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Dresdner Nachrichten : 04.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189411049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-04
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1894
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»«,-blatt »Sr Politik. Uniolxi»»»,. «pcickälisverstiir. Dvr<k»i>eriü>», vlemdciiuiit. W«NSSLW »ul rimruacnbcin Poioioitiia«. «miql'iiik vo» Sliiküntoauiiakn: »a>,k»m.rkii vorm i-3ltt>> Na»m. i-vim>a^»v Horni.u-illiirMnia,». Pv»>na>c»r>.vonn ... >>« Ncmiobl: V»r »loiikia. i >mr a» L>o4>e>na,c>, i»>» UIn?!a-imulta,o. ^L.'KSKNS!»,«. loa» ober sia» ttc»I«or» 20 P'a. IliNsN» «nick >öu>akl> Kciik «0PI». t:nküni««u»^ru auf b,c Luraorlir kluSwLrkiäe?li»irü,e uur««» . . 8ora»ob«i>ai,luna. «»kurblanvoe» «klmitii «ominillch» iiamimiic vkrmiltelunoc-liellen an. Sur Ruikaabo ringklanblrr SLritt» i»»kc knie vndiiit>I>E». itrrrcIprrckilkaU» Ur. l». Ü9. Jahrgang. Z2NA > «8 -I I rou Liirten. kaUivlldnoi«». tldums. Sclruldoäsrl etv., »!len Uuellbiiisteinmiren. (>!.u.irvl»1i I<1 är 8ultti, I 11^ IlttuptKti'. 24. Dresden, 1894. Lar, 'L'1v«,ea»ai>u, Uollief. sttalstirt 182^. knWbvöemiistiikli M wdlt. ubvr »eltl Iroe^lrentl, ui<4»t. 1.1odouü. : Narivnsti'. 10, ^malienste. IS, / rcrlotckueestr. 40. Xeuut.: Kvlnriolisti'. csti,Iii2). fl ?I>«t«Kr»pI>iv-M»ii»8, kvti,«-Ituineutn-«« >»»;», I^a» t«'tvulU«-^- HVnar«» emptielilt in >-ieI,I>»ItiL!>ter Aiwniilil ,LU»,i. k,, «1« ,u vtt.uurl«,». :> u- ^ co - 2 «* s» k^- » r» r- I Ni': tz M. !->-» ^2 Ureidlist--» nki« um! -r Ls-rl?lLu1. ^ ^ vresäes, Vsll8i.g8»« 2D'. ^ l'aru>pr.-.^">r !. Nnxli tt. ki'oxtrrtt'!!^ L, I. K « > >»8,»» « « I»8t« II« I I I7. I 4UNON1« lür i'Iiv /vtkuilTSn. !l. IUll«»t-Vt > iinul iur »!iv Dio^noe 'I1lo«UEr. I I I. I uulrvi»» uliion i isnurNtt. IV. t olli't'llttu «l> r I nnäi ^lutlorl«'. ;.r«r-Krr-r»rrr»^rL»«rj.r«»^r^»'r«»^-»rrr^.r«r,»^r'»rr-»V^^ 8«»II«I«, «!««»«!« «I«m8« Ii« ä « i»r;Ii8«Iit Iii«I»^r»r»i«i» omilüvillt. iu i;wL8.lrtix8t»l- ^U8>vi»!ll I)ilji^t 1.'. n. II«88iv, 2l) ^li»i'i<»i»8trN8l8v 20. Lt'k'6 ^l»r->r»rvtIi«N8trn886 (3 Ualiüu). LottntagH. November Nr. 308. Spiegel: Rmilmbalinhoi. Pirlvriasalv». E Poltlische». Die Wandlungen, die der neue Kurs durchgeinacht l>at, spiegeln sich i» der stattlichen Zahl Vau Personen wieder, die in wcnigcn Julircn verbraucht rvordcu sind. Ganze.^etatoinden hat der poli tische und diplomatische Dienst der neuen -,'lera ini Innern ivic im Auslände verschlungen, und nicht minder gros; sind die Pcrsoiinl.-Uuiwälznngeu, die sich in der Armee in ihre» Iwlicre» Stellungen vollzogen haben. Bedeutend im Berglcich mit der Pcgicrung Kaiser Williclm'S I. ist der sslnswand von Pcrionen- niatcrial. den die Politik sein. Enteis gefordert hat. Dafür zeichnete sich das glorreiche A'cgimenl. das unter den Be gründern dcS Tcutschcu Reiches geführt wurde, ans durch sichere Stetigkeit und ruhige Folgerichtigkeit der inncrpolitischcn Entwickelung. Die unerlählichc BoranSschung hierfür war gegeben in dem unerschütterlichen wechselseitigen Bertranen, das zwischen der Krone und deren Pathgebcrn bestand. Personen