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Dresdner Nachrichten : 09.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187910094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-09
- Monat1879-10
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 09.10.1879
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rsrwkt-'tvLvrnuamo. §A6dt-Lv1v8r»mmv «ettlnse. 8. Oktvr. DteMontenegrlner ichickrn sl<v an, von den tonen durch den Berliner Per» trag »verkannten Gebieten von Gustni, unv Plava Besitz zu ergreifen, da ble «ldaneseu sich In vrr Richtung vonAndrijevicatz In starke Abidetlungen zu. sammenrottcn und rvtlene mache», die Montenegro Nische Betttzergreilung mit den Waffen zu hindern. Tageblatt für Politik, U>lterI>altung,GeschiistgvcrkkI>r. Lörsknbericht,FremdenIistc. Mitrekactcur: vr. Ln»» Für dat> Fcuill.: LuüMlU Druck und Etgenthum der Herausgeber: Ltvpuvl» «Le LLi-tetiurett iu Lresdru. Verantwort!. Redakteur: U«tiuot«t» t'utilk iitt ,, DreAP », Die Montenegriner trrlkm alle Vorkedrunaen >»r einen Kamp«. InAndn- jrvlca ist vi l montcn«. arlnischer Proviant unv Munltionb-Vorrath auf» aettapeit. Der Herzvg von Württemberg wirb heute erwartet. Atlahabad. den 8. Oktover. Rachrichtcn v n .Nabu! lohten. ra tir 1t- legraphen iewcirs rhull von Zalmucht auö zer» stört sind. Lonpol L 6l>., ^u- und Wa uB »sv « v I» i» 1 t, AotiöN vto 8eklos8-8tn>suu 14, gsgonlstror dor 8s>nioroaü8n Vvrkuut ultvr Ltustspupierv, k'fLnckliriofo, ^usraklung ullvr OoupouL. Ouvutz-oltlwllv Lontrols ckvr Verlausung uilor >V6itdpapiorv. -VIIvs LUllfi auf I>riatli<:1,om ^Vk'kv llomivilslsllo fiir Wevlisvl. van Itcätptorckvu, Itakunlerriavt iür liorrouI^OLmvü^ und Kinder. von Lll. k^utrkv, lloirtiuiillstrutisv «ult« ('aval.-Kasvrna.s liiir « <t«. v«»» » »,,n» ^ Verknot' «»««I KI,-k,'autv Oosi-annv /.um 8o>ört- § I<ut8(d>iicu>. lionlanto Iii-di«>i>un«r. inii-c-riin «k.282. S1.ÄaM7L87S7 Witterungsaussichten: Trocken, neblig, stellenweise aufklärcnd. AVtöÜtll. Politisches. Allerorten, wo denkende Menschen sich von dem Wüste der Lagergeschäfte eine Stunde Zeit zur Sammlung abringen konnten, hat man vorgestern in ernster Feier ein Jubiläum begangen. Am 6. Oktober waren e» 50 Jahre als Stephenson auf dem Schienenstrange »wischen Manchester und Liverpool die erste Lokomotive lausen lieh. Er lieferte damit den thatsächlichen Beweis, daß es möglich sei, gewaltige Lasten auf dem Lande mittelst des Dampfes zu bewegen. Wie hat sich seitdem nicht die Weit, aber die Menschheit verwandelt! Kiiae staatliche Veränderung, keine politische Umwälzung, kein genialer Staatsmann oder Krieger, nicht einmal das Aussmden eines neuen Naturgesetzes oder eine andere wissenschaftliche Entdeckung hat so, wie diese praktische Erfindung jenes genialen Engländers, die Staaten, die Politik, die Erzeugung von Werthen ivie den Genuß von Gütern, die Arbeit des Einzelnen wie die Ordnungen der Gesellschaft und die Gesittung de« Ganzen, ja das Denken und Fühlen de» Menschen als solche- beeinflußt und umgestaltet. Eine Zeit, welche die winzigsten Jubiläen (selbst 10jährige Thätigkeit eines Vereinsmitgliedes) mit demselben Applomb feiert wie den 1700. Jahrestag der Verschüttung Pompejis, hat alle Ursache, das Jubiläum der Lokomotive froh zu begehen. Heute umschlingt ein Schienennetz von 320,000 Kilometer Länge den Erdball, 70,000 Lokomotiven. 120,000 Personenwagen, mehr als 10 Mal so viel Güterwagen befahren eS, täglich bewegen sich etwa 3 Millionen Menschen und 35 Millionen Äntner Frachtgüter auf den Cisensträngen—Ziffern, an welche die Kraft deS menschlichen BorstcllungsvermögenS schon nicht mehr hinanreicht. Aber diese Ziffern sind nur ein schwacher Ausdruck der Umwälzung, welche die Lokomotive in der Menschenkultur erzeugte. Es ist dem jetzigen Geschlecht geradezu unmöglich, seinen Geist völlig in die eisenbahnlose Zeit zurückzuversetzcn. Nur wenige, mehr äußerliche Seiten der eingetretenen Umwälzuug seien angcdcutei. Zunächst tritt die völlige Umgestaltung des Transportes selbst hcroor Unendliche Massenprodukte des Bergbaues, der Land- und Forst- wirthschaft, der Großindustrie werden mit einer staunenSwenhen Leichtigkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit über unendlicheStrecken des Erdballes geschafft. Dieser Gütertransport und Waarenaustausch beeinfluß!« die Gütererzeugung selbst auf's Tieiste. Ein großer Theil der Reichthümer aller Länder wurde in di« Eisenbahnen gesteckt-, man ttchn.t.dastdjeVhchiM^. Mark verschlungen haben? Wie vielt Millionen Menschen j durch den Gütertransport der Eisenbahnen leben, entzieht sich allet Schätzung. Die Eisenbahnen ermöglichen überhaupt die modern« Großindustrie, sie riefen an wüsten Stellen großartige JndustrieceNtrs» hervor, erhöhten dieLeistungsfähigkeitder Landwinhschaftund brachten die gesainmtr, bis dahin seßhafte Bevölkerung in Fluß. Die Jubilarin des 6. Oktober, die Lokomotive, hat verhütet, d«ß jemals wieder ein so jäher Wechsel zwischen Ueberfluß und Mangel, zwischen Wohlfeilheit und Theuerung der nothwendigsten Lebensmittel eintretm kann, wie vor 50 Jahren. Eine HungerSnoth, wie die. unter deren unsere Dätcr litten, ist, Dank der Jubilarin, nicht mehr möglich. Und sollte die Lokomotive, dieses weltbezwingende Weib, das selbst Nachts rastlos mit feurig glühenden Augen dahinrast, Tausende von Kilometern aus weiten Ebenen durcheilen, die Cchneegipfel der Anden erkcuchen oder sich in den dunkeln Schooß der Alpen stürzen, sie thut es, um ein anderes wildes Weib, die HungerSnoth, vor sich her zu jagen und zu rädern. Die Lokomotive hat mehr Vorurtheile gebrochen, als hunderttausend Schriften und eine Million ausklärendcr Reden; sie näherte nicht bloS die Gedanken der Menschen, sie näherte diese sich selbst; sie hat Kriege beendigt und die Völker befreundet, sie ist eine der größten Segnungen des Menschengeschlechtes. Aber, wo viel Licht, da ist auch starker Schalten. Man braucht nicht zu verweilen bei den lokalen Wunden, die jedeEisenbahnavlage schlägt, indem sie Landstraßen verödete, NuhrungSquellrn verstopfte, Güter und Verkehrsanlagen entwerlhete, das auf den lokalen Absatz angewiesene Kleingewerbe schädigte, viele Unternehmungen nöthigte, den Standort zu wechseln. Was sie mit der einen Hand nahm, gab ihre andere mit tausendfachem Segen zurück. Jenes waren vorübergehende Nebel, die Wohlthaten bleiben. Wohl aber muß man bekennen: Die Lokomotive führte auf sozialem nnd industriellem Gebiete iin Ganzen radikale und dauernde Veränderungen herbei, die nicht ohne ernste Gefahren sind. Wie gewaltig verschob sie die Bevölkerung und Gütervertheilung! Wie brachte sie namentlich in die ärmere Bevölkerung äne Beweglichkeit und Unflätigkeit, deren Folgen man nicht, ohne schwere Sorgen betrachten kann! Sie entvölkert« du» platte Land und schwellte die Städte ungebührlich an. Sie steigerte die Uebelstände unserer Großfabrikation und Kapitalbildung. sie zer störte invallirend die örtlichen BrrufSverbände und Erwcrbs- grnossenschasten, sie gab die Landwirthschaft in Ländern ungünstigeren Klimas einer fast vernichtenden Konkurrenz der Korn- und Fleisch erzeugnisse der Länder gesegneterer Himmelsstriche preis. Die Menschheit aller Länder war geradezu außer Stande, in der Gesetz gebung und dm gesellschaftlichen Einrichtungen dm Dampf-Vcr- änderungen zu folgen, welche die Tage und Nächte ruhelos ächzende Lokomotive vollführte. Jeder Einzelne merkte, wie die Lokomoiive seinen Güterverbrauch erhöhte, seine Bedürfnisse vermehrte, ihre Be friedigung erleichterte, seinen Gesichtskreis erweiterte, sein Leben an genehmer, regelmäßiger und reicher gestaltete und doch fühlt der GesellschastSkörper als solcher schwerere Leiden, die er auf die noch nicht überwundenen Folgen der Lokomotivenherrschaft mit Recht zurückführt. Und dabei weiß die menschliche Gesellschaft ganz genau, daß die Segnungen dieses königlichen Weibe» ihre Nachtheile tief in dm Schatten stellen. Wer daher einen Kampf gegen die Eisen bahnen beginnen wollte, würde zermalmt werden wie ein Kind, das sich vor den Nädern eine» Zuges auf dem Geleise befindet. ES kann sich nur darum handeln (nachdem in Europa der größte Theil ver ^ Schienenwege gebaut ist und man die künftigen Wirkungen der Eisenbahnen, die in den anderen Erdtheilen in den nächsten Jahr-! zehnten sicher gebaut werden, auf den Güteraustausch der Mensch^ heit auf Grund der 50jährigen Erfahrungen annähernd berechnen ^ kann), unsere Gesetzgebung dieser Herrschaft der Lokomotive ent- ^ sprechend einzurichten. Würde Fürst Bismarck darauf bestehen, durch daS sog. Reichseisenbahnprojekt den Waarenaustausch zu büreau- ^ kratisiren, so verfehlt er ganz sicher den richtigen Anschluß und stört nur die Interessen Derer aus'S Empfindlichste, die gezwungen in seinem Zuge fahren. Versteht er die infolge der Eiscnbahnherrschaft außer Rand und Band gerathcncn Erwerbsverhaltnisse neu zu orga- nisiren, daß ein mit Rücksicht aus die total veränderte Gütererzeug- ung und den modernen Waarenaustausch angelegtes, geordnetes und dauerhaftes Erwerbsleben Platz greift, so darf er auf die Unter stützung des Vaterlandes rechnen. Keine wichtigeren Vorlagen erwarten den soeben gewählten Landtag Preußens als die Bismarck schon Eiscnbahnankäuse. Daß er diese durchsetzen wird, darüber geht unS ebensowenig ein Zweifel bei, wie daß diese Pläne nicht zum Heile Preußens oder gar Deutsch lands und der gelammten Erwerbswelt des Vaterlandes ausschlagen können. Fraglich ist nur, ob Bismarck seinen Willen erreicht mit Hilfe der Liberalen oder der Ultramontanen. Der künftige, vor gestern gewählte preußische Landtag zerfällt in 3 Theile von un gleicher Größe. Das kann man behaupten, obwohl noch nicht alle Wahlen bekannt und bei vielen Gewählten die Parteistcllung noch ungewiß ist. Die vereinigten Konservativen bilden ein kleines Drittel, ein etwas kleineres die Nationallibcralen und der Fortschritt, ein noch kleineres die Klerikalen, Polen und Partikularsten. Das Ecntrum wird also in vielen Fragen den Ausschlag geben. Es dominnt. Wird cS nicht von Bismarck befriedigt, so darf er sich auf eine Niederlage gefaßt machen. Dies zu vermeiden, giebt es be kanntlich einen Weg nach Canossa und daß Bismarck diesen unter Umständen wohl einschlagen könnte, hat Falk prophezeit. Klein lauter denn je sind die Nationalliberalen. „Alles was wir an heilen Gliedern zurück bringen, ist gewonnen" so tröstet sich bereits vie Nat.-Ztg. Laster ist d-finitiv beseitigt. ^r Oesterreb SWevkSnnm aawverfckssung tn.He schwüren ist Treue ohne Vorbe während sie ihr bisher die Anerkennung versagten. Als " uspräsidcnt wurde Gva' TrautmännSdorff berufen, ein Cavalier, im übrigen eine aristokratische Null; al» Abgeord Haus-Präsident wird ein bewährter Freund der Verfassung, Her freisinnige Graf Coronini aus Görz gewählt. Nach der Thron rede wird eine endlose Adreßdebatte sich ergießen. Die Hauptauf gabe des Parlamentes wird die Bewilligung eines ArmeebestandeS von 800,000 'Mann auf weitere 10 Jahre sein. Die Liberalen wollen nur 600,000 bewilligen. Hohe Zeit ist rS, daß nun endlich Oesterreich einen richtigen Reichskanzler bekommt. Seit Monaten ist Baron Haymerle dazu ernannt, aber immer verzögert sich sein Amtsantritt; dieses Warten vor dem Ministerpalais hat fast dm heiteren Anstrich des „Ehemannes vor der Schlafstube seiner Frau" in der Offenbach schm Oppcrette. Pest, 8. Oltover. Im Unterhaus«: kündigte Premierminister v. TiSza Vorlagen betreffs der Verwaltung Bosniens. Einbe ziehung der okkupirten Zänker in taö Zollgebiet und Abänder ungen des Wcbrgcictzcü an. TiSza berichtet sodann über den Stand der Lzegetincr Rckonstrultloucalbeiten und der Maß nahmen gegen den drohenden Nothsiand. Er erklärte die Befürch tung einer Hungcrdnolh iür arundO s. Vor Allem lei da» Land volk mit Sänierctc» zu unterstützen und die Obcrgespane seten dahln mit Inllruklloncn versehen. L o n b o r>, 8. October. Die „Timeö" meldet auS Khelati- Milza! vom 4. d.: Die Brigade Hughes ist In der Richtung von Gbuoui avmarschirt. im Fort üat dieselbe 6 Kompagnien Infan terie, eine Schwadron Kavalcrie und 2 Geschütze als Besatzung znrückgeiasicn. Die eingeborene Miliz ist ausgelost worden, die bcuachbarlen Stämme verhalten sich ruhig. Nencstt Telegramme der „Dresdner Nachrichten." WIen, 8 Oktober. Die Thronrede deö Kallers gedenkt aukö Anerkennendste deö vollzähligen Eintritts der Vertreter Böhmens in de» Reichörath. Sic hofft, eö werde auf dem Boden gemein samer Verbantlungcn gelingen, zu allgemeiner Verständigung nno Versöhnung zu kommen. Unter de» angekündigtcn Vorlagen sind hervorzubebe» solche über daS Wcbrwcsen, wobei die Thron rede betont, daß in der eigenen nrakt die zuverlässigste Friedens- bürgschait liege, ferner Verlangen über Anfb'sserung der Jnva- litcngebübrc», Versorgung der AOttwcn und Wallen von vordem Feinte Gcsallcner, Unterttützuna der Familie» Mobllisirter, ein Gesetz über die Verwaltung 'Bosniens und der Herzegowina. Um daö Gleichgewicht im StaatöbauShaile hcrzustellen, sei auf alle mit de» bestehende» Einrichlunge» vceeinbarlichen Ersparungen spcciell durch Vercinlachnng der Verwaltung Bedacht zu nehmen, auch im .nriegSblidaet, soweit klcö die Machtstellung und Sicher heit deö Reichs zulasse. Die Deckung dcS Abgangs beim nächsten Etat solle ohne Inanspruchnahme des StaalökrcditS, ohne Schä digung der ProtuktlonSfrail der Bevölkerung durch Vermehrung der Eiiinadmen ge chchcn. Jüngst gepflogene Besprechungen »öffneten die crkreullche Auösick't aus günstigere Regelung deö Verkehrs unv der HandclSvcrbältnlffc mit dem deutschen Reiche. Die Einbeziebung der neuen Gebieie In de» Zollvcrband nnd die Errichtung von Lagerhäuser» in Triest ließen eine kauernde Belebung deS Handelsverkehrs erwarten. — Die Tbroiireve konslatirt ferner die »ngelrübte Fortdauer guter Beziehungen zu allen Brächten, die Durchiübrnug deö Berliner Vertrages in allen wesentlichen Bestimmungen, den Vollzug deö Eininarichcö In Nevibazar auf Grundlaae dcö fr-uydkchastilchen Vertrags »dt der Morde. Die Regierung werde der Pflege und Entwickelung wlrihschastllcher Beziehuiiuen zum Oriente die vollste Aufmerksamkeit zuwenben. Die Thronrede schließt Mkt lebbaiter Anerkennung, Kunvgevunaen der neuen Liebe und Anhänglich keit der österreichische» Vvlr-ttämme für das Kaiserhaus. Hoff). Oesterreich werte treu seinem geschichtlichen Beruie ein Hort sein für die Rechte seiner Länder und Völker. In Ihrer» untrenn baren cinbeitlichen Verdanke liege eine meidende Stätte deö Rechts und der wahren Freiveit. WI e n. 8. Oktbr. Der „Bohemla" wird gemeldet: Blki rn arck bade ein A rmee-S ystcm auegcarbeltet. welches' sürDescnsivzweckedieösterrcichischeunddeulsche Armee z» einem Ganzen vereint. Ein Uedcreinkom- men hierüber wrrrde unterzeichnet. Dasselbe garantire die Inte grität Deutschlands und Oesterreichs inclusive der gemäß vcS Berliner Vertrags okkupirtc» Provinze». Dicte Konvention un- tcrscheide sich von einer Offensiv- und Dclensiv-AHIanz, well sie nickst bloS für eine bestimmte Zeit und nicht für einen einzelne» besonderen Fall abgeschlossen sei. Die Frage bleibe nur, waS werden die östcrrelchilchcn Parlamente dierzn sage». Locales nnd Sächsische». — Am Sonntag fand bei JI. MM. dem König und der König!» i» dem Lustschloß zu Pillnitz ein 11, so dansant statt. II. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg. Prinzessin Mathilde, II. KK. HH. Erzherzog und Erzherzogin von Oester reich, I. K. H. die FrauGroßherzogin von Mecklenburg-«trelitz nahmen an demselben Theil. Die GeieiUchalt bestand auö lOO Personen. Die Herren vom Eivil iin Frack, die Damen en manlaut. Unter den Anwesenden befand sich der österreichische Gclandtc von Franckensicln, Attacbv von Blegeleben, Minister von Könnerltz. Gcncial von Funke nebst Gemahlin re. DaS Souper wurde um 11 Uhr eingenommen; um 1 Uhr war der Eollllon zu Ende. — Mehrfach taucht das Gerücht auf, das nächste Budget des Königreichs werde eincn weit höheren Zuschlag zur Einkom mensteuer als jetzt enthalten; einige Schwarzseher sprechen sogar von einem lOOproc.Zuschlag (der jetzige beträgt bekanntlich 50 Diese Gerüchte sind jedoch, wie man uns auf das Glaubwürdigste versichert, unrichtig. Obwohl dieser Theil des Budgets für die nächste Finanzperiode noch nicht ganz fcstsieht, so läßt sich doch schon übersehen, daß der Zuschlag wie zcilhcr 50 betragen wird. - Der bisherige Prlvatdoccnt am bltsigen kgl.Polritecvnikum l)r. plni. Mathias H e m v e l Ei zum auß rortentllchrn Professor der Chemie und Leiter des Laboratoriums, und der bisher al» Proieffor an der Universität Leipzig wirksam aewesene 1>r. pdd. Freiherr von der Ropp zum ordentlichen Pre<esscr der Ge schichte am bezeichnctrii Poivtechnikum be'örkert worben. — Den Sitzungen deö Schriiistellertageö hat als Ehrengast l «Snsknmg Herr Geb. Regitkungörgth ^ Die tzöranscbläge zu den näcbstsäbrlgen Hau »holt, plänsn iärda»Schulwesen eraeben n ieberum einen Frhlbedarf von 8K.1NX) Mk.. so daß sich die E>Hebung einer gleich hohen Schulcwlage wie «m lanirnden Jahre nölbig mackst. , - Nach der mit dem 1. Ocwder d. I. in Krait getretenen EtvIl-Prozrß.Ordnung können Eivil-Prozesse betr. Objecte unter llstn Mark ohne Assistenz eines Rechtö»AnwaItS geiührt werde». Um »uu den mit dem Prozeßwcsen wenig vertrauten GeschättS- leuten die Führung der Prozesse zu crlclchiern, hat rin Rechts kundiger 18 verschiedene Klageformulare entworfen, welche den Vorschriften der neuen Gerichtsordnung entsprechen. DiEe Formulare sind bel P.Hagclbcrg. Berlin 8., erschiencn. B«I An- Wendung solcher Formulare ist aber Insofern Vorsicht geboten, al» alle die gedruckten Stellen, welche zu dem Falle, bei welchem da» Formular verwendet wird, nicht gehörnt, sorgsältlg auszu- strelchrn sind. Der Abg. Leuschner inat.-lib.) hat sein Landtags mandat nledergewgt. Sr vertrat eine» Tdeli deS ländlichen Be zirk» von Chemnitz und Limbach. Die Neuwahl li» aus den ü. November auberaumt. Herr Lcuschner bitte seine Absicht auch früher erkläre» können, damit sein Wahlkreis bereits vom Beginn des Lantiages an vertreten wäre. — Nu» wird c» Ernst mit der Vertbcuerung der Cigarren. In der am 4 und 5. diel. In Kastei ab;rbaltcncn Versammlung deutscher TabakS-Zntercffentcn. bei welcher auö Sachsen die Städte Dresden, Leipzig. Freiberg, Meißen und Waldhelm ver« treten waren, wurde tolgender Antrag angenommen: „Die Ver sammlung erklärt, daß eS bei den neuen Sttlkeriätzen und der hoben Preislage aller Rolstabake irriierbin nicht turchkübrbar ist. zu den bisherigen Preisen unverrlngcrte Qualitäten zu liefern. Um den deutschen Tabakistabrikaten ihr autcö Rcnommö zu er halten und die Eons,imenten vor unreeller Waare zu schützen, bäkt sic ek mit Einstimmigkeit iür nothwcnkig. daß überall in der Branche eine rrn verändcrien Verhältnissen entsprechende Stei gerung der Fabrlk-prelse vorgenommen wird." Der Verein be steht auö Tabaköfadrikantcn unv TadakShänbiern und hat seinen Sitz in Berlin. — Die öffentlichen Sitzungen bei den Strat kam mein nehmen Montag den lg. October Ihren Anfang und baben zu denselben bereit» die hervorragendsten Verihctdiger der Residenz Ladungen erhalten. Fast allr Rcckstöanwllte, kie bisher den Verthcldlgerttamm bei dem Bezirksgerichte bildeten, haben sich auch für daö Landgericht entschieden. -- Gestern iandcn vor der Civilkammer 17. deS königl. Landgerichtes (Kammerdirektor Ncumanni Ist Vtth ndlungrn in Ehesachen unter AuS'chluß der Ocffentlschkelt stak«. Der nncntgeltltche stenogr. Elementar-Unter richt vom hiesigen Sktnographen-Bcrein beginnt morgen Freitag Abend 8 Uhr. Für den dabei unvermeidlichen Autivanb Ist nur eine geringe Gebühr zu entrichten. Denicnigen. welche „rem schreibenden Heere" angehören, sei die Betbellignng an diesem Curie dr ngend empfohlen. - Im vergangenen Monat sind vom Executivperso» nale der kgl. Polizrldstection I4!N Verbrechen. Vergehen miv Ilebertretungen zur Anzeige gebracht worden. Die Zalst der Arrestaten betrug 73« und die Zahl der zur Polizei Mitten Personen 288. Aus Dresden weggiwielen wurden 226. deö Lande» verwiesen 2 Personen. - Man erinnert sich noch der vergeblichen Versuche eine» sächsischen Förster», welcher mlttelt eines lenkbaren LustschiffeS durch die Lüste segeln wollte. Mit dem Mißglücken lener »er suche ist Intcß keineswegs gesagt, baß taö Problem einer Flug- Maschine unlötbar sei. Herr KammerinnsikuS Helnr. Kummer hat sich seit langen Iadrcn mit der Tbeerle de» VogeiflugS be schäftigt unb dabei gefunden, daß die Vögel die Ln't nicht wie ein Ruder taö -vaster rückwätt» stoßen, sondern daß durch daS Ans- und Ricderlchiagrn der Flügel die Fodcrn in eine schräge Rievtiing gebracht unk io d-aS Tbier durch den Luftdruck vorwärts actrlcbcn wird. Auf Grund dieser Wahrnehmung bat Herr Kum mer clncn automatischen Vogel konstrnirt, welcher ganz wie ein lebender Vogel fliegt, natürlich nur auf eine kurze Distanz. Im merhin ist dadurch der Beweis gegeben, daß die Erfindung einer
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