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Dresdner Journal : 30.03.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186403308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-03
- Tag1864-03-30
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- Dresdner Journal : 30.03.1864
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ne vom soosten men 40461 46475 41123 41.-65 4:<8.'2 44137 affe, in- !, deren sapital- als: 4, 32937. lons. cs Lan- e vom > ver- ins. Hummer. IS 138 ISI4I 19211 19475 19480 19537 IS« 44 19652 19827 ISSIS e, in- hcine, e Ka- ls: 14627, 11644, iS. Lan- 72 Abmnmnrntspretst: 3LbrU<.b: 6 Dbl«. — blxr. ü» -»cd»«-. 1 1a> Ka»b»»ck» ^jlUlrl.: 1 ,, IS „ ,, „ i tritt kv,t unä Slo»»tU«b I» vr««L«l: Id !7xr. 1 8r«mp«trn- ^laLGlvO ttuwworu: 4 ^I^r. 2 >vN1«^ iÜLL«. Inserat enpreise: ^ür äsv R»uw «Iller gs»p»It«ao« 2«il«: 1 ktge. Vllt«r „Lill^ee»llat" ckis 2«ils: 2 H^r. erscheinen: Tt^Uetl, «1t ^ll»o»l>ll>e ä«r Solln- vllä leiert Xbellä» kür üeu kolxelläell T»x. Mittwoch, den 30. März. , 4 _ . . - - - Dres-nerIMriml. Verantwortlicher Redacteur: I. Hanmann. 1864 »nseratenamrahmr auswSn«: l^ipnly: 1». , Dowiuissiollllr üe» Dreeüller ckonrnal»; «denä»».: N. 4>o> U», 4'. Ii.i.o»«; 8«o>dllrx-^It«ll»! Nn»L«er«ii< L Vulll.».«; L«rUa: 14>iui-lx»'i>t:b« ttucb- hwockl., liür» llürei,', »ur««u; Vrvwea: ». 8cui.vrr>!j Nr«»I«u: l.uvie 8kLxoL»<; krall^kert ». U.: 3L«io>iitS!c>>« ttuebk.; Kbla: ^voi.1» tt-n»«, k«rie: v. I.uv»r»rLi.s (28, rno 6e bo«, eolitll»); kr»x: I«. Luul-ic«'» Ituckti.; VI«»: Ovmptoir 6. ü. tViener ^«-ttuoj-, Ltekituepl. 867. Herausgeber: Nöllixl. Lrpeäitioll <i«s I2re,äo«r 3ollrll»I», vreiäell, LI»rl»o»tr»i>,« 14«. 7. Nichtamtlicher Theit. Uebersicht. Telrgrspbischr Nachricht«« LagrAA-schichte. DrrSdrn: Publicatiomn des neue- , strn Gesetzblattes. — Wien: Mahnung wegen der Berichte vom Kriegsschauplätze. Anleihrproject. Cir- culardepesche bezüglich des deutsch-dänischen Streite-. — Triest: Französisches Kriegsschiff. — Krakau: Verhaftungen. Meuchelmord. — Berlin: Der Kö- »ig und da- Staatsministeriu«. Die Blokadr. Ver« lustr bei Düppel. — Witkowo: Verhaftungen.—A ugS- burg: Dankschreiben der Königin Marie. —Braun schwei g:Zurschlesw.-holstein.Angclegenheit.—Frank furt: BundeSlagssitzg. —Luxemburg: Ministerkrisis. Paris: Admiral Penaud 's. Bon der Flotte. Amen dements zum Budget. Urtheil im Proceß Armand. — Turin: Mazzini. Prinz Humbert. Die Reise Garibaldi'-. — Nom: Der Papst. — Kope-n Ha gen: Adresse nach Italien. Bon der Armee. — Stockholm: Der König erwartet. Straßenunruhen. Rüstungen. — Christiania: Bom Storthing. — Et. Petersburg: Der finnländische Landtag ver längert. Truppeneoncentralion in Finnland. — Warschau: Die Rationalregierung festgenommen. — Konstantinopel: Neuer Finanzministrrs—'Buka rest: Kammerverhandlungen. — New-Bork: Bom Kriegsschauplätze. — Buenos-Ayres: Neueste Nach richten. Schleswig-Holstein. (Die Confrrrnzsrage. Gemein schaftliche Vrrpstegungsbchörde. Entlassung dänischer Beamten. Bom Kiiegsschauplatzc.) Telegraphische Mchrichten. Stuttgart, Dirnttag, 2V. März. Der König hat während der Dauer seiner Krankbett die der Krone zust»henben Befugnisse dem Ministerrathe in ausgedehnterer Weise übertragen und verfügt, daß der Kronprinz den Vorsitz tn demselben führe uud die Unterschrift gebe. Hamburg, Dienttag, LS. März. Die „Hamb. Nachr." theileu nach brr „Eckrrnförder Zig." mit, daß eia Erlaß drt GeneratfeldmarschaVS Wran- ael dir Amtmänner der jütläudischrn Distrikte von Achen, Beile, Skuußerdorg und Aarhuu«, sowie -te Bürgermeister