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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187008188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-18
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1870
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10 M. tll 182; ^oose-! Credfl- mbarda /«; oo« t 115'/.; i-PM, 127'/,;I k 92'/,;> lgdebmj . i6i'.i, äo. Tu Mmgn eihe 5X .-Aalch i. 4'/., nh- Si Rumäi.1 mjt M chs. MI nk 81'/,-. 74 - l. mb/.; !. 6.22'/,; s» MÄ-I M. 81',;j al-Bodri- Tendaz:! w. 104'/,; Loadoun hsel 93'/.; ch. Credü- est.SM' »leihe -;I ; Galizin i-.; M Tendenz: redit 23! ;> bard. M; fest, ruhiz.I )I.Orstm. —; Low co-Allster-> poleovsd'eit »-Agio 11'; kan. Lu londS 1101 i Baum,! Mehl («vi> 117»/.; do> Börse 4. >r. d. M> ssünd. 1. 4.; Srpck.^ Küvd. N. 16'/i,. G.; Ocrb ruhiger. 1.; Septbl.'j z: still. i'/4 ^ G. !8t 18. Ml« »err 18' rrmMagS hrNach»! 4 und 5. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. X? 230« Donnerstag den 18 August. 1870. Bekanntmachung. Das durch Todesfall vacant gewordene Logis im Schrrnrarrn'schen GtifturrgShause ist anderweit vermiethet. DieS den nücksichtigt gebliebenen Bewerbern zur Nachricht. Der -tat- der Stadt Eetpztg. kw»ia, den 15. August 1870. I)r. Koch Ceruttl. Bekanntmachung. Die Eisengußarbei^en deS Geländers, der Eck-Candelaber und einiger Schrifttafeln für die Huwbolvl - Brück: in der Rosen thal- ssi sollen an einen Unternehmer vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen sind auf dem Raths-Bauamte einzulerzen, wo Anschlags form ulare gegen Copialgebührm zu erhalten sind. Offerten sind bis Donnerstag den 2S. August d. I. end- 6 Uhr versiegelt mit der Aufschrift „Humboldt-Brückengeländer" daselbst abzugeben. Leipzig, den 17. August 1870. DeS RaIHS Bau-Deputation. Feldpostbriefe. * Leipzig, 17. August. Die Empfänger der nachstehenden lpostbriefc waren so freundlich, unS dieselben zur Veröffent- i-g zuzuftellen. Daß geehrte Pubbcum ist freundlichst gebeten, dn llebersendung solcher Mittheilungen von unserem tapferen m foitzufahren. I. *) Lebe Eltern! Weiftenburg, den 4. August 1870. Wir haben 'zt, die Festung Weißenburg ist unser. Heute Morgen um ! llhr verließen wir daS Bivouak bei Landau, völlig durchnäßt hatten emen furchtbaren Marsch über die aufgeweichten Felder. 10 Uhr kamen wir inS Gefecht, die Bayern halten daS Ge- tt um 8 Uhr eröffnet und haben sich ausgezeichnet tapfer ge rn. Nachmittags um 4 Uhr waren wir Sieger; Neger, ivm, TurcoS, Preußen uud Bayern bedecken da- Schlachtfeld, grMcher Anblick. Wir haben sehr viele Gefangene gemacht, itn den Klängen deS Pariser EinzugSmarscheS rückten wir in Festung ein, ich war einer der Ersten auf den Wällen. iW haben wir wieder eine Schlacht; nun, wie Gott will! haben auch ziemlich viel verloren, die Rothhoseu hatten aber eia, furchtbare Position. Ich muß schließen, denn ich komme Vorposten. II. Liebe Eltern! Abermals haben wir eine gräßliche Schlacht Wch gewonnen bei Frischweiler, wenigsten- glaube ich, dag der so heißt, wo die Schlacht zu Ende war. Von Morgen- bi- OS dauerte dieselbe, wir trieben die Franzosen von Berg zu irg, durch Wälder und Dörfer, welche alle brannten; die Fran- haben furchtbare Verluste, aber auch wir haben schrecklich verloren. In dem Dorfe, wo ich jetzt liege, ist AlleS zer les und verbrannt, eS liegt so voll von Tobten und Ver ödeten. daß mau kaum auf der Straße gehen kann; eS riecht M nach Blut von Leichen und tobten Pferden. ES ist kaum sich für die Verwundeten Wasser zu schaffen. Von meiner »pr-uie sind gegen 100 Mann gefallen, dem Feinde haben wir msnem Flügel 10 Kanonen, 2 Fahnen und etwa 3000 Ge le, meisten- Zuaven und TurcoS, darunter sehr viele Offi abgeuommeu. BiS jetzt bin ich unversehrt. Die Zuaven sehr gut, sie halten eine fast uneinnehmbare