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Dresdner Nachrichten : 06.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192312065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19231206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19231206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-06
- Monat1923-12
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 06.12.1923
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«EanschrM: «achrkchl»» Lr»,»«». A«rnl»r»ch«r-S»mmetnl mmer: SS 241 «» lür «<ud>,,,»rüch«: 20 011. Isonfitür-en. 2ueker-v,ai'LN. firm, 1S3». » IS mal 38 40. »erl«,o»n vtrplch » Welch,r»I in Drc»Sn> P»«ch^.N«>l, 1088 Dee»»r». LH"' > ^>2. d>s 7-N^ >,> DiMrm .« ! stlnroi-ran-'Firoiko T'' Anzeigen werden nach «old,Nord derechne,^ die Ilpelllg» M mm drell« Zeile ZV.-, str -ULwdrls L 8ami»en,iu-i,en und Slellengeluche »dn» <XAUgS-we0lll1r aiiiz»>»»i»i»»r,00M>M«rd,n.<« s Bllzelgen greife. R«vL» w >. auk-rb-Id so 4, die UV mm dr«»e WekIamczeUe I L0 4, «uderhalü 200 4. Offerten,«düdr !-4. Ausaäiltge Lutträ,, ,«,»n D»rausd«t-dlun, Nachdruck nur mii »euiiicher Su»I,n«n,ad» i.»re«»ner Nechr.' >nl»N>, — Un»»«»n,!» «ckrnlAtlck, »erden nichi «ck»e»«drl. frsnisrimark-Koriisn lDk^62ü)6s^I, V/3iZ6nb3U8Zts-366 18/22 f?sritsrirnLrk-ttontsri Wl^ü^Ü^ilWü-LW 6^s^!_I!V! W 66, 8i-gs-,2ö3i8c>st6 Ztk-, 33s Jas krmiWiguligsgesetz im Reichstag. Anuahme -er erwetterken Vorlage in erster «n- zweiter Lesung gegen Deulschnationaie, Deuischvöiklsche und Kommunisten. — Die Aunahme -es Gesetzes auch in -ritter Lesung gesichert. — Kergts Anklage gegen -as neue Paktieren mit -er Sozial- -emokraile. — v. Knilling über Bayern und Reich. Ein kommunistischer Mihirauensanirag. Berlin. 8. De». Nachdem sämtliche Fraktionen des Reichstags sich heute vor der Plenarsitzung mit dem Bcschlusie der Sozialdemokraten, das Ermächtigungsgesetz anzunchincn. wen» ein ReichstagöauSschutz von l8 Mitalicdern vor Erlass der Verordnnngcn in vertraulicher Beratung gehört wird, besaht hatte» und nachdem von de» Parteien der bürger liche» Arbeitsgemeinschaft und den Sozialdemokraten mit der Regierung eine dahingehende Vereinbarung getrokieu worden war. datz dem Geich eine entsprechende Erwcitcrungsklanscl eingesiigt wird, ist die Vorlage vom Reichstag gegen die Stimmen der D c n t s ch n a t i o n a l e n. der Deutsch- »Slkischen und der Kommunisten in erster und »weiter Lesung angenommen worden. Vor der Abstim mung hatten die ttommnnisten einen Misst raue ns- antra« cingebracht, über dcu in der Sitzung am Donnerstag entschieden wird. Auch bei der dritten Lesung dürfte das Gesetz kaum noch Zwischenfällen ausgesetzt sein. Die Parteien haben alle ihre noch von Berlin abwesenden Mitglieder telegraphisch aus- geforbcrt, der Sitzung beizuwolmen. damit die vorschrists- mätzige Zahl an der Abstimmunq sich beteiligender Abgeord neter gegeben ist. Bei der Abstimmung dlirslc der immer arötzcr werdende radikale Teil der Sozialdemokratie den Saal verlassen. In Frage kommen etwa 7l> bis 8N Abgeord nete. Die übrigen werden sür daS Gesetz stimmen, das nur von den Dentschnationalcn »nd den Kvmmnnisten abgelchnt und mit der Mehrheit der Regier» ngsparlcicn angenommen werden wird. Das kommunistische NtisstranenSvotum, aas allerdings so gefasst ist, das, sich auch ein erheblicher Teil der Sozialdemokratie und. wie man bei den Kvininnnisten speku liert, auch die Dentschnationalen sich daran beteiligen sollen, wird ebenfalls mit Mehrheit abgelchnt werden. Tie Doutschnattonalcn werden sich voraussichtlich dabet der Stimme enthalten. Nach Erledigung dieser