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Sächsische Staatszeitung : 29.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191605292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160529
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-05
- Tag1916-05-29
- Monat1916-05
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 29.05.1916
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters- und Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes»Brandversicherungsanstalt, Verlaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 123. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat DoengeS in Dresden. Montag, 29. Mai abends flA«. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 1«, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. L t SSS, Schriftleitung Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnlündigungSteile 30 Pf. di« 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter Eingesandt 150 Pf' Preisermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Wir veröffentlichen heute die Verlustliste Nr. 287 der Sächsischen Armee. Tie kurz vor Beginn des Druckes eingehenden Meldungen befinden sich ans Seite 8 dieser Ausgabe. Im Hauptausschusfe des Reichstages teilte Nuter- staatssekretär Frhr. v. Stein mit, daß ein neues Ver fahre» zur Trocknung der Milch erfunden worden ist, durch das die Milchversorgnug erleichtert wird. Der Reichskanzler hatte am Sonnabend abend die Staatsministcr und Staatssekretäre zu einer Abschiedsfeier fiir den scheidende» Staatssekretär vr. Delbriirl z» sich ei»gcladen. * ^rc österreichisch-ungarischen Truppen haben die italienischen Panzcrwerke Cornolo und Casa Ratti cr- obert. * Tie Zeichnungen ans die vierte österreichische Kriegs anleihe haben ohne die Zeichnungen der Armee im Felde 4442 Millionen Kronen ergeben. Tic bulgarischen Abgeordneten sind am Freitag von ihrem Besuche in Tentschland und Österreich-Ungarn nach Sofia zuri'ügckehrt. * Tie amerikanische Note gegen, die englischen Post- räubereien ist nach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung" in einem sehr entschlossenen Tone gehalten. — - . Amtlicher Teil. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu gc- nehmigen geruht, daß Frau v. Stieglitz, Gemahlin des Königlichen Gesandten in München, das ihr von Sr. Majestät dem König Ludwig von Bayern verliehene Lndwigskrenz annehme und trage. (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der 1. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. DreSVen, 29. Mai. Se. Majestät der König wohnte gestern früh dem Gottesdienste in der Kapelle der Villa zu Wachwitz und um 11 Uhr dem Tedeum in der Hof kirche bei. Um ZH2 Uhr fand bei Allerhöchstdemselben Familientafel statt. Heute vormittag kam Se. Majestät zur Erledigung von Regierungsgeschäften in das Schloß. Zur König lichen Mittagstafel war Einladung an Ihre Durch laucht die Prinzessin Elisabeth Neuß j. L. ergangen. DreSVen, 29. Mai. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg wohnten am Sonnabend abends 8 Uhr im Gewerbehause deni Bortrage von Ludwig Ganghofer „Bon der Front in Ost und West" bei. Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg nahm heute nachmittag 5 Uhr an einer Sitzung d:S Ausschusses für Volksküchen im Neuen Rathause teil. Hosterwitz, 29. Mai. Ihre König!. Hoheiten die Prinzessin Mathilde und der Prinz Max wohnten am Sonnabend abend 8 Uhr dein Vortrage des Schrift stellers Ludwig Ganghofer über: „Von der Front in Ost und West" im Gewerbehause bei. Einige Richtlinien des Kriegserniihruugs- nmtes. Im Ausschuß des Reichstags und bei einer Presse besprechung entwickelte der Präsident des Kriegsernährungs amtes, OberprLsident v. Batocki, allgemeine Gesichtspunkte für die Arbeit des neuen Amtes. Gerade in den kritischsten Versorgungsmonaten, den letzten 10 Wochen vor der neuen Ernte, sei das Amt geschaffen worden; schwere Aufgaben seien ihm damit gleich von vornherein mit auf den Weg gegetzen. Die Öffentlichkeit dürfe nicht erwarten, daß nun alle ihre Wünsche erfüllt und alle Beschwernisse abgestellt würden; dazu langten vielleicht formell die rechtlichen Be fugnisse des Amtes anscheinend aus, soweit reiche aber bei den verwickelten volkswirtschaftlichen Verhältnissen praktisch die Macht keiner Behörde. Man könne niemand zwingen, mit Umsicht und Sorgsamkeit zu produzieren. Tie Inter essen der Allgemeinheit könne der einzelne nicht übersehen und könne sie deshalb, selbst wenn er cs wolle, in Erzeugung und Handel nicht den eigenen sachgemäß voranstellen; man könne auch die Städte nicht mit Zwang dahin bringen, bestimmte Bersorgungsmaßregelungeu und sozial erwünschte Maßnahmen zu treffen. Ten Optimismus übergroßer Er wartungen müsse man also auf die begrenzten Möglichkeiten der neuen Stelle verweisen, damit nicht enttäuschte Erwar tungen spater zum Pessimismus führten. Sehr wertvoll werde sich das Zusammenarbeiten der militärischen Stellen mit dem Amt erweisen, mancherlei Mißstände, die bisher zum Schaden der Allgemeinheit bestanden, ließen sich da durch beheben. Größere Einheitlichkeit der ganzen Be- schaffungs- und Versorgunaspolitik könne weitgehende Bor teile bringen. Tie allmähliche mehr oder minder enge Zu sammenfassung der jetzt, jede für sich, in Volksernährungs fragen mittelbar oder unmittelbar beschäftigten Stellen werde mehr Einheitlichkeit in der Leitung und in der Leistung ermöglichen. Im übrigen gelte der Grundsatz: „Nicht alles Umstürzen und neu anfangen wollen!" Tas Wirtschafts leben sei zu feinfühlig, als daß es mit Gewallmaßnahmen gemeistert werden könne. Die bisher getroffenen Bestim mungen, auch wo sie an sich gut seien, werden in ihrer Wirkung oft genug dadurch behindert und ins Gegenteil verkehrt, daß die unteren Verwaltungsorgane, und noch mehr die Erzeuger, Händler und Hausfrauen in der Fülle der Bestimmungen die Übersicht verlieren, nervös und mut los werden. Es empfehle sich also, mit dem Neucrlaß von Bestimmungen sparsam zu sein, und das, was geltende Be stimmung sei, möglichst klar und verständlich zusammeuzu- fassen. Ein voll ausgearbeitetes, ins einzelne gehendes Programm könne naturgemäß bei der kurzen Frist, in der sich die Einrichtung des Amtes und die Berufung der darin Arbeitenden abgespielt habe, nicht vorgelegt werden. Als schleuniges Hilfsmittel sei u. a. in Aussicht genommen die Schaffung von Reserven, um bei besonderen örtlichen Notlagen schnell helfen zu können, Maßnahmen zur besseren Bekämpfung von Kettenhandel und Wucher, Verbesserung der Bestandaufnahmen der Ernte und der sonstigen Vorrats- aufnahmen. Aber in allen diesen Richtungen seien über spannte Wünsche und Erwartungen nicht am Platze, weil es sich um die nächsten Wochen handle. Wenn man dagegen berücksichtigt, daß ein großer Teil unserer Schwierigkeiten durch den sehr ungünstigen Aus fall der letzten Ernte verschuldet sei, dann könne man auch ohne ungerechtfertigten Optimismus dem neuer» Erutejahr zuversichtlich entgegensehen. Fleisch und Fette würden noch eine