Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.04.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160409026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916040902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916040902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-09
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Starke französische Stützpunkte Wich Haucourt erstürmt. 714 Sraozolen gesause«. — verlose deutlche, besonders schwere IrnnMche Berlufte. — kin deutscher krsols in den »«seien, »ersebliche russische «nsriffe. — Las Scho der Äauzlerrede im seindlicheu Auslaud. — Holland aus der Hut.—Knilands WMiir. »er amMche deutsche Kriegsbericht. jAmtlichj Grobes Hauptquartier, 8. April 1-16. Westlicher Kriegsschauplatz. Aus de« linke« Maasufer erstürmten Schlesier «ud Bayer« zwei starke französische Stützpunkte südlich von Haucourt «ud nahmen die aanzen feindlichen Siellnn- aen auf dem Rücke» des Termiten-Hüaels i« einer Breite vo« über 2 Kilometer. Ei» heute früh versuchter Gegenstoß scheiterte völliq. Unsere Berlufte sind gering, diejenige« des Gegners, auch infolge des heim, tückische« Verhaltens einzelner, besonders schwer. Außer dem wurden IS Offiziere. «S» Mann «nverwnndet ge- fange«, daruater zahlreiche Stekrute« der Jahresklaffe 1S1V. Auf den Höhen östlich der Maas «ud in der Woevrc wäre« die beiderseitige» Artillerie« stark tätig. Am Hilfen first ssüdlich «o« Souderuach i« lh;« Bogeseuf stieß eiue kleinere deutsche Abteilung in eiuer vorgeschobene« französische« Stell««- vor. deren Besatzung bis ans 21 Gefangene im Kampfe fiel. Die feindlichen Gräben wurden gesprengt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die russischen Angriffe blieben auch gestern amf einen schmalen Frontabschnitt südlich desNarocz»SeeS be- «schränkt und wnrden glatt abgewiesen. Balkan -Kriegsschauplatz. Nichts Neues. IW. L Vf Oberste Heeresleitung. Wie weit stehen wir «och von Verdun? d. Die grüßte Entfernung unserer Truppen von der eigentlichen Festung Verdun ist die von dem eben eroberten Haucourt aus, die in Luftlinie gemessen 14 Kilometer beträgt. Das hart bedrängte, aber erbittert verteidigte Bethincourt ist 1.1 Kilometer nordwestlich von Verdun ge legen. wogegen die ebenfalls bedrohte Höhe 3 04 nur 12 Kilometer und der in unseren Händen befindliche „Tote Mann" eine Entfernungszahl von 11 Kilometern ausweist. Bei weitem näher an Verdun haben wir unsere Stellungen auf dem Nordostsektor vorgetragen. Hier stehen wir Ver dun am nächsten im C a i l l e t t e w ä ld ch e n. das nur durch eine, allerdings mit einer stattlichen Reihe starker Stützpunkte bedeckte Entfernung von «1 Kilometern von dem eigentlichen FesturmSrayon getrennt ist. Das weiteste Ausmaß östlich der Maas weist unsere Frontlinie bei Moranvtlle auf, bas eine Entfernungszahl von 1» Kilo metern zeigt und damit den äußersten Punkt unserer Front ans dem Ostufer bedeutet. Ein tüchtiges Stück Ar beit steht unseren braven Truppen noch bevor. Unser Ver ständnis für ihre heroischen Taten können wir aber nur zeigen, wenn wir den kommenden Ereignissen nicht mit nervöser Ungeduld, sondern mit sicherer Ruhe cntgegen- blickcn. Haucourt hat „keinen taktische« Wert". b. Zur Bemäntelung der Schlappe bet Hanconrt läßt die französische Heeresleitung in einer Havas-Note Mitteilen, baß dieses nur aus zerschossenen Häusern be stehende Dorf, das eigentlich nur die Fortsetzung von Malanconrt bilde, absolut keinen taktischen WSrt besitze, eine