wechsel iu den höchsten Acmtcrn waren selten, und wenn solche im Interesse einer einheitlichen Politik im llr'eichc wie in Pre>chen erfolgen mussten, hatten sie nie den Eharaktcr einer sensationellen llebcrraschung oder eines unbcgrcislichcn Umschwunges solcher Per hältnisse, die ursprünglich ihrer Natur nach nnzerreihbar schienen. Die lehtc plötzliche PegierungSkrisiS in Berlin hat uns den dritten Kanzler des Reiches gebracht: zum vierten Male hat zugleich der neue Kurs eine» Wechsel in der Preußischen Äcinislerpräsidentschast erfahren, und nicht weniger als zwei Minister des Innern, zwei , Kriegs-, zwei Kultus- und zwei LandwirthschaftSiniuistcr sowie ein lFinanz-, ein Justiz-, ein HandclSministcr und ein Minister der öffentlichen Arbeiten sind innerhalb der letzten vier Jahre auf dem Altar des Boterlandcs geopfert worden. Die KrisiS scheint mit der Teinission des prcusnschcn Land- wirthschaftSministcrS von Heyden noch nicht znin Abschluss gelangt zu sein. Trotz dcS offiziösen Dementis steht noch dcr Rücktrüt des Justizministcrs von Schclling in Aussicht, der schon seit lange als „amtsmüde" angesehen wird. Nach der „Köln. Ztg." beabsichtigt er schon jetzt sein Abschiedsgesuch cinzilrcichen und nicht mehr bis zu der Bollcndung seines sünszigsten Dienstjahres, das am 12. Dezember d. I. vollendet lein würde, zu warten. Als seinen voraussichtlichen Nachfolger bezeichnet man in juristischen Kreisen durchweg den ictzigeu LberrcichSanwnlt beim Reichsgericht Dessen- dorff. Auch dem Prcnssischcu Handelsniinistcr von Berlepsch werden freiwillige oder unfreiwillige NücktrittSgcdantcn zugcschobcn. Die Demission des Laudwirthschaftsininistcrs scheint eine Folge des Sturzes des Grafen Eaprivi zu sein, mit dessen wirtlischnfts politischer Richtung sich Herr von Henden offenbar solidarisch ge suhlt bat. Jedenfalls neigte er mehr zu dem verflossenen Kanzler, als zu dessen Rivalen Eulcnbnrg und Miguel. Eharakleristiich hierfür war icnc bcmcrkcnswcrthc Secnc, die sich am l März ff» Reichstage wahrend der zweiten Bcrnthnng des rnssiiche» Handels vertrages abjpiclle. Miguel trat damals zum ersten Male für den Bertrag mit Rutzland ein, erklärte aber gleichzeitig, das; die preu ßische Regierung entschlossen sei, wirksam für die nolhleidcnde .Hosnachrichlen. Ende des Waldschlößcgen-Bontolts. Wiiternngsbeobachlungeu. Herichtsvcrhandlungen. TageSgcschichte. Easino Eoneert. ^ehrergeiangverein. Wetter: Beioölli. stoffenen Eafnivi scheu Regiment erwachsen sindf' Die Ernennung des Staatssekretärs des Auswärtigen zum preußischen Minister giebt zwar einerseits den erfreulichen Beweis, das; durch die Ne gier»,igslusis in erster Linie ein einheitliches, harmonisches Fn- sammenwirken der Rcichspolitik mit der prens;ischen Polilit herbei geführt werden soll, aber sie läßt andererseits bedauerlicherweise das Bestrebe» vermissen, Alles gründlich hiiiwegzuranmen. was in Fuknnsl das positive und einträchtige Fttsamnicnarbcitcn der nationalen Parteien mit der Regierung hemmen und erschweren tonnte. Mit ff »echt wird Angesichts der -Herrn v. Marschalt durch seine Beförderung zu Theil gewordenen Auszeichnung daraus