der tu dtrseu Aewtrrn del'geuru Städte adgrsrtzt hat uud zwar wegru Weigerung Gravenstein, Montag, 28. März, Morgen» 8 Uhr 30 Minuten. Die Vorposten de» feind lichen linken Klügrl» find heute Morgen in die Schanzen zurückgeworfeu worbe». Die Vorposten der Brigade Rauen auf 4 bi» 500 Schritt an die Schanzen vorgegangrn uud ringegraben. Da» Ge fecht war kurz aber heftig. Starke» Kartätschen- und (Srauatenfeuer au» der verschanzten Stellung d,» FriubrS. Circa 20 Verwundete, darunter die Leutnant» v. Eckardstein uud v. Ja»mund vom Leibregimeut. 30 Gefangene gemacht. Gravensteiu, Montag, 28 März, Abend». Al» die Vorposten der Brigade Raven mit Ein- araben beinahe fertig waren, entspann sich noch ein schwankender Kamps mit Grschützlruer der Scharr zru uud der Panzrrfregatte „Rolf Krake". C» kam zum Hanvgemenge mit Bayonrt und Kolben. Resultat: Brigade Raven warf den ausgefallenen Feind zurück und behauptete die Morgens einge nommene Vorposteastrllung. „Rolf Krake" wurde durch 4 Lollkugela vertrieben; Osterdüppel brannte. 53 Gefangene. Preußeuvrrlust: Leibi egiment 14 Lobte, 53 Lerwundltc; 18. Regiment Verluste uu- rrmittelt; 35. Regiment iu Reserve, keine« Verlust. Bukarest, Sonntag, 27. März. Zwei mit Waffen uud Munition für die Lonaufürstealhümer beladene Schiffe sind in der Sulinamundung von einem türkischen KriegSdampfer ang.halten und Feuilleton. K. Hoftheater. Montag den 28. März wurde zum ersten Male „Niklas der Holzschnitzer", Schauspiel tn fünf Acten von Alexander Schnrtger, gegeben. Der Verfasser hat offenbar dazu beitragen wollen, da- deutsche bürgerliche Drama, welches seine Aufgaben im Leben der Gegenwart sucht, aus der Trivialität seines Inhalts und seiner Behandlung künstlerisch zu erheben. Ein Bestreben so ehrenwerth und zeitgemäß, daß es nur mit voller Anerkennung ausgenommen werden kann. Aber der höhere Standpunkt des Autors bedingt auch den Standpunkt des Unheils. Unzweifelhaft ist ein wahrer sittlicher Gehalt seines Schauspiel- und der reine Sinn, dir edle Richtung und die Gcjühlswärme der Ausfüh rung, womit jener Gehalt herausgestellt wurde. Zugleich aber leidet die Dichtung an jenen dramatischen Fehlern, welche rin volles künstlerisches Gelingen verneinen und die, beiläufig bemerkt, H. Hettner in seiner Schrift über das modern« Drama nut außerordentlicher Klarheit und ent schiedener Begründung entwickelt. Der Verfasser verfiel denselben noch weniger durch seine Gestaltung, al- durch die Bedingungen und Eigenschaften deS Stoffe-, über deren dramatische Eonsequenzen er sich bei der Wahl einiger Täuschung hingegebrn haben mag. Die Criminal- geschichte, mehr oder minder in ein Süjet verflochten, kann nimmer «ine gute Grundlage de- bürgerlichen Drama- bilden. Der Held de- Stücke-, NiklaS der Holzschnitzer, steht wegen eine- Verbrechen» gegea die Gesellschaft, al» Brand stifter, unter dem Spruche und der bedrohrnden Gewalt del Gesetze-, ist zudem den Schlingen der Schurkerei und Jntriguen eine» Bösewicht» verfallen: trotz seiner inner« sittlichen Kraft und ihre» Siege« fehlt ihm daher allzu aufgefordert worden, ihre Ladung auszuliefern. Da» eine der Schiffe, dem österreichischen Lloyd gehörend, kam dieser Aufforderung nach, währead da» andere« eiu französische» Schiff, den Gehorsam vei weigerte. Der türkische ScyiffScommandant drohte, da» Schiff in den Grund bohren zu wollen, bewilligte indeß eine Bedenkzeit von 24 Stunden. Diese benutzte der Capitän deS französischen Schif fe», um au» Galacz Hilfe zu rrquirireu. E» er schienen infolge dieser Requisition zwei Kanonen boote, die