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Dresdner neueste Nachrichten : 11.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190908115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19090811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19090811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-11
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.08.1909
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»Es« AS. XVI. Un« kt 100 000 ksgllt Mitisvockx n. Aug» 1909. resdner NeUesteNakJrIILEII EIN S kreist-»F» S z, Uksplatz lukigesx Unabhängige Tages-Zeitung. wehen· koste! M: Dresden nndsorokte Mssmkz so II» in: es« sum» eo w. «« f« «» D« swetspaltizeßetlamäetteszürsldeesden est-IF» ,H« m· qusw it« m e. et sum« VIII» s« keep-ums« nasse: so« inne. Sonne· I«- Hk nie-rate von cuswsrts werden nn- qeqen I« ad« wiss-samtnen. Für da« Erscheinen a« -I;"««z«9·« gut) mähen wird nicht patentiert. Dete- UX , «« kkusnfertteu unzulässig. Unsre Dtesdner IXW Zx«k«·nlnuabuesiellen, sowie iämtcichesnnoneens ON» «, g» nnd Ausland nehmen Inleute s« IV« ozzzkggtpeeties und siebenten in. these Nun-Mk m« Prinzen-Karriere. but-h die Blätter macht die Notiz die Pein-i Friedrich Wilhelm von PUUHHTUKJ » Sohn des verstorbenen Pkikxzqzewmn echt von Brasunschweim demnächst zum Landrqt Kreises Frankenstein oder des Kreises Glas ek kt werden würde. Der im so. Leben-Muse? ade Print ist erst vor wenigen Tage« Amkgpo ein kamen« geworden, but Also in der Tat ei r· cordentltch fchnelle Karriere qemqchz w» wosk se: auf außerordentliche Fähigkeiten qkg M, 111-ists? FWEQUMHVEU M— E« wird s - tvräsident fein» a« «9U«Vst— »Wenn wird er Mc Ironie hat gewiß ihre Berechtigung. Ge uchc Sterbliche pflegen auf de: nach festen Ge errichtetenStufmleiter der preußifchensureaus allerdingk nicht so überrafcheub schnell empor· unten. Wir Fneinen aber, daß dieser Vorgang en noch i·n ecne Fztdtpe Hut) bessere Beleuchtung Ju werden verdient. Zum ersten ist es unge xjch und unsrer Meinung naeb durchaus erfreu kdaß stch eiuöobenzollernprine auch einmal einer als militäriichen Laufbahn mit-met. Nur Biere galt natb der bisherigen Anschauung als c: würdig. Unter diesen: Vorurteil, das nun I alten Eisen geworfen zu sein scheint, bat He: Sproß dieses Herrscherbauses schwer zu. F» gehabt. Es sei nur an den Prinzen Gcorg Preußen erinnert- der ein ziemlich begabter kaum. aber seit seine-s Leben« die Räder-Z -kn tragen mußte. obwohl er nirbt die gering- Hrilitärischen Fähigkeiten und Neigungen besaß. Hader zu begrüßen« das; mit diesem iiberlebten se nunmehr gebrochen worden- ist und« einem Weben springen. iür den das Soldatenleben isten-e bester, utchtö inebr im Wege steht, wenn Use-Baden Berwaltnuasdienste des Staates sü- es nicht besser, daß ihm Gelegenheit geboten nach seine: Anlage und Neigung dem Staate en, alg daß er einee in unsre Zeit nicht mehr en Ueherlieferung zu Liebe in ebne Laufbahn wird« die ihn: keine Befriedigung gewährt, ee nichts zu leisten vermag und die ihn infolge« nue allzu leicht aus Adwege führen kann? Bei« hierfür liegen nue allzu nahe. Seine beiden» cen Brüder bieten sie mit ihrem oerpfuschten Lebend tunlich. Das ist der zweite Gesichtspunkt, der uns Eintritt des Prinzen Friedrich Wilhelm in den Iszischen Staatsdienst snmpathisch macht. Zum en hoffen unt, daß sein Beispiel auch nach andrer hing wirken wird. In unsrer hohen Aristokratiy Id irtidee aneh ausschließlich dem Militärdienste nete nnd jeden andern Beruf außer der Bewirts iunq der von den Vätern ererdten Gitter für ver. hielt, hat