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Dresdner Nachrichten : 25.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-25
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1871
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^lrschei»t Lllgtt» früh 7 ky, « DrrOdrs. yvserate »«rbrn «ngtnomme». bl» Abend« «. GonatagSr »«» Mittags 12 Ubr M<»rt«,ftraße1L; tn Neuftadn «« Abends 5 Uvr > u ch h r n ck e r r i O»» <1» b. Paßler, «r.Allostergasse». «ufl»-er ' Exemplare. Tageblatt str Uiüerhaltaug md GeslWtsöerkhr. Druck und Nqenthum der Herausgeber: Lltpsch 4: Reichardt m Dresden. Beantwort! Nedaeieur: IllÜU.i Nkiktzardt. WWSrtige Äimöncen-Aüfträge ^on^.r»«che bei uuraigcldllLkst kitsrriu^ in'» Dur- dir Pari »ienel,r,rl .:?»7rp> ErLjr.Lr 1 -ttz-. Auserate«,reift» GÜr den Rau» -rspalkenea ZrüM i Nzr. vittrr.xrinzrfmckß du Zeit» » NMd von unS nnbetannle»» Firmcn unk Personen ncinncu »vir »:ur gegen Prännineranro -.Zahlung durch Bricsmarkcn oder Posteinzahlnng ans. I» Silben kosten l Ngr. 2lnS»värtige können die .Zahlung a»»ch aus eine Dresdner Firma aiurei'c». Lxp Rr. S2S Sechszehnter Jahrgang. -m- T>,c«dor Dr->nsch. Dressen, Sonnabend, 35. November 1871: Dresden. 2.',. November. — II. MM. dieKöniginnen Amalie und Maria, sowie II. KK. ME. Kronprinzcoiii Earoli und Prinzcinn (gcorg, welche der iur das Pc»tglozzistist vorgestcu» in Mciniwlk o Sä len veranstalteten 'Bcrfauisausslellimg in hulkvollstcr 'Weise schon reiche Geschenke patten zuflicßc» lassen, beehrten dicselve auch in der P.'iltagsstlmdc mit x'lllcrhöchst Ilnem persönlichen Besuche und »nachte» daielbst iiaml'gstc Einkäufe. Nicht minder erfreulich iur die Veranstalter der Ausnciinng »rar der zabl- reiet'c Bcinch der übrigen »ochachtdarcn Gönner »indGöiincriii- nen des Pcitglozzistlilö. »reiche durch ihre Einkäuic der Slists- kasse einen recht taureuöwcrtl'cn cZufluß aciralnste». — Wie uns aus Berlin gemeldet wird, Hut am Mittivoch der Reichstags Präiidcnt Simion sein Präsidium »regen Be bcl ö Dpposttlon gegen den »7 rdnunaSri» niedcrgclcgt, cS sei aber bestimmt anznncbmci». tahSimsrn am selben Abend wieder einstimmig gcwäblt »rürde. — Aus glanhl>a»tce Duelle crsalwcn »vir, tan die !»> Be richte über die offe»iliche Sitzung rer Stadtverordneten vom d. M. ciilbal'.'üt Miltveilung über Designirung eines neuen Direetoro für c e 2. Bürger-sGemcintr-Aschnle au» Frrtl'üm, beziehentlich an» einem bei der mangclbaitcn Akustik dco Saales sebr entschuld Haren Hrrichlee des üteicrente» bcrubt. — M a r v Kreb s. 