Niederwald über einem glücklichen Volke throne. Der Entchrist- lichung, der Uebermacbt des Mammon, der Lockerung oer Disciplin iw Volke, im Gkschiiftslcben und in der Familie muffen wir mit tonfervativem Eiier cnlgkgentretcn, müssen Platz und Lohn schaffen für die redliche Arbeit und sorgen, daß unsere Arbeit gut und red lich sei. Tann verdien n wir dauernd die unoeibrüchlichc Achtung der fremden Rationen, die — ein glückverheißendes Omen — gerade zu, Zeit dieser Denkmalentliüllung, anfangcn, an die Friedensliebe Deutschlands, an sein Rubebcdürsniß. an. seine niitteleuroväische Knlturmttsion zil glauben. Die Krone der Germania wurde durchs Schwert erworben, ehre» und fordern wir die Armee, die für unS Aussichten im den27.Scpt.: AussrlichcuderSildwcslwind. veränder- ! liäic Bewölk., keine oder geringe Ricdcrschl., Temv. wenig veränd. > Dresden, 1883. Donnerstag, 27. T — Ter Bezirksausschuß dkl Kgl. Amlükauxrmanniäatt Dresdc»-Alts1adt ertheiltc in seiner gestern abgebaitenen ogcnlliä.en Sitzung di« vom Ziegeieibcsitzer Friedrich Bolieäer iu Plaue» uo,! - gesuchte Genehmigung zur Errichtung eines R>»gii.'gclosius uiue: den von den Sachverständigen gestellten, sowie uiücr der weiteren Bedingung, daß Gesuchsleller den jeut vorhandenen .fiegelasen und die alle Ziegelei innerhalb sechs Monaten abtrügt, be icbentlich beseitigt. Weiler landen beziehentlich bedinaungbiveiie Gencluni- gung die Gesuche deS Gruiidstiicksbesitzerc. Pinlert in Sobrigau und Carl Ernst Winkicr's in Cossebaude um Dispensation in Tismembrationsiucheu. sowie die Schanfsonzessionsgeiuchc Carl Friedrich Keller's in Löbtau und Gustav Adoli Riäster's in Somo- dors, während die gleichen Gesuche Carl Gottlob Seifert' ui Krnßbiirgk, Robert Weicholdt's in Ripvic». Ernst Menier's und Carl Preußer's in Babisnau, Ernst Julius Tittmann's in Stetzsch, Carl Gotttieb Mäge's in Nieoergorbitz, Prctzichner's in Cossebaude und Gottbett August Lcutcritz' in Niedcruorbitz wegen mangeln den Bedürfnisses abgcwicie» wurden. Tie vom Gastbossbesitzer Emil Mar Friedrich in Prokiis nachge»>Lte Genebmigiing zur Errichtung einer Schlächterei ertheilte man bedingungsweise und genehmigte die Ausdezirkung mehrerer Parzellen der Slo.cst- flur Tharandt aus der politischen Gemeinde Tharandt und deren Hinzuschlagung zum selbstständigeil Gutsbeziikc des Tbarandtc. Forstreviers. Das Gesuch der verw. Grundslückshesitzeilu Volkel in Kemnitz mußte wegen der entgegenstchenden votkewirlhschastticheil Bedenken angewiesen werde», währeiw das Regulativ der Gemeinde Räcknitz über Erhebung von Besitzucränderiingsabgaben besiinvor- tend begutachtet wurde. Ter öffentlichen soigte eine geheime Sitzung. — Bei der in den Tagen von, 21. bis 25. September abgcha:- tenen F re iw i l li g e n-P rü s ung bestanden 15 Aspiranten, von denen 12 in der Militär-Vorberciruiigsanslalt des Dir. Pollatz, Marienstraße, vorbereitet waren. — Am vergangenen Montag ist mit den Arbeiten am Grund bau zur Martin Istu 1 hcrkirche auf der Martinstraßc begonnen worden. Die Grundsteinlegung soll als Nachfeier des Lutherlcsies den 12. November seierlich vollzogen werden. — Gestern Mittag wurde von seiner Wohnung aus, am See Nr. 22, der in bieliger Stadt viel betanntc Eigarrenhändicr Ludwig Wich mann, der in den letzten Jahren allerdings nur noch einen Hausirliandcl betrieb, durch Wohltat» Ispoiizci-Beomtc als geistig gestört »ach dem Stadtkraukenhaus gebracht. Der trüber äußerst rührige und gesellschaftlich nicht unbeliebte Mann, dessen Bildungsgrad und Sprachkenntnisse ihn zu einer anderen Carrier« als seiner letztjährigen befähigt hätten, ist ei» trauriger Beweis dafür, wie rasch die Vernunft im Menschen die Zügel fallen lassen kan». Vor Jahresfrist schon büßte er nach und nach das Gehör säst ganz ein, auch traf ihn eine Lähmung der einen Seite des