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Dresdner Nachrichten : 06.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-06
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.05.1879
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*ster» hier etnaetrvlfm vnd soll drut« dem Sultan «in Schreibe» ve« Kaiier» »brrretchen und ihn mit. «heilen, da« er beaultraat lei. die Proklamation de« Kaiser« in Ostruinel'en zu verbrrtteu. worin die Be« VSlkerung auiaeiorbert wird, sicti dem Berliner Vernähe zu lügen und die ihr verlieheneniretiiiinigen Institutionen anzuneh- men. DaS Schreiben spricht die Hoffnung de- Zaren auS, der Sultan werte l» gleicher Weise vorgebcn. Ovrutschesf Wirt voin Oberst Scvcpe- loff begleitet und wird nach u i» >« «-» SsiikgesoliSkt, ^8cßl,«^»it, I l, -IO»? >gil». ä. 8pnwrx. HsLvLI-^vIvxrLMMv. Tagevkatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörscubericht,Fremdtiiliste. Druck und Eigentbum der Herausgeber: tt Mitredacteur: vr Ln»li yür bas Feuill.: t» ISnrtinnno L.tep»< k ak ir«tel»»r«lr in Dresden. Verantwort!. Nedactrur: «Uelnrlvt, I»«»Ilt< nti in Dresden. «nmenen rwqerm. — Äleko kon'erlrtenach 'einer Ankunft mit Khcrrdbln Karathcotorl, er n irb in den nächsten Tagen vom Sultan empfangen uud gedenkt nächne Lösche naä» Philippopel abzureisen. TIruowa, 5. Astai. Dondukoff ist vorgestern nach Lilatia ge eist. Von len bulgarisa cn 'Bischöfen sich verabschiedend, sagte Donduloff: Das Werth- vollste was für jetzt und die Zukunft Bulgariens errungen werden konnte, lei die Nlchtbcsetzung deS Balkans turch dlc Türken. Hiermit hätte man allen Grund, sich vorerst zu be friedigen. ^ Xn- u. Vcikuut »il^rStuutapagisrs, pküncldi'Ivfs.^otlrn ^u8üu)iH > luux allerOoupon» Viwut^elr!. Oontrole «IrrVsrloosung!»sto, >VertIi- pn>>iorv.Sll<" mm), aus >-nelIi>gu »> zv vomiollsiellvfürtVkeksel., Ist .7» 1tt, l il„,' kagsr «eiclener öäiiller, liillv, 8j>ltrvn. Svkleier, Uamenkrsgen, ltzsn- z KtItlIIIEN zgkvtten, kiisuken, ficluis, 8okleiken, Lraostten, " ^Itmiurkt. 5. Karben, Lreaes, Karen, killige strei e en, Illorgenbaudon, Voltttsches Nur wenige, aber bedeutungsvolle Reden hat die zweitägige Reichstagsdebatte über die Zoll- und Steuersragen bisher gebracht. Unter einer Stunde thut es schon kein Redner, Bambcrger sprach sogar über 2'/, Stunden. Diel Bekanntes läuft naturgemäß mit unter, zum Ueberdruß Gehörtes nimmt einen breiten Raum ein. Selbst die Engländer, denen sich Lässigkeit im Zeitungslesen am allerletzten vorwcrfen läßt, können nach eigenem Eingeständnis!, den ungeheueren Wust der Reden, die auS dem Parlamente und öffent lichen Versammlungen aller Art sich über das Land ergießen, nicht länger bewältigen. Die Zeit wird ihnen zu kurz dazu. Scheiden daher auch wir aus den Reichstagsreden Unwesentliches und Oftgehörtes auS und heben wir nur die Hauptpunkte, heraus! Der zweite Kampftag führte als ersten Redner den jüngeren Reichensperger auf die Tribüne, also einen Wortführer derjenigen Partei, die sich bisher über das Brsmarck'sche Wirlhjchaftsprogramm noch nicht hatte osficiell vernehmen lassen. Der Vertreter für Olpe bestätigte authentisch und vollinhaltlich daS, waü man bisher annahm: das Centrum bewilligt aus innerster Ueberzeugung von ihrer Heil samkeit Schutzzölle und zwar Schutzzölle nicht blos für die noth leidende Industrie, sondern auch für die Landwirthschaft, soweit diese als Schutzzölle aufgefaßt werden können. Die Matriku- larbeiträge will das Centrum ermäßigen, aber aus guten Gründen beileibe! nicht völlig abschliffen; eine gewaltsame und außerordent liche Mehrbelastung des Volkes verwirft