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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 10.01.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510110023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851011002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851011002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-01
- Tag1851-01-10
- Monat1851-01
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 10.01.1851
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Freitag. Zweite Ausgabe. Mudd 6 Uhr. IO. Januar 1861. .Pk ZeiMg er, »KlÜH z»ei »Ü and tt Uhr «tead« 4 U»N W »«»»«, ««>»» » Uhr, » Uhr- Pnt« sir da» Vierteljahr 4 Vhlr.; jede et»,«la« »däm mer l N,r —- Rr. 19 -— DtilWt Mgtilitint Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch a!le Bea tmter de«3n-und Aullande«, sowie durch die iirpeditionen in Leipzig (Duerstraje Nr. «) und »«««»«« L. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. I). Unsertiontgebühr für den Raum einer Zeile I Ngr. Die Dresdener Conferenzen. DaS Correhondenz'Bureau vom 9. Jan. schreibt aus Berlin: Frhr. ».Manteuffel begibt sich morgen nach Dresden. ES scheinen nunmehr eingegangene dresdener Depeschen diese Reise herbeigeführt zu haben, lieber den vollständigen Inhalt der in Rede stehenden Depeschen wird großes Stillschweigen bewahrt. Graf AlvenSleben scheint das Herüber kommen des Minlsterprästdenten zu wünschen. — Von Dresden aus er fahren wir, daß Fürst Schwarzenberg sich noch dort aufhält und eine bedeutende Thätigkeit entwickelt, sich der Stimmen der kleinern Regie rungen zu vergewissern. Vielleicht bringt die persönliche Anwesenheit des preußischen Ministerpräsidenten zwischen der österreichischen und preußi schen Politik jepe vollständige Einigung und Einheit zu Stande, die vor kurzem noch epistirte, die aber im Augenblick in Betreff einiger Punkte nicht ganz ungestört ist. — In kürzerer Frist werden sich die Dresdener Konferenzen auch mit der deutschen Flottenangelegenheit beschäf tigen. Namentlich soll auch über die Unterbringung der vorhandenen Schiffe verhandelt werden. ES wird übrigens jedenfalls auch auf die rückständigen Matricularbeiträge verschiedener Regierungen Bezug genom men und demgemäß gewisse Nachzahlungen gefedert werden müssen. Dentschla«-. , Die Wahl der nassauischen Residenz zum Sitz der Zollverein s- «onferenz, welche in mehren Blättern als eine mittelbare Folge der österreichischen Zolleinigungsvorschläge und der Anregung derselben in Dresden bezeichnet wird, ist, wie man uns versichert, ein Ergebniß von Verhandlungen, die schon vor der Eröffnung der Dresdener Conferenzen so gut als abgeschlossen waren. Auch die jüngsten Phasen der Zustände In Kassel sollen auf jene Aenderung des Sitzes der ZollvereinSconferenz keinen maßgebenden Einfluß geübt haben, wenngleich dieselben als ein plausibles Motiv hier und da benutzt werden dürsten. (Corr.-B.) ** Berlich, 9. Jan. Fürst Schwarzenberg äußerte, wie man uns ver sichert, vor nicht allzu langer Zeit folgende Worte zu einer deutschen Fürstin: „Die Stärke Preußens besteht nur in der Achtung, der es sich in Deutschland zu erfreuen hat. Wenn man ihm diese Achtung entzieht, so beraubt man es feder Stärke. II ksut I'avilir, st aprös la cksmolir." Die jüngsten Thatsachen haben hinlängljch bewiesen, daß diese Worte kein blos allgemeines, indifferen tes Urtheil sind, sondern daß sie den Kern der activen Regierungspolitik Oesterreichs auSmachen. Inwieweit die Erniedrigung Preußens