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Dresdner Nachrichten : 09.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187107094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-09
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.07.1871
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Erscheint: r»ßi,ch srllh , u-r. Kns,ra1« »rrtkn «iigenomme»: blv AbendS V. Sonntag», klS Mittag» 12 Uhr Markenstrafft r»r in Ncupodt: v o ch d r u ck r r et »o« Aoh Piißlkr, gr. Kkoftergasse». »«,«tgen in dies, vlatte ß»d«n eine erfolgreiche Verbreitung. «„flage, Exemplare. ^k-iniement'. DterteljLhrüch Li-Size. bei unenigeldlicherLi»» ierung trist Hau« ist Kl'üigl P'-it »stuchichg 22',»Rgr Eui;eln« Nummer» l Ngl Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Druck und LigenHum der HerauLgeder: Lttpsch öc Rtlchardt. — Verantwortliche« Redakteur: IlllkUL Nktchardt. Knseratenpreis«: 80 r den Raum etikn gespaltenen Zelle l I «gr. Unter „Stngesaiw«E di« Zeile 2 ikßr. Nr. Ml. Stchszehnter Jahrgang. Drcbde». 0. Juli. - bester» Abend wurde Sc. K. H. der Großberzog den dessen und beute Sc. K. H. der Herzog Karl Theodor in Bayern am königlichen Hoflagcr in Pillnitz erwartet. - Die Bauten und Vorbereitungen zu dem große» Ein- glgSscste sind eifrig iin Gange. Am Eingang zur Hauptalice mMcustadt, jene oiniuöse Stelle, wo neulich beim Ausziehen :>ncs Ntastcs ein Arbeiter sein Leben endete, erbebt sieb ei» großartiger Empsangobau, der in architektonischer Beziehung »lcrcssant sein dürfte; denn die Zinne» der Ehrenpforte zieren ne Embleme des Krieges und Friedens aus geeigneten Pictc- lalcn. Am isteustädter Rathhause prangt ein Ricsenbild in Zellen, bunten Farben. die Germania und die Saxonia vereinigt :arstcllcnd. 'Tim Bautzncr Platz sind außer der Tribüne, wo Sc. Majestät derKönig die Revue abnebmeu wird, ringsum grobe Privat.Tribüne». Der König von Polen, der „starke August" am Eingänge der HauptaUce, ist in Bezug aus sein kolossales steinernes Pictcstal ebenfalls von einem Tribünenbau ringS umgeben; die Rcitcrstatue intest erbebt sich selbst über daS Ganze und wird die Revue abnchmcn über die sächsischen Truppen dcS deutschen Reichs, ivic weiland der lebendige Ehur- >ürst die Porältcr» der jungen Heiden an sich vorbei passircn lies;. — Die Fenster und Dächer sangen an, in fruchtbarer Wciic „auSzuschlagcn" und Sprossen zu treiben ; denn cS wach en auS Dach und Fenster schon zahlreiche schwarz-roth-wcißc Stangen bcrauö und empor, an denen die deutsche Trikolore und das sächsische Grün-Weib am Festtage paratircn soll. In den Lchnittwaarcnläde» werden bedeutende Geschälte gcmacht. Die Thätigkcit der Blumen-und Kranzverkäuscr ist eine enorme. An Platz- und Straßenecken, an Kirchen und in Hausflure», wie aus den Marktplätzen der Alt- und Neustadt wachsen sörm- lich die Kränze und Guirlantcn auö den Händen dcS jungen und alten weiblichen Geschlechts berauö, das „Jelängerjelieber" spielt hier die Hauptrolle. Die Ebrcnpsortc», an denen die ..Weißgekleideten" selbst einen zarten Rosen- und Lilien- und Eamcllienfior entfalten werde» im lebendigsten Gemisch der „Ebrenjungfrauen", sie sind zrvar für die Heimkcbrcndcn keine Seltenheit mehr. Pom deutschen Rhein biö ans HeimathSru'cr sind sie durch Hunderte von Ehrenpforten und geschmückte Triumphbögen