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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010405016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901040501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010405
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901040501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-05
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1901
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ledühn »«r» , »«» d«r »Ickd« llm,,bui>«. »t» Axtra,«« dxr« et,«xe «o«k» r <oxumlN«cLr« irtolot. erdattrx Via» «, WoLkntavn, di» »« xx»«xx». «drr»eikNaae «°I,rn. > «»«i rL6I«x»aad«n »dn>»« und «»»««»» »u,«ittlU. U»ck,at» eüxkiandier Gchrttt- mi« krtx« SerdmdNchteU. -»rnldretantidlxli: »xü I «r. 11 und «r. roSS. L»»e«ra»m.»dr»tt«: »«chxtcht«» Lr««de» Iliüi» 8edSiIllel, r Zi» 8««»a, „n.». L «. Se-rülllel 1856 ! i» ldicker L»LX»iü >u>4 eckvoe» ilu«l«rn v,»plislut dillixst »»cd /iu» Visck«»r«rll»vk I LL 8v«. 0««»r I'i-vIlVr. 8«« 21.1 Lelcgr.»Adresse: Nachrichten. Dresden. k. kv^vr, I^M-vl-W-llMlIlllllA. Vr«»«Ivrr<». 8ev I« > Sdiokdt«» l.»g»e »II«' /xrten k>»si>or«, v»pp«n etc. Nie eiligen Soäxeck. ^LlerUsuvs^rr must» >K«?mitLS un«1 ! Um t Hon uu<1 ivlrel Lilligsto 1'rvisv. — 'l'aäoUoss uuck sehnoll^to l-lvlorung. kaink'. I.supolt. Qummirvsk'k Ksmnilr, LLmlttcke. 8rvps1iilLk«enpLckunLeo, purrwotte, k»lL»cd.-Llia«r»!ü!o unä ksttv, 8et»mivrvitS»o, 8et1»»tölv», b VV»»»erdtimc1»rökreu umt »Ue tocknisekea c«otor-O»xar: ««Nlnonsr,». 8«. Kemspr. 28». Vlutrvlnlx»i>t?ktliee, - lackst. I Llutrelnlxun^vlll«», ^ 8ckiil-ktel L« I'f. u » »!k. kauIlraumeNxlr- d T Ali. I r»,u,«I» r V,r»»i,nr i>» l> E I)r« t»e«rchvntk»k'. ki'orssptigü kurRksli! lioek spMs lieliksitsn in klsutreliski ll. kligl. p u Uoooa MritzM . 2i> K,LL«SL vu. ^Llitstsn. Zti'Slig 8v!lllk Dpk. su888i'Nl'ljgntIie!l billige km«, " n. nvasv 2 »«dem ' kr. SS. Lumel: Charfreitag. Stadiverordnetensißung. Oserichtsvechandlnngc», Neichsanlcihc und wirthjchajlliche Krisis. Kiipferilichkabinet. Freitag, 5. April ISOI. Der Gegen der deutschen Tozialreform. Der Geschäftsbericht deS Reichsversicherunasamteö für das ahr 1900 giebt einen klaren und überzeugenden Begriff von den jzßerordcntlichen Segnungen und Wohllhaten, die durch die glalpolitische Gesetzgebung des Deutschen Reiches n, stets steigern- UmfaNge der arbeitenden Bevölkerung zugesührt werden und ren Verkleinerung selbst den Agitatoren der Sozialdemokratie ßgesichts der erdrückenden Wucht der rechnungsmäßige» Ergebnisse scht mehr gelingt. Die Mittheilungen des Reichsvrrsichcmngs- ntes sind dieses Ätal von besonderem Interesse, weil sie die Wirkung deS erste» Volljahres seit dem Inkrafttreten der Novellen der Unfall- und Invalidenversicherung zur Anschauung bringen. Es bestanden im Berichtsjahre znm Zwecke der Durchführung Unfallversicherung insgesammi 113 Berufsgenossen- hasten mit 5154371 Betrieben und 17817612 versicherten Per- iren. Dazu kommen noch an Aussübiungsbeliölden des Reiches der Einzelstaaten. 