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Dresdner Nachrichten : 23.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189506239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-23
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.06.1895
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: «»re l «M« »iir »««ae H».. G». ZL. Dresden, 1895. ?r«t»u^«o «n»u» UI»S K knmoo. e»ri ri»»l. § »Ms»», Villrtr»»» Ri. L l. «». »«. K SlLSVLLrvll j«s«r «m ckm d»s«»t»o6«t»il ül»»i>atton äs» In- «»6 La>l»nck««, «mpkvUm io rviekiulltixor XruMLbl Hfiu». R1KI <d 8«kn, Kxl. ttoklivkkr»vtov, ri. ii»». »» InvallilSiiÄaiilL— Vrescksn, 6, I. II17. I. L»»«»e»»-^»p»äIIl«i> Mr »U» Lol<E»a. II. »ttl.t-V.7lr.iit titr rtl. Drütr^nsf 7'tla.tor. INI. unl.r «t»r»i>Uo. tV. t«tt»«tl»» it.r 8ttet>». I-»ii6.»Iott.rte. V. k. 8v^?er, vrvsckM-X. kkaaeroeostrrlsaa 31. h'srnaprscti-^wt U, Xr. 2153. 6k«MM«»vr-Ii'»drHr miä ^vlnIraniNuux 1,,viimI1i t m«t »Sek». 8t»s1«,»v,-1»,). Ki«1srl»r«i io »U.o rrr«s»or«n Ort.» ,<m 8»c>i«,», »«ns vsnlsn ^otvrr,» v»rx«b»,>. Ni«i»Ii»1»n ,«i».r>ck. fi«i. S«UÄ«, vi«Bk»i»r« smpSvktt io xrasskrtixstvk- ^U8vnlil biUixst El. H. Hv»»v, 20 LH» Schlußsteinlegring de-Kaiser Wilhelm-Kanals. Hofnachrichten, Amtliche Bekanirtmachiliigen. Ats» ^««»» kanal-Festlichkelten, Johannistag, Gerichtsverhandlungen. TagrSgeschrchte. „Der 2lpot mä i ttLllVklii Vi»«IiHia»rvii Unr!vn8tru88v20, Lokv ^s»rr?arvtkvN8trL88v (3 li-tbsn). Die «Schfte Nummer der „Dresdner Nachrichten^ erscheint in Dresden Montag Morgens S Uhr. An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist e< nothwendig, die AesteHunge» auf das dritte Vierteljahr 18V5 bei dem betreffenden Postamte sofort bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlicferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blatte- nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebühr beträgt bei dm K«iserl. Poftanftalten im Reichsgebiet »iertrstShrltch 2 Mark 7» Pf., in Lesterr eich-Ungarn 2 Al. 53 Kr. und im Auslande 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Posizuschlagc. Alle Pastanstaltm im Deutschen Reiche, in Lesterrcich--Ungarn und in» Auslände nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen zum Preise von 2 Mark 50 Pf. (einschließ lich Bnngertotm) entgegen. Neu- nnd Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte Woh- nunasaersuderunaen in Dresden. wolle man entweder persüttlich anbringen oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts stelle gelairgen lassen. Geschäftsstelle der »Dresdner Nachrichten", Marion strafte 38, Erdgeschos». Politische» Drei Hammerschläge! Des greisen ersten Kaisers Majestät stand in Holtenau, das ehrwürdige Haupt von, scharfen Winde »inweht. nicht achtend der Gefahr, die das kostbare Leben bedrohte. Keine Rücksicht aus sich selbst hatte den Nimmermüden bewegen können, von der Feier der Grundsteinlegung zu dem Nordostiee- kanal fern zu bleiben. Sv stand er aufrecht in erhabenster Herrscher- größc auf dem Platze, ans den ihn sein unerschütterliches Pslicht- gcsühl noch in letzter Stunde gerufen hatte, nnd seine Hand, der so unaussprechlich Großes zu schaffen bcschicden war, führte den! Hammer zur Einweihung der Arbeiten an der neuen Wasserstraße! mit jener Sicherheit, die seiner großen