Auffassung, die mit der hartnäckigen Verteidi gung dieser Ortschaft durch starke französische Kräfte durch aus nicht zusammenzureimen ist. Ebenso unklar spricht sich die Havas-Note über die dem andauernden Kreuzfeuer der deutschen Batterien von Cuisy und Forges ansgesetzte Bethinconrt-Stellung aus. Wenn der französische Generalstab von seiner ursprünglichen Absicht, diese Stell ung freiwillig preiszugeben. zurttckkam und deren äußerste Verteidigung versuchte, so sei hierfür die Erwägung maß gebend, oatz eS vielleicht Loch möglich märe, von Bethin- court aus das gegnerische Vordringen in südlicher Richtung durch Flankenfeuer aufzuhalten. Die Havas-Note weift auf die außerordentlich starke Sicherung der zweiten fran zösischen Verteidigungslinie zwischen dem Hessewald, Montzcville und EsneS-BourruS-Gehölz hin. Der Gegner werde dort „fast unüberschreitbare Hindernisse vorfinden", eine Tröstung, die seinerzeit fast wörtlich auf die nunmehr verlorene Mort-Homme-Stellung angewandt wurde. Die Verjüngung des französischen Offizierskorps, iÄgence HavaS.j Tie französische Kammer besprach den Gesetzesantrag über die Verjüngung der KäderS des Heeres. Der Kricgsmintster führte auS: Wenn das betreffende Gesetz schon im Anfänge des Krieges in Kraft aewesen wäre, hatten 120 von der Altersgrenze betroffene " ' ' " " " hß sollen 4 DivisionSgencrale und 16 Brigadcgcncralc an der Front verbleiben. Die ruhcbcdürsttgcn Offiziere würden durch das Gesetz ausgeschaltet, das kein Gesetz der Schwäche sei, sondern eine Bürgschaft für das Land bedeute. Die Regierungsvorlage wurde dem Hccresausschiih zur Nach prüfung überwiesen. lW. T. B.j Amtlicher englischer Bericht vom 7. April: Bei St. Elvi gelang esdem Feinde, einen Teil des von uns am 27. März genommenen Ge ländes zurttckzuerobern. Der Kampf dauert fort. Gestern abend drang nach einer sehr heftigen Beschießung eine kleine Handstretchabtcilung des Feindes in «inen unserer Gräben nördlich -cs Flusses Ancrc ein,- sic wurde aber rasch wieder hliiausgewvrfen. Heute mar die Artillerie bei Souchez, Aix-Noulettc, St. Eloi und Upern tätig. lWTV.j Der Schwiegersohn PoincaröS deutscher Kriegsgefangener. Der Schwiegersohn de räsidcntcn Poin- carv ist in Erding bei München auf dem sogenannten „Schneckcnhos" als Kriegsgefangener untergcbracht. — Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, daß Frau Potncars aus München stammt und eine Stiefschwester des in München verstorbenen Musiklehrers Grgtzl ist. Die Mutter der Frau Poineare war eine gewisse Frau Benucct, die in zweiter Ehe mit dem Kunstmaler Petit verheiratet war, der in München gestorben ist. Die alte Dame siedelte Sann nach Paris über, wo sie auch gestorben und be erdigt ist. Ter Mangel an Schiffsraum in Frankreich. Eine Maßregel, die einer förmlichen Requisition der Haudelsfloktc gleichkommc, ergriff, dem Pariser „Temps" zufolge, der französische Marineminister, indem er bestimmte, daß grundsätzlich jedes französische Schiss zu jeder Fahrt einer ausdrücklichen Ermächtigung bedürfe, die von den Behörden nur dann erteilt würde, wenn die Fahrt derVervroviantierungdcsLandes diene. lWTB.c Generale an dem Feldzüge nicht tetlgrnpmmen, Von diesen Holland auf der Hat. Ter holländischen Zweiten Kammer wurde eine Vor lage unterbreitet, um im Hinblick auf die herrschenden außergewöhnlichen Umstände -er Regierung Gelegenheit zu leben, wenn dies notwendig sein sollte, frühzeitig zur Linhcrufung derJahresklasse 1S17 über gehen zu