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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188706290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18870629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18870629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-29
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.06.1887
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---7" M -" " 1^- ErzgebUolksfreund. Tageblatt für Schwarzenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königliche« «nd städtische« Behörde« i« A«e, Grü«hai«, Harten stein. Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstkdtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels Nedaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 146. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- nnd Festtage. Preis vierteljährlich 1 Marl 8t) Pfennige. Mittwoch, den 2N Juni Insertionsgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2b Pfennige. 1887. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckermeisters und Handels manns Johann Christian Drechsler vormals in Lößnitz ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Glänbiger über die nicht verwerthbaren Vermögenöstücke der Schlußtermin auf Donnerstag, den 21. Juli 1887, Vormittags 9 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Lößnitz, den 27. Juni 1887. Rudolph, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Sonnabend, den 2. Juli 1887, Vormittags 10 Uhr kommen im amtsgerichtlichen Auctionölocal hier 1 Clavier, 2 Sophas, 2 Kommoden, 1 Spiegel, mehrere Schränke, Tische, Stühle, 2 Koffer, 2 Hängelampen, 2 Marktkisten, 1 Last-, 1 Handwagen, verschiedenes Handwerkszeug und Gefäße für Fleischer, 1 Pelz garnitur, Kleidungsstücke, sowie ein größerer Posten Zeugstiefeln rc. gegen sofortige Baar zahlung zur Versteigerung. Schneeberg, den 28. Juni 1887. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Lyon. Bekanntmachung. ES ist vielfach zu bemerken gewesen, daß die Vorschriften der Lokalbauordnung, welche sich namentlich auf die bauliche Instandhaltung der Häuser und die Anlage von Aschebehältnissen, Dünger- und Jauchengruben beziehen, vollständig außer Acht gelassen werden. Behufs Beseitigung aller vorhandenen Mängel werden daher den Hausbesitzern die einschlagenden Bestimmungen der Bauordnung für Aue mit dem Bemerken in Erin nerung gebracht, daß Diejenigen in eine Strafe bis zu t>0 Mk. oder bis zu 14 Tagen Haft verfallen, welche nach Ablauf eines Zeitraumes von 3 Monaten, vom Tage dieser Bekanntmachung an gerechnet, es unterlassen haben, alle Uebelstände, welche den nach stehenden Baupolizeivorschriften widersprechen, innerhalb der vorgedachten Frist abznstellen. § 71. Aschebehältnissc. Für jedes Hans oder Geschäft ist zur Aufbewahrung der Asche an einem dazu geeigneten Orte ein gemauertes, feuersicheres überdecktes Behältniß anzulegen, oder ein gewölbter Naum mit steinernem Fußboden und eisernen oder mit Blech verkleideten hölzer nen Thüren zu beschaffen. ° tz 103. Dünger- und Jauchengruben. Dünger, Jauche nnd dergleichen Abgänge dürfen in der Stadt nnd sonst in der Nähe von Straßen nicht offen angesammelt nnd aufbewahrt werden, es müssen vielmehr bei allen mit Wohnungen und. Stallungen nnd dergleichen versehenen Gebäuden verschlos sene Dünger-, Abtritts- oder Janchengrnben angebracht werden. Dieselben haben eine dem Betriebe entsprechende Größe zu erhalten und sollen nicht unter 1,^ m. (^ 2 Ellen) im Ouadrat oder Durchmesser im Lichten weit und nicht unter l,^ m. (3^ Ellen) tief sein. Die Gruben sind nicht in den Gebäuden selbst, sondern in den Hofräumen oder an deren Hinterfronte und von dem Manerwerk der Gebäude selbst isolirt anzubringen und Tagesgeschichte.