Seele in allen entscheiden- j den Augenblicken innewohnte und die getragen war von der ruhige», weit voranSschanendrn tteberzengung des glücklichen Ge lingens. Und wieder drei Hamnierschläge! An der Stelle des kaiser liche» Großvaters steht der Enkel. Das Vernicichlnrß des großen Nordvstsce- Apotheker". ^ osljeekanals und preisen die deutsche Thatlrast, die die trennende Landschranke zwischen den beiden Meeren beseitigt hat. Welch' ein Umschwung hat sich im Lause der Jahre in der öffentlichen Meinung Deutschlands gegenüber unserer Machtstellung zur See Vermiithlichc Witterung: Auiklärend, warm. Sonntag» A3. Juni Entschlasencn bat der Enkel getreulich erfüllt. Das Werk ist fertig, ....... ^ ^ » tadellos, groß nnd ruhmvoll sicht es da und hat die Probe seiner- ^"ed-g. das m ,edem Jahre durch ^ Tüchtigkeit vor aller Welt bestanden. Jetzt soll der letzte feierliche Akt vollzogen werden. Der Kaiser nimmt die Kelle in die Hand: welch' ein Augenblick! Der Geist seines kaiserliche» Großvaters erfüll» Wilhelm kl. ganz, als er sich zu den entscheidende» Schlägen anfchickt. Eins werden Vergangenheit und Gegenwari, ansgclöicht . ... . ^ ist für eine Minute der Zeitraum von 8 Jahre», der zwischen dem! Beginne der Arbeiten und ihrem Ende liegt. Einst »nd Jetzt stieße» "" "" """""" vollzogen! Noch im Anfänge dieses Jahrhunderts wußte man im deutschen Binnenlande kaum etwas von den nordischen Meeren nnd ihrem blühenden Handel. Selbst Goethe, der doch für eine» Panama-Kanal schwärmte, gedachte niemals des Planes eines Nordostscckanals. Erst den Ereignisse» des Jahres 1818 war es Vorbehalten, die maritime Begeisterung in Deutschland wieder zu erwecken. Tie Thatsachc, daß damals das kleine Dänemark mit seiner winzigen Flotte ganz Deutschland in seiner Schifffahrt darnieder halten konnte, öffnete den deutschen Stämmen die Augen über das, was fehlte. Der Geist der alten Hansa erstand wieder aus langem Schlafe nnd wie eine erfrischende nationale Brise zog sein belebender Hauch von Gau zn Gan durch alle deutschen Lande. ES blieb nicht bei der bloßen Sehnsucht. Man griff auch in die Tasche und wirklich brachte die private Spscrivilligkeit eS zu Wege, daß eine „Ncichsslotte" z»m Leben erstand. ES kam aber nicht über den Versuch hinaus. Noch war ja Deutschland nicht durch Einigkeit stark und so konnte das stolze Albivn mit hohnboller Verachtung erklären, daß es die neuen deutschen Krlegs- sarben „nicht kenne" und daher auch Schiffe, die unter dieser Flagge segelten, nicht respektirc» werde. Was wollte die heilige Begeisterung, die nnernriidlichc Opserfreudigkcit der wenigen, zer splitterten Patriotischen Kräste gegen die übermächtige Ungunst der Zeiten beginnen? Tic „Reichsfloitc" fristete nur ein kurzes Schein dasein. Der Hammer deS Auktionators bereitete ihr ein rühmloses Ende. Wie gewonnen, so zerronnen! Jene Zeiten sind vorüber. Die icchs Hamnierschläge anderer Art, die der erste nnd der dritte Kaiser des neu geeinten Reiches in Holtenau volljührt haben, geben Zeugniß von der Härte und Festigkeit des ehernen Bandes, das heute alle dcntstheii Stämme nmichlingt. Nicht nur zn Lande, auch zur See steht das neue Reich den anderen Mächten eben bürtig zur Seite. Selbst Britminia. die Herrscherin der Meere, sucht die deutsche