geschritten und geritten, umtost von dem Hurrah der daukeSrcichcn Menge, umjubclt von 'TLort und Lied auö junger und alter Kehle. Ein großer Rcichtbum wird sich in schonen und kostbaren Bluincnbougucts entwickeln und die Krinstgeirtncreitn und Blumenhändler haben alle Hände voll n> tbun, um den Anforderungen und Bestellungen zu genügen. - Trepp auf und Trepp ab geben seit einigen Tagen schon die Hauswirtbe beiderlei Geschlechts, sowie die Dclegirtcn tcr Ein- euarticrungsbebörtc und melden mit einstudirter und monotoner Stimme: „Am I I. Juli erhalten Sic Einguarticrung mit Ver pflegung!" Bian bedankt sich, oricntirt sich und rüstet sich. - Die festliche Stimmung der Residenz läßt Alles weit hinter stch, was früher gewesen. Wir gehen einem Fest von großen Dimensionen entgegen, groß in Bezug aus die zu erwartenden Mcnschenmasscn, groß Betreffs der Zurüstungen. Dresden wird groß sein und der Provinziale, der die Residenz nur am Kram- nnd Picbmarkt zu sehen die Gelegenheit batte, wird sic kaum -rieter erkennen. — Die Königliche Polizeikirection bat -um Dienstag wegen des Einzuges die Erlaubniß zu öffentlichem Tanzbaiten an alle Tanzetablissements-Besitzer gegeben und es dürften namentlich tic Rcustädtcr Tanzsälc, wie Linckc'scheS Bad, Tonballe, Kör »crgartcn:c. stark besucht werden, da nach Beendigung des FcstlagerS viel Publikum dort frcguentirt. — Ein Tricstcr GroßhandlungSbaus und Villcn-Bcsitzcr sendete dieser Tage an ein hiesiges GroßbauS cin Präicnt, 'risthc grüne Lorbeerblätter, um, wie cs wörtlich schreibt, auch etwas zur Verherrlichung dcS Einzuges unserer tapicrn siegreichen Truppen beizutragen. — Vorgestern Racbniittag gegen 5 Ubr kam eine Batterie bon unsrcrFeld-Artillerie aus dem Leipziger Babnhoic an, um nach Rcichcnberg wcitcrzngel'en. Der Befehlshaber, Herr Haupt- mann v. Earloioitz, batte von einer der vorhergehenden Sta tionen aus seine Gemahlin von seiner Ankunft telegraphisch in Kcnntniß gesetzt und diese war zum Empfange des Trains mit Körben voll Blumen und Sträußchen zum Schmuck, sowie einigen Fässer» Bier zur Erfrischung der heimkchrcndcn Krieger er schienen. Ein anziehenderes, lebensvolleres Bild als taö nun 'olgcnte ist nicht leicht zu denke»; bald waren die Mann schaften ausgesticgen, mitten unter ihnen, den wcttergcbräuntcn, kräftigen, kernigen Kricgcrgcstalten ihr Hauptmann, ein soeben erhaltenes Rosenbonguct in der Hand, an seiner Seite die liebens würdige glückliche Gattin, Blume» und Sträußchen an Jeden ocrthcilend, keiner durfte vergessen werten und mit welch iroben Gesichtern wurden die Geschenke hingcnommcn, wie prächtig, »iS auch der aktc Feldwebel hinzutrat, den sie mit einem herz liehen Willkommen die Hand cntgcgcnstrccktc. Bald entströmte den bcrcitstebcndcn Fässern das labende Naß, die Gläser gingen im Kreise herum und hier wurde die emsige Sorgfalt der edlen Gcbcrin, daß auch jeder der Bedürftigen seinen Tbcil erhalten möge.. DaS angcnchmc Gefühl, endlich nach so vielen Gefahren und Anstrcngungcn zu Hause zu sein, sreundlichst empfangen, versetzte unsre Soldaten in die glüctlichslc Stimmung, Icker Nichte sich ei» Plätzchen, viele in Gruppe», hie und da aui den Schienen lagernd, erzählten sic gegenseitig interessantes Er lcbtcS und gedachte» in froher Dankbarkeit ihres gütigen ge schätzten