Körpers. Doch war und blieb er geistig siisch. Ta endlich ging er nach Halle zu einem bcrübmtcn Geböiarzt, welcher iim den» auch so ziemlich wieder herstellte, denn er Hörle in letzter Zeit beinahe ganz gut. Er batte von besagtem Arzt Pillen bekommen, die, wie er aller Welt erzählte, ihn nicht nur von dem Gebörlcidcu bettelt, sondern auch seinem bereits ganz gebrochen gewesene» Körper eine irübcr nie gekannte Kraft und Fülle gegeben hätten und in der Thah er 'ah in den letzten Wochen ungeniein rotb und frisch aus. Er erzählte Fedem, dessen er babbast werden konnte, daß er eine „Löwciilunge", einen Löwcnappetit und eine Löwenstimme bekommen habe. War es nun die Freude über die wiedcrgekcbrte Kraft oder sonst etwas, kurzum er gerictb in eine Ekiase. die sich fast von Tag zu Tag sieigerie. Seine Gedanken waren nur mit den Pillen und dem „Wunder seiner Genesung", wie er sich o.usdrückte beschäftigt und endlich hielt er die Pillen selbst für ein — Wunder, nannte sie das „heilige Medium" und steh den „Propheten des heiligen Mediums". Es war zugleich bei ihm zur streu Idee geworden, daß mit diesen Pillen nicht nur jedes im.cre Hebel schleunigst beseitigt, sonder» überbaupt jeder Mensch „zu einem Gott an Körper- und Geisteskraft" gemacht werden könne. Aeltcre Leute wollte er um 20, MJabre verjüngen, ganz jugendlichen die Festig keit gcreiftercr Memchen geben und wunderlicher Weise bcbauptetc cr auch, mit denselben Pillen alle Pferde in ganz gleicher Weise veredeln zu könne»; aus der elendesten Schindmähre wollte er binnen 8 Tagen den kräftigsten Andalusier machen. So erzählte er Woche» lang überall wohin er kam. Seine Ideen nahmen aber, je scher sic in ihm wurden, je phantastischeren Flug. Als Prophet des heiligen Mediums fühlte er die Mission, die ganze Menschheit von Krankheit und Schwäche zu besrcien und die Fürsten und Großen der Erde mußten ihm dazu die Hand bieten. So thöricht das klang, so war doch wenigstens diese Einbildung nicht unschön aber gleich dabei brachte er dann auch seine Pferdedoktoren In diesem Wahne hat er nun in letzter Zeit eine Menge harmloser Tborbeitc» begangen. An den .Kaiser, an die Königin von England, an den Sultan, an dm Pavst u. s. m. hat er geschrieben, überall sein heiliges Medium anbictcnd, für welches er aber auch nicht Geringes forderte. Der deutsche Kaiser z. B. sollte ihm dafür, daß er die ganze deutsche Armee sammt den Pferden zn Löwen an Krall in s. w. Nischen wollte, in den Adelsstand erhoben und zum Rcichs-Obcr- stall mciilcr ernennen: Rothschild sollte ihm Belriebstavital und zwar 10(0 Pfund vorstrecken und was dergleichen tolles Zeug mehr gewesen sein mag. Auch an hiesige Privatpersonen, namentlich an Bühnenkünstler, machte er seine Offerten und dot ihnen neue Fugend und antzergewöhnlicbe Stimmen re. an. Der bcdauernswcrthe Mann Halle diese streu Idee» allerdings nicht so lange unter den tz'culen hcrumtragenftönne». wenn er nick» nebenbei ganz znsainmcn- häiigeild und gut gesprochen, überhaupt sich nicht trotz Allem ganz vcinünftig benommen hätte. Doch mußte man ihn in letzter Zeit strenger beobachten, da die Exaltationen auch znnahmcn und ihn mehr und mehr beherrschten; er schlief z. B. fast gar nicht mehr und wenn er zu Haus war, schrieb er nur immer. Vielleicht und hoffentlich gelingt es noch, ihm das unglückliche heilige Medium wieder auS den Gedanken zu dringen und aus dem „Propheten" wieder einen einfachen aber gesunden Bürger zu machen. — Der Telegraph übermittelte uns vorgestern spät Abends die Notiz, Laß König Albert von Sachsen „morgen" (also gestern- nach Salzburg zu reisen gedenke, um daS.Römerkastelt zn besichtigen. Cs ist dies ein Traln-Frrtlnim; die römischen tleberreste aus der Saalburg ivarenlgcmeint. — Ein trauriger Fall tr<tt in der Dresdner Haide am Montag einen Pilziucher von