Freundschaft »nd hat in Kiel nnsere Kriegsflagge ehrerbietig gegrüßt. So wisse» wir nun, waS wir zu thun haben. Was an dem Ausbau miseier Flotte noch fehlt, das wird unter der bereitwilligen Mitwirkung des patriotischen Dheiles der Volksvertretung unter idem Eindrücke der verflossenen Feierlichkeiten sicherlich in kurzer ! Frist ergänzt werden. Unsere Marine ist durch die Eröffnung deS l NvrdostscckairalS mit einer nationalen Glorie umgeben worden, ! die sie volksthümlich gemacht hat in Nord und Süd. in Ost nnd j West. Die Feierlichkeiten dieser Festwoche erinnern an das alte rmähliing mit dem Meere feierte. Ein Stück gesunder Nomaiitik ist in die grandiosen Veranstaltungen der letzten Tage verwebt. Eine längst entschwundene Zeit schien ne» erstanden zn sein, als die stolzen Hamburger Rathsherren mit dem alten spanisch-niederländischen Kostüm den Schirmherr» deS Reiches imd seine glänzende Gefolg- zcsterrr schiss »och le et und heute englisches, ic emS der übrigen heutigen Flottcnparade das Panzerschiff „Wörth" damvier „Augusta Viktoria", der auch die Reichstag in einander und drei Mal füllt der Schlag deS Hammers nieder , .... < „ begleitet von den auö tiefster Seele quellenden Worten des Kaisers. "Nlwnirendcn Bracht r»e ganze Inwmchc <» rol.e re-, zum Wahrzeichen des aufgerichtrten Werkes. Es ist ein Augen blick, wie er selbst Denjenigen, die auf den höchsten Höhen der Menschheit wandeln, nur selten beschicken wird. Mit hinreißender Gewalt ergreift das Bewußtsein der Größe des Augenblicks die aiifgrstariten Menschenmassen und während die Klänge der Volks- Hymne gen Himmel brausen nnd die Salutschüsse der versammel ten Kriegsschiffe dröhnend über das Wasser Hallen, beseelt jedes Her; die Empfindung, daß jeder kriegerische Ruhm hinter dem stiedlicbenden Erfolge einer solchen kulturellen Siegesfeier unendlich weit Zurückbleiben muß. Deshalb ist eS auch von besonderem Werlhc n»d ganz Deutschland wird es seinem Kaiser von Herzen Tank wisse», daß er den friedlichen Eharaktcr des Werkes so nach drücklich betont hat, /oivohl bei dem Festmahl im Hamburger Rathhaiiösaal wie bei der Ansprache, die er während der Tafel zn -Holtenau gehalten hat. Das waren keine kühl abwägenden, auf die Goldwaage gelegten Worte, die der Träger der Kaiserkrone über die Rothwcndigkeit und den Willen der maßgebenden Faktoren, den Frieden zn erhalten, an die versammelten Vertreter aller Nationen richtete. Es war eine Huldigung des Friedens, wie sie ernster, nachdrücklicher nnd überzeugender nicht dargebracht werden konnte, eine Huldigung, die gerade im geacnwättigc» Augenblick, wo in den Balkanländern neue Gewitterwolken aiifgestiegrn sind, zur rechten Zeit kommt, um anfgetauchtc Besorgnisse zu ver scheuchen. Wo ein so ernster Wille zur Anfrechterhaltiing des Völkersriedcus au de» ausschlaggebenden Stellen regiert, da muß, da wird sich auch ein Weg finden lassen, »m über Fragen, die das gemeinsame Interesse mehr oder minder aller europäischen Mächte berühren, eine gütliche Verständigung herbeizuführen. Vermählt sind nun die beiden Meere, von deren einem zum anderen zu gelange,: den Schiffern bisher so schwer wurde, dir nur ein Weg verband, der, alljährlich durch Trümmer «nd Leichen bezeichnet, als eine Opserstraße de- unerbittlichen GotteS