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Dresdner Nachrichten : 06.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-06
- Monat1895-10
- Jahr1895
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- Dresdner Nachrichten : 06.10.1895
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K« r»H»id^« «I>«»t II« I I17. )W», l. 4UUNN«' n-1 X>I« für »llu /5ojkuni<vn. !1. ttiilkt-V« ri.»u1' Nie ,lia Itr^itnor Dlio»1.vr. >!I. >«»„-< nntro!«« unliir <)»r»iNio. 's I ttr^I l lnilr riiiti»«„ Ijofliel. l-itubiiir 18»». ^Mkoiieiiiiiixtn'eli,« - kIii« eie»«»«,,» II« I« «l «Nil »»ek«^, ii -IN Xnob- en.i-bnooil. mit» Ilivdoiili < Nliotnili! Igaelenste. 10, ^msllenste. 19, ' rrelckauieste. 40. »iidi ttelneietrstr.-8i!«li tiürticr,. j 6. MM W L!tML7Ztt. Sächsische LandtagSwahlcn Hofnachrichte», Sächsisch!' P-erdez»cht. Pierdeausstelliing Sozialdem. Z'pilsNt. Versammliiiig. Zoolog. Garte», Schil'k Sihblleiivct. Leipziger Säugkisest. G-'richtSverhaudlunaen. KiÄLHemlMUI litt «kid!.lls>>ü?dMi! (»iii'liil ti' liniutlrl^»,'!, in »In n I'i«>i>l»uin Llmnta^ i». vktolier. Politische». Die LandtagSwahlkampagne in unserem engeren Vatrrlande wich diesmal durch das lebhafte Beinühen der Parteileiluna der Teiitschsozicilr» Reformer charattcrisirt, durch '-Ansslellnng selbst ständig« Kandidaturen der Umsturzpartei in alle» denieniacn Wahlkreisen z»»i Siege zu verhelfen, wo der Ausgang des Kann-'-s zwischen den vereinigten OrdnungSparteien und der Svzialdcnw kratic fraglich ist. Tenn als etwas Anderes kann man das (Lz- periment der Zimmermann und Genossen, mit eigenen Kandidaten und zwar auSfchlieKlich in den von der Sozialdemokratie bedrol'ten Bezirken vorzugehen, nicht ansehen und ei» anderer Effekt dürste von diesen Pionieren des Umsturzes auch nicht beadsichtiat sein. Wenn eS den Führern der Reivemer mit der Bekämvfnng der Sozialdemokratie ernst wäre, so wurden sie von dem unpalrivtische» Unterfangen, mit den Kartellpartelen bei der Abwehr der Kan didaten der internationalen Revolutionäre in Konkurrenz zu treten, noch im lebten Augenblicke abstehen Hat doch erst vor wenigen Monaten der Ausfall der ReichStagScisalnvahl in Dresden Land dargethan, dak selbstständige Kandidaturen der Reformer nur dahin führen müssen, der Sozialdemokratie Vorschub zu leisten, und bei den Londtagswahlen vor zwei Jahren batten selbst die grösste» Krafkanstrengungen der Partei Zimnierinann nicht vermocht, auch Mir einen einzigen ihrer Kandidaten durchzubringe». Inzwischen har aber die deutschsoziale Resocinpartci nichts weniger als den Befähig ungsnachweis nicht geliefert, das; sie allein es ist, bieder Sozialdemo kratie Abbruch zu thnn vermag. Immer tiefer sind ihre Führer ans der schiefen Ebene hinabgeglttten. an deren Fass angelangt schliesslich nichts mehr übrig bleibt, als in die Ninsturzparleicn zu münden. Im Mai vorigen Jahres wurde in dem Eentralorgan der Reform- Partei auSgesührt. dah deren Programm .in mancher Hinsicht des Radikalen nicht entbehren" könne. denn Jeder, so wurde dort ge sagt, kalbe sich heute mit einem Tropfen sozialdemokratischen OclS und daS Ausbiegen nach links liege ihm naher als nach rechts. Seitdem hat man statt eines Tropfens ganze Kübel voll sozial demokratischen Oels in den Prvgrammbotlich geschüttet, sodass darin kaum noch Platz geblieben ist für nationale, monarchische, staatS erhaltende und antisemitische Forderungen. Und im Nnterwnhlcn der Massen, im Verhetzen der nnceren »nd der mittleren Stände gegen die