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Dresdner Journal : 09.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187412092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18741209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18741209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1874
- Monat1874-12
- Tag1874-12-09
- Monat1874-12
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Journal : 09.12.1874
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He^cr,- S»wdurx-II»rIi». Vi«o l.«ip,>ßk-L»»«l-8r«iI»u-?r»L>lkilrr» l oi/cr Lsrlü» Vivo - Nawdiu-H - turt ». bk.-Nitt»rd«»t L<rtmi Nrtynea/rr, //. ^/br<Lrowiut Ü,«, I»n: « Lürt-uu; vkwmoil,: F>. turt« II. :F,'»/„ey^'^o>>vu.F.C.^/^rr»ia,or'^eü,- Nu« Oarliti' Vnv/)., Sxsoovsr: t.. k»riii Fu/ittc, ^u/?ierCo., Slnttx»rr: />„»/)« Ü t'o., §üci^. ^nno>icc»»-Nürrtiu, Vien: A/ , , II rausxvdor: üüni^l. I?xp<üition ti<tü Itttiillnor .loiirnal», iov.-iivu, Alur^'.u'i-kkc'NM»^», dio. 1. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Farbe der Gewerbelegilimationstarten für Han delsreisende auf das Jahr 1875 betreffend. Zn den Gewerbelegitimationskarten für Handels reisende auf da» Jahr 1875 ist eine hellgraublaue Farbe gewählt worden. Diejenigen Ortsobrigkeiten, welche noch unausgefüllte Formulare zu dergleichen Karten auf das Jahr 1874 besitzen, können dieselben bedufs der Erstattung des Be zugspreises oder der Umtauschung gegen Formulare auf das Jahr 1875 an das mit dem Vertriebe der Formu lare beauftragte Gendarmerie-Wirthschaftsdepot einfenden. Diese Einsendung ist jedoch zu Vermeidung unnöthigen Portoaufwandes gleichzeitig mit der nächsten, gemäß der Verordnung des Ministeriums des Innern vom 18. Juli 1870, den Vencieb von Druckformularen rc. betreffend (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1870, Seite 269), spätestens am 1. October jeden Jahres zu bewirkenden Bestellung neuer Formulare auszuführcn und der Bezugspreis der zurückgesendeten unbenutzten Kartenformulare au dem nach 8 3 dieser Verordnung mit der Bestellung einzusendenden Geld beträge zu kürzen. Auf Einsendung unverbrauchter Kartenformularc zu anderer, als der angegebenen Zeit findet weder Umtausch, uoch Vergütung des Bezugspreises statt. Dresden, am 26. November 1874. Die Ministerien der Finanzen. des Innern. v. Friesen. Für den Minister: Schmaltz. Roßbach. NuMmNichn' T!ml. Lestersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Breslau. Weimar. Prag. Buda-Pest. Paris. Rom. Madrid. London. Belgrad) Innere Angelegenheiten. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Leipzig. Chemnitz Burk- hardsdorf. Stollberg.) Vermischtes. Statistik und Volköwirthschaft. EinqesandteS. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 7. December.) Inserate. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. LtlcyrnrWchc Nnchnchlen. Versailles, Montag, 7. December, Abends. (Tel. d. Drcsdn. Journ.) Die Nationalversamm lung hat in ihrer heutigen Sitzung einen Antrag, betreffend den Schutz der im Hausirhandel und bei anderen umberziehenden Gewerben beschäftigten Kinder, angenommen. Feuilleton. Redigirl von Otto Banck. Conccrt für Zwecke der Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigrr, gegeben von den Mitgliedern derselben, welche dem königl. sächs. Hoftheater und der königl. sächs. musik. Kapelle angehören, am 7. d. im Saale des „Hotel de Saxe.