gelun gen, DaS können die Ereignisse der Zukunft kaum noch klarer darthun, als eS sich gegenwärtig bereits gezeigt hat. Eine sehr anerkennenswerthe, wtewol von einem nur äußerst mäßig liberalen Standpunkte gegebene Zusammenstellung und Beleuchtung der preußischen Politik in den letzten Leiden Monaten deS verflossenen Jahres bringt eine soeben hierorts bei Veit u. Comp. erschienene, mit Urkunden versehene, anonyme Broschüre unter dem Titel: „Vier Wochen auswärtige Politik", und wir können nicht umhin, diese Schrift angelegeutlichst zu empfehlen, da sie sich gleich sehr durch staatsmännischen Scharfblick sowie durch Leiden schaftslosigkeit und Klarheit der Darstellung auSzeichnet. Ungeachtet aller Kürze geht der Verfasser bis zur Untersuchung über daS Princip deS Preußischen StaatS zurück. Er findet den Hauptübelstand deS gegenwär tigen Beliebens darin, daß man, wie Dies leider seit den Zeiten Bi- schoffSwerder's unter Friedrich Wilhelm II. schon oft geschehen, in ganz verkehrter Auffassung der Machtfrage einzig und allein einer blos ten denziösen, antirevolutionairen Politik huldigt, statt die Politik Friedrich's deS Großen, die Machtpolitik, welche aus Preußen eine zwischen dem europäischen Osten und Westen das Gleichgewicht haltende, centrale Großmacht erschaffen hatte, weiter fortzuführen. „Friedrich erkannte", sagt der Verfasser,, „daß zur Vollendung derselben (der Großmacht) die Verbindung der kleinen deutschen Staaten mit Preußen gehöre, um Preußen den übrigen Großmächten gegenüber die verhältnißmäßig noth wendigen materiellen Kräfte hinzuzufügen; er schloß den Fürstenbund.... Dies ist die einzig richtige Politik, welche Preußen, auf England, mit welchem eS die gleichen Interessen gegen Frankreich und Rußland theilt, gestützt, führen muß, wenn eS eine Großmacht bleiben, wenn eS nicht zu der Stellung von Schweden oder Balern sich herunterdrücken soll." Wir haben den isolirt wieder aufgegriffenen Gedanken des großen Fried rich, dk Nnirung Preußens mit den kleinern Staaten, fallen sehen und «r wird ferner, so oft man ihn auch auf den Dresdener Conferenzen uttM veränderter Form vorbringen mag, nichtsdestoweniger immer frucht- M bleiben, weil er unter Fortdauer der Heiligen Allianz ein Widersinn mw eine Unmöglichkeit ist. Wir kennen keinen gelungener«, daS ganze RestaurationStreiben besser charakteristrenden Commentar zu diesem Bündnisse zwischen Preußen, Oesterreich und Rußland, als ihn unser Anonymus gibt. „Es war ein neuer fundamentaler Fehler der preußischen Politik", heißt eS, „daß man 1815 eine Coalition, welche gegen die Suprematie Frankreichs geschlos sen war, festhielt, nachdem man den Zweck dieses Bündnisses glücklich erreicht hatte. Die Tendenzpolitik erfocht einen zweiten Sieg gegen die Machtpolitik, man verwandelte die Coalition gegen Frankreich in eine Allianz zum Besten deS monarchischen PrincipS, in eine Affecuranzgesell- schaft absoluter Krongewalt gegen die Natur des StaatSlebenS in den westeuropäischen Staaten und gegen die Interessen der politischen Ent faltung." Die im Jahre 1848 zerrissene Allianz ist wiederhergestellt, und zwar durch eine „förmliche Unterwerfung Preußens". Der Ver fasser ist außerdem über Mancherlei unterrichtet, was bisher weniger zur Kenntniß deS Publicums gelangte. „Sind wir genau unterrichtet", sagt er, „(und wir glauben eS zu sein), so erlangte Hr. v. Manteuffel die Einwilligung Sr. Maj. deS Königs und einiger Mitglieder deS StaatS- mtnisteriumS (d. h. zu der von rhm in Anregung gebrachten Olmützer Conferenz) nur dadurch, daß er erklärte, durch die Zusammenkunft einen Aufschub zur völligen Vollendung der Rüstungen erlangen zu wollen." 