das Centrum unbedingt; loyal gesteht es hingegen zur Deckung unabwciülicher Neichsbedürs- niffe eine mäßige Erhöhung der indirekten Abgaben zu, jedoch unter selbstverständlicher Wahrung des Steuerbewilligungsrechtcs des Reichstage». Dies ist der Gedankengang der Rcichensperger'schen Rede. Einzelheiten waren folgende: Deutschland hat das Recht, auf wirthschaftlichem Gebiete seine Interessen gegen das Ausland zu schützen. Die Handelsverträge reichen dazu nicht auS; nur mittelst eines autononien Zolltarife» können wir das Ausland zwingen, uns Concessionen zu machen. Sogar mit Opfern ist unsere Industrie zu schützen, um nicht der Uebcrmacht der aus ländischen Concurrenz zu erliegen; sonst wird Deutschland ausge beutet wie Portugal von England. Unter der alten Zollvereins politik blühte der deutsche Gewerbefleiß auf, so daß das Vaterland allmälig Kapitalien sammeln konnte, von denen es jetzt die Unter bilanz deckt und die aus dem Auslände cingeführtcn Waaren bezahlt. Jetzt gehen unsere Industrien eine nach der anderen zu Grunde und doch weiß Niemand unS neue nutzbringende Beschäfligungen nach- zuweisen. Vernichtet man die deutsche Eisenindustrie, so nützt es uns Nichts, daß wir dann die englischen Maaren billiger kaufen können. Die Engländer noriniren uns dann schon höhere Eisen preise. Mit der Verringerung der deutschen Eisenindustrie steuert man auch gar nicht der Ueberproduktion, da die englische Industrie sofort jede Lücke auSfllllt. Sodann griff Bamberger die FreitagSrede BiSmarck'S an und da», was er gegen die Steuerpläne des Kanzlers vorbrachte, läßt sich nicht glatt von der Hand weisen. Diese Bismarck'sche Rede wird noch lange im Vordergründe aller Debatten stehen. Der Kanzler hat darin bekanntlich dem Volke Versprechungen über Versprechungen gemacht. Nach seinen Verheißungen bricht das goldene Zeitalter für Deutschland an, sobald nur der Reichstag einsichtsvoll genug ist, etwa 170 Millionen indirekte Steuern zu bewilligen. Nach dem Biümarck'schcn Programm soll der Staat Preußen den Gemeinden und Kreisen die ganze Grund-und Gcbäudesteucr überweisen, die ganze Klassensteuer nicht mehr erheben, das Arbeitseinkommen bis zu 6000 Mark völlig von der Einkommensteuer frei lassen, den Offizieren und Beamten keine Staatssteuern mehr abnchmen. Als Bismarck dieses goldene Zukunftsprogramm ausmalte, schüttelte der neben chm sitzende preußische Finanzminister Hobrecht ungläubig den Kopf, ein ironisches Lächeln umspielte seinen Mund. Der Kanzler erklärte nämlich, er spräche nur nach seiner eigenen Anschauung, nicht nach einer Unterredung oder gar im Aufträge seiner preußischen Ministercollegen, gleichzeitig klagte eraberüber seinen geringen Einfluß in Preußen. So oft der Kanzler seinen geringen Einfluß in Preußen beklagt hat, folgte stets der Sturz de s Ministers, der ihm Schwierig keiten machte und auch die letzte Aeußerung dieser Art hat den Ein druck eines det Grollens entfernten Donners gemacht. Al» nun gar Hobrecht am folgenden Tage ausdrücklich hervorhob, er gehe in den Steuerprojeklen lange nicht so weit wie Bismarck, als er ferner ziffermäßig nachwies, daß Bismarck's Vorschlag, die direkten Staats steuern so gut wie aufzuhebcn, für Preußen einen Einnahmeausfall von 100 Mill. Mark bedeuten würde, daß Preußen abermals im letzten Jahre ein Deficit von 13 Mill. hätte, daß also die jetzt schon vorgeschlagene Erhöhung der indirekten Abgaben noch lange nicht ausreichen würde, um den preußischen Staatsbedarf zu decken, wenn man noch außerdem die direkten Steuern so gut wie beseitigen wolle, da wird er sich wohl um sein Ministerportefeuille