45. Freitag, den 14. November. 1856. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zn 5 Pf. werden bis Abends 7 Ubr (Sonntags von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abonnementpreis » Vierteljahr 1 Thir, (monatlich 211 Zeile» »nentgcldliche Inserate); 2. Abonnemeiitpreis s Vicrtcljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus — Für auswärts durch die Post » Vierteljahr 1!> Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Waiscnhausstraße 6 pt. Dresden, den 14. November. Se. M. der König hat dem Oberhofmeister Sr. K. K. H. des Erzherzogs Franz Earl, Geheimenralh, Kämmerer und Obersten, Grafen Ferd. v. Wurmbrand, Stuppach, das Großkreuz des Albrechtordens, dem Käm merer und Obersten, Freih. v. Reischach, das Comthur- kreuz 1. Cl., und dem K. K. Oesterr. Rittmeister, Fürsten Paul Clemens Lothar v Metternich-Winneburg, das Rit terkreuz desselben Ordens verliehen. — Das gestrige Geburtsfest I. M. der Königin wurde der Residenz durch eine große Reveille der Mili- tairmusik verkündet und Abends brannten in der Stadt die Gascandelaber. Von Seiten des K. Hofes wurde der Tag, da derselbe zugleich der Todestag der durchlauchtigsten Mutter I. M der Königin ist, in stiller Zurückgezogenheit gefeiert. — Im König! Schlosse ist, dem Vernehmen »ach, eine Kapelle zum evangelischen Gottesdienst zunächst für hie König!. Hofdienerschaft eingerichtet und in diesen Tagen feierlich eingeweiht worden. Der Gottesdienst würde in der nächsten Zeit Freitags Abend vom evang. Hilfsprediger Anacker abgehaltcn werden. — Nächsten Dienstag nehmen die öffentl. Gerichts- verhaüdlungcn aufs Neue ihren Anfang. — Subhastationen: Den 20. Nov. das Ber« gen'sche Haus- und Gartengrundstück Nr. 536. Cat. in Zitzschewig (506 Tdlr gew.), den 9. Der. 22 Schock Korn, 20 Schock Hafer, 5 Schock Gerste u. 40 Centner Heu in dem Bauerguke Nr. 15 zu Amtsstruppen. — Der Gewerbeverein hält heute Freitag Versamm lung. Tagesordnung: Ueber Technik der Alten, vorher Be- richt über die große Berliner Waschanstalt, durch Herrn Bußold. — Die Mitglieder der Handelsinnung, bei denen sich Lehrlinge befinden, welche die Lehrzeit von 5 Jahren zu Weihnachten d. I. erfüllt haben, werden aufgefordert, die selben bis den 30. Nov. bei der Administration ber Han delsinnung zu der vorschriftsmäßigen Prüfung zu melden. Ebenso werden diejenigen Handlungsdiener, welche Auf nahme in die HandelSmnung erlangen wollen, hierdurch veranlaßt, sich zur Prüfung binnen gleicher Frist unter Beibringung ihrer Zeugnisse schriftlich anzumelden. Der Tag, an welchem die Prüfungen stattsinden, wird beson ders bekannt gemacht. — Der hies. Chorgesangverein beabsichtigt im Laufe dieses Winters für die milden Zwecke des hies. Frauenver eins drei Abonnementsconcerte zu veranstalten und dazu in der nächsten Zeit Subskriptionen zu eröffnen. In dem ersten Concert, welches noch vor Weihnachten stattfindet, werden folgende Compositionen zur Aufführung kommen: Requiem für Mignon aus „Göthe's Wilhelm Meister"; Concert für Piano mit Orchester (gespielt von Hrn. Blaß mann); Abschiedsgesang („Es ist bestimmt in Gottes Rath"); Schlußchor des 2. Theils von „Paradies und Pen"; sämmtlich comp, von R. Schumann. Wsss pro clolunolis (Requiem) von Cherubim. — In dem zweiten Concert nach Weihnachten wird folgen: Oratorium „Pau lus" von Mcndelssohii-Bartholdy und in dem dritten: „Faust" von Götbe, Musik vom Fürsten Radziwill. Die Meisterschaft des Chvrgesangvereins, welche sich so vielfach bewährt hat und dem Publikum durch die vortreffliche Aufführung des „Faust" im vorigen Winter in guter Er innerung ist, wie der edle Zweck lassen jede weitere Em pfehlung dieser C'oncerte als überflüssig erscheinen. — Die erste der diesjährigen Weihnachtsausstellungen beginnt nächsten Sonntag (16 Nov) Nachm. 4 Uhr im Saale des „Hotel de Pologne". Ihr Ertrag ist für die Zwecke des Pestalozzistifts bestimmt. Das Pestalozzistift, welches sich des hohen Protectorats I M der Königin- Wittwe erfreut, ist bekanntlich das Waisenerziehungs- und Rettungshaus vor dem Löbtauer Schlage — Weihnachten rückt nun heran und mit diesem herrlichen Feste beginnt auch das Wetteifern künstlerischer und gewerblicher Kräfte, neue Gaben für den Weihnachts tisch zu bieten. Für Musikliebende kam uns dieser Tage etwas recht Hübsches zu Gesicht Es sind dies: „das Notenlotto und „die musikalischen Zauberkar ten, oder Lausend Und ein Tag" (Verlag von Deckmann in Berlin, zu haben bei B. Friede!), welches erste« An-