8io! Die Auseinandersetzung deS Unterschiedes zwischen der schleswig- holsteinischen und der hessischen Frage, wie sie der Verfasser gibt, ist in ihrer simplen, thatjächlichen und klaren Weis« das furchtbarste Verdam- mungöurtheil, welches über die neupreußische Politik gefällt werden kann. „Deutschland hat, wie jedes Land nach blutigen Kriegen, dem Feinde Provinzen abtreten müssen, aber daß eS gegen die Rechte seiner eigenen Provinzen aufgetreten sei, um sie mit Waffengewalt zu zwingen, sich dem AuSlande zu unterwerfen, Das ist noch nicht gehört worden. Das Neue dieser Erfindung bleibt Hrn. v. Manteuffel vorbehalten; denn nicht das zum größten Theile nicht zu Deutschland gehörige Oesterreich, son dern gerade Preußen trifft diese Erniedrigung." Der Verfasser schließt mit der Perspective auf eine unvermeidliche, gewaltige Revolution, im Fall man nämlich noch fernerhin auf der betretenen Bahn fortschreiten sollte, und es ist wahrlich mäßig genug, wenn er statt des Hrn. v. Man teuffel und seines Anhangs nicht einmal entschieden liberale, sondern nur entschieden preußische Männer verlangt. — Die Nachricht von dem Aurücktreten "desHrn. v. d. Heydt scheint nunmehr doch einmal zur Wahrheit werden zu wollen. — Die Börse war heute durch verschiedene Gerüchte beunruhigt und bei höher» Kursen bei Anfang zeigte sich bei Schluß ein nicht unerheb liches Weichen. — Der von dem Chef der preußischen Bank, Hrn. Hansemann, be gründete Creditverein hat bereits im Juni v. I. bei dem Staats ministerium die Genehmigung seiner Statuten und die Gewährung von Corporationsrechten nachgesucht. Derselbe befindet sich jedoch bis zur Stunde unerklärlicherweise noch nicht in dem Besitz eines Entscheides. — Unser Auszug aus dem Preßgesetzentwurf (stehe Nr. 15) ent hält einen Jrrthum. Die Blätter, die sich, mit Ausschluß politischer und socialer Erörterungen, der Besprechung wissenschaftlicher, technischer und gewerblicher Gegenstände widmen, sollen auch ferner nicht cautions- pflichtig sein. — Die Neue Preußische Zeitung spöttelt: In Betreff der von amt licher Seite neuerdings wieder angeregten Frage der Sonntagöfeier er lauben wir uns darauf aufmerksam zu machen, daß gerade der offi- cielle Staats-Anzeiger von allen hiesigen Blättern das einzige ist, welches am Sonntage gesetzt und gedruckt wird. — Am 6. Jan. Nachmittags entfernte sich der Commissionair Nico- lett mit seinen beiden Söhnen, im Alter von 5—6 Jahren, um sich eines angeblichen Geschäfts wegen vor das Schlesische Thor zu begeben, auS seiner Wohnung in der anscheinend heitersten Stimmung. Am Nach mittage desselben TageS vernahmen Schiffer in der Nähe der neuen Arche vor dem Schlesischen Thore einen Hülferuf auS dem Wasser. Als man näher kam, sah man einen Mann im Kampfe mit den Wellen, der jeden Augenblick unterzusinken drohte. Man zog ihn sowol als zwei Knaben, die vollständig erstarrt waren, auS dem Wasser und brachte alle Drei nach dem Krankenhause Bethanien. Der Mann war der Cont- missionatr Nicolett und die beiden Knaben seine Söhne. Nur einen der Letzter», den jüngsten, hat man wieder in das Leben zurückzurufew ver mocht, der ältere Knabe, ein bildhübsches Kind, war todt. Der Vater ist bereits soweit wiederhe» gestellt, daß er im Laufe des gestrigen TageS
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