Arbeiten wird sich dann der Reichstag wieder aus längere Zeit in die Ferien begeben. Dr. Aelsserlch als Relchsbankpräsidenl vor- aeschlaaeri. tDrahtmeldnng unsrer Berliner <L ck, r l»'t l e ! l u » g.1 Berlin, 8. De». Eine Zentral« »sschnsssitznng der Rcichsbauk einigte sich nach kurzer Debatte dahin. den dentschnationalen Nelchstagsabgeordneten Dr. Helsse- rich zum Präsidenten der Rcichsbauk in Vorschlag zu bringen. In der Debatte wurde ausdrücklich hcrvorgchoben, das; Tr. Helsferich in WahrungS-, Geld- und Sianksragcn eine allererste Autorität sei und deshalb die zur Leitung der Neichsbank notwendigen Fähigkeiten in vollstem Mage besitze. Auch das Netchsbanldireltvrinm wird sein Gutachten dahin abgebcn, Herrn Dr. Helsferich ovrzuschlagen. Diese Gutachten werden nunmehr dem Reichskanzler zur Weitergabe an den Reichsrat überreicht und dessen Entschluss wird dann dem Reichspräsidenten vorgelegt, der die schlicsslichc Ent scheidung über die Ernennung hat. Durch diese Meldung des Zentralansschusses werden alle die von den gewissen Inter- essenten nusgcstreulen Angaben widerlegt, die besagen, das, Dr. Helsferich wegen seiner politischen Stellung von der RgichsvayllLttung abgelehnt worden sei. Die hypolhekarische Belastung -es Besitzes zugunsten -er Zienienbonk. Verlin, ö. Tez. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, werden die Finaiizämicr geinäs; den TurchsUhrungSbestim- mungcn zur Verordnung über die Errichmna einer deutschen Rentenbank vom ist. Oktober UM die sogenannten Fest setzung s e n t s ch c i d e den belasteten lanowirtschasttichcn und industriellen Unternehmungen nächstens zngchen lassen. BckannNich bat die Deutsche Renlcnbank durch eine mit Ge setzeskraft erlassene Verordnung von, 18. Oktober an den Grundstücken, die dauernd land- und sorstwirtschasrlichen oder gärtnerischen Zwecken dienen, eine aus Goldmark lautende Grnndschnld in Höhe von 4 Prozent des Mehrheit,agswertcs 18 6. Abs. l l erworben. Ferner ist durch dieselbe Verordnung den industriellen, gewerblichen und Handelsbetrieben ein schliesslich der Banken 18 N. Abs 1t die Vcrpsnchtuna zur A n S- ste > lung von G o l d s ch n l d v c r s cl> r e i b « n n e n aus- crlegr worden mit der Massgabe, dass die aesamtc Belastung der Industrie die gleiche ist. wie die der Landwirlschasr. Eine Deckung für Remenbriesc «nd dami, ar ch sür die Nentcnbank- schcine ist daher schon jetzt vorhanden. Die Höbe des Betrages der einzelnenSchuIdveischrcibungcu jetzt das örtliche zuständige Finanzamt nach Massgabe des 8 38 der eingangs crwähnicn DurchsnhrungSbestimmnngcn fest und erteilt hierüber den Verpflichteten einen besonderen F-estsctzungSveschcid. der den Beteiligten bereits in den nächsten Wochen znaestellt werden wird. IW. T. B.) Der Preisabbau. Die Preisbewegung in Berlin. Berlin, 8. Dezember. Vorläufig dauert der Preis abbau an. Tie für heute festgesetzten GrosshandclSpreifr »eigen wieder einen Rückgang von Ui Prozent, besonders sür die meisten Kolonialwaren. DaS Angebot an Waren über steigt vielfach die Nachfrage. Seit gestern wird auch der Markt wieder mit schwerem Vieh beschickt. Während sich die Preise für Milch, Butter und Gemüse im allgemeinen aus der bis herigen Höhe halten, sind die sür Geflügel, Eier und Obst beträchtlich gesunken. Langsamer Rückgang der Lebensmiklelpreisc in Aranksurt a. M. Franksnrt a. M., 5. Dez. Auch hier macht sich ei» laug- fämer Rückgang der L e b e n ö m i t t e l p r e t se bemerk bar. Das Roggenbrot ging von 82» aus 7i>» Milliarde» zu rück. Spezereiwaren wurden im Durchschnitt 1» Prozent billiger. Die Preise für Eier