HauptmannS. — Am EinzugStage bleiben sämmlliche ErpedilienSlocalc der zum Finauzdeparlcmcnl gehörigen Behörden, hassen und lenstigen Geschäftsstellen geschlossen. Von den übrigen Mini ncrien erfährt mau nichts. Selbstverständlich werden auch die Inhaber öffentlicher Läden dieselben für diesen Tag schließen. — Ein gutmütbiger Dörfler lieb in den gestrigen Morgen stunden ans dem Rcumarktc einem ibm gänzlich lremten Man» seinen Handwagcn, insbesondere derselbe angab, nur nach der Rampeschenstraße zu sabre» unk er in einer balde» Stunde wieder mit dem Wagen zurückkommc. Doch da sich gegen Mit tag der Unbekannte nicht wieder icbcn ließ, machte der bctro gcnc Landmann 'Anzeige bei der Eriminalpoiizei. Milredackcur: Theodor Dro'msch. Zoimta«!, V. Juki 1871. — Der hiesige Buä'trutter-Vcrcin feiert heule kein Johannis- lest in den Räumen des SchillerschlößcheuS durch Eonccrt und 'Ball. Herr Musikdirector Hartmann aus Meißen, wird vcr eint mit den Sängern des Vereins conccrtircn. Wie früher bei ähnlicher Gelegenheit habe» auch ticßinal Gäste Zutritt. — Wie schon früher bei großen, Icsllichc» Ereignissen, bat auch diesmal Herr Goldarbciter Heinrich Bia», Moritsstraßc W, für den Sicgcs-Einzug unserer Truppe» schöngcprägte Erin- iicrnngS-Medaille» mit dem Porträt des Kronprinzen Albert in Gold, Silber und Bronce gefertigt, welche tic Inschrift tragen: „Mit bobem Muts zogt Ihr in'S Feld hinaus Mit Rubin gekrönt lehrt Ihr inst- Vaterhaus!" Sehr geeignet sind diese Medaillen als Verlognes an tic Uhrkcttcn. — BkctcoroIogis cb c Notizen und Wette r p r o- p hczc > b u u g. 'An den 1240 I u l i-Tagen von l^W bis 18<>7 ivchcte hauptsächlich der Wind a» :!x7 Tagen aus Westen, an A>.', Tagen aus Nordwcslen, an 101 Tagen auS Sütiocstcn, an 78 Tage» aus Norden, an gleichfalls 78 Tagen aus Süd- osten, au 5:> Tagen aus Süden, an 52 Tagen auö Oste», an !14 Tagen auS 'Nordosten unk I»2 Tage waren windstill. Man kann daher für die Windrichtungen des MonatS Juli durch- schnittlich annchmcn: 10 ZV, 7 Tage NW, :i Tage 8W, 2 Tage X, 2 Tage 80, l Tag NO, I Tag 0, l Tag 8 und 4 Tage windstill. Die Tage, an welchen Lüdwcstwint, West wind oder Südwind herrscht, sind häufig Gcwittcrtagc; die meisten Gewitter kommen aus Lüowcst in unsere Gegenden. Die Gewitter im Juli entlade» sich gewöhnlich durch »arte Regengüsse und verursachen schnell vorübergehende Trübung des Himmels. Bei Nortostwind, Ostwind und Südostwind findet klarer Himmel statt; tic dadurch hcrbeigesührtcn Luft schichten sind warm und trotten. In dieser Woche wird in den ersten Tagen eine starke Luftströmung tic sich bildenden Gewitterwolken zcrthcilcn. woraus angenehmes Wetter folgen und durch die zweite Hälfte der Woche sortdaucrn wird. Ilaromc-tli»!!. — Eine interessante Novität, welche die Eleganz des Eon- cert-Etablisscmcnts auf dem königl. Belvedere noch erhöhen dürste, bietet beute Herr Marschncr, indem er seine gediegene Kapelle, unter Leitung tcö Herrn Musikdirector kluger, inSgciammt in sächsischer National-Gala-Uniiorm auftretcn läßt und dabei durch ein Ertra-Eonccrt die Vorfeier tcö Einzuges der sächsischen Truppen festlich begebt. Die Uniform des ganzen EorpS ist eine äußerst geschmattvolle, treu nach nationalem TvvuS in Grün, Weiß und Gold gehalten. Der Eonccrt'aal selbst wird, der Feier entsprechend, mir