man« sich zwar: schon seit längerer Zeit sie: diplomatische« Laufbahn auch dem staatlichen oaltungsdiensste zugewandt. Dagegen gilt dort Iwet tote Städte in Belgim Bot: Karl Gasse« schmilzt· wart-L Nachdem! verboten« n Belgieu merkt man noch mehr als anderswo, id die Bevölkerung der Erde bin und her schiebt, iie einmal eine Stadt um Mixttelpunckt eines Lan· sit. um dann diesentsrt zu verlassen und irgend- Mlkiztunbeachtet gebliebene Eint-de sur voll· vpolezu erheben. Volnev hat vor bun- M Miit-u Subven sehr erbanliebe und lehrreiche Mtllttgeu über dieses Thema angestellt und W NOT» Leier sitb alles weitere holen. Jeden· irren wir uns, wenn wir deute mituuter meinen, M! M« web: Einwohner als früher. Wir en dann an Paris, an London, an Berlin» an U. lauter Städte, die vor zweitausend, tausend I« VIII-TM Zvhreit noch unbedeutende Ddrfer YOU« Skåhtcden waren, jetzt aber Millionen von Mk« zahlen. Und wir vergessen Palmvva TM»- Troia und Bubastispeliopoliiv und Aar-i- Mtsuietid andre alte Kulttirsiiitten, die ietzt zu Dstiern oder gar zur Gintide geworden sind. sie« hat sich vekmuaich die sah: de: nie-sieben Es· is: gleiche: Hof« erhalten, wir have« ehe: Cchwskpuntt ver chobeu und werden das tun, Oszäkvon Menschen bewohnte Erde gibt. · chlitnd gibt es toteStiidte in Diille und « Städte. die dereinst die meist-akuten Fürsten des ed« Uscht den Kaiser selbst bewegten» und die » Michluieties und verttiiiimtes Dasein süh- UUU UVG ein Leben zu nennen sitt. Die be· Z Mc Stadt in Belgien ist Brügge, die in» ·« Dutch Maeterlinl zu neuem literarischen» »Juki worden ist. Ilber nicht weniger wichtig» » »Ist-sie dieser nieder-deutschen Lande sind H« U Melu- die wir heute besuchen wollen« »M- vor vierhundert Jahren eine der ersten H« d U« Glkwpas und aus allen Landen strom- YM mkt Wissens-hast Veflissenen hier zusammen, m» L! Padua und Satans-into, nach Paris und käm» LWL Auch heute-non) gibt es eine Uni « EVEN, aber welche: Auzliinder diichte heute Inn? SEUlEfter in Ltitven zu studieren? Beute » M Vtstiltat von Löwen eine audsedlsieszliih katho- MFTJHTUUG und es wird hier sticht-s gelehrt, »» fzszvaii im Einklang mit den christlichen Evan- Yumijtkz Um sich gegen dicic klerikale Wissen« L when, haben die liberalen Beloier iition vor « wkjs VII! M site: so s; landplah l. s d « is em Schcnspis IS - Es« H: H— . E . isgksj Essx 111-E· XII-H] EIN! Is«·««-.-.;J««-« Isxksig Bisses-««- - IS'-III? its-N I« I. Urspung-»O; s. sog-as» ( So« I ge etwas-F. s? ps zusteht! di. verwendet! »· s fu«-111 VI? lIIIICIIN Neamakki s! I. sc. Basis«- Its. Aagasts ssßll nden tmrcinerkeiuf slelchaesm »Ist-n«- Bestandteilm Ko« : tinsktthenllkt Zu« Bruders« s, Altmak!t.» C wen-USE FHJYZZLFEZZIHTZLE ums-ass srltaut kppldlls ratlos-i. I lauten« liegst-als. astegendeq loitsli s«- sskskksk vokktxtkgs EIe"TJIZZ·-·"" ev . . . se» .u« åqe , Gib, lagen. I— - u «0.4oI« u,JYs;l.g3.. s Jgkik c, s» 1.so;" kifzknchtso « ctenvoasisc , , cken . am) . - nimm·- - - ecken v. 5. , , ist-111 Eisen Fels« stok I) V, billiger. FckkSUfcl In— M. «« « pl; aus» Gras« i.