'TVcr gedenkt nicht noch mit Schau dem dcS ! .sticbei» fürchterlichen Brandes inEhicago! '.»Hcmand 'konnte damals vier almen, das» auch unierc lirbensivürdige, bocl'- geieiertc Lantöinämiiii Mar»' Krebs ernster (Hemd» sclu nabe »var und das, sic in Folge dieses Brandes bctknicutc» Verlust gehabt. Die.Künstlerin, »reiche inEbieaao einen Eoneert-Ehclns beginnen »rollte, batte bereits ibre zirci kostbaren Stciinrav- Flügcl bingcsandt »nid befand sich aus dem.Zuge, der schon »reit von Ebicago balten inußte, »veil der Babnbof ancl' in bellen Flammen nand. Ntan denke sich den fürchterliche» Anblier und den erschütternden Einkuzck. den dieses Bild — eine brennende Stabt — aus tasGcmütb der jungen Künstlerin machen musste. Frl. Krebs hatte noch das Unglück, mitsammt den» Eoncert- Impreffarlo Theodor MvmaS »n der Fremde »»»herstren und 'schließlich noch in einer erbärmliche» BalbnAHMe übernaststcn zu »»üssen. — Gegeiuoärtig erregt sie die Bewunderung. den Enthusiasmus des Pnblitnmo in S. Vonis. 2i»ir finden in der dort erscheinenden „Westlichen Post" eine» begeisterten Aln'sgk über das cininciitc Talent und die bocbgcistigc Art und 'Weise ibrcs großartigen Spieles. Der Aescrcnt bemerkt: „Was ai» Fräul. Krcbs spcciell bciruntemsirertb erscheint, ist ibre, mit genialste» arcckbeit reip. kecksten» b>enie. mit allen Lcb>oierigfe:tc>l spielende Technik. Da »st Alles rein, vollkominc» und mit einen» solchen Bcb.»gc», last mbcl'ken wir sagen niit einer solche» i»bcr- »nütbigen p'cbeiistult seilen der Künstlerin gegeben, da!; der W» börer mit den wachsenden Schwierigkeiten das eigene Bebagen, die eigene r'nit an dem v'ebotcixn »vag se» inblt." Äbie iibc»ail. wo sic ibr herrliches Talent cntsaltct. ist sie ancl' in S. 2ouis der Brennpunkt aller gesetischattlicbcn Untcri'aitiuigen und cc» Liebling der feinsten bsesell'cbaitcn. — Für alle DrtsalMtnverbäiidc tHeimatbc-bczirke» nähert sich jebt der .Zeitpunkt, welcher, »venu ibre Be »kreier n i cb t recht aufmcrk s a in sind, ilmeii »acb U t slg. des Unlerstüüinigenvobi'fibgcsehes vom «>. s);uni l^»»» den Brrluü dcö gcsckkichc» 'Anspruchs ans (srstattimg der in» ireinte 'Arine seit dem I. g,«li l^gl anfgnvcntcien Arinenunterstüi.gingsie'tc»» aller Art leicht zugeben kann. Nag» 2» des geiiännren tne- seses in»ß bekannklig' jeder biliöbcdnrttige Dcntsg'r, i» dessen chcimatbstaate dieics »scie» gilk, porläung von demjenigen >7 »ks- a»mcnvc»banke i veimatbobezirke- »»»»teulnht »reldeii, m dessen Bezirke er »ich bei den» tsintritte der sgilssbednrikigkeik bcnriter. Die>c vorläufige llnttrstühung rriolgt abc» allemal » orbebälllich des Ansprucbö aui tsrstattnng der hierdurch vcraiilaigcii Kosten. Zur Erstattung dieser Koslcn. soweit sie nicht aus nabuisivcisc nacl' 8 2'.» dem Drtoarmcnperbaiidc des Dienslrncs eines Untcrstükten an» die Dane» von sechs 2go.be» iii-iertin ik zur Last fallen, ist, »von» der Untcr,lüige. le>» Landariaer ist, derjenige Drwarincnverband verbunden, in wclcbom diese» fei»'»»» Untcrstükungslvobm^ ! .st. Wegen icel'tceitigcr <''el:encn»ag' ung jedes »oieven Ko>te»erstaltlch.gkansprug o i,brcibk nun :U stgg. des bcmcrtten Buntesgesepes vor: ..Feder Dirsarincn- Vervand bat zunäcl'st eine vollständige Bcrnebinnng des linker ftühtcn über icluc »>cii'»akbs . Fainilicn- i»»d','l:>'e»t!'a!tsvcil',>lk- rils'c zu bcivirkc», und iodanu den Anspruch