können. lW. T. B.j Holländische Warnung a« Euglaud. b. Der frühere holländische Minister Dr. Kuyper sagt in seinem Blatte „Standard", Holland müsse immer aus Griechenland schauen. Die Geschichte weise kein zweites Beispiel für gewalttätigen Uebermut auf, wie er in Saloniki zutage getreten. Wehe der Macht, die cs wagt, uns als zweites Griechenland zu behandeln! Holland hätte zehnmal lieber den Krieg, als daß cS sich wie Griechen land behandeln ließe. „Das Risiko der Kleiuftaaten akut" So überschreibt „Nya Daglight Allchanda" (Stockholms den Leitartikel vom 1. d. M.: Die erwarteten äußersten Anstrengungen des Verbandes, eine Wendung im Kriege herbeizuführen, scheinen sich jetzt in Holland geltend zu mache». Die Gefahr für Holland droht nämlich nach An sicht der holländischen Blätter nicht von Deutschland, lon- dcrn von dem „Beschützer der Kleinstaaten", der sich in diesem Kriege als so »«glückbringend für seine guten Freunde unter den Kleinstaaten erwiesen hat. Es scheint, als ob man in Holland meint, daß auf der Pariser Kon ferenz Beschlüsse von gefährlicher Tragweite für die neu tralen Länder gefaßt sind. Hollands Befürchtungen sind um so bemerkenswerter, als das Land sich England zu liebe sehr angestrengt hat und überwiegend englandfreundlich ist. Jüngst ist eine Woge des Un willens gegen Deutschland aus Anlaß der Versenkung der „Tubantia" und des „Palembang" über das Volk gegangen. Wer die Schul- daran trägt, ist noch nicht aufgeklärt. Aber offenbar hat England gerade jetzt ein beson deres Interesse, eine gegen Deutschland em pörte Volks st immung in Holland yervorzu- rufen. Di« holländische Presse erklärt jedoch ausdrücklich, daß nicht die „Tubantia"-Angelegenheit di« Besorgnisse hcrvorgerufen hat, sondern die Furcht vor dem allgemein kritischen Zustande, der sich aus den Beschlüsse» der Pariser Konferenz ergeben dürfte. Englands Willkür. b. AuS amtlichen Haager Mitteilungen ist ersichtlich, daß die englische Regierung in den Downs seit dem 21. März den Dampfer „Lodewyk van Nassau" festhält, der eine für die holländische Regierung bestimmte Ladung Chile-Salpeter enthält. Jetzt werden die Dampfer „MaartenSbyk" und „Maasdyk" mit den gleichen für die Regierung bestimmten Sendungen erwartet. Alle Vorstellungen der holländischen Regierung in London über die Freilassung des Dampfers „Nassau" waren bis heute erfolglos, und die Landwirte fürchten, daß das wert volle Düngemittel zu spät kommt, um erliste Folgen für -i« Srnk ghMenh«». Der Streik nutcr de» Matrosen und Heizer« der Holland-Amerika-Liuie breitet sich aus, da auch die Mannschaften der Schisse, welche in die Heimat zurückgekommcn sind, fick weigern, unter den alten Bedingungen sich anmnstern zu lassen. (W. T. B.j Der Unterseekrieg. Llovds meldet, daß der britische Dampfer „S i m l a" versenkt worben ist. Elf Mann der asiatischen Besatzung sind ertrunken, die übrigen gerettet. lW. T. B.j lAgcnzia Stcfani.) Am 6. April versenkte ein Unter seeboot den dänischen Dampfer „ S t j e r n c b v r g ", 1562 Tonnen, aus Kopenhagen. iW. T.V.j Lloyds meldet: Ter holländische Dampfer .. Ecmöyl" sei beschädigt in den Hasen geschleppt worden. Tic Mann schaft sei wohlbehalten. lW. T. B.j Lloyds bestätigt, daß der holländische Da ui vier „Nundyk" aus der Höhe der Seilly-Fnscln beschädigt wurde. lW.T. B.j Neutraler Protest gegen Englands verschärfte Blockade. Tie „Neue Züricher Zig." meldet aus Amsterdam: Aus guter Quelle verlautet, baß alle neutralen Staaten in London gegen