—as. «« Hssus at. its-F Es! I« LIE- Größte Auflagein Sachsen. Reduktion mit; Hquptstschi Herrin-Zepter: siedatttou Nr. IN. noch immer jede gewerbliche Tätigkeit, sei es in der Industrie oder gar im Handel, als ein stir einen Adeligen unwürdigcr Beruf, während namentlich in England die Sprößlinge auch der ältesten und ange sehenften Adelösainilien längst kein Bedenken mehr tragen, sich solcher ~bürgerlichen« Beschäftigung zu zuwenden, ohne daß sie dadurch in ihrer sozialen Stel lung die gerittgste Einbuße erleiden. Es wäre seht, wünschenswert, wenn auch in unsern aristoikratischeiil spkdreisen diese Anschauung mehr und mehr Eingang fände. So manches glänzende Elend würde dadurch vermiedety so manches Drohnendasein in ein ntitzlicheö Leben verwandelt, so manche alte Familie vor Ver· armung bewahrt werden. Es sollte auch bei uns nicht länger als ~standesgeniäß« gelten, das; Lldelösprossett lieber ihre Tage »in Müßiggang und in Betätigung so genanuter ~nobler Passionen« hinbringem anstatt sich einer geregelten Tätigkeit in einem gewerblichen Unternehmen zu mit-wen. sästisttlke lerdinandftraxe c. ’- UNDER« sit. Ase-los 111. falls fei die Türkei entschlofsen, sur Ver« teidigung ihrer Rechte vor keinem Mittel zu rit ckz nich r eck en. Wie oerlautetz find in Smyrna 25000 Mann tiirkischer Truppen zusammengezogen worden. Die für heute. erwartete Antwort der grie chifchen Regierung auf die tiirkische Note war bis 6 Uhr abends auf der Pforte nicht eingetroffen. Wefentlich optimiftischer lautet eine Wiener Mel dung. Danach hätten, wie der Pariser Korrefpondent des «,Neuen LBiener TagblatteM melden die vier Schutzmächte die türkifche Note dahin beantwortet, daß die Türkei das in der Rote angebotene Autonvmies statut für Kreta den Mächten zur Prüfung vorlegen solle. Hierdnrch erscheine die Kriegsgefahr für die icächstc Zeit beseitigt. Die Mächte erkennen durch diese Antwort an, daß die Türkei als Sonverän eine Ver fassung fiir Kreta erlassen kann, was einen großen diolomatifchen Erfolg der Pforte bedeutet. Die Tür« kei würde nunmehr »in Unterhandlungen über die ge plänze Verfassung eintreten, die längere Zeit dauern w r en. Die parlamentarische Herbftkampagne : m Oefterreicli Von unserm Wieuer litt-Mitarbeiter. Wien. s. August. Seit vier Wochen war Stillstand in der inneren golitik Oesterreiclisx An! 10. Juli wurde infolge der bftruktion der Slowenen und tfchechischen Agrarier die Reichsratssessioii geschlossen und die Minister be-’ zogen die Sduimerfrifchen und Räder. letzt werden sie, einer nach dem andern. nach Wien zurückkehren, und damit »koinmt wieder Leben in die Bude( Am is. August, dem Geburtstaae des Kaifers Franz Joseph- ist folennes Tedeum in der Sirt-Hans kirche und Feftbankett beim Kardinabikürsterzbifchof Grufchm An beiden Veranstaltungen pflegen die Minister teilzunehmen, ihr Zusammentreffen in Wien aber auch dazu zu benutzen. uni einen Minister rat abzuhalten, die laufenden Geschäfte zu erledigen nnd für die parlamentarische Herbftkauipagne Vor bereitungen -zu treffen. Solche» Vorbereitungen treffen aber auch die Parteien. Am 17. d. M. versammelt sich der Vvllzugsausschuß der deutsch freiheitlichen Parteien in Wien und an demselben Tage soll auch eine Obmiiiinerkoiifereiiz stattfinden« zu der der Obmanti des Polenklubs die Initiative ergriffen hat. Diese Zusamnienkünfte haben den Zweck, die politische Situation zu erörtern und bezüg lich der Arbeitsfähigkeit des Parlaments im Herbste Fiihler auszustrecken. Die Versamm lungen find keineswegs gegen die Regierung gerichtet, die sich »oben« der größten Wertfchätzung erfreut und » »unten« nur von Un oben genannten zwei obstriiktios nistifchen Parteien und noch andern radikalen Grup ven angefeiiideh von den drei größten bürgerlichen Parteien jedoch: den Deiitschfreibeitlichem Christlicb sozialen und Polen, unterstützt wird. Worum es sicb bei den am 17. »An-Just ftattfindenden Veratungen handelt, das ist die Frage entweder der freiwilligen Ausschaltiiiig derpbstrultioti oder derNiederringung der Obstruktion in: Herbste