der Tiefe bei ollen Seeleuten gefürchtet war. Jetzt wird der Meergott ver geblich in grimmer Entsagung auf seine Beute warten. Während er am Skagensriff tobt und wettert und die Wuth des nassen Elements entfesselt, gleiten die seiner Macht entrückten Fahrzeuge riihia und ffck>er durch die sanft« und olatt« Fluiden de« Nord- und Hansestadt willtonnnen hießen, als sie dem Kaffer und seinen erlauchten Gäste» einen Empfang vereitele», der i» sciner hanieatischen Patrizicrthums zum Ausdruck brachte, aber auch durch seine un mittelbare HerzenSwärme von dem aufrichtigen Patriotismus nnd dem modernen Geiste der Homburacr lebendiges Zengniß gab. Fast möchte man ein leises Bedauern empfinden, daß die Herrlichkeit dieser schönen Zeit so schnell vornbergeratiicht ist Man möchte die Augenblicke festhalten, um sich iedc Einzelheit unauslöschlich in's Gedächtnis; zn prägen, damit später die sinnende Erinnerung das farbenprächtige Bild in voller Naturwahrheit in der Vorstell ring wieder heranfzanbern kann. Sb aber auch der eine nnd der andere Eindruck verloren geht, eine? bleibt fest »nd unerschütterlich bei allen Theilnehinern an den großen Ereignissen bestehen: das ist die Ueberzengling von der Frieden stärkenden Wirkung, die die Haniburg-Kicler Festtage gehabt habe». Ter Geist des Friedens hat die Hand Wilhelms I. geleitet, als er zn Holtenau den Grundstein zn dem Nvrdostseekanal legte, und der Geist des Friedens hat auch Wilhelm ll. beseelt, als er ebendort de» Schluß stein in das vollendete Werk einfügte. Wenn die Schiffe der fremden Nationen, geehrt nnd befriedigt durch die genossene deutsche Gastsreimdichast. die Anker lichten und der Donner ihrer Geschütze die dentschcn Küsten znm Abschiede grüßt, dann werden ihre Sffi- zicrc und Mannschaften das Bewußtsein mit nach Hanse nehme», daß kein Spser zn groß sein kann, um dnS Wort zur Wahrheit zu machen, das Kaiser Wilhelm in heiligem Ernste aus dem Festmahle zu Hamburg gesprochen hat: „Tcu Frieden wollen und werde» wir aufrecht erhalten." Hernschrcib- und Kerusprech-Vertchte vom 22. Juni, Berlin. Ter neue Polizeipräsident von Berlin, von'.Wind beim, bringt zur öffentlichen Kcnntniß. daß er mit dem hcntiacn Tage sein Amt angrtreten habe. — Die Einweihung der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißkirche ist endgiltia auf den 1. Teecmbcr fest gesetzt. — Geh. Rath Prof. Dr. Leyden kommt, wie er Hierher mitgetheilt hat. von seiner Reise tn den Kaukasus am Dienstag narb Berlin zurück nnd wird am Mittwoch seine Vorlesungen wieder anfnehmen. — Geh. Rath Pros. Dr. Schwcningcr wird in den nächsten Tagen eine größere Reite nach Norwegen antretc». — Das Nrtheil in dem Prozeß gegen die Angehörigen der falschen Erzherzogin von Oesterreich-Este lautete gegen die verclicl. Auguste udinger auf 5 Monate Gefängniß »vegen Beihilfe znm Betrug. »er wurde weg« des gleichen Vergehens Rudinger auf 5 Monate die unverebrl Jda Rüdinaer zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Von der Beschuldigung der Hehlerei wurden beide Angeklagte freiaesvrochcn und rhneii'ic 1 Monat der erlittenen Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht. Tic anderen Augeschnldlaten, Frau Elise Lade gcb. Rüdmger und die Elise Schäfer, wurden sreigesprochen. — Ein Pistvlcndnell fand