oberen, im Erregen der revolutionären Instinkte gegen Kapital und Bildung sind die resvrmerischen Agitatoren den sozialdemo kratischen Bolksversührcrn ja längst über und auch in der Unfähig keit übertressen sie diese, praktische gesetzgeberische Gedanken in die Welt zu letzen und zur Vcnvirklichung zu bringen. An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen ! Die Rcsormer haben sich gerühmt, dass nur sie einen festen Damm gegen die Sozialdemokratie zu bilde» vermöchten, und in Wahrheit, wie wiederholt statistisch nach- gcwlrsc» worden ist. sind die sozialdeinvkratitchcn Stimm-'» gerade in den Reichs- und Landtagswahlkreisen am stärksten angewachsen, wo die resormerischc Wühlarbeit am nachhaltigsten betriebe» worden war. Mit einer solchen Partei ein aktionskräftigcs Bündnis; ab- »chlieben wollen, hieße für die nationalen Parteien des sächsischen Landtags die Hand anlegen zu selbstmörderischem Beginnen. Bis vor Kurzem noch ist eS auch den Führern der Reformer gar nicht eingefallen, die Kartellpartcien aufzusordcrn, mit der deutichsoziale» Reiounpartei. wie es in dem Schreiben des Herr» Aimmcrmann vom 1b. Sept. ds. I. an den Vorstand des konservativen Landes- vereinS heißt, „behufs gegenseitiger Unterstützung eine Verständigung -u versuchen". Bet dem Landtngswahlfeldzng vor 2 Jahren nahmen die Zimmermann und Genossen die Backen noch gewaltig voll: die alten Parteien, erklärten sie, sind im Absterben begriffen, wir sind die alleinigen berechtigten Erben, und siegesbewußt harten sie damals versichert, daß sich überall, wo sie unabhängig von den alten Parteien aus dem Kampfplatz erscheinen würden, der Sieg unfehlbar an ihre Jahnen heften müsse. Im Dezember vorigen Jahres schrieb das Organ des „Direktors" Zimmermann am Schluß eines Leitartikels: Gegen die Sozialdemokratie Hilst kein Kartell, sondern nur die Reformpartei. Und jetzt steht die Parteileitung derselben im Kamps gegen die Sozialdemokratie die Konservativen um Hilfe an. die noch eben als Leute geschildert wurden, vor denen jeder waschechte Reformer Ablchen und Grauen cinpsindcn müsse. Ans Heuchelei und Doppelzüngigkeit letzt sich das Wesen der Taktik der reformerischen Parteiführung zusammen. Im Februar 18!lg sagte ei» Mitglied derselben in einer in einer Ortschaft in der Umgebung Dresdens gebaltcncn Hetzrede wörtlich Folgendes: „Mit den Konservativen schließen wir unter kc iner B ed i n g ii n g ein Bündnis;. Wir bleiben für uns. für »ns sind alle Parteien gleich R„ll DaS Mäntelchen der Konservativen ist von L'ii scn uns Wanzen zerfressen." Und letzt betteln die Führer der Resümier die Konservativen um die Gunst, sich mit diesem „verlausten und verwanzten Mäntelchen" die Blößen bedecken z» dürfen Im Mai dS. I. fluchte das Blatt in seiner uuübertresslich geschmackvollen Art aus die „konservative Meute" : die Zeit aber sei nicht fern, da die Resocmpariei den „zudringlichen Schweißhund mit dem Stiefelabsatz" nach Hause schicken werde. Und jetzt, nach 4 Monaten, möchte man sich diesen Schweißhund durch Liebkosungen dienstbar machen. Am 10. Juni 180b verglich «in gewisser A. in den, Zimmcrmann'schen Organe die sächsischen Karkellparteien mit einer „alten Bettel": und letzt ichrint dieserZ. an dieser Vettel Plötzlich ungeahnte Reize entdeckt zu haben. I« der Presse «nd in den Versammlungen ist den Re- 1» musendfgchen «Station» die Leb« gepredigt worden, daß ei» Sozialdemokrat ein liefst rer, edlerer Meirich sei als ein Konservativer, als ein Kariellbrnder. Ent sprechend dicier Lehre haben bei den Reichstagsersatzwahlen Arih'„arr der deutsch sozialen Rest'rinpactci wiederholt dir Parole ausgegeben, für den Sozialdemokraten gegen die OidiinngSvarteim zu siinnneii. Und letzt solle» die Kartellbrnoer aus einmal wieder!