da» bedrohte Schiff in ihre Mitte nah men. Der Comwaudant de» türkischen Schiffe» hat bisher jede» weitere feindliche Vorgehen unter lassen. Tngesgeschichtt. Dresden, 29. März. Vom Gesetz- und Verord nungsblatt für da- Königreich Sachsen sind das 3. und 4. Stück vom Jahre 1864 ausgegeben worden. Das 3. Stück enthält Nr. 16) eine königliche Verordnung, die Publikation des von der deutschen Bundesversamm lung wegen Einführung eines provisorischen BundeS- verpslegreglements am 31. Decemder 1863 gefaß ten Beschlusses betreffend, vom 27. Februar 1864. DaS 4. Glück enthält: Nr. 17) Bekanntmachung des Mi nisteriums des Innern, den Schillerverein zu Leipzig betreffend, vom 1. Februar d. I. (wonach demselben die Rechte einer moralischen Person verliehen werten); Nr. 18) Decret des Ministeriums des Innern wegen Be stätigung der Statuten der sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen bei Dresden vom 12. Februar d. I.; Nr. 19) Gesetz, einige Abänderungen des Gesetzes über Er ¬ füllung der Militärpflicht vom 1. September 1858 betreffend, vom 23. Februar d. I.; Nr. 20) Verord nung des Kriegsministenums zu Ausführung des Ge setzes, einige Abänderungen des Gesetzes über Erfül lung der Militärpflicht vom 1. September 1858 betreffend, vom 23. Februar 1864; Nr. 21) Königliches Dekret wegen Bestätigung eines Nachtrags zu den Sta tuten der landständischen Bank des königlich säch sischen Markgraflhums Oberlausitz, vom 8. Februar d. I.; Nr. 22) Dekret des Ministeriums des Innern wegen Bestätigung-der Statuten für die Braugenos- senschast zu Großenhain, vom 9 Februar 1864; Nr. 23) Bekanntmachung deS Ministerium- de-In nern, eine Anleihe der Stadt Ann »berg betreffend, vom 1. März d. I. (abgedruckt in Nr. 55 deS „Drrsd- ne» Nr. zur Erläuterung bec Bestimmung in tz 69, 3 de» MilitärstrafgesetzbuchS vom 11. August 1855, vom 1. März 1864; Nr. 25) Gesetz, einige Erläuterungen der allgemeinen deutschen Wechselordnung betreffend, vom 10. März 1864. Wie«, 26- März. Die „Gen.-Corr." schreibt: „Hiesige Blätter bringen in neuester Zeit wiederholt mehr oder minder bestimmt lautende Mittheilungen über angeblich bevorstehende militärische Operationen der verbündeten Heere auf dem Kriegsschauplätze in Schleswig und Jütland. Wir glauben im allgemeinen Interesse der Tagespresse zu handeln, wenn wir darauf aufmerksam machen, daß solche Mittheilungen in einzelnen Fällen leicht für die Operationen der verbündeten Armeen vonNachthcil sein und hiedurch die Interessen des Staates gefährden könnten; daß demnach Redaktionen sich durch derlei Mittheilungen der Gefahr aussetzen, auf Grund des § 9 der Zusätze zum Strafgesetze zur Verantwortung gezogen zu werden." — (Pr.) Insoweit sich überhaupt einseitig ein Plan fcststcllen läßt, ist das vom Finanzministerium erdachte Anleihrproject dahin fcstgestcllt, daß eine Anleihe von 70 Millionen Gulden in Silber ausgenommen werde, mit 6 Procent verzinslich, in 15 Jahren durch Ankauf an der Börse zu amortisiren. Vorverhandlungen, die über die Anleihe schweben, haben englische und franzö sische Bankiers als Uebernchmcr im Auge. Ein Abschluß, selbst wenn derselbe sogleich möglich wäre, soll, wie man versichert, vom Fnranzminister selbst bis dahin nicht ge wünscht werden, wo wenigstens der Zusammentritt der sehr daS sittliche Recht und die äußere Freiheit im Kampf« mit den Verhältnissen, er ist ein Mann des unselbstständigen Märtyrerlhums. Und nicht die innere Nothwcndigkcit, sondern der Zufall herrscht im Stücke, bringt die Hauptpersonen zusammen, bethätigt sich bei der Motivirung, führt