die vertragswidrige Auslegung der Londoner Deklaration über die Verschärfung der Blockade protestieren werden. (W. T. B.j DaS Unterhaus für das Kabinett RSquiih. k>. Der „Nienwc Nottcrd. Cour." meldet aus London: Im Untcrhausc wurde ein Antrag Banburys, die Be soldung der Abgeordneten zeitweilig aufzuhcbcii, mit 247 gegen 22 Stimmen abgclehnt. Diese Tatsache und die Debatte über den Antrag bildeten eine bedeutende Nie derlage für die Verschwörung gegen die Koalitionsregierung. Banbury, der zweiter Vor sitzender des nnionisttschen Kricgsausschusscs ist, hatte mit dem Anträge eine Kraftprobe für die Frage der allgemeinen Wehrpflicht, die später zur Be ratung kommen dürfte, anstelle« lassen. ES zeigte sich, daß die Strömung unter den Abgeordneten zugunsten der Koalitionsregierung und der Äerger über die andauern den Machenschaften zur Herbeiführung von Kabinetts krisen weit tiefer geht, als man erwartet hatte. Bei seinem Erscheinen nach langer Abwesenheit wurde Asgnith mit warmem Beifall begrüßt. Darauf hielt der Unionist Duke eine Rede, die der Erfolg des Tages war. Er mißbilligte die Versuche der Regierung, den Fragen von nebensäch licher Bedeutung Schwierigkeiten zu bereiten, und forderte zur nationalen Einigkeit ans. Nach ihm spracki Bonar Law. Er unterstützte den Vorredner und nahm Banbnn, scharf ins Gebet. Man ist allgemein der Ansicht, daß Ban- bnry durch einen öffentlichen Appell an die Pflichttreue und Vaterlandsliebe seiner Anhänger den Machenschaften im Zusammenhänge mit der allgemeinen Dienstpflicht ein Ende zu machen beabsichtige. Englands Handelsbilanz. sReuier - Mclduug.j Die Einfuhr im März betrug 86 021)894 Pfund Sterling, die Zunahme gegen 1015 10 680 845 Pfund Sterling. Tie Ausfuhr betrug 87 508119 Pfund Sterling oder NM 7 422 054 Psnnd mehr als im Jahre 1015. lW. T. B.j Das Echo der Kauzlerrede im feindlichen Ausland. Französische Stimmen. „Petit Parisicn" sagt: Tic Mächte melden darin neue Gründe finden, in der Verteidigung der Unabhängig keit der Völker auszuharrcn, sic werden auch den Beweis darin finden, daß sich Deutschland stark erschüttert fühlt. (!) Das Berliner Kabinett würde die Urheberschaft des Wclt- brandcs nicht von sich weisen, wenn cs den Sieg vor Augen sähe. „Lc Journal" schreibt: Nach der hundertjährige» Marterung der Polen, nach der Vergewaltigung Belgiens, das in vollem Aufschwung seiner freien Entwicklung war, nach der Häufung von Grausamkeiten mährend der ersten Kricgsmochcn und nnch den täglich wiederholten Untaten des llntcrscekricges mag Deutschland nun das Gespenst der Rache anklagcn, von dem es sich schon umfaßt fühlt. Aber wenn es sich als den Kämpfer für Recht und Freiheit hin stellt, so empfängt cs alS Antwort nur ein allgemeines Lachen der Verachtung. Jean Hcrbette schreibt im „Echodc Pari ö": Als der Kanzler in sein Programm die Rechte Ser Polen und der Flämin cinsetzte, wollte er die Jrrgängc der Borsricdenö- besprechungcn geschickt für den Gebrauch Deutschlands Her richten. Wir werden nicht in diese Jrrgängc eintretcn, in denen, wie der Feind hofft, die Alliierten einander aus den Augen verlieren ober gegeneinander stoßen sollen. Stephan Pichon schreibt im „Petit Journal": Der Kanzler fühlt sich vo» den Neutralen umlauert und in der Stimmung seiner eigenen Untertanen erschütterl. Man erinnere sich an die stolzen Ausrufe seiner früheren Kund gebung««, »N die Aufgeblasenheit, mit der er unsere Nieder,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite