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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151006014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915100601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915100601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-06
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.10.1915
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SV. Jahrgang. Hk 277. Mittwoch, 6. Oktober ISIS. 18TS Telegramm-A-resse: Nachrichten Dresden. Sammelnummer für sLmtl. Telephonanschlüsse: 25L4l. «»zog»»Webahr vierirllShrlich in Dreeden bei zweimaliger Jukagung (an Sonn- »nb Moniazcn nur ein» mal) 2,SS M., i» de» Vororten g.SV M. Bet einmaliger Zustellung durch die Post 2 M. (ohne Bestellgeld). Anzeige» - Preise. Die einlpaliige Zeile <eiwa 8 Tilden) 20 Pf,. Borzugrpliib« und Anzeigen in Nummern nach Sonn- und Feiertagen lau« Tarif.—AiiswLriigeAustriige nur gegen Doraurbezahlung. - Belegbla» ><> Pf. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe -.Dresdner Nachr.") zuiSstig. — Unverlangte Schrtsiltacke werden nicht aufbewahrt. HauptgelchäftLstelle: Marienstraste »8.40. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in T resdcn» s r gM ÄMW ksIIM n ckirekt aus Amerika eingetrokken. ln allen I Oröüen kann jecke Anralil geliekert ooercken. » xsnigl. unck Nrinrl. ttollieter-mt Vresckvn-A.. VVsllstr. 2S Verlonxen Lie über»» nur kaäeber^el' ?il8ner aus lter kracledsr^si' Lxportdisi'vi'ausi'ei. lZvkISuotis lOappen klinge Sokutlrs Wslrcsrr Idiomen LU5 .sch sgö kkktnnnllsrt tzusl «taten k. Mine Oi-ssclssi füiMMli'. !Ü. . -IR»«,« (srl ViSNLKcKueK 'Mn Die Balkankrisis auf dem Höhepunkt. Sie Blerverbandsiibcrgrlffe gegenüber Griechenland. - Sine griechische Protestnote an Aulgarie». - gurückriehlmg der Bier- verbandstrustven von Gallipoli? - Sie dentsch-ameritaaischenAeziehnngen. klne zweite engiisch-sranzSstsche Anleihe in Amerita. Sefterreichisch-nngarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird vcrlantbart de» S. Oktober lSIS: Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Nencö. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage an der Nordwestsront ist unverändert. Ans den Hochflächen von Vielgercuth und Safran» hat der Feind seine Angriffe gestern nicht crucnert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppe» unternahmen von der Drina ar enze auö Streifungen ans serbisches Gebiet. Es wur den Gefangene eiugcbracht. Sonst keine besondere« Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des GcneralstabS: sW. T. AI o. Höfer. Jcldinarschall-Lcntnant. WSlse im Schassvelz. Die Lage am Balkan scheint jetzt rasch einer Klärung entgegenzugehen, aber nicht im Sinne der Unheilstifter des Bicrvcrbands. die ihre letzte Hoffnung auf einen all gemeinen Brand auf der südöstlichen Halbinsel setzen. Wenn Türke», Bulgaren, Griechen, Rumänen und Serben wie toll aufeinander losschlagcn und sich gegenseitig zer setzen und zerfleischen, das! keines dieser Böller mehr genug Atem zum Leben behält, dann blüht der Weizen des Bier- verbands auf solchem blutgetränkten Boden. Dann geht eS an ein lustiges Erraffen und Ergattern von fremdem Land besitz, dann teilen sich die Räuber hohnlachcnd in die Beute, und die in ihrer Eigenart völlig vernichteten und nnterjoch- tcu Rationalitäten des Balkans verherrlichen, geknechtet am Boden liegend und ihre Unterdrücker verwünschend, die „Zivilisatoren" des Bierverbands und deren „Freundschaft für die kleinen Völker"! Das ist so ein Zukunftsbild, wie es der Balkan darbiotc» würde, wenn die Ereignisse sich nach den Wünschen des Bierverbauds abspicltcn. Zum Glück haben aber die wasfengewaltigen Mittelmächte auch noch ein sehr gewichtiges Wort bei der künftigen Entscheidung in die Wagschale zu werfen, und das, dieses Wort im Sinne der wahrhaften Freiheit und nationalen Selbständigkeit der Balkanvülkcr gesprochen werde» wird, dafür bürgt das eigene Interesse sowohl Deutschlands wie Oesterreich- Ungarns, das beide Staaten darauf verweist, nach Nieder werfung Serbiens aus dem Balkan einen dauernden Ruhe zustand zu begründen, der sowohl Bulgarien als auch Griechenland und Rumänien im vollen Einvernehmen mit der Türkei in ihrem wohlerworbenen Besitz einen aus reichenden Rechtsschutz gewährt. Nachdem Bulgarien in nicht mistzuversteheiidcr Weise seinen Platz dort eingenommen hat, wohin cs sein klar er kannter nationaler Vorteil weist, ist nun auch Griechen land mit einer Kundgebung aus den Plan getreten, die auf die Drahtzieher des VicrverbandS wie ein kalter Wasser strahl wirken must. Unsere Feinde, die zugleich die cin- geschworenen Gegner jeder wirklich freien und selbständigen Entwicklung der Balkanvölkcr sind, glaubten Griechenland sicher genug in der Hand zu haben, um griechisches Gebiet ohne weiteres als Heerstraße für den Durch zug ihrer Truppen nach Serbien benutze» zu können. Darauf hat ihnen Griechenland aber eine Antwort erteilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünsche» übrig läßt, und gegen de» Durchzug fremder Truppen durch hellenisches Gebiet Einspruch erhebt. Gleichzeitig wird aus türkischer Quelle versichert, das; der französische Köder einer 100-Millionen-Anleilic in Athen vhnc Wirkung ge blieben sei. Was Griechenland nun weiter tut, ob cö seiner grundsätzlichen Haltung entsprechend handelt und nach Neubildung des Kabinetts zur Aufrecht erhaltung seiner Neutralität die fremden Truppen mit Waffengewalt vvn dem griechischen Boden, den sic in Saloniki bereits betreten haben, zu vertreiben sucht vder vb cs zunächst der Gewalt weicht und seine »ivbtlisierte Heeresmacht für weitere Ereignisse in Bereitschaft hält, must abgewartet werden. Auf jeden Fall bleibt der moralische Eindruck des griechischen Protestes ungeschivächt bestehen und wirkt um so stärker, wenn man ihn mit den Erklärun gen in Verbindung bringt, welche die Vertreter Englands und Frankreichs ans Anlast der Truppenlandungen in Saloniki in Athen abgegeben haben. Als „Freunde, wie sie ! es immer gewesen", erscheinen danach die Vicrverbands- mächte aus dem Balkan: sie mühten nicht nur Serbien zu Hilfe kommen, sondern auch „das bedrohte Griechenland sichcrstcllen". Tic richtigen Wölfe im Schafspelz! Aus gerechnet diejenigen Mächte, die i» Gemeinschaft mit Ruß land fortgesetzt auf dem Balkan gewühlt und gehetzt und alle ehrlichen Vemühuiigen der Mittelmächte zur Herstellung von Ruhe und Ordnung durch die bösartigsten Ränke durch kreuzt haben, wagen cs jetzt, in der heuchlerrschen Maske der Freundschaft für die von ihnen so schmählich mist achteten und zertretenen Balkanvöller zu erscheinen und den Griechen vorzurcdcn, daß sie „bedroht" wären und des „uneigennützigen Schutzes" des Vierverbandes bedürften! Einen derartigen „Schutz", der einer Vergewaltigung zum Verwechseln ähnlich sicht, hat Griechenland durch seine Protestnote dankend abgclchnt. Wie cs mit dem angeblichen Wohlwollen des Vicrvcrbandes für Griechenland steht, hat dieses ja bereits ausgiebig erfahren durch die schmähliche Belästigung seines Handels, durch Bestechung und Spionage, durch die Besetzung griechischer Inseln, wozu sich nunmehr der Gewaltakt in Saloniki gesellt. Es müßte wirklich sonder bar zugchen und könnte mir mit einer unheilvollen Ver blendung des gesamten griechischen Volkes erklärt werden, wenn nach solchen Niederschlägen die öffentliche Meinung GricchenlondS noch an die „Freundschaft" des VicrvcrbandcS zu glauben vermöchte. Bedroht ist Griechenland nicht durch die Mittelmächte, sondern ausschließlich durch den Vier verband. Je gründlicher der Vierverband bei den Valkalistaaten abwirtschaftet, nicht nur unter dem Einfluß der Wafsen- crfvlge der Mittelmächte, sondern auch durch die fortschrei tende Erkenntnis seiner hinterhältigen und heuchlerische» Untcrdrückungspolitik, desto eher wird auch der letzte Rest vvn Unklarheit und Unsicherheit, der den Verhältnissen auf dem Balkan noch anhaftct, verschwinden. Erst wenn das vvllständig geschehen ist, erst wenn der Bicrvcrband cinschcn must, daß er sein Spiel aus dem Balkan gänzlich verloren hat. wird sich der Anfang vom Ende des Weltkrieges ab-j sehen lassen. Nachher werden dann die Mittelmächte dafür sorgen, daß der Balkan nicht abermals zum Tummelplatz wüster Anschläge gegen den Frieden Europas gemacht wer den kann, und zu dem Zwecke werden sie sich bemühen, den Balkanstaaten eine politische Organisation zu geben, die den Wölfen im Schafspelz ihr unsauberes, lichtscheues Trei ben aus das äußerste erschwert und gleichzeitig den ehrlichen Staatsmännern der Mittelmächte einen zuverlässigen Rück halt bei ihren Bemühungen gewährt. Ruhe und Ordnung auf der südöstlichen Halbinsel dauernd aufrecht zu erhalten. Einen Fingerzeig für diese unbedingt notwendige nationale Neugestaltung ans dem Balkan gibt der bekannte österreichi sche Historiker Heinrich J-ricüjung durch die Empfehlung eines neuen B a l k a n b u n d e S, der ein mit fricdcns- richtcrlichen Befugnissen ausgestatteter entschiedener Frje de n s b u n d sein soll und zu dem der Grund bereits durch die bulgarisch-türkische Verständigung gelegt worden sei. Kriedjung meint, es könne nicht so schwer sein, auf diesem Untergrund ein noch stattlicheres Gebäude aufznrichten, in dem jeder Nationalität und jeder Religionsgemeinschaft auf dem Balkan im Rahmen der höheren übereinstimmenden Interessen der führenden Balkanvölker ihre berechtigte Entwicklung freiheit gewährleistet werde. Nach dieser Rich tung wird die diplomatische Kunst der Mittelmächte eine für die Zukunft des Balkans und ganz Europas hoch wichtige, ja geradezu entscheidende Ausgabe zu lösen haben. ist nach der Petcrsb Telegr.-Agentnr dem Ministerpräsi denten Radoilawcw Montag, den t. Oktober, um t llbr nachmittags, überreicht worden. tW. T. B.t .