zur glücklichen Lösung, — denn diese wär« unmöglich, wenn Stephan-Lesina todt- geschossen statt nur tödtlich verwundet würde. Diese Lösung aber offenbart schließlich, daß das ganze Schau spiel mit seinen mehr peinigenden und quälenden, als tragischen Confiicten, worin r» sich um brechende Herzen, gänzlichen Verlust der bürgerlichen Ehre und allcS irdischen Gute- handelt, nur auf einem Jrrthume be ruht: NiklaS ist kein Brandstifter, hatte gar kein Ver brechen begangen, er war nur in dem Wahne, in der Trunkenheit gethan zu haben, was er eben wegen dieser Trunkenheit glücklicherweise nicht thun konnte. Sein ganze- Leben also, all' sein Leid, seine stete, verzweif lungsvolle Scelenmarter, seine Handlungsweise bi» zum letzten Au-gange sind nur beklagenswerthe Folgen eines unglückseligen JrrthumS, der ihm von einem Schurken mit Hilfe eine- unzurechnungsfähigen Zustandes einge- rrdet und von diesem auSgrbeutet wurde. Der Zuschauer, der ein Recht hat, die Personen und Verhältnisse klar zu überschauen, sieht sich nach dem Aufwande von so viel Gemüth-bewegung und Empfindsamkeit getäuscht. Zunächst spricht au» dem Schauspiele dir Mahnung: hüte dich vor schlechter Gesellschaft und vor dem Trunk. Außerdem allerdings wird rin gute- Beispiel ausgestellt durch eine für wahrhafte innere Sühne, für Recht und sittlich« Pflicht leidend« und sich opfernde Natur und durch brave Menschen, die im gleichen Sinne handeln; unser Mitgrsühl wird heftig erregt, unsre Freud« endlich durch de« Sieg de» Guten, die Straft de« Bösen. DaS giebt dem dramatischen GemLld« für dft Unterhaltung Eonferrnz eine günstigere Stimmung auf dem Geldmarkt «zeugt. — Die Frankfurter „Europe" brachte schon vor länger als einer Woche einen Auszug aus einer Cir culardepesche des Grafen Rechberg an die Ver treter der österreichischen Regierung bei den nicht in den deutsch dänischen Streit verwickelten Regierungen. Die selbe hat viel Aussehen in der deutschen Presse erregt. Wir glaubten, die Angaben der „Europe" nicht eher be rücksichtigen zu dürfen, bi» den Wiener Blättern Gele genheit gegeben wäre, sich über diese Veröffentlichung zu erklären. Bis jetzt ist nun kein Dementi von dort her erfolgt, und so geben wir denn nachstehend die Analyse der Depesche, wie sie die „Europe" bringt: .Wenn Dänemark billige Eoncesfionen hätte machen wollen, so würde der Krieg nicht au-gebrochen sein, und noch jetzt könnte der Friede wiederhergestettt werden, sobald nur Dänemark in jene doucessionen einwilliaen wollte. Aber es hält an der Bildung eines RerchSrathS aus Grundlage der Versassung vom 18. No vember fest, und will diese Versassung, gegen welche Deutschland protestirl und die im Widerspruch mit den von Dänemark über nommenen Beipflichtungen strht, in Schleswig eingesührl wissen. Um der Fortdauer eines solchen irregulären Zustandes der Dinge Widerstand entgegenjustellen, war der Bund ,m Begriff, Schles wig mit Truppen zu üboziehen, wenn Preußen und Österreich sich nicht beeilt hätten, dem Bunde in ihrer digenschast als curo- ptllche Mächte, welche von Dänemark die Erfüllung gewisser, von der Successsou in den Herzoglhümern unabhängiger Verpflichtungen zu fordern hatten, zuvorzukommen. Wenn Oesterreich und Preußen nicht rasch ihre Action an Stelle derjenigen der deutschen Mittel städten gesetzt hätten, wenn die Leitung der Angelegenheiten in di« Hände der Partei übergegangen wäre, welche die dänische Msnarchie zerstückeln will, so würden die Feindseligkeiten um nichts weniger in Schleswig auSgcbrochen sein; die Tragweite de« Kriege- würde außerdem