liier. Er fiel aus dem Wege zwischen der Hosewiett und der Haidcmühie io liiigincklich. daß er das Bein brach. ES geschah dies gegen 1 Ubr und eri! um drei Uhr kamen zufällig zwei sterren aus Lanaebrück des Weges daher, die dem Aermilen dann die nöthige Unterstützung brachten und für feinen Transport nach Dresden sorgten. — Sämmtliche hiesige Bankhäuser »nd nahezu alle Ban kiers am hiesigen Platze werden ihre Geschäftslokalc künftig nickst nur in den Sommcimonatcu, fondein während des ganzen Fahrer sür den Geschäftsverkehr um 6 Uhr schließen. geblutet. Aber honen wir zum Allmächtigen, daß Germania'« gutes Schwert ihr zur Hüfte bleibe. Laß alle Parteien, alle Meinungen sich neigen mögen und still um de» Legen stehen deS Himmels für Len Kaiser, de» König und das theuere Vaterland! NeuestkTelcgramme der „Dresdner Rachr." vom 26.Septbr. Berlin. Die Kaiserin richtete an den Präsidenten deS Aus schusses für das Riederwalv-Denkmal. Lberniäsidenten Graf Erlleii burg, ein Schreibe», worin sie das Bedauern nussprichl, daß Ge sundheitsrücksichten ihr das Opfer der Verzichtlcistung ihrer An wesenheit bei der Enthüllung des Riederwald-Denkmals auferlegen. „Jener festliche Tag", beißt es in dem Schreiben, „findet auch in meinem Herzen den dankbaren Wiederhall, der ganz Deutschland in dem Wunsche vereinigen wird, Gott segne unser Vaterland." — Die Festrede bei der Denkmatbeiiinülliing hält Gras Eulcnburg. Die Enthüllung erfolgt durch Meister Schilling und Professor Weiß bach unter dreimaligem Tusch säinmtlichcr Musikchöre. Mit dem Donner der Geschütze salulircn die Rbeiniänffe. — Die Handels kammern Görlitz und Hiidesbeim sind, nachdem sie erklärt, sich den Vorschriften des Handetsministers bezüglich der Veröffentlichung des Berichts fügen zn wollen, wieder in Funktion gesetzt worden. — Ter im Ans-and lebende hochbelagre und fast erblindete Bischof von Limburg ist bedenklich e-krankt. — Von den Versionen über die Disvenssorderungcn ist diejenige die richtige, wonach der Kulmcr Bischof die Dispense für alle Diözesen fordern wird. — Die Gmcral« Versammlung der Poien-Ereuhburger Eisenbabngcsellschnft nahm die Derstnatlichungsoiferte an. Berlin. Die ministcnclle Provinzialkorresvondenz schreibt, daß gemeinsam mit dem Könige von Sachsen, dem ruhmreich be währten Genossen der letzten deutschen Feldzüge, zwei Monarchen am Hosluger unseres Kaisers erschienen sind, die beide über fernab von L^r deutschen Grenze belesenen Staaten walten, König Alfons XII. von Spanien und König Milan, Beherrscher des unser» österrei chischen Freunden und Nachbarn freundschaftlich verbundenen irr« bischen Staates. In dem Erscheinen dieser Fürsten darf ein erneuter Beweis dafür gesehen werden, da« die Beziehungen des delitsche» Reiche« zu den übrigen Staaten des Weltthcils durchaus freund schaftlicher Natur find und daß die von unserer Regierung gehegten Gedanken des Friedens und der vertrauensvollen Hingebung an die allen Völkern gemeinsame Kuituraufgadr in den weitesten Kreisen deS europäischen Völkerlebens getbeilt werden. Homburg. Die Feldmanöver wurden beute Mittag be schloffen. — Der Kaiser und die Könige von Sachsen. Spanien und Serbien batten denselben auch heute deigewolmt. Nach Schluß ver abschiedete sich der Kaiser von den srcmdberrlichen Offizieren. München. Heute früh erfolgte, nachdem der König das Gnadengesuch abschlägig bescbieden, die Hinrichtung der beiden Raub mörder Strobbosec und Faßl, welche gemeinsam die Lchmid'scken WictbSicute bei Kalbermoor gräßlich ermordeten und deren.Haus in Flammen gesteckt batte». Wien. Tie elektrische Ausstellung wird bis 15. November verlängert. — Die kroatischen Mitglieder des ungarischen Reichs tage« beschlossen, so lange dem Reichstage sern zu bleiben, bis in Kroatien die verfassungsmäßigen Zustände bergestellt sind. Dem- zittolgk