aut »''»stattnag per ailfgewc»dett». beiiebungcavrije »och anoznwcndendcu Koste» de» Bcrmcit »ing des B c r» usles dies c s A n > p » u cl' s Vinnen sechs Monaten iiacl' begonnener llnlerstaim'ig bei drm »'cuncintlich vcrpfu.bietcn" >d. >>. bei den» gegen »»» untrinni-- len Deurfchcii nacl> den 'Bciiiminungeii bes obigen Bimkcc-geicbco vorauSieülich llnterstübl»ngo»vob»stbpstichtigcn> ..'Arnienpcrb.mee «nit der Einträge" »»oas durch Iustiiugtiv» mirtels der Post sicher geschehen kam».) „anzumcldc», ob der Anspruch am»sannt wird. Fst tieicr perpülästetc 'Aiincnpcrbaud nicl t z» rrmaleln, so muß dicic 'Ainurldung innerbalb der ged.icl'tcii sechs Monate bei k»w »»»'länlPre» vorgciclttcn Belststde des vorläufig unterstübenke» Ottsarnienverbandrs zur2»iai'»»»ng des KostenerstgttungranstlNa'S cnolgc»." Lrbnl ei» 'Arincnverb.ind den gegen ibn crbobcnen Vlniprnch ans irlstatrung vbenactag ic» Kosten ab, -- »vas auch stiatg weimno dadaich gcie!;!rlst, daß er aui die an ibn eriaiicue '.'liunelkling innen alb > l Tage» nacl' dem Empfange teri'lbe» eine zuflimmende Antwort lijgst er- thcilt, - io wirk a ns 'A ntra g des 'Armcnperbgnres, »velg'cr Die dffcntiichc Unterstilbtnig porläusig aeivabN lmi und begebend- Uch noch geiväbrt, über den rcebNeilig crbovcncn Aniblug, gus Kostenerstattung durch diejenige Spruabebörte enttg-icdcn, weiche dein in Anspruch genommene».'.'lnncnve»baute porgeiept ist »Au Scrchsen sind dies die KrciSdircclioncn. in Prmncn die Mepntaticne» für das Hcimatbivricn g» Königsberg, Wtaricn- wccbcr, B«lin, Stett!», Posen, Breslau, Btenebnrg.Schlesivig, Hannover, Ä>!ünster, Eastcl. Wiesbaden. Ebln nnk Sigmalin- zicu.s Gegen eine solche Entscheidung kann Bcruini'g entweder an das in Berlin befindliche Bundesamt in» das caeimatlnvesen iwrnn nämlich Drtc-arn>envcrbände verschiedener Staakra mit einander »»»eiten», oder in Sachsen, wem» dies sächsische Di»s mincnvrrbändr vlc Parlclen b'lden, an das Minium»»» des Innern cingeivendet »verdcn; es muß aber dieses Rechtsmittel bei dessen Verlust binnen 14 Tage», von der Bchändigiing der angeü'chtenen Entscheidung an gerechnet, bei derjenigen Behörde, gegen deren E»lscl,cidin»g dasselbe gerichtet ist, angc»,eitet sein. — Da taS UntcrstübnngSwobnsibgeieb am 1. Juli Wä I in Kraft getreten ist, so laust die erste sccl'omonatliche Frist für rechtzeitige Anmeldung kcö 'Anspruchs au» Erstattung von 'Armcn- »»itcrstüünngskostcn mit den, ttl.December tt^i l ab. so daß der- ienige 'Armcnvcrband, welch?»' diese Frist pcrsäniitt und seit dem l. Fuli l87I einen» fremden Armen Unterstützung gewährt hätte, wenn er später, vielleicht z. B. erst am 20. Januar 1872 jene» Erstattuiigsanspruch anmeldete, dielen Anspruch wegen der Kosten vom I. I u I i b i s 2 o. I u l i 1871 verloren hätte! — In der Nacht vom 18. zum Ist. d. Ni. starb in einem - Gasthosc an der Elbe rin ans der 'Stäbe Dresdens stammender Mann auf elender Strohbucht in einem Llcillc. Wie