der Germania und den Büsten des königlichen Hauics,decorirt sein. - - Die Leipziger KreiSdircction bat dem Lchuhmachergcstllcn Dittmar, welcher öfters in social-demokratischen Versammlungen als Redner aufgctrctcn ist und im vorigen Iabrc vom Bezirks gerichte wegen öffentlicher Schmähung der Religion zu drei Monaten Gesängnißstraic verurtbcilt wurde, aus 'einem der zcltigcn Wohnorte Eolditz, wie aus dem Königreiche Sachsen überhaupt auSgewicscn. Desgleichen in in diesen Tagen ein gewisser Most guo Augsburg, welcher nach seiner nnireiwilligcn Entfernung auö Destel reich nach Sachsen, beziehentlich nach Leipzig gekommen war, wo er seine Thätigkcit als iocigl-demo- kratischer Agitator lortsetzte, durch das hiesige Polizciamt auS der Stadt Leipzig auSgewicien worden. Der social-rcniolrati'chc Arbeiterverein will sich deshalb bcschwcrtciiibrcnd an den Reichs, kanzlcr wcndcn. — Zu Ehre» unserer aus dem Felde zurückgekel pcn wird Montag «l(>. Juli' Abend bei Sr. Erc. Staatsmänner v. Fabricc eine Soiröe mit Ball welche, dem Vernehmen des Dr. I. nach, Se. Maj. sowie II. KK. HH. der Kronprinz und Prinz Georg nebst den zur Zeit am königlichen Hon weilenden fürstlichen Gälten mit Ihrem Besuche auSzeichncii werden. Die Eonccitmusik bei diesem Feste werden tic Herren Musikdircctorcn Ehrlich und Friedrich Wagner mit ihren Ebenen anSnährcn. — Ein Vogelschießen uebn Bali findet beute in> Gastbett zu Netislricßcn zum Besten der käsigen Krankenkasse statt. — Gestern Nachmittag in der vierten Stunde wurde auf der Brciteslraße ein Herr, der schnell einer über tic Straße geben wollte, von einer Militär-Eguipage überfahren. Dbwobl tic Pferde und auch ein Rad über ib» hinwcggingcn. ist der selbe nur mit einigen leichten Eontusionen wcggckommcn. — Gestern trüb hat man in den Easciiiattcn unter der Terrasse, versteckt unter Gerüiic, zwei ncusilbcrnc große Leuchter von alter Faeon gefunden und an die Polizei abgeliescrt. — Gestern Moracn um il llbr ereilte der unerbittliche Tod in unerwarteter Weise einen Lcbrer inmitten scincs Wirkungs kreises. Derselbe, an cincm hiesigen Realinstitut tbätig, ivurde im Lchrzlmmcr plötzlich vom Blutschlage getroffen mit erfolgte der Tod sofort. Der Entseelte wurde mittels SiechkorbcS aus der Anstalt befördert. — Ein trauriges Zeichen der Zeit sind abermals zwei Vor fälle, die sich dieser TagcLin Kötzschenbroda zutrugen, nämlich zwei Selbstmordc an einem »nt demselben Tage. Eine von ihrem Ehemann schon längere Zeit getrennt lebende Frau, die sich in sonst ziemlich sorgcnsrcier Lage befand, schlang sich eine Waschlcine um den Hals und erbing sich in ihrem Schlafzimmer. Noch am nämlichen Tage erfolgte tic gerichtliche Aushebung der Leiche und am zweiten Tage die Beerdigung derselben i» aller Stille von der Toktenballc des Kirchbokes aus. — Nach Sonnenuntergang desselben TagcS folgte ihr in selbstmörderischer Weise ein Dienstmädchen, daS aus Eoswig gebürtig, bei ihrer Herrschaft schon einige Jahre in Dienst stand und das bene Zcugniß besaß. Die Unglückliche, die sich in der Liebe zu einem Manne getäuscht sab, suchte ihren Tot in der Elbe, unweit der DampssclnffS-Wartchgllc zu Kölzschcnbroda. Zwei Tage später sank man ihrcn Leichnam am Köritzcr liier. Die crit- eiwäbntc Frau batte tic traurige Thal aus Ucbcrdruü am Leben begangen, da sic durch ein hoffnungsloses Körpcricidcn in eine erbitterte Gemütbsverfassung gcratben war. Flora-Ausstellung. Große silberne Medaillen empfingen bei der Preisvertheilung: K.