will die ungarische Regierung den General Ramberg seines Postens als Kgl. Kmiimisiar kür Kroatien entheben und also dein Verlangen der Abgeordneten im Wesentlichen entwrechen. Paris. Einige Derwaltungsräthe der Union generale, dar unter Prinz Broglie, taffen, um dem Urtbeilc zu entliehen, welches sie solidaiisch zur Bezahlung von 20 Millionen an die Aktionäre nerarlhcilt. durch ihre Frauen Gilierscheidungspiozesie gegen sich antretcu. R o in. Die „Dpinione" versichert, daß der Rücktritt Gladstoncs aus nicht volilischcm "Anlaß ins Privatleben tevorslebe. Berliner Börse. Von Wien wurde schwache Tendenz gemeldet. Httr eröfincte die Börse ziemlich fest, aber still; iväter tral nickst linerheblichev Angebot ein, weiches die Könne mehrfach drückte. Der Schluß war fest, nachbörslich schwach. Spekulative Banken behaupteten im Allgemeinen den gestrigen Stand. Kaffa banken ganz still. Oeiteneichttche Bahnen vorwiegend schwach, naimntiich Eil etbnl. Gottdarodab» verloren 2 Prozent infolge von Franftnrler Verkäufen. Deutsche Bahnen meist fest. Berlin- Dresdner 'Aktien schwächer, Stannnprio:stäken besser. Lanrabütte war stark gedrückt. Auch tonst waren bei Bergwerken Abgaben vorwiegend, Fndnstrien meist weickeno. Hartmann büßten 3.80 Pro-, ein. Dcuische Anlagewerlbc nicht fest. Fremde Renten still, wenig verändert. »rniieiuri 2S. Levlbr., Aderid«. Srkdu >. T'eei-dolm 072Lom bardeu -'o,r tzoole —. OcS. Lgl-erreinr —. 'Lodxrrci'lk . ^algier 2«S. velxrr. ez-'.drtiur —. «-/, Ul>«. Sloldrnile -—. "kr Älglni —. >0rr Nullen —. 2.l7rltn!<>!!leil!e —. Nkiiclle U»»l°r. <tz»ll>ai>le-lie . a. criemsnNil-e —. Un>«r> Pavterrenle —. likconl» —. lialwler 7r> .. »oMiardluNin IÜ4. Minieud. —. v«r,4. es. Skvwr. lEcklud.i Reme 7S.»d. Änlelbt W8.m>. Niallener «1.27. Ste»isla>Iiii aia.vn poiubordeii 230,00. d«. PriorNälen M. EgWlcr UOI. vklterr, G»!dreule -IN... iLkiiuuich. ;.'o»r>»» !a>etrc >de mrrkl), lZchluk) La. «ceil .. > n trugen ichU'.xiicier Teudcnj. Aneclemmcncr steitzz , trage. Erbsen tliamm . oudcicS lrage. unvcrüudert. LolalrS unv Sächsisches. — Se. K. H. Prinz Georg beehrte gestern Nachmittag ''.«2 Ubr daS Panorama mit einem längeren Besuche und untcr- bielt sich eingehend mit dem Inspektor über verschiedene Gettcksts Momente. Ein neben Sr. K. Hoheit stehender fremder Heu ragte ibn ganz leutselig: „Sie sind wohl auch dabei gewesen?" woraus Sc. K. Hoheit lächelnd erwiderte: „Jawohl, ich bin hier niit dabei. — Gestern Nachmittag beehrte Se. Kgl. Hobelt Prinz Georg mit bober Familie den Zoologischen Karten belnikS sveziellen Be suches der Sing ha lesen. Herr Dirretor Schöpf führte die hoben Gäste in daS Innere der Singhalesttchcn Niederlassung, wo selbst sie über eine Stunde der Betrachtung der vielfach iniercsiaiftcii Leute und deren ver>chiedentlict>en Vorführungen schenkten. Tie Königlichen Hoheiten waren sichtlich durch die fiemdländischen Bilder erfreut, wie denn auch ihrerseits die Lingbaleken dem hoben Besuch eine außergewöhnlich resvettable Aufmerksamkeit bezeigten. Der Garten war üverkauvt gestern Nachmittag ungemein stark be sticht; viele Tausende sind dagewettn. denn der riesige Raum der Wiese war ununterbrochen von drei- und vierfachen Zuichauerrciben ohne alle Lücken umstanden. Da der Damvier, welcher die Sing- lialesen nach ihrer Heimatk befördern wirb, erst einige Tage später obfäbrt, als anfänglich festgesetzt war. so wird es möglich sein, daß die hochinteressanten Leute noch einige Tage über den Sonntag hierblciben. — Am 22. d. M. bereiste Se. Erretten» der Herr Finanz- Minister von Könneritz unter eingehender Besichtigung der ! Bauten die Eisenbahnlinie Schwarzenberg - JolianngcorPnstadt. In Begleitung So. Excellcn; befanden sich die Herten Geb. rLwmz- ' rath Kopeke und Lkeringenieur Preßler.
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