^'." glän.zenosten Beweis, was ein hohes, würdig ein, sich mit den Re ormcu, „vchnss gegen- il.ger Unter- Achsen nach, wie wir der allvrc.ißiichen ' stiitziiiig zu verständigen. Es muß »bei stehen mit de» Aktien ^ j,„ gliche stakst,, der dcilkich sozialen Resormgcscllschaft Man scheint vor dem- Berlin Tie vom Banleroit zu stehen. Fange» doch ichon die Ratten an. sich auS heraiisgegebene Vermnthlichc Witterung: I Besserung k>er Wetterlage. der Faktoren, die Zucht und Ordnung aittreiht erhalten soll anig im Reiche Bode» gewinnt. Darum nn»; die konservative Parte-, wenn sic ihre Ausgabe im politischen Leben erfüllen soll, nnen- weg! seslhalten an dem LegilimitäiS-Prinziv in >coer Form : dann nur kann sie den Kern sinven -in Sannn.nng aller nalionnlen Elemente in, Einrelstaat und Rc-.ch. Mein Heiinathland biete! stwnilsts ,nr>A »-!» I>ai>>-K vc-m-isstgkcs Beiwiel vom vegc-!' Staa cv»e gefolgt sind, dann „Ration" dem sinkenden Wrack aus daS Trockene zu slnchlen, und selbst für die Ehre, auf des Reiches Kosten die resormerüche Bedienten- livröe anziehen zu dürscn, scheint sich Riemand mehr bereit rinden zu wollen, für die Zinimeimann'sche Gründung Geld vorzu-chießen, Ta lollen nun die Kartelldriider die Karre ans dem Siliiipf ziehen Helsen, die Knrtellbrnder. a» denen kein gutes Haar gelassen wurde wegen ihrer angeblichen GesilninngS- und Rückgrailosizkeii, Und jetzt beugen diese unbeugsamen Mnancsseelen der Reformpartei ihr eigenes „eisernes" Rückgrat vor den Kactellbrnvern. und ihre Ueberzengnngcn von der Verwerflichkeit des MisrhniaschlärtcllS zerstießen in der Stnndc der Roth wie Butter an der Sonne. Schon von jeher ist es so gewesen: wie luftige Wetterfahnen drehen sich die Resormcrheldcn. je nachdem es das politische Gc- jchäst und bei Manchen anch das Bevücfniß des Geldbeutels mit sich bringt. Kein Wunder wäre es, wenn man ob dieser Eharakler- fesrigkeit auch in den Reihen der treuesten Anhängerschaft wankend würde. Aber viel Hoffnung hierfür ist nicht vorhanden. Zeigt doch das Beispiel des Herrn Liebermann von Sonnenberg, daß selbst Männer von ehemals ge undem politischen Urthcil ans den Ziniinclinanii'scheir Leim gehe» und daran festlichen. Als sich der Führer der früheren Deutschsozialeii mit Zimmermaiin und Genossen, von denen ec vordem in den gesellschaftlichen, sittlichen und politischen Grilnvanschanungen durch eine tiefe Kluft getrennt ivar, verbrüderte, da mochte Mancher auSrnsen: ES thut mir in der Seele weh. daß ich Dich in der Gesellschaft seist! Inzwischen hat sich Herr von Liehermann in der At-no>phäre des Zimmer- mamstschcn Umgangs so akklimatisict. daß man heute von den beiden Führern der Deiitichsozialen Reformpartei sagen muß: Gleiche Brüder, gleiche Kappen ! Ob Zinimerman», ob Lieberman», das ist heute Jacke wie Hose Herr v Liebcrmann ist unter den Schlitten gekommen, und wen» ec auch wohl noch zuweilen ver suchen mag. wider den Stachel z» locken, cs ist vergeblich. Ei tan» jetzt das Tischtuch zwischen sich und den Brüdern links nicht mehr zerschneiden, er mns; mit ihnen fortan an einem Strange ziehen. Man merkt heute bereits keinen Unterschied mehr zwischen einem Leiborga». den Dciiischsozialen Blättern, und dem Organ des „Direktors" Zimnierinann. Vor Kurzem war cS noch anders: da trafen die Dcitt-chsozialeii Blätter zuweilen den Nagel ans den Kops. Im Anglist 189» fällten sie folgendes Urlhcil über die Partei der Zimmeunann und Genossen: „Den Antisemitismus der Rohheit und Gemeinheit dürfe» wir nicht duloen! Seinem ganzen eihnchen und tnlttircllen Ursprünge gemäß muß der Antisemitis mus. mehr als jede andere politische Richtung, auf die Gesittung seiner Anhänger Gewicht legen! Wenn andere Parteien vor wiegend durch Ueheilistiiiig und Lüge, durch die Täuschung der Phrase und allerlei unlautere Mittel ihr Dasein gefristet habe», so diilfe» die antisemitischen Parteien diese Art des politischen Kampfes nicht übernehmen. Tie sittlich erzieherische Kraft muß allezeit den Schwerpunkt des Antisemitismus bilden." Aernschreib- und Fcrnsprech-Bertchte vom > Oktober. Berlin. Zn dem Kapitel „Das Reich »nd die Thronfolge in dcn Eiiizelstaatcn" schreibt Dr. v. Frege-Weltzirn der „Kreuzztg. . Für die konservative Partei der Jetztzeit im»; die Parvle gelte», kein Atom der verfassungsmäßigen Rechte der äeutschen Dvnastien. des Kaiserhauses so gut wie des kleinsten Fürstentlmms, preiszu- geben etwa aus Ovvortunitätsrücksichten, um sich nach oben oder unten beliebt zu machen. Nur dann kan» der Ko»servaliviS»i»s de» Damm und die Schutzwehr gegen die Revolution bilde», ans deni sich bei fleißiger »nd weistr Organisation »nd Tezentralisaiion alle wahren Orbiiimgsparteien gegen die sozialen Stürme rüsten und den Entscheidungskainvs für Christenthnni und Königskronc, für legitimen Besitz des Fürsten wie des Häuslers, für Recht und Besitz, gegen Atheismus und Kommunismus siegreich bestehen können. Kein konservativer Mann aber darf dann auch auf Artikel 78 der Reicbsverfassni'.y Interpretiren wollen, daß die Thronfolge in den Einzelstaatcn reichsgesetzllch behandelt werde. Der ist dann noch im Reiche seiner Scholle, seines snr die Scmigen Ersparten sicher, wen» solche Fragen etwa von den Herren Richter und Bebel entschiede» werden tönnten. Hohe Zeit war es daher, daß gerade Ihr geschätztes Blatt endlich dem Unfug entgegentimt, der bei » rlegenheit des frühen Hinscheidens einer erlauchten preußischen Prinzelsin stich breit machie und Verhältnisse eines denrichen Regentrnhailies bereits öffentlich behandelte schon unmittelbar nach dem .Hiiischcidcn, wo selbst dem gering >en Untcrthan sonst durch Rücksicht auf seine Familientrauer Erbreanlirungsverträge und dergl. nilist zngeinnthel werden Gegenwärtig haben sich gerade in den deutsche» Mittel- und Kleinstaaten die Träger der obemen Gewalt, die Fürsten vv» Gottes Gnaden, so feste Plätze in den Herzen auch ihrer liberalen Untcrthanen zu erwerben gewußt, da» eine Gefahr, «n unitariiche. ich läge offen, landesverrätberiiche Wahn vorstellungen. wie sich dieselben gerade in meiner Nähe früher ab- geststelt haben, zurückzufnUe». nicht vvrliegt. Wer bürgt ober dafür, daß diese Erkenntnis; des wahren Wohles unserer Nation, daß die Treue gegen die angritammken Dvnastien In alle Zukunft gewahrt werde, wenn der krasse Materialismus, der unselige Kamps Aller gegen Alle, wie wir ihn nnßerhalb Deutschlands in ehedem streng monarchcsch«» Staat» schon «lebt Hab«, diu» da« i-u—r üü» Rcich-tagsabg. Tr. Barih freis. Vcr. ^ bringt folgende Miltheilung^ „Parte: genossen ! Herr Stocke-, Ho'prediger a. D. und leine Genosteu haben den Herrn v. Haiiiüierilein nngchint-ert gewähren lassen, obgleich sie wußten, daß der Ehesrcdakleur der .