-und H. Gärtner Dskar Licbmann für eine geschmackvoll arrangirtc Gruppe blühender Pflanzen, Ho<gärt»er W. Poscbarskv, Dbcraärriier Art «kgl. Palaisaartcn »nt Dbergärrner Lorenz lHcrzogin Garte»' mr Uten Trup dein Herrn staiinnden, der König, Teppichgruppen von farbige» Pflanzen, Garteninspcctor G. PoscharSkv für eine gemiiä'te Gruppe von Blattpflanzen und ülr Drchitcen. Kaufmann E. W. Ntictzsch für eine Gruppe blühender hochstämmiger Rosen, K. »nt H.-Gärtner E. F. Tube für Drchidecn, Hofgärtncr E. '.vlclä ior, der Garten tcö Geb. Eommcrzienratb R. Haitmann in Laubcaast iKunstgärt- ner 'TZallttci und der Garten des I>n. Günz i» WachwitzlDbcr- gärincr 'Bors.hdors, für Gruppen schön cultivirter Warmhanh- pslanzen, Hofgärtncr W. PoscharSkv für Solikalrpflanzcn, K.- unk H.-Gärtner E. Liebig für Lkarlctt - Pelargonien, E. G. Pciwld'S ATittwc kür englische Pelargonien, I. E. Weigt für Eeniicrcu, Hoigärtner 'TL. PoicharSkv kür Teppichgruppcnpflan- zcn Füllhorn , Dreine und Papcnberg kür Glorinicn, Rudolph Riedel aus Löwcnbcrg kür abgcschnitlene Rosen, E. R. Arnold in BlascwilZ für (rrdbecren, Handclsgärtncr VcttcrS für Gurken, Robert Krüger kür Koblartc» und kür Knolle»- und Wurzel gewächse. H. F. Pruggmavcr, Th. Findeisen, L. Voigt, E. Ballttc i» Laubcgast für'Tlrrangcments abgcschnittcner Blumen, I. KUmc in Tbarandt für einen Pvramidcn - Blumentisch, Klcmpncrmcistcr 'Ti. Bov für eine Wasi'ereascade. Klcnokv in Gablenz 'ür Gartcnpläne, Kau'inaii» Ed. Gcuttc für eine Säule von Grottcii-Tilfsstein und Hugo'Tlliitt'aus Berlin kür Spritzen. 'Tlußcrdem wurden »och 42 kleine silberne Medaillen vcrtbcilt und 2.1 Ehrcnzcugnisse ausgestellt. — Am 4. d. vielt die Leipziger Landwehr ihren Einzug in die prächtig geschmückte Stadt und ivurde von einer zahllosen Volksmenge in enthusiastischer Weise begrüßt. Jeder Mann erhält seitens der Stadt eine Grarificatiou von 12 Thlrn. 'Tim 5. ivurde» sämmtlichc Mannschaften aus Kosten der Stadt gespeist. — Der Führer eines Koblenambulaiizwagenö glaubte sein Vermöge». welches er in der Genast eines Sparkassenbuches immer bei sich führte, nicht besser aufhebc» zu können, als ctz In den, unter dem Wagen befindlichen, mir cincm Riegel versehe nen Kalten zu legen. Doch am vergangenen Donnerstag, altz der Führer des AbcndS seinen Schab aus dem Kasten heben wollte, war selbiger mit Hille eines französischen Schrauben schlüssels entwendet worden. Der Dicb'tahl ist jedenfalls ge schehen , während der Fuhrmann mehrere Butten Koblen nach der dritten Etage eines.smuses getragen hat. — Rcpertoir deS König >. Hoktbcaters. Sonn tag : Der Winkelichreiber. Knjfsiich: Herr Marks, vom Kgl. Tbcatcr i» Hannover, a!S Debüt. Z. e. M.: Der Blumen Rache. Phantast. Ballet in I Aufzuge, von Ambrogio. Musik von Robert v. Hornstein. Frl. Zink und Herr Bartsch, vom Kgl. HG- und Nationalthcatcr in München, sowie Frl. Blonkig, vom Stadttbcatcr in Breslau, alS Gäste. — Montag: Die Schleichhändler. ). c. M.: NRI Tl'Ir. 22' r Sgr. Posse mit Gesang in l Akt von Jacobson. Musik von Lang. Schelle und Kälbchen: Herr Thomas, a. l. Gastrolle. — DicnStag: Geschlossen. — Mittwoch: Z. c. Bk.: Vom Rhein zur Elbe. Festspiel von Rotenberg. Musik von KrcbS. Die Vestalin l l. Akt,. N. c. — Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. — Frei tag : Brnnhild. Brunhilt: Frl. Ziegler, vom Kgl. Hof- und Nationaltbcater in München, alS Gast. — Sonnabend: Ein moderner Barbar. Die Mißverständnisse. Der Blumen Rache «Ballet». — Am 4. d. sollte i» Glauchau eine öffentliche Versamm lung der sozial-demokratischen Partei stattnntcn. Auf die An meldung antwortete die Polizeibehörde mit einem Verbot, welches >vic lolat motivirt wurde: „Weil auS dem ganzen bis herigen Treibender sozial demokratischen Partei deutlich hervor- gcbt, daß dieselbe die Gründung eines sozial-demokratischen Staates anstrcbt, sich dies insbesondere in ihren Drgancn offen ausgesprochen findet und sic sonach tic bestehenden Verfassungen zu ändern, ja sogar, wie neuerlich ziemlich unvcrholcn ausge sprochen worden, die Anhänger dieser Partei nicht zurüttschcucn würden, dies aus gewaltsame Weise durchzusührcn. dieselben aber die öffentlichen Versammlungen lediglich dazu benutzen, sür diese Pläne Propaganda zu machen und Unzufriedenheit mit der bestehenden Verfassung auSzustrcucn. selbst da, wo der gleichen nicht criüirt, erst Hervorrufen, ferner daS Treiben der Pariser Eommunc zu verherrlichen und zum Anschluß an die Internationale aufzu'ordcrn, - der Zweck ihrer Versammlungen nach alledem ist, zu Gesetzesübertretungen aufzuiordern und dazu geneigt zu machen, überdies auch nach den Persönlich keiten der Thcilnchmer sowohl, als nach dem Gegenstände und Zwecke der Verhandlungen dieser Versammlungen dieselben in politischer sowohl, wie in sittlicher Beziehung entschieden zu Be sorgnissen iür das öffentliche Wohl und die öffentliche Ordnung Veranlassung geben, io muß die Polizeibehörde mit Rücksicht auf xz 5 des VercinSgcsetzcs vom 22. November 1850 in Ver bindung mit 7 der Ausführungs-Verordnung dazu vom 2!t. November 1850 dergleichen Versammlungen ebenso wie die be absichtigte kür verboten erklären." - In einer der letzten Nächte ging plötzlich daS Seiten gebäude des Gricsbach'schen GrunduüttcS in der Lößnitz in Flammen a»f Militär und Löschmannschaften eilten sofort herbei nnd bewältigten das Feuer, bevor es andere Gebäude ergriff. Leiter vermutbet man böswillige Brandstiftung. — Oessen tliche S ch würge richtS sitz» ng am 5. und o. Juli. Die böSaitiac Thätigkcit eines uigendlichen schweren und einfachen Dievstabls angeklagt ist. 12 Bahn- beamtc der Leipzig-DreSdner Essenbabn lind als Zeugen vor. gcladcn. darunter zwei Ingenieure als Sachverständige, welche ihr Gutachten dahin abgcbe». da>. von den vorliegenden vier Fällen in dreien eine Entgleisung batte erfolgen können, nur dem Zusammenwirken von llmständcn und zunächst der gütigen Vorsehung ist cs zu danken, daß größeres Unglück verhütet ward. Der verursachte Schaden beläuft sich auf über 1000 Tbalcr. Im November vorigen Jahres durchlief die Tageö- blätter die Kunde, daß am 12. t. M. AbcntS gegen 8 Ubr bei der Haltestelle Kötzscheiibreta ci» Eil-Gütcrzug von 150Wagen mit mindestens io Beamten auf einen auer aus den Schienen stehenden Kohlenwagen gestoßen sei und denselben, glücklicher weile offne dabei zu entgleist», zertri'mmcrt bade. Man zer
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