hin gewiesen, das; gerade dieser eö gewesen ist, der durch die Schärfe niner Polemik und die Schroffheit seines Anstretens >enc Ber- bilternng der Stimninng ans konservativer Seite erweckt hat. wie sic sich besonders während der.HandclsvertragSkän.pfe knndgab. Es wäre jedenfalls im Interesse unserer innerpolitffchc» Entwickelung tief zu beklagen", bemerkt daher die „M. Allg. Htg.", „wenn die ver söhnende Wirkung des Sturzes des Grasen Eaprivi durch ein stärkeres.Hervortreten derjenigen Persönlichkeit ncntralisirt werden sollte, an welche sich für die konservative Partei die peinlichsten Erinnerungen knüpsen und welche auch in den Fragen der Kolonial Politik ivic i» sonstigen nationalen Angelegenheiten der answärti- gen Politik den To» gründlich verfehlt hat, der allein ans ein Echo in patriotischen Herzen rechnen dort. Ferner bat man allen Grund zu der Annahme, daß Herr v. Marschall, gerade an der Preß- thäligkcit, welche de» unmittelbaren Anlaß zmu Sturz dcS Grafen Eaprivi gegeben hat, keinen geringeren Anlheil hatte als Gras Eaprivi selbst." N?Himeirt und das Ulanen Rußland" «Westpreußisches Nr, linken Unterarm anlegt und da., tage kein Spiel gerührt werden darf. Tie Armee wird hier bethäligen, das; src Meinen tiefe» Schmerz um Meinen li Freund, den aufrichtigsten Schirmherr» des europäischen Fric! .'andwirthjchaft zu sorgen. Entschiedenheit, mit welcher der preußische Finanzministcr die Nothwcndigkcit der agrarischen For derungeil begründet hatte, erweckte den Widerspruch seines Kollegen v. Heyden. Sofort nach der Migncl'schen Rede erhob sich dieser und bemerkte mit erregter Stimme, er halte sich für verpflichtet, im I Interesse der Wahrheit festzustclleri, daß bereits im Anfang des Jahres IrM der Erste, der anS den Verhältnissen der östlichen ! LandeSthcilc, speziell Ostpreußens heraus, darauf anfmcrksam gemacht habe, daß im Interesse und gegenüber der bedenklichen !Lagc der Landwirthschaft entscheidende Schritte geschehen müßten, Ider Reichskanzler gewesen sei, der damalige preußische Minister präsident Graf v. Eaprivi. Diese Anregung des Grafen Eaprivi shat freilich keine praktische Wirkung gehabt, und auch Herr Heyden hat während seiner scchsiährigen Amtsthätigkcit nichts gethan, »in die Nothlage der Landwirthschast zu mildern. Daran chinderteil ihn vielleicht weniger seine zuweilen etwas manchcsterlich langchauchlen Anschauungen, als der Mangel an Initiative nnd korganisatorischcr Befähigung. Thronen werden ihm am wenigste» kvott der konservativen Partei nachgcwcint werden, der er einst an- I gehört hat. Tic Wahl seines Nachfolgers wird erkennen lassen, ob an maßgebender Stelle die Erkcnntniß znm Durchbruch ge- lungt ist. daß cs die Aufgabe der nächsten Jahrzehnte sein muß. in regster Fürsorge und Aufmerksamkeit die Landwirthschaft nicht I blos zu beobachten, sondern auch wirklich dafür cinzutretcn. Wenn > diese Erkcnntniß verwirklicht werden soll, bedarf es allerdings eines weit höhere» Maßes von Einsicht und Thatkraft, als sie ! Herr v. Heyden an den Tag gelegt hat. ES ist von offiziöser Seite versichert worden, daß die Bcrab- I schicdung des Grafen Eaprivi „langer Hand" vorbereitet, daß der Sturz dcS Kanzlers das „reife Produkt langer nnd sorgsamster Er wägung" gewesen sei. Ist dem in der That so. so muß man sich wundern, daß der getreueste und intimste Gehilfe Caprivi's. der mit ihm fast in allen Phasen durch Dick und Dünn gegangen ist. Freiherr v. Marschall, nicht bloS in seinem Amte verblieben, son dern auch noch obendrein unter Belastung in seiner bisherigen iStcllung als Staatssekretär im Auswärtigen Amte zum preußischen sStaatsministcr ernannt worden ist. Oder traut man Herrn Marschall im ganz besonderen Maße die Fähigkeit zu, sich den sneucn Verhältnisse» auch dcS allerucucsten Kurses zu accommodircn ohne Rücksicht auf die mancherlei Verpflichtungen persönlicher und lMffidsätzlicher Art, die ihm ans seiner Mitarbeiterschaft am ver- Feruschreib- und Fcrmprcch-Bcrichtc vom :>. November. Berlin. Hinsichtlich der Armcetrancr für den Kaiser von Rußland ist folgende Kabinctsordrc ergangen: „Um das Andenken deS zu Meinem großen Schmerz gestern ans dem Leben geschiedenen Kaisers Alexander Hl. von Rußland Majestät zu ehren, bestimme Ich. daß die Armee 1 l Tage. daS Alexandcr-Gardc-Grenadier- " giincnt „Kaiser Alexander ltl. von I> drei Wochen Tra-ierslor um den linken Unterarm anlrgt nnd daß während der eisten drei Trauer hierdurch treuen Friedens, iheili nnd daß sie des von dem verewigten Kaiser zu alten Seiten Meiner Armee bewiewnen Wohlwollens in steter Tankbartcit ge denkt. Zu den BcffetznngSseicrlichkeilcn habe» Abordnungen der vorgenannten Regimcntcr. sowie des 1. westsälffchen Hniarcn- regimenlü Nr. 8. bestehend ans dein Kommandenr. einem Hanpt- man» bez. Rittmeister, einem Leutnant und einem Feldwebel bez. Wachtmeister thcilznnchme», Berlin, am 2. November 18!>t. Wil bell» I. st." Gleichzeitig erfolgt nachstehender Marincbcfelil: „Kaum 2'Jahre sinn vergangen, seit Ich Meiner Marine die hohe Anszeicbining bekannt geben tonnte, welche ihr durch die SlcUnng » I» miito des Kaisers Alcrandcr HI. von Rußland Ma jestät zu thest geworden war. nnd hrnte schon tranrrt Meine Marine mit Mir um den Verlust des Hohe» Gönners. Meines bewährten Frciindcs. der nach ichweren Leiden so früh anS dem Leben scheiden sollte. Indem ich Meinem tiefen Schmerze Ausdruck gebe, erlasse Ich zur Elnnug des Andenkens an de» verewigst'» Kgiser die nachstrbcndcn Bestimmungen sürMeineMurine: 1» Tic Offiziere legen ans die Tauer von drei Wochrn Trancrstor an den linken Unterarm an. 2>Mcinr in derHrimalh besindlichcn Schisse haben am Tage »ach dem Einireffe» dieser Ordre mit Topp- Flaggen, die russische im Großmnst zu lüsten und dieselben, sowie die Flagge gm „Heck" und „Gösch" Hglbslock zu setzen. Zugleich haben die Saint fähigen Schiffe ein Tranersalnt von 21 Schiff; derart zu selicr», daß der letzte Schuß kurz vor 12 Uhr Mittags stillt. Tie Flaggen blciven bis znin Sonncnniiterggng Hglbslock. ff) Während der ersten drei Trancrtage hat keine Art vonMilitär- iiiusik stattzufindcn. Berlin. 