* Es hätte gelohnt, dasselbe im Gewerbehaussaal zu geben, denn die Theilnahme daran war in erfreulicher Weise eine allgemeine; das Conccrt war das vollste im bisherigen Verlauf der Saison und zugleich sehr an ziehend und unterhaltend, wenn auch nicht durch gleich mäßigen musikalischen Gehalt, aber durch anregende Mannichfaltigkeit und hohe Vorzüglichkeit der gebotenen Productionrn. In letzterer Hinsicht fand ein künst lerischer Wetteifer aller hiesigen Mitwirkendcn statt, der nur zum schönsten Gelingen führte, das daher bei den einzelnen Ausführungen keiner besonderen Hervorhebung bedarf. Volkmann's Serenade für Streichinstrumente dir. 2 (Herr Concertmeister Lauterbach und Mitglieder der Kapelle), deren zweiter Satz namentlich reizend er funden ist, eröffnete das Programm. Die Herren Riese, Erl, Degele, Köhler sangen ein Quartett „Abend ständchen" von A. Härtel, worin des erst Genannten Stimme durch Glanz und energievolle Macht prächtig wirkte. Fräul. Proska trug Lieder von F. Liszt und I. Rietz (die Elfe), Herr v. Witt Lieder von R. Becker und dem früh »erstorbenen Peter Cornelius vor. Herr Zizold erfreute, in Verbindung mit drn Herren Hüb ler, Franz ««». und jun. und Ehrlich, durch eine virtuose Tonspirlerei „Waldvöglein-Jdylle" für Flöte und vier Waldhörner. Fräul. Haverland effectuirte mit der Declamation „der Mutter Gebet", Ballade von Al- Pa riS, Montag 7. December, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Moniteur" schreibt, der Kriegsminister General de Ciffen beabsichtige seine Demission zu geben, falls das Gesetz über die Armrecadres von der Nationalversammlung nicht angenommen werde. Die „Agence HavaS" bestätigt, daß die Re gierung einen Vertrag mit Deutschland über den Schutz des literarischen Eigenthums vorbereite. Die frauzösische Antwort auf das letzte spanische Memorandum dürfte, gutem Vernehmen nach, morgen ofsiciell in Madrid überreicht werden. Meldungen aus Carlistischer Quelle zufolge ist Tristan» zum Oberbefehlshaber der Carlistcn armee im Norden und Dorregaray zum Comman- danten des CcntrumS der Carlistcn ernannt worden. Madrid, Montag, 7. December, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Bischof von Urgel spricht in einem von den Journalen veröffentlichten Schreiben aus, daß er die Carlistenpartei verlasse, fordert Don Alfonso auf, ebenfalls von der Lache der Carlisten sich loszusagen, und erklärt, er werde in Urgel bleiben, auch wenn die Stadt von den Regierungstruppen besetzt werde. Hongkong, Sonntag, 6. December. (Rcnter's Bureau.) Die Insel Formosa ist am 3. d. von den japanischen Truppen geräumt worden und so mit die Eventualität eines Krieges zwischen Japan und China beseitigt Washington, Sonntag, 6. December. (W. T. B.) Von der morgen im Kongreß zur Verlesung gelangenden Botschaft des Präsidenten Grant liegt bereits in den hiesigen Journalen eine ausführliche, als authentisch bezeichnete Analyse vor. Hiernach empfiehlt der Präsident auf das Entschie denste die baldige Wiederaufnahme der Baarzahlungen, die allerdings nicht vor dem Januar 1876 möglich sein werde. Den Zeitpunkt für diese Maßregel, sowie die einzelnen Mittel und Wege zur Erreichung des Zweckes möge der Congreß festsetzen, dem eine besondere Berück sichtigung der durch den Uebergang zur Metallwährung in hohem Grade berührten Rechtsansprüche aus allen seit längerer Zeit abgeschlossenen Privatcvntracten an empfohlen wird. Aus diesem Grunde werde der Termin für die Einziehung des Papiergeldes geändert werden müssen. Die Botschaft schlägt vor, das Schatzdeparte- mrnt zn ermächtigen, bei Wiederaufnahme der Laar zahlungen ausreichende Goldankäufe vermittelst Verkaufs von B»nds zu bewirken. In allen Zweigen der Ver waltung müsse gleichzeitig zur Erleichterung der Maß regel die größte Sparsamkeit durchgesührt werden. Ebenso sei eine Reform des Zoll- und Steuergesetzes ins Auge zu fasse», um einen höhcrn Steuerertrag zu erzielen. Ferner sollten die