geredet haben.' Da« Fantastische des Bismarck schcn Planes aber trat in diesen Ziffern aller Welt unabweisbar vor Augen. Das Maß der Be glückungen, die Bismarck verhieß, hat an sich etwas Erschreckendes, eS ist unmöglich, daß sich alle die Glücksbilder verwirklichen. Was wird geschehen, wenn nach solchen goldenen Zukunftsbildern die Er nüchterung eintritt ? Glaubt Jemand im Ernste, daß es denkbar ist, künftig den ganzen Reichs, und Staatsaufwand nur aus indirekten Steuern zu decken und daß nur Diejenigen direkte Witterungsaussichten: Meist heiter, trocken, normal. erhöht, so schränkt man wieder den Massenverbrauch ein. Ueber dieses Dilemma ist nicht wegzukommen. Bier, Wein, Branntwein, Kaffee, Zucker, Tabak sind gewiß zur Erhaltung des Lebens nicht absolut nothwcndig, wenn auch vielfach ihre Fast-Unentbehrlichkeil gar nicht zu »estreiten ist. Will man die ärmeren Volksklassen dadurch von dem Genüsse dieser Dinge ausschlicßen, daß man ihren Preis auf's Unerschwingliche steigert, so bringen sie dann dem Staate nicht viel ein. Wohl kann der Reiche besseres Fleisch, feineres Bros, edleren Wein, vorzüglicheren Liqueur, duftendere Cigarren genießen, als der Unbemittelte, aber Verbrauchssteuern haben eben das Eigen thümllche, daß man fast nur die Quantität, nicht die Qualität des Gegenstandes trifft. Indirekte Steuern, wenn sie viel einbringen sollen, lasten eben in der Hauptsache aus den breiten Volksmassen, denn ein Reicher kann beim besten Willen nicht soviel Fleisch essen. Wein und Bier trinken, Kaffee und Liqueur konsumiren und Tabnl rauchen, als Tausend weniger Bemittelte. Ist es nun nur wün schenswcrth (die Ausführbarkeit dahingestellt), daß man den Grund bcsitzern auf dem flachen Lande die Grundsteuer völlig schenkt, das Einkommen erst von 6000 Mk. an zur Steuer heranzieht, die Ossi ziere und Beamten ganz steuerfrei läßt, Tag für Tag aber auf dem Wege der Verbrauchssteuern jedem Einzelnen Tropfen für Tropfen die nöthigen Cteuersummen abzapft? Diese Methode hat freilich das Angenehme für den Staat, daß der Einzelne an der richtigen Schätzung der auf ihm ruhenden Steuerlast behindert ist. Bamberger rhat gut daran, das Unerfüllbare der Bismarck scheu Verheißungen nachzuweisen und Hobrecht vervollständigte den ziffermäßigen Beweis. Aber Bamberger enthielt sich, wie bisher jeder Redner, den wunden Punkt zu berühren: spart an den Aus gaben. Der Militär-Etat ist der einzige Punkt, wo zu sparen ist. Eine gerechte und weise Besteuerung setzt sich aus einem vernünftigen Verhältnis! zwischen direkten und indirekten Steuern zusammen. Beide haben ihre Berechtigung; man bringe sie nur in die richtige Ordnung. Die direkte Besteuerung, namentlich die preußische Klaffen- und Einkommensteuer, hat gewiß ihr drückendes — warum resormirt sic Bismarck in Prenßen nicht? Die indirekten Steuern sind für einen geordneten Staatshaushalt unentbehrlich und ihre Abschaffung und Ersetzung durch eine einzige Einkommensteuer ge hört zu den sozialistischen Träumereien. Aber umgekehrt: den ganzen Reichsbedarf mit Verbrauchsabgaben bestreiten, die Infanterie unter halten aus den Zöllen auf Kaffee und Petroleum, die Marine durch die auf Salz, Fleisch und Brod, die Kavallerie aus gefflige» Getränken und Zucker, die Artillerie aus Tabak, die Garde aus fetten Oelen und Parfümerien und die Diplomatie a::S allerhand Luxusartikeln, wohin soll das führen, selbst wenn man den Ritter gutsbesitzern im deutschen Osten nicht daS volle Geschenk des Grund- steuererlasscS macht? Reneste Telegramme Der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 5. Mai. Ter Reichstag setzte die