2. Novcmbcr 18ffl. Wilhclm II. Berlin. Tic znm Zweck der Verstärkung der staatlichen Machtmittel gegen die Umstnrzvropnganda ausgearbeitcte Vorlage ist in der letzten Slaatsministcrial-Sitzung in ihren wcscnlliehsten Punkten gntgeheißcn ivorden. Nachdem sie noch in einzelnen überarbeitet ist. wird die Ermächtigniig dcS Kaisers zur Einbring niig des Gesetzentwurfes als Präsidialvorlagc ini Bundesralh ein geholt werden. — In der Kapelle der hiesigen russischen Botschaft fand henke Vormittag anläßlich der Thronveslcigung des Eznren Nikolaus II. ein feierliches Tedcnin statt. Ta henke im gestimmte» russischen Reiche die LaiideSstancr für weiland Alexander III. ans gehoben war. so wehte die kaff erlich russische Flagge ans der Bot ichaft auch nicht Halbmast, solidem in Ganzstock. — Während von der einen Seite die Nachricht von dem baldigen Rücktritt des Iustizministers v. Schclling demcntirt wird, wird sie von anderer Seite ansrcclit eihalst». Als eventneller Nachfolger wird der ictzigc Overrcichsanwalt Tessendmis bezeichnet. — Im nächst- lährigcii Militärctat ivird ein Posten eingestellt, der es ermöglichen soll, im Bcdürfnißfall den Offizieren, die zur Zeit ihres AnS- scheidcnS aus dem Dienste weit von ihrer Heimath entfernt sind nnd in die sie mit ihrer Familie zurnckznkchrcii beabsichtigen, die finan ziellen Schwierigkeiten dcS Umzuges durch Beihilfe zu erleichtern — Der Reichskanzler begicbt sich am 8. oder 9. d. M. nach Straßburg. Berlin. Ter „Neichsaiizeigcr" veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung vom 2. d. M., geacnaczrichnet vom Fürsten von Hohenlohe, mittelst welcher unter Aufhebung deS für den Zn- saminentritt des Reichstages durch Verordnung vom 23 Oktober bestiiilmtcil Termins (15>. Nvvembcri der Reichstag berufen wird, am 5. Dezember d. I. in Berlin zusammen zu treten. Köln. Wie nachträglich aus Livadia bekannt ivird, hatten die Aerzte selbst in icnen Tagen, als eine Besserung effigctlctcn war. deni Cazrcii dringend gcratben. am Morgen das Bett nicht zu verlasse». Nichtsdestoweniger fand Sacharjin beim Frühmoigcn- Besuch den Kaiser außerhalb des BcttcS. Ans die verwunderte Frage des Arztes. ob ein anderer Arzt dies anacorduct habe, cr- wicdcrtc Alexander Hl.: „Nein, kein Arzt, cs geschah auf Aller höchsten Befehl." Die letzte eigene Unterschrift vollzog der ver storbene Czar am 12.2-1. Oktober. Halle. Bei der heutigen Laiidtagsersatzwalü wurde Professor Dr. Fricdbem mit 373 Stimmen gewählt. Der liberale Kandidat erhielt 1IL Stimmen. Danzig. Aus der kaiserlichen Werst fand heute die Taufe deS ersten hier gebaute» Panzeischiffcs statt. Oberwerstdiretlor Graf Hangwitz taufte dasselbe im Aufträge des Kaisers auf den Namen „Odin". Beul Heu i Oberschlcsien. Ter seit einiger Zeit die lochst deinokratffche Bewegung ini diesigen Indnslricbezirte mil großem Eifer führende Redakteur .Hünnighaus, früher in Gelsenlinhe». ivnrdc auf Veranlassung der Staatsanwaltschast in Zabrze wegen Austestung verhaftet. D a r m sl a d l. Prinzessin Alix von Hesse». Bram des Kaiser - Nikolaus von Rußland, ist gestern in Livadia znr rnffisch orthodoxe» Kirche übergelreten. Stuttgart. Für den verstorbenen Kaiser von Rußland ist eine dreiwöchentliche Hoftrauer angesetzt. Wien. Wie mehrereMorgcnvlättcr melden, begaben s»b di.' Großfürsten SerginS Michn'ckowitsch