^"2. ^^"'ibureail erfährt: Aus Grund der jüngsten Ereignisse wird angenommen, daß die bulgarische Regie rung die Vorschläge der Verbündeten, ans die lei n e A » t - wort gegeben wurde, verworfen habe n»d die Vor schläge damit Versalien seien. tW. T. B.j Ein „dcutschsreundlicher Rausch" in Sofia. ^ Ter Korrespondent des „Eorriere delia Sera" in ^-vsia telegraphiert über Bukarest, Sofia sei ovn einem wahren deut s ch s r e u n dlich c n R a n s ch ersaßt. Die starken Männer der Opposition vvn Genadicw bis zu Stam- vnlinski seien allesamt umgcsatte», und aus der Siraßc ver anstalteten Studenten Umzüge mit bulgarischen und öster reichischen Fahnen. Eine griechische Protestnote an Bulgarien. Einer Depesche aus Athen zufolge habe Veni- zelos mit Einverständnis der Alliierten eine Protest note an Bulgarien versaßt wegen der Trnppen- ziisammenziehnngen in der Richtung vvn K a w a I l a. Die Truppenlandungen in Saloniki. Der Mailänder „Sccvio" meldet aus Saloniki unter dein rl. Oktober abends, cs seien bisher Ist große sranzösische Truppentransporte vor der Brücke von starabnrnn ver ankert, die aber noch nicht in den Hafen eingekanien seien. Es wird behauptet, daß starke französische Abieiimiaen zinn Schutze der Eisenbahiilnne Gicwgieli -Veles gegen bul garische Angrisse bestimmt seien, um dadurch die Eisenbahn- vcrblndungen zwischen Saloniki und Serbien zu sichern. „Idea nazionale" behauptet, dast das erste Landnngstorps in Saloniki Al 000 Mann stark sei. iW. T. B.i ^ d. Der Londoner Korrespondent des Amsterdamer „Delegraas" meidet: Die griechische Regierung hat die Eisenbahn Saloniki — M v n a st i r bei steleii und die Oricnilinie Saloniki—Ucskiib bei Gbewgeli b e - setzt. Beide Strecken waren bisber in österreichischer Ver waltung. Die Linie Saloniki—stonsiantinopel bis Obliao war in den Händen der Franzosen. Die griechische Negie rung will diese Linien unter eigene Kontrolle bringen. Musterung der englisch-französische» Truppen in Saloniki. i>. Eine große Musterung der angeblich ein Armee korps starken englisch-französischen Truppe» in Saloniki erwartet die Pariser Presse vor Ende der Woche. Englische ttnversrorcilheit. k>. Bei seinem Besuche in Saloniki antwortete »General Hamilton einigen griechischen Journalisten ans ihre Fragen: „Ich bleibe hier, weil mir Euer Land gefüllt. Das Klima ist ausgezeichnet." Znrückziehung der Vicrverbandstruppcn von Gallipoli? In Sofia sind, nach einer Meldung der „Voss. Ztg.", sichere Nachrichten eingelrr sfen, wonach die Entente bereits begonnen habe, die Truppen von der Halbinsel Gallipoli zur n ck z n z i c h e n. Es gilt als sicher, das, der Bicrvcrband die Dgrdanellenakiion endgültig ansgibt. Was Rnmänic» angeblich beabsichtigt. d. Das offiziöse türkische Blatt „Hilal" gibt die Mel dung griechischer Blätter aus Saloniki wieder, wonach die rumänische Regierung auf mehrfache Anfragen erklärt habe, dast sich R umänie n im Falle eines bulgarischen Angriffs auf Serbien oder Griechenland lediglich aus den Schutz seiner nationalen Interesse» beschränken »nd an seiner Neutralität fcsthaltcn werde. Nur wenn Rußland Bestarabicn räumen und die Zentralmächte sich an- schicken würde», in dieses Gebiet einzumarschicren, werde Rumänien als Gegenleistung für seine Neutralität Bcst- arabicn verlange». Eine rumänische Anleihe in London? l>. Die Agence Havas will erfahren haben, daß 3! n - müiiien in London eine neue Anleihe abgeschlossen habe, die bereits amtlich ratifiziert worben sei. DaS Eingreifen Italiens in den neuen Aalkankrieg. Nach einer Meldung der „Franks. Ztg." ans Lugano steht es nunmehr fest, dast die Italiener nicht in Maze donien, sondern in Albanien in den Krieg a n j dem Balkan ei »greifen. Rußland will Serbien unterstützen. Nach dem Mailänder „Sccvlo" sollen die Russen Truppcnscndnngen nach Prahova an der Donau zur Unter stützung Serbiens vvrbcrciten. <W. T. BI
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