und die Bildung einer festgefugtezi Arbeitsuia i oritat die sich die nor« male Tätigkeit des Neiibsrats und ihre Erhaltung « zum Fiele seht. u Man wird· fragen, warum denn nicht die Regie rung die Schritte zur Schafsnng einer solchen Mafos Zö- Oktober 1555 in Briissel seine Abdankung erklärte, fsüllte Weinen und Schluchzen das Haus, obgleich Karl gewiß alles andre eher als ein väterlicher und gerechte: Herrscher: gewesen war» Ohne Ursache war die Trauer « reilich nicht. denn der Tljronfolger Philipp 11. war ebenso grausam, treulos und tyrannisch wie Karl, ohne sich aber durch die Landbmannschast und die Kenntnis der slämischen Sitte und Sprache bebiebi niachen zu können. Als er in Brüssel auf die Abdankuiigsrede des Kaisers erwiderte, entfchnldigte er sich, dies weder släntisch noch scanzösisch tun zu können, und Dol- Inetschcr mußten au seiner Stelle reden. Das Rathaus von Löwen ist ein wunderherrliches luwel der gotischen und bürgerlichen Baukunsy und dieser Bau allein ist wohl den Libstecher von Brtisscl nach Löwen wert. Man kann ihn mit sonst nichts als mit einem iiieliauienschrein vergleichen, und wie ans Silber getrieben erheben sich seine tausend Sta tuen unter ihren Baldachinem seine zierlichen Türm ehen, sein hohes Giebeldach mit den lustigen Dach ssenstern kam Himmel ans. Natürlich gibt es auch sonst noch vie zu sehen in Löwen: schöne gotische Kirchen snut Usieisterioerkeic der Malerei, alte Häuser und sonst mancherlei, aber das Rathaus ist die Hauptsache, denn es ist wie der Glockenturm von Brügge und wie die Tuehhalle von Jeperen ein lebendig gebliebenes Sonn» bol der alten Macht und des alten Stolzes der statui- Ken«Städte. Ueberhaupt ist Belaien das Land der athansen In Frankreich gibt es nichts Derartiges, weil man in Frankreich schon sehr frühe eine Zentrah gewalt hatte, so daßsfreie Städte im deutschen Sinne nicht aufkommen rannten. ·Das Rathaus aber ist das Symbol der stadtcschen Freiheit, und wo es eine solche nicht gibt, mag man wohl einen sihdnen Palast des Zerrschers oder seines Statthalters finden, von einem athause in dem Sinne, wie man sie im ganzen Deutschland, ganz besonders aber in Niederdeutschiand von Dtinkirgeti bis nach Niga«·siiidet, ist keine Rede. Alte schöne athäuser trifft man in Frankreich nur, swie Wen soeben angedeutet, in den nordtistlicgen Gege en, die eiaentlisau den deutithen Niederlan en gehörten und nut Br ant und Wandern-lange seit das Srhicksal geteix haben, also in Diinkireheih Tal-cis Arras, Roubaip ouai usw. In Belgien aber Fibt esteiike Stadt, die nicht ihr stolzes Rathaus bei se, das non der einstigen Unabhängigkeit nnd Freiheit der Bürger Zeugnis ablegt. Und das Schöne dabei ist, dass fast eine jede Stadt ihren besonderen und» eigen artigen Bau errichten ließ. Der zur Zeit ist-er G:- rikhtung übliche Banstil gibt ihnen einige sie nlichkeit,» si- Qresdes Ins svrottea monatlich II G! pro Instit! hsif Mk. frei Haus, datch aafre Provlnsszsllialea monailich II A; or· Quarte! US litt. frei Haus. Mit der Beilage »F! ierie sie-ers· oder mit der Beilage ..Dresduer Elle-esse s seist« fe u) Pf. pro Monat mehr. peitscht-T iu Deaifchland nnd den deutschen Kot-nies- Ilnsk A u: i Dunst-Neuen»- saoaatL stPfqsro Quart. Abs Mk· · Z ebne Atlas-Beilage · 69 , « · 206 · Vefterreitssllsssrie sah· A sit Ell-Mr. Reiz-fie- loaatl. USE:- proOlatt US sie. lasps ehuesllustr. Heil« 1.42 . t25 , sich des Inst-use per fressen. Jedes. Oft. liskpsuaau 10 Pf. srität initiiert und. den Parteien es überläßt. eine soiche Arno« qu- ikiizdoeraus seivsttatiq und