149 init 687 863 Versicherte», sowie der tovinzen und Gemeinden 276 mit 66619 Versicherten, zusammen so 425 Ausführungsbehörden mit 756 482 Bersicherten. Hiernach srren rund I8'/a Millionen Personen gegen Unfall versichert. Die sthl aller bei den Berussgenossenschaften und Aussührungsbehörden ! Anmeldung geloggten Unfälle betrug im Berichtsjahre 454 431. der erstmalig entschädigten Unfälle 107388. Die im Jahre 1900 ausgabten Entschädigungen beliefen sich Mach einer vorläufigen aittelnng) auf 86 635682 Ml. gegen 78 680633 im Jahre 1899 jid 1915 366 Mk. 1886. Die Entschädigungen wurden zahlt an 534146 Verletzte. 49 364 Wittwen und 82 855 Kinder i Getödteten, außerdem an Verwandte der aufsleigendcn Linie Getödteten» sowie an Ehefrauen. Kinder und Verwandte aussteigenden Linie von Verletzten, die in Kranken- suseru untergebracht wäre». Jnsgesammt haben 705294 Per- snen im Jahre 1900 Bezüge auf Grund der Unfallversicherung halten. An Renten und sonstigen Entschädigungen aus der Invalidenversicherung sind im Jahre 1900 insgejammt 8,9 Millionen Mark gezahlt worden. Wie sehr die neuen gesetz lichen Bestimmungen zu Gunsten der Versicherten gewirkt haben, auS einem Vergleich mit früheren Jahren hervor. Für 1898 aren von dem Reichsversicherungsamt die aus Grund der Jnvaliden- rsicherung gezahlten Renten und sonstigen Bezüge aus 66,4 Mionen Mark, für 1899 auf 74,2 Millionen berechnet worden, dir Steigerung von 1899 gegen 1898 belief sich demnach aus 1,8 Millionen Mark, während die von 1900 gegen das Vorjahr me Höhe von 11,7 Millionen Mark erreichte. Im Einzelnen setzen sich die 85,9 Millionen Mark Gesammtentschädigung wie folgt Zusammen: Invalidenrenten 52,4 Millionen: Altersrenten 26,4 Mionen: Beitragserstattungen 6,5 Millionen: Krankenrenten die durch das neue Gesetz neben der besonders bestehenden Kranken versicherung eingeführt worden sind) 0.6 Millionen: im Jahre 1899 ourden an Invalidenrenten 41.9 Millionen und an Altersrenten !6.8 Millionen Mark verausgabt. Die Altersrenten haben in den setzten Jahren andauernd geringere Anforderungen gestellt, während die Invalidenrenten beständig gewachsen sind. Einen lehrreichen Einblick in die sonstige soziale Wirksamkeit bet den Versicherungsanstalten aufgehäusten ungeheuren vltalbestände (am Schlüsse 1899 über 700 Millionen Mark) gewähren die Mittheilungen des ReichsversicherungSamteS in en Nachweisen über die Art der Anlegung der Kapitalien. ZiS zum Schlüsse des Jahres 1899 waren bereits IN Millionen l>es Vermögens der Versicherungsanstalten für gemeinnützige Zwecke rauSgabt worden und bis Ende 1900 ist dieser Posten sogar bis stuf mehr als 178 Millionen Mark angewachsen. Von dieser Lumme entfallen allein auf den Bau von Arbeiterwohnungen gegen 78 Millionen, während für die Errichtung von Kranken häusern. Heilstätten und für ähnliche Wohlfahrtseinrichtungen sttwaS über 50 Millionen und etwa ein gleicher Betrag zur Be ringung des landwirthschaftlichen Kreditbedürfnisses bergegeben oorden sind. Femere 10 Millionen haben die Versicherungsanstalten su gemeinnützigen Zwecken nicht darlehnsweise, sondern in eigener lussührung angelegt. Diese eigenen Krankenhäuser, Heilanstalten, rholungSheime und Jnvalidenhäuser der Versicherungsanstalten haben sich bis jetzt so gut bewährt, daß ihre weitere Vermehrung In Aussicht steht. Welche bedeutsamen sozialen Früchte die Irbeiterversicherung auch nach dieser Richtung zeitigt, erhellt deut