heute früh im Gninewald zwischen einem Referendar und einem Leutnant der hiesigen Garnison statt, Beide wurden ver wundet. Der Echtere, ein Herr v. W., sehr schwer. Als Grund des Duells gellen Zwistigkeiten in einer beiden Parteien be freundete» Familie. Hamburg. Dem „Hamb. Korr." wird aus Friedchchsruh gemeldet, daß Major von Äißmmrn am 20. Jnni zu Besuch des Fürsten Bismarck in Fricdrichsriih cinaetroffeir und gestern wieder nach Berlin abgcreisr sei. Ter Fürst habe mit Wißmann eine mehrstündige Spazierfahrt im Sachsenwald unternommen. Graf Rantzau sei mit Gemahlin nach Haag in Holland abaerelst, nm sich dort zu verabschieden, da er den dortigen Gesandtschaftsposten ansgegcben hat, nm sich ganz dem Füchten zn widmen. Das Be finden des Fürsten sei gut. er unternehme täglich Spazierfahrten. Kiel. Die französische Flotte hat heute stich 4 Uhr den Hasen verlassen, die russische Flotte folgt morgen stich. Beide Flotten haben sich, wie es heißt, Rendezvous im großen Belt ge geben. — Vergangene Nacht fand noch zu Ehren der französischen Sssizicre ein Hall aus der „Bauern" statt, an dem sich nicht nur sämmtlichc dienstfreien Franzosen, sondern auch die Offiziere der übrigen fremden Nationen betheiltgtcn. Admiral Menard äußerte sich auch hierbei sehr beglückt über die Ausnahme und die sorg fältige Vermeidung jeder Verwickelung. Kiel. Bei den, gestrigen Besuch des Kaisers an Bord des riisfischeii Panzers „Rnrik" war auch der russische Botschafter mit dem Botschnitsperioual au Bord. Der Botschafter wurde vom Kaiser huldvoll begrüßt. Ter Kaffer besuchte außer dem russischen nn englisches, italienisches nnd österreichisches Seemächte. Als bei der den Schnell- . ... .abgeordneten an Bord hatte, paisirte, ries der Kommandant des „Wörth", Prinz Heinrich, den Matrosen zn : „Der Reichstag, Hurrah!" Die Matrose» stimmten kräftig ein, die Passagiere der „Augusta' Viktoria" antworteten mit einem Hurrah auf den Prinzen Heinrich. Kiel. Heute Nachmittag 4 Uhr Min. wird der Besuch des Kaisers ans dem amerikanischen Panzerschiff „Newpvrk" er wartet. Kiel. TaS Secmanövcr ist trefflich gelungen, nur einem Torvcdobovt begegnete ein leichter Unfall, sodaß cs ans der Linie trete» mußte. ES herrschte ein großer Eiitlmstasmus auf Seiten des Publikums, das aui einer Anzahl der Schisse thcilnahm. K ösli». Nach dem amtlichen Wahlresultat erhielt v. Gerlach (kous.s 7101. Bcnoit (stets. Ver.) 4M Stimmen. Echterer ist somit gewählt. G örlr tz. Ter gefährliche Zuchthäusler Kretschmer, der vor einige» Tagen auf dem Transporte nach hier entsprang, wurde gestern bei Martüffa verhaftet. Hierbei verwundete er zwei Per sonen durch Schüsse. Wien. In der bcutigen Plenarsitzung der österreichischen Delegation erklärte der Referent, die Ausführungen deS Ministers des Auswärtigen, Grasen GnlochoivSti, in dem Budgefansschuß bilden einen weiteren Kommentar zu den in der Thronrede enthaltenen Frtcdensvcrsicheriiugen, welche die Delegation in hohem Maße erfreut hatten. Diche Friedensversichcrungen fiinden in den letzten Tagen einen mächtigen Wiederhall und stehen im innigen Einklang mit jener Fiiedensreve, die von dem erhabenen Verbündeten uiiiercs Kaisers von dem Strande des Nordosiseekanals in die Welt hinaus drangen. Die Schöpfung eines so großartige» Fricdenswerles