man hört, soll derselbe schon wahrend seiner früheren Militärzcit nicht zun» Besten gcwirtbichastct haben, nach Beendigung derselben immer »veiler heruntergekommen sein, so daß er »igch einem langen und vielbewegte» Leben, er zählte vielleicht «io Igbrc, seine bctlggens wcrtbc Lggc selbst berbcigciübrt und dadurch in seinen alten Tagen die küinmcrlicl'stc Elistcnz gestiftet haben soll. Es dürfte der vorliegende Fall so manchem jungen Mensche», der sein veidicntcs Lob» unsinniger Weise vergeudet. Tage lang nichts arbeitet »der die Mildtbätigkeit 'Anderer bei gesundem Körper in Anspruch nimmt und sic!» tavci a» Faulbcit gewöhnt, zur Warnung dienen. <S. Dfz.» — Gestern feierte der ^ ljährige Greis sttciimann, Wachs- blcicl'gasse I. 2 Tr., ein seltenes Diciistiubiläum. Vor 40 Jah ren ist er bei hiesiger siücalischen Straßenbau Veuvaltung in Dienst getreten »md erfreut sich so trefflicher Gcstmkhcit. dap er wobl hoffen darf, auch sein goldenes Dienstjubilän», seicri» zu können. - Einen Beleg dg'ür, wie rieicuhgit in letzterer Zeit in unserer Stadt der Grnndwertb gestiegen ist, finden »vir in fol gender Thatiaä'e. Ein vor etwa 8-io Jahren gekauftes, am böbmüä'en Balmbest gelegenes D.uarree 'Ackerland bon :!x,oo<4 L.u.-Ellen Flächeninbält vertauiten vor etwa 2 Jahren die Eigen- tkfümer an einen Kausinann um den Preis von ttä.ooo Tbir. »md dieser vcrkaiiite cs vor nicht langer Zeit an ein Eonsvrtinn» für 7.',,»>00 Tbl». Man denke, welch ein Gewinn! Dieser Sprung ist ober noch ni cht der größte. Denn setzt, vor Kurzem, verkaufte wieder dieses Eonsortinm das Grundstück an zwei Berliner um de» Preis von I2.',,«'00 Tblr. Man muß also doch auswärts rincn bedeuteiste» Werth an»' Dresden selbst lege», wenn mit solch' großen Summen ein verbältnißmäßig doch nicht zu großes Areal erworben wird. — „Ein guter Mcmcl' in seinem dunklen Drange, ist sich des rechte» Weges" nicht immer klar bewusst! Vater Götbc bat die Droschkenkntschco vergessen' Ein solcher lübncr Roffe- leiircr l alle »cnlich Nachts eine Dame zu fahre», welche am k??- Bclvctcie tc> Brühl icbe» Terrasse will. In lobenswertben» '-lttliä teiier nimmt siä' der hier erst kurze Zeit sgbrciide Pcit- s.chenl'cit vor. sclnc'A.ufgghc ganz zu erfüllen nnk fährt hinterm .Zcngl-gils herauf, rechts bei der Gärtncrwol'iiimg vorüber und nun ganz »»»beirrt ans dem schmalen Fußweg am Geländer hin, lül'n sein erbclites stel im Arige. 'Am Belvedere »»»gekommen, »oerden dem arn'c:i Knlfä cr von den Fiißpassantc» Vorn'ürie gemacht »nid c» bedeutet, daß dies .zivar ei» schinalcr Pfad abe» nicht der P!ad der Tugend — der glich eine»» Droschken kutscher nicht verboten ist. sei und er schleunig wieder „abzinah- »en" habe bei sistttrheitspolizeHici en» Grimme! Und somit lenkte der Kuljcher wieder >z»i» .',ci»ghg»swcgc au» berechtigten P'gd. Gestern Morgen kurz »»ach o Ubr ist in Niederau der Babnarbciter Tbicmc aus oBeinbehla beim Ansictzen bon bc- lgdcnen Kol'leinoagcn, jedenfalls durch falsches Einsetzen des Blnnsbanmcs, so nnglücllich geigllc», daß cr übcrfa»'rcn n orden ist und ailgeiibUstliel' seinen Tod gesunken bat. Leider binrer läßt de» Vernnglüotte eine geislesttanke Frau m.d drei noch »in erzogene Kind»». 'Ans ,! >v i c! a u bericl'tet taS...hv. 'W.": Sonntag 'Nacht bat sich im iv.sthoi„.'.»»»Bären" ein Soldat »nit seinem Dicnst- gcivehr erschossen, v'sie wir bereu. geberie derselbe <nm 0>ä. Regiment »nt »oute, von Dresden ans den» Lazarett' temmcnk, in sciner Garnisonsiadt Slraßbnrg eiulreffen. -- De' fentli cb e G c r i cl' tssi!.»n n g an» l 7. Novbr. Der »'>2iäbrige, ne>l> nnbcstrailc Kammingchcr Fobann vBilbclii» 'August D el'chner ans Grimma ist wegen Unterschlagung angc klagt. Im 'August d. F. kam tcriclbe »um Kauni»i»gchei»»cis»cr Freitag bier, bei »oelchem er vor vielen Iabrcn einmal in Al oe,» gcstaiwen, »nd llegte io», jcine »lißlicbe» Verbättnifsc. Der alte Meister nab»» sieb des »ruberen Gefeiten an, gab ibm Speise und Tunst, ein kleines Geldgeschenk und schließlich mich noch Gelegenheit z:»» Verdienst. Er vertraute ihm nämlich eine Mciiac ä'ornwaalc», als Löffel, Messer und (gabeln, Waag- sel' ale», Dosen. Hornringe, Fn-irnivistcl, 'Brillen und Kämme, znm Verkau» an, n'odnrcl? Delschne» »äh imgeiäh» 20 Groschen täglich verdiente. Anfänglich verlief das Geschäft ortnnngsgc »näß, doch als Freitag wegen einer achttägigen Ncije sich be wogen »and, dem Vcitrökler eine größere Paitvie Wamei, für 40 Tbir. mb einmal zu überlassen und sieh erst 'Abrechnung nach der Nüstkeb» von der Reise erbat, da musste c» die bittere Eriabrung machen, daß er einem Ungetreuen sein Verttmien gescl'cnkt bade. Freitag erlitt einen Verlust von über 2."> Tbir. Des Angcllaglci, Schuld wird Iino'tr» etwas gemildert, als er ein Dpfcr der Vcriübmiig ward. Ein paar Gauner, welche fiel' ain Aiitoncplatze in einem sogenannten Büdchc» »n ibm gesell tcn, machten ibn betrunken, ließen ibn die ganze Feeste bezab. len »inb nberredeten ihn, seine Waaren z» verpfände». Halv beivußtil'S sclgtc er ibncn ins Pfandleibgcschäir im .gliitterboi" an» der Brcsteslraße. >vo er an»' etwa für W Tl'ir. 'T'.kaarcn eine» Pfantichilling von 0 Tl'lr. erbie'-t. Daran» n?ark aber imrls gezecht, biö er endlich, von tcn Veite» Begleiter» geleitet, Abends gegen >0 Ubr in einem Gaitbanse total vettunken an kam »nd von dem einen Gesellschafter zu Bett geführt ward: auch übernachtete derselbe mit in demselben Fiimner; er gab sich rem GasthaüSbd'itzrc Fabrenkamm gegenüber für den Scvwicgeriol'n bes alten Mannes aus und sagte, er sei der Sct'äiitwirtb aus Graupen bei Pillnitz. Frühmorgens »»achte sich der Pseudo-Schwiegersohn zeitig heimlich aus dein Staube, und als de» Alte seine» Ransel' ausgcschlafe», merkte er, baß mit dem Lct'laigcnoffcn auch:i Tbir. von den» Pfandschillivg verschwunden »raren, und Wirst) nebst Gast sahen sich als die Geprellten. Del»e1'»er fürchtete