lich aus dem Umstand, daß z. B- die Bewegung für die Errichtung von Lungenheilstätten und für den Bau von Arbeiterwohnungen der Mitwirkung der LandesversicherungSanstalten ihren Auf schwung zu danken hat. Nach allen bisherigen Erfahrungen darf nan nicht daran zweifeln, daß die Versicherungsanstalten auch oeiterhtn um eine segensreiche Brthätigung ihres anregenden und fördernden Einflusses auf diesem Gebiete der Sozialpolitik üht sein werden. DaS Bild. daS auf dieser kurz sklzzirten Grundlage der IslSbericht deS ReichSversichcrungSamtes von der sozialen LohlsahrtSvolitik des Deutschen Reiche» entwirft, ist schon für sich lallein etiwrucksvöll genug. Damit ist aber die soziale Fürsorge »für die Arbeiterschaft noch keineswegs erschöpft, sondern die leiten- Iden Kreis« sind unausgesetzt den,üht, allen nur irgend wie begrün deten Anforderungen durch stetigen weiteren Ausbau der sozialen Gesetzgebung gerecht zu werde». Neuerdings sind wieder zwei große Fortschritte zu verzeichnen: die Einführung der Sitzgelegen heit für das Ladenpersonal und die unmittelbar bevorstehende Regelung der Arbeitsverhältnisse der Angestellten im Gast- und Schankwirthschastsgewerbc. Die WohiiimgSresorm ist ferner überall in Fluß gerathen und kürzlich hat die hessiiche Regierung in der Zweiten Kammer die Erklärung abgegeben, daß in der Frage der Einschränkung der gewerblichen Kinderarbeit und der Frauenarbeit, namentlich in gesundheitsschädlichen Betrieben, gegenwärtig im Bundesrath Verhandlungen schweben. Eine so weitgreifende soziale Fürsorge, gegen die in mancher Bezielmng einsichtige Politiker und Praktiker bereits den Nus nach größerer Mäßigung und lang samerem Tempo im Interesse der allgemeinen wirthschaftlichen Leistungsfähigkeit des Reiches zu erheben genöthigt gewesen sind, steht in aller Welt unerreicht da und legt ein glän zendes Zeugniß für die kulturelle Begabung und Schaffenskraft der deutschen Nation ab. Angesichts solcher sozialer Großthatcn ist cS selbst für die sozialdemokratische Dialektik eine Unmöglichkeit, die Fiktion auf recht zu > erhalten, daß der deutsche Arbeiter mit den übrigen Ständen nicht „gleichberechtigt" sei. Was Kaiser Wilhelm II. zu Anfang seiner Regierung als soziale Nothwendlgkeit betont hat, „es komme darauf an. den Arbeitern die Ueberzeugung zu ver schaffen, daß sie ein gleichberechtigter Stand seien und allseitig als solcher anerkannt würden", ist in der Praris längst verwirklicht worden. Bedarf cs dafür noch mehr des Beweises, als er in der Thatsache gegeben ist. daß im Deutschen Reiche im Jahre 1900 172>/s Millionen Mark auf Grund der Unfall- und Invaliditäts- Versicherung an die Arbeiterschaft ausgezahlt worden sind und daß der allergrößte Theil dieser Summe von den Arbeitgebern und der Allgemeinheit der Steuerzahler aufgebracht worden ist. die nicht den mindesten eigenen Vvrthcil von der Versicherung haben ? Je mehr'aber die Gleichberechtigung der Arbeiter im Deutsche» Reiche vorhanden ist und je mehr die gesammte soziale Fürsorge sich als ein nationales Gemeingut darstellt, desto mehr Recht und Pflicht hat auch die deutsche Nation, sich nachdrücklich aller Versuche von sozialdemokratischer Seite zu erwehren, die auf eine Störung des sozialen