weist daraus hi», daß sich die Staaten und die Völker-gegenwärtig in ganz anderen Kämpfen bewegen, in dem Wettbewerb und dem Ringe» ans polkSwirthichaitlicheni Gebiete. Daher ist es in hohem Maße bciricdigcnd. daß der Minister des Aeiißeren beabsichtigt, nnscrein Handelsverkehr- kräftige In,pulse z» geben. Der Redner empfahl die Annahme des Vorschlages. Der Jiingezechc Kaslan. beklagte die große» Rüstungen nnd wandte sich gegen den Drei bund, dem er die passive Handelsbilanz znschrcibt. Redner fragt den Minister des Aenßcre», welche Stellung die Monarchie in der vstasiatischen Frage einzunchmen beabsichtige, beiprach sodann die Demission Kalnoky'S und fragte, ob nach den Ereignissen der letzten Zeit zu iirlhcilen die auswärtige Politik ausschließlich an die Zustimmung Ungarns gebunden ici. Schließlich wandte sich Kastan gegen den Ausgleich von 1867 und den Ailsnnhmezustand in Prag und erkärte, die Ezerben könnte» der Regierung lein Ver trauensvotum crthcilen und dürsten gegen VnS Budget stimmen. Prag. Der Separntzrig per Staatsbahnen, der heute früh 400 Personen von Gitickrin zur hiesigen ezechisch-sloveiiffchc» Aus stellung bringen sollte, entgleiste ans der Station Nimbnrg infolge des Zusammenstoßes mit einer a»f demietben Gleise entgegen fahrenden Lokomotive. Zwei Personen wurden schwer, acht leicht verletzt. Auch wurden mehrere Wagen zertümmcrt. Von hier ans wurde rin HilsSzng zur Unglücksstäite avgelaffcn. Graz. Die Prophezeiung des Prof. Fall', daß zwischen dem 20. und 28. Juni in Laibach ein neuer heftiger Erdstos; zu erwarten sei, hat dort so große Aiifrcgnng hervoigerufen, daß eine partielle Auswanderung nnd Arbeitseinstellung bet den Bauiiuternc-lnuilngcu geplant wird. Infolgedessen richten die Bürger Laivach's in einem dortigen Blatte an Falb die offene Frage, ans welche wissenschaft liche Beobachtung er seine Prvpherciung zu stutze» vermag L uz cmbn rg. Kaiser Wilhelm wird Ende Auguit zum Bestich des GroßherzogS erwartet. Von Lnremvurg aus begtebt sich der Kaiser nach Schloß Urville in Lothringen, wo die Kaffrrin mit den kniierlichcu Kinsem einen längeren Aufenthalt nehme» wird. Paris. Der Kieler Beiichtcrstatter des „Journal des TcbatS" schreibt: Kam» hatte der „Hoche" Anker geworfen, so machte Prinz Heinrich den, Admiral Menard einen Besuch und lud ihn zu einer Garden Part» ein, die er an demsclbc» Tage »nr 4 Uhr gab. Bald trat eine Deputation deutscher Offiziere aus dem „Hoche" ein. nm unsere Stsizicre zu einem Diner einzu- ladcn, das heute a» Nord des Pnirzerschisscs „Sachsen" stattnnderr soll. Zur selben Zeit wird Admiral Knorr die Admirale und Kommandanten am seinem Schiff empfangen. Die Einladung wurde angenommen: da sie mit äiißer-stcr-Conrtorsie gemacht wurde, konnte sie nicht anSgcichlagrn werden und mögen gewisse Personen denken darüber, was ihnen beliebt, unsere Offiziere haben nicht einen Augenblick geschwankt, nur bekunde,r sic ein großes Be dauern : die Feste beginnen morgen gleich nach Ankunft des kaiser lichen Eort--ge nnd übermorgen nach der F-lottenschaii und dem vom Kaiser gegebenen großen Bankett wird das französische Ge schwader die Anker lichten und nach Cherbourg zurückkehren. td <D 8 L. SS* ?L.Z' 8^ 22-.
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