erste Lesung der Zoll- uud Stcucrvvrlagcn fort. Abg. Richter (Hagen) nnteriucht die Ursache» des wlrthschastlicsten „Vcnblittungo Prozesses ', erinnert a» die Wirkungen großer europäischer Kriege, meint, die Lchutzzvllbcwcgung träte stets »ach großen Kriege» ein. erörtert die Folgen der Zollreiorm sür die deutsche Erporttäbjg- kcit, fordert poröerige Pruiung der Schutzzölle, um zu ermitteln, ob die vorgejchlagcncn Finanzzölle noch notbig seien, und erklärt schließlich, die Fortschrittspartei sei nicht gegen eine Steuerreform, aber gegen den ganzen vorgclegten Plan, sei gegen die Erstich,mg der TaöakS- und Biausleucr, gegen Petroleum-, gegen Gelrcidc- und LcdcnSmitteizöUe. Sie verwerfe die Vorlage auch a»S dem Gesichtspunkte der Machtiragc, welche gestellt sei gegenüber dem Reichstage und den Einzelstaatcn. Finanzininistcr Hobrecht kommt au> seine Lonnabendorcdc zurück. Er erklärt, er stabe nur betonen wollen, daß die jetzige» Vorlagen nur.zur Befriedigung des aktuellen Bedürfnisses bestimmt u»b daß darüber stinauö nichts gefordert sei. Bundcskommiss. Tideinann tritt tct Ansiestr entgegen, die Vorlagen bezweckten nur dein große» Grundbesitzer zu dienen und andere NevölkerungSklasien zu schädigen. Ter leitende Gcdanle der Vorlagen sei, die minder begüterten arbeitenden Klassen zu entlasten. Tie Armcnbudgctö der RSciniandc und Westsalens zeigten, daß der kleine Mann unb Bauer am meisten leide, die Zahl der S»bh>stationen bäuerlicher Güter sei unglaublich ge- tcigert. Die "Aufgabe der Regierung sei, zu »elfen. »Abg. von Kardorii trilt für die Tarisvorlagcn cm. Er hebt Richtern gegenüber, der daS Hauptgewicht aut den Export eines Landes hege, die Bedeutsamkeit stcrvor, weiche Adam S milst dem inneren Vcrkestr beilege, er verweist auf die drückende Lage der Arbeiter, die zusammengeichmolzent Zabl ländlicher Besitzer in dem frci- ständlcrischcn England. Die Rede Dcldrück'ö sei ein glänzendes Zeugnis! iür de» Tarif. Die Eile de! Ausarbeitung tcö Tariiö hätten diejenigen zu verantworten, welche Engnctcn verstintcrt statten. Das Steuerbcwiiligungstccht dcS Parlaments werbe durch den Tarif nicht geschädigt. - Abg. Oechel Häuser spricht in vermittelndem Sinne. (Fortsetzung morgen.) Wien, 5. Mai. Abgeordnetenhaus. Abg. ProSkowetz bringt eine motivirlc Interpellation ein, dahin: welche Schritte von her Negierung cingelcitct seien, um bei der deutschen Regie rung die schleunigste Am'stebung dcö Verbots der Einfuhr und Durchfuhr aus Auöslro-llngarn stammenden irischen Fleisches zu erwirken, und falls die Negierung bereits Schrille cingelcitct, mit welchem Eciolgc? In den Motiven wird die Gefährdung des Flclschexportü nach Frankreich und England unb die Schädigung österreichischer Landwlrtstschai't hcrrorgchvbcn. N o m. 5,. Mal. Garibaldi hat ein Schreiben an die demo kratische Liga gerichtet, in welchem er dieselbe anffvrdcrt. mittelst der Prcst'c und ln Versammlungen cine lovalc "Agitation zu Gunsten dctz allgemeinen Stimmrechtes zu veranstalten. Ko » stantInopel, 5. Mai. General Obrutschoff Ist mit einem eigenhändigen Schreiben dcS Zaren an den Snllan hier eigenhändigen Schreiben dcS Zaren an den „ „ , j eingetroffe». Ebenso Ist der künftige Gouverneur von Oslrumelien, Steuern zahlen, die ein fundirtcS Einkommen von über 6000 Mark i Aleko Pascha, hier angckonvnen. - ! Woher das Geld nehmen? Fürst Bismarck antwortet: pan,! « """ . . «... einfach au» den Verbrauchsabgaben. Schön und M Dann muß l ^ CrÄag' Nachnüttaä s" 'k" Hob dem PrÄzcn Gco?g m.'f man dafür sorgen, daß der Verbrauch em entsprechend großer wird., pxssx,, Hostcrwitz einen Bestiest ab. Die »osten Herr-1 Wenn man aber alle Verbrauchsartikel durch Steuern im Preise > schatten setzten bei Laustcaast mit der fliegenden Fähre über. ! Trcsvc».Licl>s!!i!).