sich, zu Freitag zurüctzukehrn», und machte das Ucdct nur noch ärger, indem er den Pfand schein pertanftc, der Kamiiimachcr Faul ring hier gab ihm 2 Tl'lr. Ngr. dafür. Damit reiste der Ungetreue nach Pirna zu Verwandten. Der Verletzte, Freitag, hat gegen Erlegung dcö Pfandschillings die meiste» der verpfändeten Waaren von Faulring wiedcrcUangt. Dclscl'ncr hat auch außerdem gcstän- digermaßcn von vereinnahmte» 7 Tl'lr». nur 4 davon an Frei tag ahgcliefcrt und die 3 Thlr. in seinem Nutzen verwcndet. Nach von der Staatsanwaltschaft gestelltem Strafantrag ver- mthcilt das Schöffengericht, uiitcr Vorsitz des Herrn GerichtS- rath Iungnistcl, den 'Angeklagten zu 2 Monaten Gcfängniß «nd spricht ihn im Ucl'rigci» straffrei. — Angcti, ndigtcGcricdtsvcrhandlung. Somi- abciid, tcn 2.',. 'November, Vormittags 0 Uhr. Hauptverbcind- lung »oikcr vlnug »»Na»ic Fischer anS Frcibcrg, »regen Diebstahls und Unterschlagung. Vorsitzender: Gerichtsrath I)r. Flügel. Der Vater des bairischen E»»ltuSministcrS v. Lutz ist ein cimachcc bürgerlicher Lehrer in Wnrzburg, der folgendes Schrei ben des Königs bon Baiern vom Ui. November crbiclt: „Herr Lehrer Lutz! Wie Ich. und zwar zu Meinem Bedauern, erst jetzt erfuhr, haben Sie am 12. September t. Io. nach einer durch uiierinüdeten Fleiß und Eiier ausgezeichneten Laufbahn Ihr fünfzigstes Dicnstjabr zurüclgclegt, weshalb Mir der An trag unterbreitet ist, Ibncn die Ehrcnmünze des Lntwigs-DrdenS zu berlciben. Ich freue Mich aufrichtig, von der Genehmigung dieses Vorschlages persönlich den verdienten Vater eines Mannes zu verständige», welchen» Ich als geistvollem Staatsmannc un« trcubcwährtcr Stütze des Throns Meine vollste Hochschätzung zuwcndc. Mit dem Wunsche, daß der wohlbcrechtigte Stotz aui solchen S obn noch viele Jahre die Tage dcö Vaters versüße, verbleibe Ich in wohlgeneigter Gesinnung Ihr gnädiger König Ludwig." Paris. 21. Nov. Die Börse war beute äußerst flau, da das Ger icht verbreitet war, daß mau eine bonapartisUsche Ver schwörung entdeckt »md unter andern auch der Genera! Walen tin. bis vor einigen Tagen der Polizcipräsect von Paris, verhak tet worden sei. Die Nachricht von der Verhaftung Valentins klingt um so unwahrscheinlicher, als die Debats diesen Morgen versichern, der General sei zum Dbcrkommaiidanten der Garde Republicainc ernannt »vorder». Daß die Bonaparristcn conspi- rircn, gilt »ür sicher. Daß ein großer Tbeil der Generale der pariser 'Armee gewonnen sein und der Kaiser am 4. Decembcr nute» ihrem Schutze seinen Einzug in Paris machen soll, klingt aber doch zu unwahrscheinlich. Schlimm bei der ganzen Sache ist. daß Thiers sieh au» den größten Thcil seiner Beamten und Polizei »iä't verlassen kann. In» „Figaro" berichtet Herr von Villemenant, der PoU- chinelic der legstimistischcn Parthel, über den Besuch, welchen er dem Grafen von Ebaiiihord in Luzern abgcslattct hat. Der Graß »o sagt Her» von V., ist nicht dlos durch und durch Franzoie, sonder» mehr