seit-ständig du unternehmen. araus is! zu antworten: Wenn die Regierung an ·dle Obstruktionsparteien mit der Forderung nach »Einstellung ihrer radikalen Taktik hcrantkatr. so wurde sie nur gegen Gewährung von Zugestandnissen Gehör finden. die jedoch von den arbeitsioilligen Parteien entschieden abgelehnt und diese in die Opposition treiben würden. Denn Tschechen und Sloweuen verlangen entweder eine Rekonstruktion des Ministeriums durch Llusscheidung einiger« ihnen mißliebiger und durch Aufnahme einiger Ihnen genehmer Politikeiz oder sie verlangen nationalpolitische Konsu siozxen Beides ginge aus Kosten der Deutschen und wirddariim von der Regierung rundweg ver· weigert, die in politischer und nationaler Beziehung nichts·unteriiivinit. was die Gegnerschaft der deutschen Parteien heraufbeschwdren könnte. Der Minister« igsrasident Freiherr v. Bien erth hat wiederholt ivi arlatnente erklart, das; er keiner Parteretivas geben oder etwas versprechen wird. was die nationale Gegenpartei aus ihrem derzeitigen Besitzstgnde aus zubringen hatte. Nur was die Parteien unter einander ausmachen, will die Regierung ratihabierem insofern es dem Staatsinteresse nicht wider den Strich geht. Die nationalen Parteien niitssen also die Ver: stiindiguiig und Vereinbarung selbst in die Hand nehmen und durchführen« wobei die Regierung frei lich bereit ist, die Dienste eines ehrlichen Yiittlers zu leisten, insbesondere dann. wenn die Verhandlungen der Parteien auf Ausscbaltiiiia der Obstruktioin also auf Sicherung der Werksähiakeit des Parlanieuts gerichtet sind. So erklären sich die Zusammenkiinste der Parteisührer am 17. d. M» zu deren Ergebnisscn der Ministerrgt aui IS. d. M. Stel lung nehuien wird. Uebrigens wird der Herbsttaguiig des Reichsrats eine Session der Landtage vor-ausgehen. Da« bei ist das Schicksal des böhmiicheu Landtages von besonderer Wichtigkeit. einmal wegen der Be« dcutung dieser Provinz für das Reich. und dann wegen der Rückwirkiitiin die die Verhältnisse im Prager Landtage auf die im Wiener Reichsrate zu üben pflegen. Jni böhniischcii Landtage haben die deutschen Abgeordneten im Oktober o. I. mit der Qlsstruktioii eingesetzt. weil die tschechisehe Landtags inaiorität alle, auch die gcrcchtesten Forderungen der Deutschen schroff ablchnte und auch der Oberitlanw nxarschgll Pein-i Lobtoivitz als Präsident des Landtages die Deutschen bei» Feststellung der Tages ordnung als quantite ucågligeable behandeln. Die Vollversaintiiluiig der d«eiitsil)en»Abgeordneten hat da mals eine Reihe uationalpolitischer Postulate als Programm aufgestellt und die Tithecheii inuszten sich entschließen. das Mindest maß dieser Forde «rung·en. das sich auf die ausreichende Beruckiichs tiguug der Deutschen ini Laiidesauss»ehiisse« suec ·den Landesanstglten und bei den Landesainterii bezieht. zu erfüllen. wenn die Deutschen die obstruktioi nistisrhe Taktik. zu der sie übrigens uur als Not· bchelf gegriffen habeiiJallcii lassen solleu. »Die Vor bereitung derLandiagsiesiion i»ibe·xha»uvt.»insbesondere die Vorbereitung der Tagiiugdnioglichkeit des bohuiu schen Landtages. wird also gleichfalls Gegenstand der bevorstehenden Verhandlungen der Parteien und der Regierung bilden und erst wenn dieie abgeschlossen sind, xvjrd man der parlamentarischeu Herbitkampaatte bezii lich der Provinzialvertretungen und bezüglich des Ikeiitrglparlaiiients das Voroskov zu stellen ver ni«gcn. H· . aber davon abgesehen, kann gar nicht-z linähnlicher i sein als der Reliauienschrein von Löwen, der lustige : Bau mit dem durchbrochenen Turnie