Zeitlang knapp bleiben, im übrigen werde von August ab unsere Versorgung sicherlich wesentlich glatter und reich licher verlaufen. Es handle sich darum, die nächsten 10 Wochen durchzuhalten; und dieses Durchhalten werde wesentlich erleichtert, wenn alle Kreise im Volke mit vollen: Vertrauen und in zuversichtlicher Stimmung ihre Pflicht erfüllten. Der Krieg. Zur Lage. Vermißtennachforfchnnq. (X. LI.) Nach einer Zeitungsnotiz soll eine Familie E. in H . . . vor kurzen: durch einen in Korsika internierten Gefangenen, namens Schmidt, die Mitteilung erhalten haben, daß ihr seit September 1914 vermißter Sohn noch an: Leben sei, aber nicht schreiben dürfe. Die Nachricht sei durch die Worte „E. aus H. darf nicht schreiben" über mittelt worden, die auf der Innenseite eines auf den Brief geklebten Zettels standen. Uber dieses erste Lebenszeichen des totgeglaubtcn Sohnes zunächst in große Freude ver setzt, mußte der Vater bald die betrübende Erfahrung machen, daß noch andere Familien ähnliche Mitteilungen er halten hatten. Die amtlichen Nachforschungen haben nun mehr einwandfrei ergeben» daß es sich um irgendeine bös willige Absicht eines niederträchtig gemeinen Schwindlers handelt, nach dem zurzeit gefahndet wird. Nicht oft genug kann wiederholt werden, daß es angebracht ist, die für Ver mißtennachforschung zuständigen Stellen in jedem Falle von den: angeblichen plötzlichen Auffinden eines seit langer Zeit Vermißten umgehend zu benachrichtigen, damit die Spur in einwandfreier Weise verfolgt werden kann. Außer dem Zentralnachweisebureau des Preußischen Kriegs- ministeriums, Berlin XW. 7, Dorotheenstraße 48, kommen hierfür in Frage das Zentralkomitee vom Roten Kreuz, Berlin, Abgeordnetenhaus, für Angehörige der sächsischen Armee nur das Nachweisebureau des sächsischen Kriegs ministeriums — Vermißtennachweis — und die Auskunsts- stcllen des Roten Kreuzes in Dresden und Leipzig, ferner für das nördliche Deutschland der Hamburgische Landes- Verein vom Roten Kreuz, Ausschuß für deutsche Kriegs gefangene, Hamburg, Ferdinandstraße 75, für das südliche Deutschland der Verein von: Roten Kreuz, Ausschuß für deutsche Kriegsgefangene, Frankfurt a. M., Zeil 114, und die zuständigen Provinzial- und Landesvereine. Stadtverwaltungen und Rcichsbuchwoche. Um sich die weitgehende Unterstützung der Stadtver waltungen und Landgemeinden zur Durchführung der Reichsbuchwvche zu sicher::, hat der Vorstand des Börseu- vereins der Deutschen Buchhändler sich mit Eingaben an diese Stellen gewandt, in denen auf die Bedeutung dieser Veranstaltung Hingeiviesen und um tatkräftige Unterstützung ersucht wird. Wie auf der jüngst in Leipzig im Buchhändler- Hause abgehalteuen Hauptversammlung dieser Körperschaft mitgeteilt wurde, ist diesen: Ersuchen in dankenswerter Weise Folge gegeben worden. Zahlreiche Stadtverwaltungen haben nicht nur bereitwillig ihre Unterstützung zugesagt, sondern auch dem Börsenverein zum Ankauf von Büchern namhafte Summen zur Verfügung gestellt. So hat in dankenswerter Weise der Rat der Stadt Leipzig außer Ge- Währung eines größeren Beitrags in einer besonderen Be kanntmachung an die Bürgerschaft die Bitte gerichtet, die Reichsbuchwoche tatkräftig zu unterstützen. Es heißt darin weiter: Wer mit Hilst, entspricht dringenden Wünschen unserer Truppen und kam: deren Tankes versichert sein. Tie dem Börsenverem zugegangenen Beiträge sind von diesem den ortsansässigen Buchhändlern der betreffenden Städte zugeführt worden, mit der Weisung, dafür geeig nete