als Franzose : Pariser <! tt. ViUcmcssant erzählt dann weiter: Wie glücklich hin ich, sagte ich zu ihm. in Ihnen eine»» wahrhast französischen Fürsten zu finden, der niäst das tühlc Anscl'cn des Exils hat und dein alle mstere Sitte» und Gewol'nhcitcn geläufig sind. Sic »oerden zurücl- kchrc», Monseigneur! Wenn gleich von uns Allen angebettk, sind Sic doch, wie ich Ihnen gestehe» »NUß, in unserem Lanke nicht hinreichend gekannt. Sollten Sic nicht öiter »»ach Frank reich, z. B. »ach Ebamvord komme» e Wenn erst Frankreich Sic kenne» wird, so »'lebe i.l» Ibncn für das Uebrigc! Sie sollte» nur »vissc». wie Ihre Feinde Ihre Abwesenheit auS- heuten: es gicbr Leute, »reiche glauben, daß Sic als Erzbischof gekleidet sind und in Ihren Salons nie anders als mit eine»». Hirtenstabc i» der Hand hcrnmgchcn. Monseigneur lachte von Herzen. Iw sprach ihm daran» von dem Herzog von Aumal^ den ist' vor meincr Abreise von Paris gesehen hatte, lind stellte ihm dar, wie glücklich ich mich schätzen »oürde. die Fusion lEinigung, zwischen allen Kinder» dcS Hauses Bourbon dcr- gcftcllt zu »eben. 'Alle Welt »vüincht sie. »ggle ich dringcnd, und »re»» man Sie nur »ü», Minute» lang a» Ihrem Fenster »ult Jemand plandcrn sähe, den man 'ür den Grälen von Paris halte» könnte, io wären die Nepnblit. das Kaiserreich, kurza« Nebel, welche Frankreich bedrohe», »ist immer beschworen. — Sie »risse» ,a regst gu». sagte Monseigneur mit Hcstigteit, daß meine 'Arme ihnen geöffnet sind. - Ja wohl, Monseigneur, antwortete ich, aber gestatten Sie mir ei» Bild: Es ist sehr schwer »ür zwei Prinzen, sich zu umarmen, »renn jeder seine Fahne in der Hand hält: - Nun geruhte Monseigneur, mir Erklärungen zn »einem Mannest und uaiiicntlich zu seinen Aciitzcrimgc» »brr die Fahne zu geben. Ich halte, sagte der Piinz, die Absicht, emo» Brici zu schreiben; meine Freunde habe» mir kies ade» widcnatt'ei». Ich bin zu allen möglichen Dpwr» bereis i »raS aber die Abdanlmig bclrifft, sagte er, sich von n.'incm Sire erhebend »nd lebhaft die Hände ansstrcckend, niemals, mcnigis, niemals! Ich l abe eine Sendung zu erfülle»: und da»' »»ich keiner Feigheit und keines Absglis schuldig machen. Icl, c>mächtige Sie. das in ihr Blatt zu schreiben und Jedermann zn sagen. — De» Gras Eham bork sielst, wie der Rcdactcnr des „Figaro" erzäl'Ik, ietcn 'Abend im Schwcißlrhok ,n Luzern t>ie»c!l»g ast bei sich, viele vornehme Legilimislcn und H>»ige »reuige Leute vom Bürger- und Bancriistandc. Briefkasten. 'Nur inKlarheit thront der F riede. Hln- »lä'tlich de» Schreibart des St.idtcnamcns Pulsnitz aber hcrrfcht Unklarheit und Emst Unfriede. Abonnent E. Sch. schreibt Nils: „Unsere städtischen Behörden, die Post und die ganze Gestl'ästSwclt schri iben Pulsnitz niit einem daS köuigl. Gcugstsamt und die Gistvberrschast dagegen schreiben den Ort mit zwei ss. Wi: streng daran! gehalten wird, sieht man aus
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