Staatsbanken znr selben Zeit von bisherigen Beschränkungen bezüglich der Ausgabe ihrer Noten befreit werden, indem es der gemeinsamen Ver tretung derselben srcigesteüt werden würde, den Minimal- betrag des Notenumlaufs festzustellen. Die bisherigen Schutzmaßregcln für die Inhaber der Bondsnoten hätten jedoch in Kraft zu bleiben. Die nähern Bestimmungen über die Freiheit der Banken und die Vorbedingungen ihrer Organisation müsse der Congreß feststellen. In Betreff der Beziehungen der Vereinigten Staaten zum Auslande constatirt die Botschaft die ungestörte Fortdauer des freundschaftlichen Verkehrs mit allen aus wärtigen Mächten. Eine Ausnahme hiervon bildeten nur die Beziehungen zu Venezuela, das die aus dem Vertrage von 1866 rcsultirenden Entschädigungssummen noch immer nicht bezahlt habe, und außerdem diejenigen zu Spanien. Die Unionsregicrung hätte sich wegen der Fortdauer der Jnsurrection auf der Insel Cuba zu be klagen, wodurch dem amerikanischen Handel ganz be- berti mit melodramatischer Begleitung für Pianoforte von C. Reinecke, woran aber der Wunsch geknüpft sei, daß die Künstlerin bei einer anderen Gelegen heit eine Dichtung von wirklichem poetischen Gehalt und ohne melodramatische Begleitung wählen möge. Zn den instrumentalen Ausführungen gesellte sich als Gast Fräulein Nathalie Hauser aus Ungarn, die sich im Auslände bereits vortheilhaft als Pianistin bekannt gemacht hat, und spielte Rondo-brillant (ks- 6ur) von K. M. v. Weber und Conccrt - Etüde für die linke Hand von Sidney Smith. Die noch sehr jugendliche Spielerin, eine Schülerin Liszt's, besitzt in Verbindung mit hübschem Anschlag eine ancrkenncns- werthe vorgeschrittene Technik, die sich wohl infolge von Befangenheit weniger sicher in der ersten Piece, aber sehr lobenswerth in der Etüde entwickelte. Die Mode dieser Kunststücke für die linke Hand ist indeß vorüber, man ist wieder zu der Einsicht gekommen, daß es besser sei, mit zwei Händen gut zu spielen. Eine weitere fleißige Ausbildung virtuoser Technik und musikalischer Beherrschung des Vortrags verspricht dem Talent des Fräulein Hauser erfreuliche und lohnende Erfolge. Den Schluß bildeten die „Liebeslieder" von Joh. Brahms, Walzer für Pianoforte zu vier Händen, ge sungen von drn Fräulein Proska, Nanitz, drn Herren Rirse, Decarli, am Pianosorte illustrirend und leitend die Herren Generalmusikdirektor Er. Rietz und Hof kapellmeister Schuch. Die Compvsition beruht auf einem weniger originellen als baroken Einfall, und bei Liebes liedern, zweien Pärchen zugleich zugetheilt, die sich ein ander intim ansingen, kann freilich nicht von wahrer Auffassung der Dichtung in Bezug auf poetischen In halt und Situation die Rede sein. Es crgicbt sich ein musikalisch interessantes und gefälliges Tonspiel, worin geistreiche Einzelnhriten (so z. B. das humoristische trächtliche Verluste zugefügt würden. Die Botschaft er klärt, daß es für Amerika nothwendig werden könne, im Verein mit den andern Mächten der kubanische» Jn- surr-ection ein Ende zu machen, da Spanien sich ver geblich bemübt habe, dieses Ziel zu erreiche». Der Prä sident girbt der Hoffnung Ausdruck, daß die mit Spa nien schwebenden Verhandlungen in der „Virginius"- Angclegenheit bald zum Abschluß gebracht werden möch ten, wenngleich die Lage derselben zur Zeit keine sehr günstige sei, indem er gleichzeitig antündigt, daß die Höhe der Entschädigungsforderungen den Gegenstand einer besondrm Botschaft bilden solle. Alsdann wird noch die Jndianerfrage besprochen. Der Präsident hofft, daß die oen Eingebornen gegen über befolgte friedfertige Politik gute Früchte tragen werde, indem sie die Grenzgebiete endlich vor der Wie derkehr der indianischen Aufstände bewahre. Die Botschaft schließt mit dem Versprechen, daß die Regierung mit Energie an den Verwaltungsresormcn weiter arbeiten werde, und empfiehlt die Einsetzung eines Gerichtshofes, dem die Erledigung der von Ausländern erhobenen Relamationen, sowie die Regelung der Ein wanderung aus China zur besonder» Aufgabe gemacht werden solle. Tagesgeschichie. Dresden, 8. December. Als während des vorigen Landtages in der II. Kammer die Behauptung ausge stellt wurde, daß im übrigen Deutschland ungünstige Gerüchte über eine angeblich reactionärc und reichs- feindliche Haltung der sächsischen Regierung verbreitet nnd daß daran diese letztere selbst und ihre Organe schuld seien, wurde dies letztere von dem anwesenden Vertreter der Regierung entschieden in Abrede gestellt und dagegen darauf hiugewiesen, daß, wenn wirklich außerhalb Sachsens eine solche ungünstige Meinung von der sächsischen Regierung herrsche, dies lediglich darauf beruhen könne, daß in Sachsen eine Anzahl von Personen vorhanden sei, die sich es geradezu zur Auf gabe gemacht hätten, die außersächsische Presse Deutsch lands mit lügenhaften Berichten über die Haltung der sächsischen Regierung zu ver sorgen und unter Verschweigung alles Dessen, was nicht für ihre Zwecke verwendbar ist, durch Verdrehungen, Entstellungen und absolute Unwahrheiten eine falsche ßkciiuuig über di,jeUra.4N.»«ch'»ü«». -Wu-«ächz letztere Auffassung ist, dafür giebt uns jetzt wieder eine Dresdner Korrespondenz der „Köln. Zeitung", Sir. 335, erstes Blatt,*) ein recht augenfälliges Beispiel. Der Artikel ist so charakteristisch für die AU und Weise, wie diese Leute ihre Zwecke verfolgen, und für die Mittel, die sie anwenden, um die sächsische Regierung zu verdächtigen und zu verleumden, daß wir uns nicht versagen können, denselben seinem vollen Wortlaute nach wiederzugeben. Er lautet folgendermaßen: lH Dresden, so November. Die cigenlhümliche Liebhaberei der sächsischen Regierung, ängstlich den Schein der Sou veränität und der Unabhängigkeit vom Reiche in den Beziehun gen nach außen aufrecht zu erhalten, hat derselben jetzt eine fatale Verlegenheit bereitet. Es ist bekannt, wie schwer man sich hier entschließen konnte, die eigenen Gesandtschaften im Auslande aufzugeben, und wie man noch jetzt trotz wiederhol ter Gegenvorstellungen darüber in der Zweiten Kammer an einzelnen solcher Gesandtschaften festhält. In Paris konnte man eine solche nun freilich nicht wohl mehr halten. Aber man wollte der deutschen Gesandtschaft nicht die Liebe anthun, sich an sie zu wenden, wo es z. B. Requisitionen an französische Behörden in irgend welchen Angelegenheiten sächsischer Unterthanen und dergleichen galt So wandten sich die hiesigen Behörden dircct an diese, natürlich ohne Erfolg, weil man in Frankreich selbst corrcctcr verfuhr und derartige Dinge auf den allein richtigen diplomatischen Weg, also an die deutsche Gesandtschaft in Paris, verwies. Das ReichSkanzler- aml hat nun hierher die Weisung erlassen, künftig sich von hier aus des Mediums der deutschen Gesandtschaft zu bedie nen, und die Regierung mutzte wohl oder übel in einer amt- *) Anmerkung. Sie ist im Wesentlichen auch in andere Blätter, z. B die „B. B -Z." und die „Frankfurter Zeitung" übergegangen. D. N. „Nein, es ist nicht auszuhalten" und das anmuthige Duett „Vögelem durchrauscht die Luft") pikant hervor treten, das aber für seine Wirkung durchaus auf eine so meisterhafte Wiedergabe angewiesen bleibt, wie sie ihm zu Theil wurde. C. Banck. Jllu strikte Editionen. „Bilder aus dem Familienleben", von Hugo Bürkner. Text von Franz Bonn. Verlag von Alphons Dürr in Leipzig. Die in diesem