und Alexis Michailowistch ans Aiiratbeii der Aerzte heute Vormittag »ach San ffi'emo. mn dort den Winter zuznbringen. Tic beabsichtigte Reise nach 'Algier ist vorläufig aillgcgcbcn. Paris. Verschiedene Morgenblättcr widmen dem Steiiiner Trintlvrnch des denffcheiiKaffcrsbeiondreBesprechnngennnd ertemien an, daß der Kaffer schnell die neue Situation zu kcn'izcichncn verstau den habe. Er iei auch diesmal wieder der Erste gewcicn, der öffentlich nnd offiziell seiner Sympathie für den junge» russischen Kaiser Worle verliehen habe. Paris. Ter Ministerpräsident Tnvun richtete an den rnffi sehen Minister dcS Auswärtigen v. GicrS ein Telegramm, in dem er sagt. „Frankreich mit Rußland in Leid nnd Freud'geeint, werde niemals den Herrscher vergessen, der ihm nntcr denkwürdigen Ilm ständen seine tvstvare Sympathie bezeugte." v. Giers cnvicdcrle daraus mit folgender Depesche: „Ich werde nicht verfehlen, dem Kaffer die Ausdrücke der Tbcilnahme der französischen Regierung zu übermitteln, deren Dolmetscher Eure Excrllcn; ist und die Se. Mnieslat sicherlich tief berühren werden." — Der Minister des Answärtigcn Hanotonr tclcgraphirtc an die französischc Botschaft in Petersburg: „Ich bitte Sie, sich sogleich zu Herrn v. Giers zu begeben, und die Versicherung des tiefen Schmerzes zu über- briuge». der die Regierung der Republik und ganz Frankreichs« der Nachricht von dem Tode des Kaisers von Rußland erfüllt hat. Sic wolle:! gleichzeitig Herrn v. Gicr-s bitten, den vcrclmmgs- vollen Ausdruck dieser Gefühle dem Kaiser, dem Großfürsten- Thronfolger nnd den Mitgliedern der Kaiser!. Familie initzuthcilcn." - General Mercicr teleglaphirtc an Kaiser Nikolaus II.: „Sic. die ganze französische Armee legt Eurer Maicstät und Ihrer Er langten Mutier die Versicherung des tiefsten Bedauerns nnd die Ausdrücke des einstimmigen nnd unauslöschlichen Schmerzes zu Füßen, mit dem sie das Andenken an Ihren erhabenen Vale, ehrt. Wir beweinen init unseren Kameraden von der russischen Armee das verehrte Tberhanpt, das ihr so grausam entrissen ist nnd dessen Gedächtnis; immer in uiyeren Herzen cingcgrabcn bleiben ivird." — Ter Marincministci: endüch richiclc an den Großfürsten Aleris folgende Depesche: „Die französische Marine tbeilt an diesem Tage den herben Schmerz Rußlands. Sic wird allezeit das dankbare Andenken an den iinbcrgcßlichcn Emvsang bewahre», den ihr der große Herrscher bereitete, dessen Hinscheiden sic nun beilagt." Paris. Tie Prvdilktcnbörse blieb beule mit Rücksicht ans das 'Ableben .Kaiser Aleiander III. geschloffen. — Le Mure de VilerS hat die Hanvtsiadt der HvwaS verlassen, ohne von der Hvwasrcgierung eine 'Antwort zu erbalten. Er thciltc derselben mit. er werde bis zur 'Ankiuist in Tamatawc, die am Ticnstag oder Mittwoch erfolgen dürfte, eine 'Antwort entgegennchnie». — Tie Nachricht von einem Zusammenstoß Mischenden Truppen von Haily nnd Domingo wird seitens der Regierung von Hast» deinen tirl. Die Beziehungen zwischen beiden Republiken seien an:- gezeichnele. Nom. Tas Geniel, Emile Zola's um eine 'Audienz beim Papst wurde abschlägig bcschicdcn. Petersburg, Nach einer Meldung aus Livadia von