Friedens durch Aufstellung unerfüllbarer Ansprüche und deren Erzwingung mittels agitatorischer Ansstände hinauslaufen. Wenn das deutsche Erwerbsleben aus die Dauer befähigt bleiben loll, die außerordentliche» Lasten der Sozialpolitik ohne Schaden sür die deutsche Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Auslande fort zu tragen, dann muß nach einem wirksamen Mittel gesucht werden, »m den sortwährenden schweren Schädigungen des gekämmten Handels und Wandels, wie sie durch die sozialdemokratischen Aus- stands-„Krastvroben" hcrvmgerusen werden, vorzubeugen. In dieser Bezielmng wird stets ei» fester organisatorischer Zusammen schluß der Arbeitgeber den größte» Erfolg haben Die Ziele und Zwecke einer solchen geschlossenen Arbeitgeber-Organisation legt in ebenso maßvoller wie überzeugender Weise der Geschäftsbericht des Bundes der Arbcitgebet-Verbändc Berlins dar, in dem cs heißt: „Wir dürfen wohl die feste Zuversicht hegen, daß unsere Bestreb ungen dazu beitragen werde» den Frieden zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu sördeD; denn die ruhig denkende Arbeiter schaft muß zu der Ueberzeugung gelangen, daß wir ihnen durchaus nicht feindlich gegenüberstehe», daß wir aber auch fest und ge schlossen Zusammenhalten, wenn es gilt, das gute Recht der Arbeit geber zu vertheidigen. Der Bund will den Arbeitnehmern in ihren Bestrebungen, ihre Lebenslage zu verbessern, durchaus nicht hinderlich sein, im Gegentheil wird er zu einer Mitarbeit hierbei gern bereit sein, jedoch wird er dagegen geschlossen auftreten. wenn man es versuchen sollte, z» Gunsten einer Partei den Arbeit gebern ihre Rechte zu verkürzen. Wir wollen uns insbesondere dagegen gemeinsam wehren, daß man de» Arbeitnehmern das Recht einräumt, in den Betrieben, Arbeitsstätten und Werkstätten Verhältnisse zu schaffen, die sich gegen die Anordnungen und Be stimmungen der Arbeitgeber auslehnc»." Ter Bund appellirt schließlich an das Gemeinsamkeitsbewnßtscin aller Arbeitgeber des Reiches und giebt ihnen zu bedenken, daß nur Einigkeit stark macht. Jeder Einsichtige wird zngcben müssen, daß ein allgemeiner Zusammenschluß der Arbeitgeber, der allen berechtigten Wünschen der Arbeiter entgegenkommt, aber auch jede sozialdemokratische Ueberiorderung energisch zurückweist, bei maßvoller, aber unerbitt lich fester Haltung aller Betheiligten wie nichts Anderes den sozialen Frieden sür möglichst lange Zeitabschnitte gewährleistet und dadurch die ungeschmälerte Ausrechterhaltung und besonnene Fort- sührung deS großen KultnrwerkeS der dentschen Sozialrefonn sichert. ^ Neueste Dralitnrelduugen vom 4 April (RachtS eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.) Berlin. (Priv.-Tel.) Ein Erlaß des preußischen Staats- ministerimnS an die. Ober- und llnter-RegierungSpräsidenten be trifft die zur Verbesserung der WohnungSverhältniffe zunächst zu «greifenden Maßnahme» Eine befriedigende Lösung der Wohnungsfrage wird darnach nur von einem nachhaltigen Zu sammenwirken freier wirthschasliicher und sozialer Kräfte mit der staatlichen Gesetzgebung und Verwaltung und einer umfassenden Tbätigkeit der Kommunen erwartet. Die Oberpräsidcnten sollen priften, ob für ihre Provinzen die Gründung eines Vereins