größer gewesen sein und die Mächte, welche sich sür die Erhaltung der dänischen Monarchie interes- siren, hätten sich Verwickelungen gegenüber gesehen, die sür daS Gleichgewicht im Norden Europa- viel drohender gewesen sein würd. n. Dee militärische Intervention Oesterreichs und Preußen hat diese Gefahr vorläufig in den Hintergrund gedrängt; sie würde dieselbe ganz beseitigt haben, wenn die Mächte den letzten Eröffnungen der beiden deutschen Großmächte Rechnung getragen und Dänemark nicht in seinem Widerstande ermulhigt hätten. ES hängt somit von den nichtdeulschen Machten ad, zur Be ruhigung der erhitzten Leidenschaften m Deutschland deizutragen und den Eonflicl mit Dänemark aus dem Bode» zu erhalten, wo er sich gegenwärtig befindet. Oesterreich und Preußen werde« dann ihrerseits desto leichter dahin gelangen, sich nicht von der in Deutschland hcitschenken Bewegung überfluthen zu lassen — eine Ausgabe, die immer schwieriger wird, je länger der Streit sich hi>>auez>tht. Die Beratdungen des Bundestage- zeigen anßer- dem zur Genüge, welche Anstrengungen die Höfe von Wien und Berlin machen müssen, um ihre Bundesgenossen zu verhindern, dem Streite ernstere Dimensionen zu geben." Triest, 26. März. (W. Bl.) Die französische Fregatte „Themis", Cap. MorieS, ist von Toulon h»ut« chter an-e-ommen. — - Krakau, 24. März. (O. P.) Bei der gestern ver hafteten Gräfin Ostrowska sind Papiere von der größten Wichtigkeit, eine unbedeutende Anzahl von Waffen aller Art und eine Summe von 200,000 Fl. ö. W. aufge sunden und mit Beschlag belegt worden. Die Gräfin wollte eben ihre Reise nach Paris anlreten, als sie, wie man sagt, über Denunciation ihres Kammerdieners, ver haftet wurde. Der Landescommandirende Baron Lam- berg erlaubte den noch sehr jungen vier Kindern der Gräfin, bei derselben im Gefängnisse zu wohnen. — Von gestern bis heute wurden bereits sechs Revisionen vor genommen, darunter eine in der Wohnung des Druckerei besitzers, Herrn Wywialkowski; derselbe wurde sammt dem Druckereipersonale verhaftet und dessen Wohnung und die Pressen gerichtlich versiegelt. — Nach der „Gen.-Corresp." soll durch die bei der Gräfin Ostrowska Vorgefundenen Papiere vorzugsweise auch die Gräfin Sophie Wodzizka schwer compromit- tirt und infolge dessen auch verhaftet worden sein. Es soll Letztere insbesonders an der Spitze des von der Na- tionalrcgierung eingesetzten revolutionären Fraucnvcrcins in Krakau gestanden haben. Der Eindruck, den die Ver haftung der beiden Gräfinnen in der Stadt hervorge rufen hat, ist ein außerordentlicher und kennzeichnet sich am besten durch den in zahlreichen Krei;en der Stadt coursirenden Ausspruch: durch diese Verhaftungen sei der Nationalregierung der Kopf abgeschlagen worben. — In Bcrusowa im Bezirke Zabno ist der dortige Gestripp aufseher Gula in der Nacht vom 16. auf den 17. ein und Thcilnahmc einen edlen Lern und rührende Wirkung, aber es giebt dem Drama als solchem keinen höhern Kunstgchalt, keinen Gewinn an Wahrheit und Poesie. Das auf einem so cigcnthümlichcn Jrrthume basirte Stück mit seinen daher nur scheinbaren Gegensätzen und mit seinen Zufälligkeiten schildert nur einen ganz speciellen Ausnahmesall, der mit Unrecht der novellisti schen Einkleidung entzogen wurde, eine rein persönliche Leidensgeschichte, die nicht im Mindesten zugleich ein Spiegelbild allgemeiner menschlicher Zustände und Con- flicte abgeben kann. In der Conccption und Gestaltung einzelner drama tisch gesteigerter und wirkungsvoller Situationen zeigt sich außer dem Talente d-S Verfassers, das sich schon in