gestern wurde zur Feier der Thronbesteigung Kaiser 'Nikolaus II in der dortigen Palaislirche ein Gottesdienst abgchallen, welchen! der Kaffer, die Kaiserin Mutier, die Königin von Griechenland, die Herzogin von Eobnrg. Prinzessin Alix 'von Hessen und sännnl- lickic anwesenden Großfürsten und Großfürstinnen bcnvohnlcn. Nach einem Telegramm anS Warschau erschien beim Genera! gonverneilr Gnrlo eine Tcpntation aller Klasse» der polnischen Gesellschaft, um ihr ticseS Beileid anläßlich des Ablebens Kaffer Alexandcr's aiiszndrücke». Pete r S b n r g. Der Ringwechiel zwilchen dem Ezarcn Niko laus nnd der Prinzessin 'Alix von Hessen ist gestern erfolgt. Sofia. Hciite wurde in der Kathcdral-Kirche von dem Präsidenten der Svnode Gregorius ffir Kaiser Alerander lll. ein Rcanicm eelcbriri, welchem die Minister, da-s diistomalische Eorps. DePiitirte^Hoffvnrdenträger n s. w. beiwohnten. — Die Lobranse hat ihre Sitzung bis Montag vcrtngt. Die Berliner Börse verlies wieder sehr lebhast nnd fest. Besonders sesi lag der Rentcnmart!. denische Anleiben waren höher, ilir rnffffche -lprozentigc Staatsrente lagen große Kalffaio träge vor, welche den Kurs steigerten, auch für italieniiche Renten und Mcrikmier zeigte sich lebhafteKanstust. Die leitenden Banten setzten ihre Steigerung fort und auch die übrigen Vanlenwerlhe waren höher bezahlt bei lebhaftem Geschäft. Von Effenhalmen waren Biisthtichrader sowie Ocsterrcichische lehr fest, von dental,. » Bahnen Lübecker nnd Ostpreußen bevorzugt, von schwcizeuicbcn Eeiitralbghn böber; rege Umsätze fgnden wriicr am Londoner An regnng in Kanada-Paeisie Aktien statt. Vergwcrtc Anfangs schwach, später befestigt. Schifffghrtsatticn leicht gebeffcrl. Ini Kassaverlehr denffchc Anleihen wenig verändert. Industriepapiele vorwiegend hoher nnd lebhaft. Privatdiskont 1'-Prozent. 'Naw- börsc fest. Wetter: schön, mild. Süd-Snd-Wcstwind. Krankt«»» a. M. tLckluv ' Lrrdil AS-,>. Ticcoiito 2ür.so. r ro:t»-er Bant 153.33. pombardcn s»',. paum irr.io. Iliia. «Ä-'td ico.20. 'Leuugie c» —. Jlaliciicr-. .'iiciä,sanieil>c —. Lüffculooic —. ÄbacichwäLi. Paris. c3 Ulir 4tznyi»d Rcnle IW.07. ^taliencr S470. Loa>ucc /!. VottuMm 23.03. Türken W.ee Lürkenloof« 124.00. LUoinaiivanl LSS.ea. Liaaisbalm 7S8.7L. itvml'ark'cu 23S.73. Träae. Amstcrdnm. Pwdutlc». «LltNuin. LKuen rer November 11«, vcr Moic 123. biogaen vcr Äiärz sc. vcr Mai se. Die gestern lSonnabend' Abend in der Centralballc >ib- gchaltenc Versammlung der deutsch-freisinnigen Partei war so stark besucht, daß polizeilich abgcwcrrt werden mußte. Der Referent, Herr Rcichstagsabgcvrdneter Luders ans Görlitz, wurde gleich ii» Eingang seiner Rede wicderbolt stürmisch nnlerbrochen nnd als er eine 'Acnßcrung über den Fürsten Bismarck that, die die Anwesenden als eine Beleidigung Bismarcks antfaßte». wurde der Krawall so stark, daß die Ordnung nicht mcbr aufrecht zu er halten war. Während die Menge lang und schrie, erfolgte die polizeiliche Auslösung der Pmainmlnng. Als sich der Saal stecke, bildeten sich liier und da erregte Gruppen, auch kam es mehrfach zu einem kurzen Handgemenge.
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