sanken von ist aus 3t> Pfennige. Preisabbau in Düsseldorf. Düsseldorf, 8. Dez. Infolge des Fallens der Devisen kurse sind auch hier, besonders bei den Fett- »nd Fletschwarcn. die Preise gesenkt worden und zwar durchschnittlich »m 3N Prozent. Die Milch- und Brotvreisc sind vom Preis abbau unberührt geblieben. IW. T. B.j Scharfe Wucherbekämpfung in Braunschweig. Vraunschwci«, 8. Tez. Die Verhandlungen des brann- fchwetgischen ErnährunqsdirektvrS mit den zuständigen Stellen haben zu einer allgemeinen Verbilligung der LebenSmittelpreise geführt. Die Prcis- prüsungSstellen zur Bekämpfung dcö Wuchers und znm Schutze deS reellen Handels gegen unberechtigte Vorwürfe des kaufenden Publikums haben vorläufig Richtpreise fest gesetzt. Die Staatsbehörden «che« mit Lutzerstcr Schärfe gegen Wuchergeschäfte vor. Verschiedene Läden sind zwangsweise geschlossen, die Vorräte beschlagnahmt «nd de« Inhabern die HgudelSeelanbuis entzogen worden. Die Aeichsrichtzahl. Abnahme «m 1,8 Prozent. Berlin, 5. Dez. Die NcichSrichtzalil für die Lebenshal tungskosten lErnährung. Wohnung, Heizung. Beleuchtung »nd Bekleidung) beläuft sich nach den Feststellungen deö Stattstischen Reichsamles sür Montag, den 8. Dezember, auf das >518milliardensachc der Vorkriegszeit. Gegenüber der Vorwoche llSMmilliardenkachci ist demnach eine A b n a h m e v o n 1.3 v. H. zu verzeichnen. Für den Durch schnitt des Monats November berechnet sich die Reichsrichtzabl ans das »57inilliardcnfache gegenüber dem is!ä7milltoncnfachcn im Durchschnitt des Monats Oktober. Dies entspricht einer Steigerung von 17 8W v. H. Die Lebenshaltungskosten ohne Bekleidung sind im Durchschnitt November ans das lMmilliardenfache, die Ernährungskosten allein auf das 8»2m1lliardenfachc der Borkriegszeit gestiegen. iW. T. B.) Auch die Grohhandelsrichkzahl geht zurück. Berlin, 8. Dez. Die auf den Stichtag des 4. Dezember be rechnete GrotzhandelSrichtzahI des Statistischen NcichsamtcS ergibt bei einem amtlichen Dvllarkurö von 4,2 Billionen Mark das 1337,4»,iiliardc»fache des FricdenssiandeS nnd ist somit gegenüber dem Stande vom 27. November il422,9milliarden- sach» n nr Z v. H. zurückgegangc n. Einschränkung der Erwerbslosenunterfiühung. Berlin, l>. Dez. In einer gemeinsamen Sitzung deS RcichSlabincttS mit dem prcussischen Kabinett wurde bet der Aussprache über Mittel zur Linderung der immer schwieriger sich gestaltenden Wirtschaftslage, insbesondere auch im besetz ten Gebiet, der Beschlntz gesatzi, ErwcrbSlosenuntcrstützung künftig in solchen Fällen nicht mehr zu zahlen, in denen von nachweislich vorhandenen ErwcrbSmög- ltchkciteu kein Gebrauch gemacht wird. kW. T. B.) I SoUrr 4200 «lilllLrüsn > Der sächsische Spallpilz in der Sozialdemokratie. Nichts kennzeichnet die gegenwärtige Lage ln der Sozial demokratie besser als die Worte dcö Genossen Dittmann ans dem LandcSparteitage der sächsischen Sozialdemokratie, dass die Stimmung in einem Teile der sächsischen Parteigenossen fast dieselbe sei wie vor der Spaltung der U. S. P. in Halle, und dass er sich lieber gemeinsam mit Wels und Müller hängen lassen würde, als mit manchem sührendcn Genossen der Linken gemeinsam zur Zertrümmerung der Partei bei zutragen. Wenn auch Dittmann sicher davor bewahrt bleibt, diesen Todeomut in der Praxis zu beweisen, so haben doch die Mahnungen dieses früher radikalsten Genossen ebenso wenig etwas genützt wie der Hinweis LipinskiS auf die „unmögliche Situation, nach einer Zusammenarbeit mit den Kviiimiinisrcn zu streben, während man in den übrigen Teilen des Reiches und in den Gewerkschaften in entgegen gesetzter Richtung