einem srühern Drama auf unsrer Bühne bekannt machte, auch seine Bühnentechnik in bedeutendem Fortschritte- Auch die Sprache ist dramatisch conciser, pointirtrr, lebensvoller, aber nicht durchaus. In manchen, nament lich ruhiger gehaltenen Scenen braucht der Dialog zu viel Zeit, um das Wesentliche zu sagen, und bedürfte bedeutender Zusammenziehungen. Obwohl daS Stück in einem süddeutschen Gedirgsdorft spielt und der größere Theil der Personen Dorfbewohner sind, so hat der Ver fasser doch taktvoll vermieden, sie als solche in der Sprache mit realistischer Wahrheit zu zeichnen. Aber er ist in Wahl und Erhebung de» Ausdrucks, im Gebrauche von Bildern und Begriffen dabei so weit über die Aeußer- ungS- und Anschauungsweise der guten Dörfler hinauS- gegangen, daß dieselben zu sehr ihren charakteristischen TypuS, ihre natürliche und einfache AuSdrucksweisr ver loren haben, was auch bei der WirthStochter, obwohl sie einigen städtischen Unterricht genossen hat, auffällig wird. Dies thut der Wahrheit der Charakteristik, die schon durch da» Süjet selbst erschwert wird, «utschiedenen Abbruch und treibt auch die Darstellenden zu einer Auf- Opfer deS Meuchelmordes geworden. Die Motive der Thal und die THLter selbst konnten bisher nicht eruirt werden. Berlin, 26. März. Se. Majestät der König hat, wie die „N. Pr. Z." hört, an Allerhöchstseinem Geburts tage die Gelegenheit genommen, dem Staats Mini sterium in den herzlichsten Worten seine volle Anerken nung in Bezug auf die Führung der innern und äußern Politik auSzusprechcn. — Sr. königliche Hoheit der Prinz Adalbert ist nach Swinemünde abgereist. — lieber die Blokade der pommerschen Häfen ent hält die Hamburger „B.-H." ein wahrscheinlich von preußischer Seite ihr zugrgangencs Communiqus, welches in Betreff der von Dänemark zum 15. d. M. angckün- digten Blokade sagt: „Die angekündigte Maßregel ist bisher nicht in Ausführung gebracht worden, indem nach den vorliegenden amtlichen Nachrichten die gedachten Hä fen, insbesondere Swinemünde, zur Zeit noch nicht blo- kirt sind". Von der im „St.-A." veröffentlichten Be kanntmachung unterscheidet sich diese Miltheilung dadurch, daß auch in Betreff der übrigen Häsen, außer Swine- wünde, die Blokade geläugnet wird. Die Lootsen von Helsingör verbreiten die Angabe, daß vom 1. April ab auch die Häfen Danzig, Memel und Pillau blokirt wer den sollen. Es sollte den Dänen schwer werden, die ganze Küste zu blokirrn, nachdem sie die kurze Strecke noch nicht einmal blokiren können. Aber sie denken, durch Blokadegerüchte zu. schaden, wenn sie eS zu einer wirklichen Blokade nicht zu bringen vermögen. Wäh rend die Engländer den Glauben an die Blokade eifrig fördern, sind die Holländer bemüht, das aus diesem Glauben hervorgehende Monopol sür die Fahrt nach der Ostsee nach Kräften auszubeuten. — Die amtlichen Blätter bringen das Verzeichniß unsrer V e r l u st e in den Gefechten bei Düppel und Hickebüll am 17. d. M.: Todt 33, schwer verwundet 45; leicht 59. Witkowo bei Gnesen, 24 März. (N. Pr. Z.) Seit den letzten acht Tagen hat die Bewegung im Groß- herzogthum und besonders im Kreise Gnesen ausfallend zugenommen. Es gewann den Anschein, als ob die Agi- talionspartei in kurzer Zeit einen Coup auSführen wollte. Zahlreiche Verhaftungen von verdächtigen Individuen, die in Hausen von 5 bis 10 Mann an verschiedenen Orten, aufgesonden wurden, bestätigten diese Vermuthung. Am 21. d. M. erhielt das Militär vertrauliche Mitthei lungen über Zusammcnzug von Jnsurgentenhaufen. ES wurden sofort des Abends entsprechende Maßnahmen ge troffen »nd Detachement» gegen Pormtz entsandt. In der That wurden größere Haufen von Insurgenten be troffen, 80 Mann verhaftet in Witkowo eingebracht, von denen drei verwundet. Gleichzeitig wurden sechs Wagen mit Gewehren, Waffen aller Art, Munition, Bekleidungs gegenständen und einer Menge Brod und Lebensmitteln auf gefunden. In der Nacht vom 23. zum 24. wurden fer ner etwa 30 Mann von einem polnischen Nationalcava- leriercgiment Versprengter mit Pferd und Waffen von den Militärpatrouillen hier eingebracht und von hier aus heute nach Posen escortirt. — Eine junge Schuhma chersfrau, welche im Verdachte steht, aus Rache wegen einer verweigerten Unterstützung dieses Unternehmen, bei dem auch ihr Mann betheiligt war, den Behörden an gezeigt zu haben, wurde vom polnischen Pvbel arg ge- mißhandelt und mußte durch die Polizei geschützt werden. AugSburg, 24. März. Die hiesigen Localblätter ver öffentlichen Folgendes: ,Hr. Bürgermeister v. Forndran! Nächst dem Vertrauen aus Gott gereicht Mir die allgemeine Theilnahme zum Trost, welche sich an dem so unerwarteten und viel zu ttühcn Verlust Meine geliebten Gemahl-, des König- Maximilian, Majestät, zu erken nen giebt. Auch die treue Stadt Aug-burg hat Mir die theil- nehmenden G-sinnunzen ihrer Bewohner durch den Magistrat und die Gemeindebeoollmächliaten unterm 17. d. darlegen lassen. Hierfür Meinen aufrichtigen Dank au-sprechend, ersuche ich Sie, Hr. Bürgermeister, dieser den genannten städtischen Behörden, sowie den Bewohnenr Aug-burg- mitzutheilen, und bin mtt wohl wollenden Gesinnungen Ihre wohlgewogene Königin Marie." München, 22. März 1864. Braunschweig. 24. März. (N.-Z.) In der gestrigen Sitzung der Landesversammlung wurde ein, eine fassung, die sich in richtiger Folge noch weiter von der Wirklichkeit des Lebens abwendet. Dies stellte sich auch in der guten, mit Fleiß ge gebenen und sehr beifällig aufgenommcnen Ausführung des Schauspiels heraus. Fräulein Ulrich (Gertrud) eignet sich schon ihrem ganzen künstlerischen Wesen nach nicht zum Dorfkinde, und vervollständigte daS Bild be sungen Mädchens in trefflichster Weise nach einer ganz andenn Seite hin. Herr Deitmer spielte den Holz schnitzer NiklaS, der kaum je ander- als im erregtesten Affect weinerlich klagender oder verzweiflungsvoll auf stürmender Gemüthsstimmung zu sprechen hat, sehr lobenswerth und widmete der gelingenden Gestaltung der anstrengenden Aufgabe großen Gefühls- und Kraft aufwand. Am lebenswahrsten gab Herr Winger den Martin, Gastwirth des Dorfe-, eine auch vom Verfasser sehr gut gezeichnete Figur. Herr Kober stein gab sich sehr anerkennenswerthe Mühe, den Grafen von Lesina wirksam zu gestalten, aber dieser neapolitanische Brigan ten- und Piratencapitän unter loyaler Maske ist zu un klar in seinen Lebensbeziehungen und in seinem Cha rakter hingestellt und bietet keine dankbare Aufgabe für den Schauspieler. Sehr hübsch spielte Frl. Guinand den Knaben Toni, der sich vom zweiten Acte an so nöthig für die Entwickelung der Handlung erweist, aber auch in einem zu gebildeten Tone spricht. Möglichst BesteS leisteten Herr Kramer als Dieser Franz, Fräulein Berg und Fräulein Löhn al- Rälhin Landeck und junge Witwe Veronika, obwohl die letztere, ein schwache-, unselbstständige» Wesen, der Persönlichkeit der Darstel lerin nicht völlig zusagt. Um die wohlverdiente gute Aufnahme de» Stücke nachhaltiger zu unterstützen, möge der Verfasser nicht säumen, so bedeutende Kürzungen — viel weniger im Einzelnau-druck«, al» überhaupt in der Führung de»
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