<;.Mai. — Sr. Mai. dein K ö n i g überreichte gestern der portu giesische außerordentliche Gesandte Gral v Rilvas dieGioßtrcuze der drei ältesten vereinigte» Orden des Königreichs Portugal, des Estristus-Ordcns. des Ordens dcS st. Benedict von "Avlz und deö Ordens des h. Jacob vom Schwerte. " Bei IF. KK. MV!, laut gestern Nachmittag 5 lihr tn der kgl. Villa zu Strehlen ein Diner statt, zu dem Grai und Gräfin v. Rllvaö geladen waren. — Herr Do. Alircd Moscstka» ln Oybin, der Begrünter dcö „Muscumö iür die Geschichte Ol bi»ö" ward durch ein KadinctS- schrcibcn beestrt, in weichem Sc. Mas. König Albert „sein Fntcrcsse für die Schöpfungen dieses Museums" anödrücken läßt und seinen Besuch gelegentlich >» "Aussicht slelit. — Der Vorstand der sächsischen Zollämter in Tetstben und Bodcnbach, Zollinspektor Menzel, hat den Titel und Rang eines Zoliratbv erhalten. — "Am Sonnabend gab der Reichskanzler Fürst Bi öm arck ein Diner, zu weichem außer de» Fairiliciimitgliei cr» und einigen wenigen Abgeordnete» der sächsische Buncesleinmißar Geb. Rakst Böttcher geladen worden war. — I. Mai. die Königin besuchte gestern Nachmittag in der fünften Stundc die vom I oha n n eSv c r ei n im Prinz Max- Palaiö veranstaltete "Ausstellung, sprach irre Freude über das Arrangement derselben auS und entnahm eine großcAnzahl Loose. Die "Ausstellung nimmt drei Zimmer desPalais ein, welche durch Blumen und Pflanzen höchst geschmackvoll dckorirt sind. "Auch bei der Anordnung der zumIhcil sebr werlstvollc» Gcwlnngcgcn- stände hat der seine Geschmack präsitirt. Der Besuch war gestern >o außerordentlich, daß die räumlich etwas beschränkten Lokali täten baö Publikum oft kaum zu lassen vermochten. Die Aus stellung Ist deshalb auch um einen Tag verlängert worden. Der Eintritt erfolgt unentgeltlich, der Preis der Loo c. zu deren Ent nahme hochgestellte Verelnotainen in licbcnöwürtigster Wci'e cin- ladcn, beträgt ä Pf. I. Mal. die Königin ist bekanntlich Protektorin dev Vereins. - Man hat mit Recht hin und wieder über die Unregel mäßigkeiten im Bauwesen gerade in einigen der elegantesten Straße» der Residenz geklagt. Um ähnlichen Unschönvcltcn zu entgehen, hat der Stadtralh zu Dresden bei der Bebauung der Sachsenallce ein vollständig neues Verfahren Ungeschlagen. Nachdem durch die Annahme dcS von Herrn Stadtrath H. A. Richter ausgearbeitctcn Bebauungsplanes iür jenen Statttheil icNgestcllt worden war. daß vor der Albcribrücke auf Altstädtcr Leite ein großer guadrgtiscster Platz und in diesen mündend eine Straße von 40 Meter Breite angelegt werden sollte, beschloß »INN auch, es nicht dem Schönveitögestihi tcö ersten besten ScharwcrkSmaurerö zu überlgsscn, in weicher Weile er die neue Straße mit Prachtbauten seines Genies zu zieren beabsichtige, sondern stcille dem Dresdner Architekleu-Vcrciii die Ausgabe, eine künstlerisch dlirchgebildelc Fac.'ade sür letc der beide Straßen fronten auözuarbciten, deren Gciammtordnung sich die Bauherrn zu lügen haben, wenn Ihnen auch betreffs der Details der Aus schmückung freie Hanb bleiben soll. Die schönen Projekte, welche die Mitglieder jenes Vereins zu diesem Zwecke und ohne Ent gelt lieferten, waren seiner Zeit ans der Brühl'schcn Tcraue aus gestellt und da es ein günstiges Geschick wollte, daß der Besitz deö gciammtcn zu bebauende» ArcaleS, 20 Bauplätze, In eine lintcrnehnicndc Hand vereinigt ist, werden sie nicht Projrkle bleiben, sondern beginnen schon jetzt ihrer