Literatur anzuschaffen und sie den zuständigen Sammel- stcllen aus Anlaß der Reichsbuchwoche zu übermitteln. Be kanntlich ist auch der Buchhandel durch den Krieg schwer ge troffen worden, so daß die wirtschaftliche Kraft dieses Ge schäftszweiges eine wesentliche Stärkung erfahren würde, wenn diesmal nicht, wie das bei der vorige:: Reichsbuchwoche der Fall war, alte Schmöker aus den Bücherbeständen her« ansgesncht, sondern neue Bücher angeschafft würden, über die jede Buchhandlung Verzeichnisse zur Verfügung stellt. Kleine Nachrichten. Berlin, 28. Mai. Zu einen: Besuch Ihrer Majestäten des Kaisers nnd der Kaiserin sowie der Herzogin von Braunschweig bei den Austauschgefangenen des oster» reichisch»ungarischen Heeres am gestrigen Nachmittag wird berichtet: Der Aufenthalt des Kaiserpaarrs in dem Lazarettzuge dauerte fast zwei Stunden. Das Kaiserpaar wurde empfangen von dem Fürst-Prior des Ordens der Malteser Graf Hardegg und dem Kommandanten des Lazarettzuges Graf Bordau. Der Kaiser unterhielt sich mit Einzelnen längere Zeit. Die Kaiserin überreichte jedem ein Bild des Kaisers mit dessen Unterschrift. Der Zug verließ abends 10 Uhr den Bahnhof. Der nächste längere Aufenthalt soll in Leitmeritz stattsindcn. Stockholm, 28. Mai. Das schwedische Rote Krenz verlieh die goldene Medaille folgenden Personen, welche die schwedischen Roten Kreuz-Delegierten bei dem Studium der frei willigen Krankenpflege in Deutschland unterstützt haben: Dem Bsrwaltungsrat Kühne, den Oberstabsärzten Friedhelm und Schmidt und Prof. Kimmel, sämtlich in Berlin. Die silberne Medaille erhielten Stabsarzt F. Maier-Karlsruhe und Eger sowie Eckleben in Berlin. Konstanz, 27. Mai. Heute nacht trafen hier mit einem Sonderzuge etwa 500 Engländer ein, die zur Erholung in die Schweiz gebracht werden sollen. Sie werden hier unter sucht und voraussichtlich zu Anfang der nächsten Woche weiter- befördert. Unter den Angekommenen befinden sich 30 Offiziere. New Nork, 26. Mai. (Reuter.) Die Rockefeller- Stiftung teilt mit, daß sie 1 Million Doll, zur Linderung derNot Polens, Serbiens, Montenegros nnd Albaniens bestimmt hat. Ter Krieg mit Frankreich nnd Belgien. Der gestrige Bericht unserer Obersten Heeresleitung vvn dem westlichen Kriegsschauplatz lautete: Deutsche Erkuudungsabteilllngen draugen nachts an mehreren Stellen der Front in die feindlichen Linien; in der Champagne brachten sie etwa 100 Franzosen als Gefangene ein. Westlich der Maas griff der Feind unsere Stellnngcn am Südwesthang des „Toten Mann" nnd am Horse CumimeS an; er wurde überall unter großen Berlnsten abgeschlagen. Östlich des Flusses herrschte heftiger Artilleriekampf. General Gallieni f. Wie wir am Sonnabend nnter den Drahtnachrichten bereits mitteilten, ist General Gallieni vorgestern früh gestorben. General Gallieni ist im Jahre 1849 in St. Böat iu Süd- frankreich geboren. Er besuchte die Jnfanterieschule von St. Cyr und machte den deutsch-französischen Krieg als Leutnant mit. Fm Jahre 1878 als Hauptmann nach Senegambien kommandiert, blieb er. von da an fast ununterbrochen in der kolonialen Lauf bahn, bereu Höhepunkt er im Jahre 1896 mit seiner Ernennung zum Gcncraläouverneur von Madagaskar erreichte. Von 1911 an gehörte er, im Range eines Division-general-, den, Obersten Kriegsrat an und war gleichzeitig Präsident des beratenden Komitees für die Kolonigwerteidigung. Erst der Weltkrieg machte ihn zu einem der volkstümlichsten französischen Generale. Er
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