anz» streben lei, wie i» der Rheinprovinz der rheinische Verein zur Förderung des Arbeiter-Wohiiungsweiens. mit dem Sitz tn Düssel dorf, der u. A. die Gründung neuer Bauvereine .anregt und diese in der ersten, schwierigsten Zeit des Bestehens unterstützt. Die Oberpräsidenten sollen ihren Einfluß dahin geltend machen, daß solchen Vereinen auch aus offiziellen Fonds billige Darlehen zu günstige» Bedingungen gewährt werden und daß in der Beleihung, wenn thnnlich, auch über die mündclsichere Grenze hinausgegangen wird. Endlich sollen die Oberpräsidenten für den Bereich der Provinz eine Polizeiverordnuna über die Unterbringung der in gewerblichen oder landwirthschaftlichen Betrieben, im Bergbau oder bei Bauten beschäftigten Arbeiter ausarbeiten. In dem Erlaß an die Regierungspräsidenten wird angeordnet, daß aus die Herstell ung gesunder, zweckmäßiger und billiger Wohnungen für die in Gemeindediensten angestellten bew. beschäftigten Arbeiter durch die Gemeinde hingewirkt werde. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Abberufung der russischen Flotte sür die Dauer der Anwesenheit des italienischen Gr- «chwnders im Hasen von Toulon wird hier danüt begründet, daß cs sich bei dem Besuche der Italiener um AustauM internationaler Höflichkeiten zwilchen Frankreich und Italien handele, wobei die Tbeilnahme einer anderen Macht nicht am Platze wäre, da hier durch der Charakter der Aktion nur verschoben würde. — Der Berliner „Times"-Korre>pvndent erklärt, die Haltung Z o n a r- delli's während der Unterredung mit dem Reichskanzler Grase» Bülow sei überaus herzlich gewesen. Zanardelli habe den Wunsch Italiens betont, seine überlieferte Freundschaft mit Deutschland aufrecht zu erhalten. — Der deutsche Gesandte in Bern v. Bülow traf gestern in Venedig zum Besuche seines Bruders, des Reichs kanzlers Grafe» v. Bülow. ein. Der Letztere beabsichtigt, das Osterfest in Venedig zu verleben und beaiebt sich dann noch für einige Tage an den Comer See. Für Montag ist die Ankunft des französischen Ministerpräsidenten Waldeck-Ronsseau in Venedig angekündigt. (Diese Ankündigung dürste angesichts des neuesten Krankheitsberichts — vergl. unter Paris — gegenstandslos sein. D. Red.) — Sächsische Orden erhielten: Regienmgs Präsident Dr. v. He»er zu Liegnitz das Komthurkrcuz 1. Klasse ves Sächl. Albrechtsordens. Rittergutsbesitzer Graf v. Lüttichau oui Oberprausnitz im Kreit? Jauer und Gerichtsassessor a. D. Gras v. Ballesirem auf Obergläsersdorf im Kreise Lüben das Komthur- lrcuz 2. Klasse deS AlbtechtsordenS. Berlin. Der.„Reicksanzeiger" veröffentlicht dieBerleih - ung des Sterns znm Rothen Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub an den Vortragenden Rath in der Reichskanzlei Frei herrn v. Wilmowski, sowie an den Landforstmeister Schultz und der Brillanten zum Kronenvrden erster Klaffe an den Land- forstmeistcr a. D. Donner. — Der preußische Kriegsminister bringt im „Reichsanzeigcr" erneut zur Kenntniß. daß cS den Unteroffizier?» und Mannschaften dienstlich verboten ist, sich auf Veranlassung von Civilperlonen mit dem Vertriebe von Druckschriften und Waaren innerhalb von Tmppentheilen und Behörden, sei eS für eigene oder für fremde Rechnung, zu befassen. Berlin. Die „Berl. Korresp." schreibt: Neuerdings ist in der Tagespreise ei» sogenannter „Hunnenbrief" besprochen wordeu, der von einem Unteroffizier, einem ehemaligen Einjährig-Freiwilligen, geschrieben sein loll. und der unter Ansudrung entsetzlicher Einzel heiten in ruhiger, gebildeter Weise bestätigen soll, was in anderen sogenannten ...Hunnenbriese»" gemeldet wurde. In dem Briefe, der durchaus den Eindruck nicht übertreibender, nüchterner Urtheils- sähigkcit mache» soll, werde behauptet, daß schon viele Kameraden kriegsrechtlich erschossen morden seien. DerBries ist nach denZcikuugs- angaben am 6. Januar in Peking geschrieben. Jür dtc Beurtheilung des Wefthes auch dieses Briefes genügt die Thatsache, daß laut Nachricht des Oberkommandos des ostasiatischen Expeditionskorps vom 29. Januar bis dahin überhaupt »och kein Todesurtheil über Angehörige des deutschen Expeditionskorps gefällt wurde. Leipzig. (Priv.-Tel.) Der ärztliche Bezirksverein der Stadt Leipzig beschloß einstimmig, den Vorschlag, die Vertrags kündigung zur Oltskrankenkasse einstweilen zu tuspendiren, abzu lehnen, Damit wird der Streik von 155 Kassenärzten morgen in Kraft trete». — In Mockau tödtete der aus Berlin stammende ehemalige prinzliche Hilsssörster aus Guben, Schocke, seine Frau und dann sich selbst durch Revolverschüssc. Das Paar war erst lest einigen Tagen zugereist. — Der bekannte Naturheilkundigc Louis Kühne, der Erfinder der arzneilosen Heilkunde, welcher im Februar d. I. nach scchstägiger Verhandlung vom Berliner Land gericht freigejprochen wurde, ist in Leipzig gestorben. BreSlau. tVriv.-Tel.) Der früher in Breslau wohnhaft gewesene Generaldirektor Stephani, jetzt Grubenbesitzer in Poremba, wurde von seinem eigenen Wächter nach einem Neu bau gerufen, woselbst ihn der Wächter und zwei andere Personen so schlugen, daß er zusammenbrach. Dann wurden ihm die Hände und Füße mit Draht fest gebunden. In den Mund gossen ihm die Marder eine ätzende Flüssigkeit und warfen dann den Körper i» einen Teich. Gestern Mittag wurde die Leiche gefunden und die drei Mörder verhaftet. Cuxhaven. «Priv.-Tel.) Interessante Versuche aus dem Gebiete der Funkentelegraphic fanden heute zwischen den, Schnelldampfer „Deutschland" der Hamburg-Amerika-Linic und dem Lootsen-Wachthause in Cuxhaven statt Die beiden letzteren Stationen waren mit Geber- und Empfänger-Apparaten noch Professor Braun von Siemens u. Halske ausgerüstet. Die Ver suche gingen glatt von statten. Paris. Ministerpräsident Waldeck-Ronsseau verbrachte eine sehr schlechte Nacht. Die Aerzte, die in einer heute früh stott- gehabten Konsultation eine entzündete Gclchwulst im Munde des Kranken konstatirten. die die Athmung erschwerte, hielten deshalb eine sofortige Operation sür nolhwcndia. Waldeck-Ronsseau wurde »m 9 Uhr ovenrt. Mittag- war der Zustand des Ministerpräsidenten ein zusriedenstellender: er hatte kein Fieber. R o m. (Priv.-Tel.) Eine zweite Zusammenkunst des Grasen Bülow mit Zanardelli soll in einer Stadt ObcritalicnS bevor- slchen. Madrid. (Priv.-Tel i In Granada sind die Prozessionen der Eharwvche nntcrscig ( worden. I» Barcelona und Madrid werden sic wahrscheinlich evcujolls vcrbotcn werden.
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