Verwirklichung ent gegen zu gehen. Der von den Architekten Hänel uud Adam ausgearbcitete Gcsammtplan liegt nunmehr icrlig vor und ist be hördlicherseits genehmigt, schon sieht man an der großen Ziegel- straße ein lebhaftes Durcheinander von Erdarbeitern, Maurern »nd Zimmerern, denn cs soll alSba'd der Bau eines ansehnlichen Komplexes unter der Leitung der genannten "Architekten be ginnen. Die sebr stattlichen Gcsaiiimtsaoadcn von Ist!) Meter Lange mit 8'.) Fenstcrtbcilungen per Etage, mit Eckistürmen und stoben Mittrlbauten machen einen überaus großstädtischen Ein druck und dürsten für Dresden ein Vorbild dcS GruppenbaucS werden, dem besonders Wien seine reiche Erscheinung und die palastartige Wirlung auch sclner Miclhhäuscr zum großen Theil verdankt. — Abcrmalö Ist der Verkehr Dresden-Wien per österreichische Nordwcslbabn um etwas beschleunigt. Der nach dem Fabrplan ab >5. Mal von Wien nach Dresden gehende Kouricrzug wird Wien "Abenl d 8 Uhr verlassen und lohne Wagen- wechscl) In Dresden früh 8 Uhr 7 Min. cintrcffen. Von hier nach Wien geht der Kouricrzng vom i5. Mai ab "AbcnbS 8 Uhr 84 "Min. und läult ebenfalls nur 12 Stunden. Auch nach Prag und i» die böhmische Schweiz bietet die koulante Nordwcslbabn von Dresden ab via letschen mebriach Gelcgcnbcit. Da neuerdings die R > nderpest in Pckecöwcilde i. B. wieder auSgcbrochen ist, so ist aui der Strecke von der Elbe bei Schönau b.SZinnwalb bei Altcnbcrg auch die Grenzsperre wieder verordnet worden. Personen, deren Beschält,a»ng eine Berührung mit dem Vicb mit sich bringt, haben sich der vorgcschricbcncn „Räucherung" zu untcrziebc». — P o st. Vom 15. Mai d. I. an kann die Versteuer ung der mit der Post hier eingehenden, der Entrichtung von Steuer-ElngangSgcbührcii irgend welcher Art »nteriiegcndcn Sendungen an in DrcSdcn-'Alkstadt wohnende Enipiänger aus Wunsch der Empfänger durch Vermittelung deS hiesigen Kaiser lichen Postamts Nr. I und die Versteuerung der Packele mit der Verbrauchs- vez. Ilevcrgangs Abgade imlcrlicgeiitcm Inhalte an Empfänger in Dreötcn-N'cusladt durcl, Vermittelung des Post amtes Nr. 7, Leipziger Babnhol, gcühoöcn. Ausgenommen sind in beschädigtem Zustande cingcaangcne Packcte, Sendungen im Wertste von mehr als looo "Mk. und solche Packcte, welche leicht zervle-chliche bczw. solche Gegenstände enthalten, deren Wieder verpackung besondere Schnicrig.'csten verursachen würde. Die Empfänger staben in jedem belontcrcn Falle eine bezügliche Er klärung mit NamcnSiintcri'christ abzugcdcn, können aber auch ein sür alle Mal eine solche Erklärung schriftlich bei den genannten Postämtern nicdcrlcge». Für die besonderen Fälle werden For mulare zu diesen Erklärungen den Empiängern durch die Brief träger, oder soweit eine "Abholung der Sendungen stattfintct, bei der Abholung gleichzeitig mit den z» jenen Sendungen gehörigen Begleitadrcssen vorgclcgt. Für die Vermittelung der Verzollung kommt cine Gebühr bo» 20 Pfennigen für jede versteuerte Send ung bei deren Auslieferung »iitcr Einzieining der Zoll- und Sreucrgcfälle u. s. w. zur Erhebung. Die PackctbcsteUgcbühr wird unabhängig hiervon erhoben. Am vorigen Donnerstag ist ein bereits in rciicren Jahren stehender bicsigcr Stubcnmalcr im Stadttrankcnhanse ausgenom men worden vnd am andern Tage daselbst gestorben. Die Ob duktion der Leiche bat cine Schädelfraktur ergeben, welche der Man» mehrere Tage vor seine, Ausnahme in das Kranken, Imus bei der Heimkehr in seine Wohnung zu später Nachtstunde durch einen Fall aut der nach sclner Wohnung führenden steinernen Treppe erlitten halte,
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