von Briisseh der : gewaltige Turm von Brügge, unter dem das Rathaus ! fast verschwindet, oder das nicht einen! Reliauieni : schrein, aber doch einem gotischen Schmuckkästchen pro « sanen Charakters gleichende Rathaus von Gent. Ju diesen Bauten sprachen die Flamen ihren Stolz nnd ihren Patriotisintis aus, weit mehr als in den Kirchen, i die anderswo die Wahr-Zeichen niiitelalterlicher Städte sind. Die allcrnceisten zur tiiinilieheti Zeit begonnenen Kirchen find unvollendet geblieben, und wenn ich mich nicht sehr irre, ist von allen großen tnittelaltetlichen Kirchenbauten Belgienö die Kathedrale von Antwerpen der einzige, der bis ans die Turmspitze vollendet wurde. Aber die Nathiinser sind überall fertig geworden, für ihre Vollendung san-den die Bürger Zeit und Geld, als sie schon länzist in kirchliehen Dingen lau und gleichgültig gewot en waren. Auch in diesem Punkte ist das ietzt anders geworden, und heute würde man sicherlich viel leichter eine Kirche als ein Rathaus aus sreiwilligen Gaben erbauen können. Wie Löwen seine Universität behalten hat, oder vielmehr wie Löwen seine Universität wieder erhalten hat, denn sie war ein Menschenalter unterdrückt, ehe die Alerikalen sie neu gründeten, so ist Mecheln die kirchliche Hattvtstadt Velgienö geblieben. Der Erz· bischos von Mecheln ist der Primad BelgienQ aber damit ist auch die Bedeutung Meehelns erschöpft, gerade wie von dem heutigen Löwen nichts mehr zu sa en ist, wenn man die katholische Universität erwähnt gar« Auch Meeheln war dereinst eine durch ihren Gewerbe sleiß ausgezeichnete Stadt, und wie in Löwen mußte man auch in Mecheln die Glocken läuten, ehe die Ur beiter die Werkstätten verließen- zur Warnung siir die Bürger, die dann eilig die Straße ränmten und der Ilrbeitserarmee iklaiz machten. Die Spezialität Meedelnd waren ie nach der Stadt genannten Gulden, ideren heute noch von Frauen und Mädchen gchätslt "wetde»n- ohne daß diese Industrie sich irgendwie mit der dhnlilhen in Venedig vergleichen ließe, der die Methelner zspiven dereinst scharfe Konkurrenz mach· ten. Uebrigens ist der Niedergans dieser Jnduxcie weiter kein Ungliiit denn wo sig ie Svihenhä lei in Belgien erhalten hat, ist die eohaehtung gemq risse-ge»iieeiktixsiginsss sei-«« »Es-«? men un arme r « lsche Geschlechter«gettgen. « «« ! Mechetu hat«-nichts, da« wie da« Rathaus w« »Hört-en den Zjkeifendcn iozujagcnjtkm Yefixche upnj zgm Die Mächte und die Pforte. c Dsie griechifclptiirkifche Krisis ist augenblicklich zu k einem gewissen Stillstande gekommen, nachdem die vier . Schutzmächth zu denen bekanntlich Deutschland nicht - gehört, eingegriffen haben. Uebrigens hat sich auch , die deutsche Reichsregiernng bei dem Konzert der . Mächte nicht völlig teilnahmölos verhalten. Die » »Nordd. Allgenn Ztg.« schreibt: Obgleich Deutsch land an der kretischen Frage nicht unmittelbar inter essiert ist, vielmehr die Zicftäiidigkeit der Schuizniiichte zur Regelung der Angelegenheit anerkennt, hat die deutsche Regierung doch im allgemeinen Frie densintcreffy wie bisher fo auch seht, in Kon ftantinopel und ebenso auch in Athen, freundlich z u r Mäßiguug geraten. Telegraphisch wird gemeldet: " Konstantin-weh o. August. Heute nachmicktag sind die Botfchafter der Schuhmächte auf der Pforte erschienen und haben die bereits angekündigteii gleichlautenden Erkltir u n g e n bezüglich· der tren fcben Frage abgegeben. Der Kernpuiptt denkt-Erklä rungen besteht in dem erneuten Hinweife darauf. das; die endgültige Regelung der kretifchen Frage Sache der Schutzinäckne sei, die diese Aufgabe auf den Wunsch der Pforte selbst übernommen hätten. Die Auf fassung der Pforte in dieser Frage erhellt aus folgenden Darlegungen des Grof;we f i r s gegen über einem Journalistetu Die Schutzmächte hätten bei der Räumung der Insel den Geist der dortigen Be. völkernng außer acht gelassen. Es sei vorauszusehen gewesen, daß tiirkifche Rechte verletzt würden. Dies fei durch die Hiffung der griechischen Flagge geschehen, Die Pforte fei nunmehr entschlossen, die tiirkifchen Rechte selbst zu verteidigen. Ftir die Tiirkei fei die , Lösung der kretischen Frage nur durch V e r l e i h u n g »der Autonomie unter einem Gouverneuty der ottomairifcher Untertan fein müsse, annehmbar. Ebenso müßten alle andern Beamten der Insel Ottomanen s fein. Unruhen unter de: Bevölkerung der Insel seien , vorauszusehen. Dies könne jedoch die Türkei nicht zurückhalten. Zwei Divifionen würden genügen, um « die Ruhe auf der Insel wieder herzustellen. Jeden« : zwei Menskhenaltern die Universität in Briissel ge. gründet, an der so sreisinuige Leute wie der um seiner anarehigisehen Ueberzeugung willen in seinem Vater lande rankreikh geächtete und verfolgte große Gen-» graph Glsisiåe Reclus eine uubehinderte Lehrtätigkeit« entfalten durften. Aber Brtissel hat trotz des großen! Rufes einiger feiner Professoren nicht mehr Studen ten als Löwen, so gewaltig ist hier die klerikale Macht· Dabei ist Löwen eine tote nnd schläfrige Provinzstadn sdie von 150000 Einwohner-n im Mittelalter bis auf Wvenig mehr als 20000 zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zurückgegangen war nnd sieh seither mühsam auf etwas mehr als 40 000 erhoben hat. Nähme man die in den dreißig« Jahren des neun zehnten Jahrhunderts erfolgte Nengrtindunskoder Unt versität weg, o blieben wahrseheinlieh keine 000 Ein wohner in Löwen. J Ader man geht auch nicht dahin, um die Gegen« ; wart zu sehen. man will in der Vergangenheit trän - men, wenn man Löwen oder Rothendurkh Cordoda oder Syraluö besucht. Und diese Vergangenheit wird « allerdings in Ldwen und in Brügge, in Mecheln und in Gent so lebendig, wie in irgendeiner qrieehifchen oder riintifchen Stadt. Unter den fildergrauen Mauern des Rathaus-ed von Löwen wie an der Romdaldlirehe in Mseeheln wundert man sieh, wenn da modern ge· kleidete Menschen noriiderlommen Man meint, die ehrenfesten Bogenschiihen und hoehweizen Stadtväter, die van der helft, Franz Bald und embrandt ac malt haben, miifzten auch heute noch in diesen Hiiufetn wohnen. Man sucht die RederilerC die Reihoriken jene niederdeutschen Ableger der deutschen Meister« singen die in der Blütezeit von Flandern und Bra dant eine so große Rolle spielten, das; Philipp der Schiinr. der Vater Karls V» es für angezeigt hielt, lich in den Bund aufnehmen St« lassen. Im Znhre les! berief er eine allgemeine ersancmlnna der Rhe ioriler nach Mel-dein, und hier wurde der aus fünfzehn Mdqliedern bestehende Vorstand eingesetzt, der den duftenden Namen «lesus msit der Valsamdlumck führte. So hoch stand damals der freie Bürger dieser unnötigen« Städte, daß Karl V. es sieh zur Ehre reih nete, als« ihredaleiehen fikh ihnen an die Seite zu stellen und mit ihnen als Boaenschiitzh Sänger und Dichte: um den Einem-reib zu ringen. Diese: slämifchen Leutseliakeit sowie seiner fliimisehen Geburt und der »New-einig von Sprache und Sitten hatte es der Kaiser Karl zu danken, daß er troh feinem ineineidiaeii und Zreausamen Verhalten gegen die Städte und gegen die her-im jliimiicdcn Volke. beliebt blieb. Als. er am
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