Werke zusammengestellten Abbildun gen aus einem Familienleben, welche die jugendlichen Mitglieder desselben von dem Säuglingsalter bis zur rcifern Entwickelung begleiten, konnten in ihrer unüber trefflichen Wahrheit niemals aus der bloscn Aufgabe hervorgehen, ein derartiges Thema für öffentliche Zwecke angenehm und gefällig zu behandeln. Eine solche Auf gabe würde im Verhältniß zu dem hier Geleisteten zu äußerlich und zu klein gewesen sein. Nur was ein Schriftsteller oder ein Künstler ohne den direkten Hin blick auf Publikation seinem Herzen und seinem wärm- ß.cn innerlichsten Interesse an der Wirklichkeit ablauscht, ergiebt in der Literatur und in der Kunst eine vollkom men selbstlose, innige, den betreffenden Gegenstand deckende Aussprache. Auf diesem privaten Wege entstan den die vorliegenden vierzehn Originalradirungcn Bürk- ner's; es sind lauter nach und nach aus eigenem An triebe gezeichnete Familienportraits, welche das Kindcs- lebcn von Knaben und Mädchen in den verschieden artigsten Spielen, häuslichen Beschäftigungen und sub jektiven Empfindungen belauschen und darstellen, und zwar ist dabei das künstlerische Verfahren festgehalten, stets den besonder» Fall zur Allgemeingiltigteit für das Kmdesleben symbolisch zu erhöhen. Diese Behandlungs- lichen Bekanntmachung ihre Behörden anweisen.so zu versah ren, also das bisherige Verfahren einzustellen^ das diese sicher lich nicht ohne vorherige Ausragc bei ihrer t. berbchördc cin- geschlagen hatten Mit solchen kleinen Unregelmäßigkeiten, die doch wahrhastig der Größe Sachsens keinen Zuwachs verschaf fen, aber bei den Reichsgewalren böses Blut machen, verdirbt man sich ohne Noth seine Stellung und giebt den pessimistischen Stimmen anscheinend Recht, welche den hiesigen Particularis- muß für unverbesserlich erklären und daher am liebsten mit Sachsen kurzen Proceß machen möchten. Wenn der llnitaris- mus. vor dem man hier eine so große Furcht hat, .wirklich in der Tendenz der Reichspolttik und im Zuge der deutschen Verhältnisse läge, was ich nicht glaube durch derartige Vorkommnisse würde man demselben viel sicherer in die Hande, als entgegenarbeiten Was ist nun Wahres an dieser ganzen Erzählung? Das können wir mit einigen Worten mittheilen. Zeither hatten sich die deutschen unteren Polizei behörden und Staatsanwälte häufig direkt au franzö sische Polizeicommissarc gewendet, um von denselben in eiligen Fällen Nachforschungen und Informationen zu erbitten, wie dies auch den Polizeibehörde» anderer Staaten gegenüber in der Regel geschieht. Mehrfache Vorkommnisse in neuerer Zeit haben aber gezeigt, daß dieser im Interesse der Beschleunigyng eingeschlagcne Weg nicht immer zu einer solchen führte, weil die französischen Polizcicommissare nicht selten außer Stande waren, sofort zu ermessen, was sie zu thun hätten, und daß es sich daher empfehle, dergleichen Requisitionen durch Vermittelung der deutschen Botschaft zur Keuntniß der Polizeipräsectur zu bringen, welche dann in die Lage komme, die bethciligten Polizeicommissare sofort sachgemäß zu instruiren. Das Reichskanzleramt hat nun die sämmtlichen deutschen Regierungen auf diese Sachlage aufmerksam gemacht uud denselben anheim gestellt, die Landesbehörden anzuweiscn, daß sic künftig in der Regel diesen Weg einschlagen möchten. Bei diesem ganzen Vorgänge, bei welchem es sich nicht im Geringsten uni irgend welche diplomatische oder politische Fragen handelt, ist die sächsische Negierung als solche gar nicht, sind die sächsischen Polizcibchöroen und Staatsanwälte nicht mehr und nicht weniger be- theiligt, als die gleichen Behörden aller andern deutschen Staaten, ja es liegt nicht der geringste Grund vor, um anzunehmcu, daß die oben erwähnten ungünstigen Er fahrungen gerade bei den Requisitionen sächsischer Be hörden gemacht worden seien. Es ist dies Letztere auch um so weniger wahrscheinlich, als in Sachsen schon durch eine, noch jetzt giltige Verordnung der vormaligen "LemdcSvegirning vom 13. August 1828 ganz im Allge meinen vorgcschrieben ist, daß die von hierländischen Behörden nach Frankreich zu erlassendcu Requisitionen und sonstigen Zufcrtigungcn jederzeit auf gesandtschaft- lichem Wege befördert werden sollen und Fälle der Nichtbeachtung dieser Vorschrift, wenn überhaupt, doch nur vereinzelt können vorgckommcn sein. Nun vergleiche man diesen einfachen Hergang mit der Erzählung der „Köln. Zeitung ! Wir wolle» letztere »icht mit der Bezeichnung qualificircn, die ihr von Rechtswegen zukommt; wir wollten nur ein Neal au einem Beispiele constatircn, wie und mit welchen Mitteln die öffentliche Meinung in Deutschland durch solche Korrespondenzen gefälscht wird. I-. Berlin, 7. December. Der Reichstag brachte heute die zweite Lesung des Reichshaushaltsetats für 1875, abgesehen von den Abschnitten, welche der Bud- getcommission zur Vorberathung überwiesen sind, zu Ende. Eine erheblichere Diskussion fand nur bei dem Etat der Tclegraphenverwaltuug statt, zu welchem die Kommissare des Hauses eine Resolution beantragt hatten, dahin gehend, die Erwartung auszusprcchen, daß es der Telegraphenv.rwaltung gelingen werde, in dem Etat für 1«76 die Einnahmen mit den Ausgaben möglichst ins Gleichgewicht zu bringen. Von verschie denen Seiten wurde die formelle Seite des Antrags be mängelt; andere Redner traten gegen die in Vorschlag gebrachte Erhöhung des Tarifsatzes auf. Die Resolution wurde schließlich abgclehnt. (Vgl. den Sitzungsbericht in der Beilage.) — Es verlautet als völlig sicher art bringt das schöne Ergebniß hervor, daß nun auch für alle andern Familien da draußen in der Welt das in diesem Buche Gezeigte das AUgemeingiltige, das sich ewig Wiederholende, das von Allen Verstandene, Durch lebte im Kreise der häuslichen Existenz, der Mutter- und Vaterfreuden, des geschwisterlichen Verkehrs und jeder sich daran auknüpfendcn unvergeßlichen Erinner ung ist. Ich halte nach meiner individuellen Ueberzeu- gung die Darstellungen dieser Edition für das beste künstlerische Lebtnsresultat Bürkncr's; er hat darin in den meisten Blättern und Darstellungen durch einen einfachen uno tiefen Ernst der Auffassung, die sich streng an eine glückliche Wirklichkeit hielt und niemals mit der Naivetät coquettirt, die gefällige Aeußerlichkeit eines berühmten modernen Illustrators aus dem Kindcr- lcbeu in meinen Augen weit übertroffen. Und diese ge sunde, starke Seite seiner Abbildungen ist keineswegs ein Resultat reicher Phantasie oder vielseitiger, mit leich ter Anmuth gestaltetet Kombinationen, sondern es ist das Ergcbniß der Beschränkung, die hier über den per sönlichen Bann der nächsten Nähe nicht hinausgriff. Wo dies etwa hin und wieder im Arrangement bei der Completirung dieser Blätter geschehen ist, kann daraus keine Störung sür das vorzüglich G .nnmtresultat her- geleitct werdens „Jtalien..,N5ine Wanderun' ,'on den Alpen bis zum Ae'tna." In Sckiu angcn von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden. Mit Bildern renommirtcr Künstler. Stuttgart, Verlag von I. Engelhorn. Es wurde diese jetzt bis zuin fünften Heft er schienene auf vierundzwanzig Hefte berechnete Edition bereits bei ihrem Beginn an diesem Orte ausführlich besprochen und nach Verdienst warn« empfohlen. Bei einem solchen Unternehmen ist selbstverständlich der Text
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