Stellung, waS wich, wurde mit dem Bajonnet niedergestochen, einen Wald hra wir drei Mal stürmen. Sollte ich unverwuudet bleiben, hhrribe ich nach jeder Schlacht. III. HuS eine- soeben vom Schlachtfeld« kommenden SanitätS- lkn eigenem Munde: Ich bot meinen Arm einem am Fuße endeten Franzosen an, die Antwort von seiner Seite war bloß mit dem Arm. TurcoS hatten einen bayerischen Sol- an den Beinen aufgchäagt und demselben die Zunge und ausgeschnitten, 13 dieser Bestien sind sofort erschossen, ein ") Absender der Briefe unter I und N ist ein geborener Leipziger, welcher Feldzug 1866 beim sächsischen 9. Bataillon 3. Compagnie mit durch- , zur Zeit der diesmaligen Mobilmachung in Berlin war und prmßischeu 47. (Niederschlesischen) Regimeute eingezogru wurde. viel zu sanfter Tod für sie. Wo unsere Soldaten jetzt einen olchen Kerl treffen, machen sie ihn gleich caput. IV. Lieber Onkel! Köln, den 12. August. Unsere Verwandten m Saarbrücken befinden sich Alle wohl, auch ist ihnen nickt- besonders Schlimmes passtrt, indem nur eine GlaS-B'randa von einer Flintenkugel durchschossen worden ist. UebrigenS standen die Franzosen auf den Höhen hinter Saarbrücken, an deren Fuß daS ehemalige HauS meiner Schwiegermutter, sowie daS unsere- Onkels liegt, so daß die auf den genannten Höhen stehenden Geschütze der Franzosen über Saarbrücken weg fiueiten. Alls Berichte, daß Saarbrücken in Brand geschossen oder angezünd.t worden sei, sind durchaus unbegründet, die Sache reduci t sich darauf, daß der Feind bei Beschießung deS in St. Johann liegenden großen steinernen Bahnhofs-Gebäude- eiwge in deff-n unmittelbarer Nähe liegende Hauser stark beschädigte und teil weise in Brand setzte. ES lag dieS jedoch in der Natur der Sache, da der Bahnhof besetzt war und veriheidigt wurde. A«ch kann man sich nicht sonderlich über die DiSciplin beklagen; ein größerer E^cetz fiel in einem Bierkeller vor. wo angetrunkene Soldaten einige Fässer einscklugen und auSlaufen leßen. ein anderer Exceß gegen zwei Frauen wurde au Ott und Snlle durch Erschießen der beiden Soldaten bestraft. Wirkliche Scheuß lichkeiten find nur von den TurcoS verübt worden, sogar, nach dem sie verwundet und gefangen waren. Man erzählt sich tar- über baarsträubende Dinge, und ich begreife nicht, daß man sts nicht für vogelfrei erklärt und gleich Raudthteren behandelt Sie schneiden Köpfe, Hände ab, scalptren Verwundete u. s. w. Unser« Gärten um Köln herum, Flora, Zoologischer Garten. VMS, stehen Alle nach wie vorher, nur die GlacrS auf deu Forts htt man gelüftet. Arber die Bedeutung der freiwilligen Kranken pflege in LriegsMcn. Di« gestrige Bekanntmachung deS Herrn BezirkSdelegirten für die Internationalen Hülfsvereine giebt unS V.raulassang noch einmal auf die Organisation derselben zurück zu kommen, nament lich da die Ansichten sowohl über dessen Stellung zu den Vcr inen, alS auch über daS hier zu errichtende große R snv--Depot nicht überall die richtigen zu sein scheinen. WaS daS Erstere br trifft, so ist der BezirkSoelegirte nicht etwa eine vom Staate ernannte Behörde, sondern nur eine Mittelsperson zwischen den streff orqanistrten Einrichtungen der Armee und der freiwilligen Kranken pflege. Die Privatvernne können völlig frei uud selbstständig sich organisiren, ihre Arbeiten vertheilen, sammeln, Pfleger und Pst:- gerinnen erziehen u. s. w. Sw sind durchaus freiwillig uns in keiner Weise beeinflußt. Sobald eS sich aber darum handelt, ihre Thätigkeit direct, sei eS durch Uebernahm: von Pfleger Diensten oder selbstständige Aufnahme von Verwundeten oder durch Uoter- stützuug bestimmter Orte und Lazarrthe zu äußern, dann tritt der Fall ein, wo die freiwillige vereinSarbeit in de militärische Ver waltung «ingreift. Und hier muß daher, wenn der Zweck
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