— Deutschland. — Der Kaiser hat das Branntweinsteucrgesetz vorges tern vollzogen. — Die von E. Richter begründete „Freisinnige Zei tung" ist in der für sie angenehmen Lage, über „Mißtrauen der Bauern gegen die neue Kornzollpolitik" wie folgt be richten zu können: Vor Erhöhung der Kornzölle hätte man den Bauern das Blaue vom Himmel herab als Folge dieser Kornzölle versprochen. Der Segen sei auög'eblieben. Nun wären manche Bauern mißtrauisch geworden und glaubten um gekehrt, gerade die Erhöhung der Kornzölle sei an dem Niedergang der Kornpreise schuld. Der „Deutsche Land- wirth" klage deshalb in einem Artikel darüber, daß „Bauern die Unterzeichnung der Petition, betreffend Er höhung der landwirthschastlichen Zölle, deshalb ablehn ten, „weil ihnen die Preise gerade schon niedrig genng seien und sie nicht wünschten, daß durch eine weitere Zollerhöhung die Preise noch weiter herabgedrückt würden." Wenn das von Herrn E. Richter begründete Organ an dieses „Mißtrauen der Bauern" in Betreff der Korn zölle wirklich glaubt, wie es zu thun sich den Anschein giebt, wie kann dasselbe dann logischer Weise, falls es seinen wirthschaftlichen Standpunkt nicht im Princip geändert hat, andauernd fortfahren, gegen Getreide- und andere Zölle zu agitiren? — Bei der Begründung des ehrengerichtlichen Er kenntnisses gegen Herrn Hinze wird in der „N. Allg. Ztg." daran erinnert, daß derselbe in einer Sitzung des akade misch-liberalen Vereins offen erklärt hat, daß seine Partei die Sozialdemokraten offen und ehrlich da unterstützen würde, wo es sich um die Wahl eines Parteigenossen derselben oder eines Anhängers des SeptennateS handle. Schon in den nächsten Tagen werde er (der Major) auf einige müssen von Brand-, oder Commumnanern mindestens 0,^ m. (---- Elle) von der Außen linie ihrer Umfassung an gerechnet — entfernt und von dieser durch Thon- oder Lehm ansfüllung wasserdicht abgetrennt sein. In dieselben darf kein Tagwasser geführt werden. H 106. Abtrittsräume. Die Abtrittsräume sind möglichst unmittelbar an einer Umfassung des Gebäudes anzubringen nnd mit in das Freie führendem Fenster zu versehen; die Abtritte selbst so zu eonstruiren, daß durch ihre Oeffnungen, welche mit gut schließenden Deckeln zu versehen sind, aller Unrath unmittelbar und ohne das Mauerwerk des Gebäudes zu berühren in die Schlotte gelangt. Ist daö Ausbauen der Abtritte nicht zu vermeiden, so sind dieselben so anzubringen, daß sie von den Gassen, Straßen und öffentlichen Plätzen aus nicht ge sehen werden können. § 121. Erhaltung der Gebäude und Einfriedigungen. Alle Gebäude und Einfriedigungen sind bis zu ihrer Abtragung in einem bau lichen und, was die von den Straßen, Gassen und öffentlichen Plätzen aus sichtbaren Außenseiten betrifft, überdies in einem anständigen Zustande zu erhalten. H 122. Abputz. Spätestens im dritten Jahre, von der Zeit der Benutzung des Gebäudes an ge rechnet, sind die Außenseiten des letzteren abznputzen und abzufärben, insofern sie nicht aus rein bearbeiteten Steinen bestehen. H 123. Anstrich. Die znm Anstrich der Außenseite alter und neuer, an öffentlichen Wegen oder Plätzen befindlichen Gebäude (einschließlich der Dachrinnen und Abfallröhren) und Ein friedigungen gewählte Farbe ist zunächst der Lokalbaupolizeibehörde zur Genehmigung vor zulegen und erst, nachdem diese dazu erlangt ist, zu verwenden. Die Lokalbaupolizei behörde hat darauf zu sehen, daß die Farbe in möglichster Uebereinstimmung mit der Farbe der Umgebungen stehe »nd zum Anstrich weder zn dunkle noch zu Helle Farbe ge wählt werden. Wer darüber in Zweifel ist, ob er in seinem Grundstücke Uebelstände vorgedachter Art zu beseitigen habe, wolle sich rechtzeitig um Auskunft an die städtische Baupolizei behörde wenden. Nachträgliche Entschuldigungen finden keine Berücksichtigung und werden die vorgefundenen Mängel auf Kosten der Säumigen abgestellt, letztere aber außerdem mit der obeu erwähnten Strafe belegt werden. Aue, den 8. Juni 1887. Der Bürgermeister. Or. Finck. GM-Äüetimt. Die diesjährige Graönutzuug auf den Kunstwiesen des Auersberger Staats forstreviers am Schießplatz soll Donnerstag, den 7. Juli a. c. gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machen den Bedingungen au die Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: früh 8 Uhr an der Brücke am Schießplatz. Königl. Oberforstmeisterei, Verwaltung der Kunstwiesen nnd Forstrentamt Eibenstock, am 27. Juni 1887. Beyreuther. Gläsel. Wolfframm. sich wirklich verhalte, schuldlos sei, von der französischen Regierung kräftig unterstützt werden müsse. Zn den Zeiten des großen Volkstribuns Gambetta hätte man übrigens den bewnnderungswttrdigen General, der für alle die Wieder- aufrichtuug des Vaterlandes bedenke, nicht aus dem Rathe der Minister anSgeschlossön: eö lebe Boulanger! eö lebe Frankreich! Hierauf hielt Henri Deloncle einen Vortrag über die Patriotenliga nnd den Leipziger Proceß, um zu zeigen, daß die Verurtheilungen eine schreiende Ungerechtig keit seien. Besonder» Beifall rief der Vergleich zwischen dem Spionenwesen in Frankreich mit dem in Deutschland hervor. Deloncle schloß mit der Frage an die Deutschen: „Sie reden von Spionirerei? Sind wir nicht berechtigt, zn sagen: Und Sie, was thun bei uns alle diese Deut schen, die uns überschwemmen?" Als die Menge den Saal verließ, wurden verschiedene Rufe, wie: „Es lebe Bou langer!", „ES lebe die Republik" u. s. w. gehört. Eine Anzahl derjenigen, welche an der Versammlung theilge- nommen hatten, zog, begleitet von einer Schar Neugieriger, unter gleichen Nnfen den Boulevard entlang nach dem Cercle Militaire. Auf dem Opernplatz zerstreute sich die Menge, nachdem die Polizei einige Hanfen aufgelöst und etwa ein Dntzend Verhaftungen vorgenommen hatte. Diese Kund gebung der Patriotenliga wird von allen einflußreichen Blät tern mit AnSnahme des Jntransigeant streng mißbilligt, aber stets unter der Erklärung, daß DerouledeS Entrüstung über das Leipziger Urtheil durchaus gerechtfertigt, Kundgebungen dieser Art aber aus Gründen der Zweckmäßigkeit zu unter drücken seien. Namentlich wird es Deroulede verdacht, daß er trotz der Bitten der Familie Köchlin die Versamm lung gehalten hat, da nunmehr Deutschland einen Anlaß habe, die etwaige Verwendung der französischen Regierung für die Vernrtheilten abznlehnen. Diese angeblichen Verhandlungen machen insofern einen unerwünschten Eindruck, als die Franzosen daraus schließen wollen, DeutschlandgestatteeineEinmischungin seine eigenen Angelegenheiten. DrehsuS läßt verbreiten, Wochen in die Provinzen gehen, nm dem Rufe der Central- leitnng der Partei zu folge» u»d die Agitation in drei Wahlkreisen in die Hand zu nehmen. Köln, 27. Juni. Der hente früh bei Mülheim ent gleiste Berliner Kurierzug bestand aus vier Personenwagen, einein Schlafwagen, einem Gepäckwagen, einem Kolliwagen und einem Postwagen. Getödtet wurde bei dem Unfall nie mand, unter den Verletzten befindet sich eine Dame, welche am Kopfe schwer verwundet wurde. Die Verletzten sind in das Mülheimer Hospital gebracht worden. Frankreich. Paris, 25. Jnni. Infolge deö Aufrufes der Patri otenliga zn einer Versammlung im Wiutercircus hatte sich gestern Abend vor dein VersammluNgSlvcal eine ziemliche Masse Neugieriger eingefunden. Der Saal war vor 8'/„ Uhr überfüllt. Deroulede wurde bei seinem Erscheinen mit Jubel begrüßt. Ein Officier in Uniform an seiner Seite wurde mit dem Rufe: „Boulanger hoch!" empfangen. Deroulede nahm zuerst daö Wort, schilderte das Ziel, wel ches die Liga verfolgt, und stellte den Antrag auf Wahl der vier Verurtheilten in den Vorsitz der Liga. Nachdem diese Ehre durch Beifallsruf den Verurtheilten bewilligt worden, meldete Deroulede, KöchlinS Schwager habe ge beten, keine Versammlung zu halten, aber Köchlin gehöre nicht seiner Familie, sondern Frankreich an. Deroulede be hauptete dann, de Abtretung Elsaß-LothringenS an Deutsch land sei nicht zu billigen, weil diese Provinzen nicht ihre Zustimmung dazu ertheilt hätten; dann erinnerte er an seine europäische Reise um daö deutsche Reich und erzählte, er habe allen gezeigt, wie dieses Volk im Centrum Europas auf der einen Seite Frankreich, auf der andern Rußland bedrohe. Deroulede sprach dann vom Leipziger Proceß und rief: „So viel ich weiß, ist Frankreich noch kein einver- leibteö Land!" Von der Patriotenliga sagte er, daß, wenn dieselbe, wie Deutschland behaupte, die Ursache von Wirren sei, sie unterdrückt werden müsse; wenn sie dagegen, wie es
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