arbeite". An Ermahnungen hat es jeden falls. wenn man auch nach Kräften bemüht war, sic durch Einschränkung der Redezeit und vorzeitigen Schluss der Tcbgkte ans ein Minimum zu beschränken, nicht gefehlt, und wenn trotz der klaren nntikvminunistischen Einstellung der NeichSparlcileitung, trotz den überaus bitteren Erfahrungen, die man in Sachsen mit den Kommunisten gemacht hat, die sächsischen Landesinstanzen zu dem radikalen Misstrauens votum gegen die Partcizcntralc und zu der neuen Fest legung auf ein erstrebenswertes Zusammenarbeiten-mit den Kommunisten gekommen sind, so ist das ein neuer Beweis dafür, in wie hohem Masse die sozialistische Partei vom Fieber geschüttelt wird. Nicht nur die wirtschaftliche Not der Zeit mit ihrer Arbeitslosigkeit und ihrem völligen Zusam menbruch der gewerkschaftlichen Macht fressen an dieser Partei, sondern ein selbstmörderischer Rückfall in die Agitations Methoden rücksichtslosen KlasicnlampscS und liebedienerische Anbiederung an die Kommunisten, deren ausgesprochenes Ziel die Zerschlagung der sozialistische» Parteiorganisationen ist, drohen, den längst innerlich hohlen Koloss eutzwei- zuschlagen. Vergebens hat der zentrale sozialistische Parteiansschuh den Kampf gegen die vor allem von Sachsen ausgehende „ge schlossenc oppositionelle Organisation inner halb der Partei mit einem besonderen Oppositionsorgan" erklärt, vergebens hat er festgestellt, dass Beschlüsse von Partei organiiationen oder LandeSinstanzen für die einzelnen Land tagsfraklionen nur die Bedeutung von Gutachten »nd Vor schlägen haben, dass sie aber in ihrer Stellungnahme „nur der Gesa mt Partei verantwortlich" seien, vergebens hat er alle Organisationen im Reiche angewiesen, jede vrgani satvrische und politische Vereinbarung mit den Kom ni u n i st e n abzn lehnen. In allen Punkten hat der sächsische Laudesparteitag diesen Anweisungen entgegen gehandelt. Er hat der LandtagSfrakrion zur Pflicht gemacht, bei einem Sturz der Regierung Fcllikch den Versuch einer gemeinsamen Negierung mit den Kommunisten zu wieder holen, er hat die ausdrückliche Abhängigkeit der Landtags sraktion nickt von der Parteizcnlralr, sondern vom Landes Parteitag iestgelcgt, er hat den Segen einer radikalen Opposi tivn gepriesen und damit völlig ausser acht gelassen, dass früher einmal, als die gesamte Partei oppositionell und rein agitatorisch eingestellt war, eine scharfe Opposition von Vor teil sein konnte, dass aber in einer Zeit der Teilnahme an den NegierungSgcschäften eine Opposition, die der Gcsanftcin stellung der Partei cntgegenarbeitet, notwendig zum Ans- cftiandcrfallen führen muss. Der offene Konflikt in -er Sozialdemokratie ist da, und wenn er nicht zur sofortigen Auswirkung kommt, so ist das eine Folge der ReichSexekutive und des Ausnahmezustandes, der allein es verhindert, dass eine neue kommunistisch-sozialistische Regierung in Sachsen und damit ein vssencS Znmiderhandetn gegen das Parieigeboi im Augenblick Tatsache werden kann. Der Zerfall der Sozial demokratie vollzieht sich mit naturnotivendigcr Folgerichtig kclt als der einer Partei, die, durch revolutionäre Machen schäften zur Regierung gekommen, cs nicht verstanden hat, ihren revolutionären und aus reine Agitation eingestellten Charakter abzustrciscn, die selbst dort, wo sic in Koalitionen positive Arbeit versucht hat, doch diese Koalitionen nur als eine andere Form des Kampfes um die Macht angesehen, die den Anschluss, an den sich notwendig durchsetzenden nationalen Gedanke» verpatzt und den Wiederaufbau durch starres
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