^Kreuzztg." für das Zuchthaus rei- ist. Unter Kameraden, die snr Ehristcnlhum und Monarchie kämpfen, ist das ganz egal und doch wi-o es nicht ganz egal bleiben, denn wir befinden uns ja mir im allerersten Anfang des Kamvses gegen das fromme »nd königstrene „Karrlinarierlhum'. Here v. Hammer stein bat nämlich die große Güte gehabt, beinahe 2->0 — eS schien a» dieser runden Summe nicht gar viele - >ü di" Eharakicrisirnng seiner Freunde »nd Parleigeno-sen aus -einen Archiv frennolichst abzusr-litlerii. Diele Briese werden voranSüch: lich im Reichstage ihre Rolle spiele» und bis dahin bleibt den betreffenden Bciesschreibern eine Frist, sich reiflich z» überlegen, was sie seiner Zeit an Neittralität und Patriotismus brieilich deponirt haben Nach Allem, was man hört, sind die geqenwär tigen Besitzer der Briese keine politischen GemükhSmenscken." Berli n. Die „Post" schreibe: Die in der phrloseinitischen Presse eifrig bestrittene Rachricht, daß daS Gnadengesuch des Herrn Stern. Kffs-nger Angedenken, abgelehnt sei. wird durch eine Mittbeilung vom Regieriliigstisch aulaßlich der Kammerverhandlung über die Fuchsm-chler Anane vollinhairlich bestätigt. So ist denn auch der letzte Linlelzug dicier Presse endailrig erledigt. Selten wobl ist der Berns der Presse, für Recht. Gerechtigkeit und Wahr heit cinzutreten. so in sein Gegentheil verkehrt worden, wie bet Behandlung des Falles Stern Seitens uniecer spezisisch-philo- semiti-ctzen Presse. War sie doch nicht davor zurückgeschreckl, Herrn Ltern, dem nichts widersahren, als die maßvolle Zurück weisung maßloser Unverschämtheit durch den stellvertretenden Bade- kommistar, als des Opfer beamlUcher Vergewaltigung hinzustellen, selvst die Diplomatie der 'Vereinigten Staaten in Bewegung zu setzen — Entgegen den Darstellungen englischer Blätter, die von einer Meinungsverschiedenheit zwischen dem Kaiser und dem Prin zen Heinrich berich'en, wird bestunrm versichert, daß ernstliche- Differenzen nicht vestehe». Prinz Heinrich wird mit seiner Famitre i im Lanke deS WinrerS anch in Berlin residiren und an den große»! .Hoffestiichteiien Theil nehmen. Ende Oktober begiebt sich der! Prinz snr längere Zeit nach Schottland. — Die „Münch. N. Nachri"! berirh en. der Reichskanzler Halle an der Absicht fest, dem Landluge! sobald wie möglich eine Vorlage wegen Verschärfung des vreußi-l scheu VcrcinSaeietzeS »n Sinne der einschlägigen bäurischen bezw.! sächsischen Gesetzgebung zu unterbreiten — Am 4. d. M ist in! Hantow vom deutschen Gencralkoiisnl in Shanghai das Abkommen mit den chinciischen Behörden wegen Errichtung einer deutschen Niederlassung lKconenkonzessiou) in der genannten chinesikchei Hafenstadt unterzeichnet worden. Berlin. Der in Bautzen festgenommene schwere Verbreche. Erpel wird durch zwei Bcttiner Kriminalbeamte nach dem hiesige» UntersuchunaSgrsciligniß überführt: man erwartet, daß er noch heute eintriffl. Paris. Unter de» Klängen des Ehopin'schen Trauermarsches setzte sich bei umwolktem Hrmniri der imposantc Leichenzug Pasteurs i» Bewegung. Das Militär loiniuandirte Sanssier. Wenige Diplomaten waren anw-scnd, auch die deimche Botschaft war nicht verlreieii. Die Akademiker trugen die Zipfel des Bahrtuches. Im Leichenzuge wäre» neiien den französischen auch russische Studenten vertreten. Unter den Kränzen sielen der des Herzogs von Orleans und der Kranz der Straßburger Studenten aus. Hinter dem sechsspännigen Leichenwagen lam das Gesammtministennm, dann die Patriokcnliga init Deronlöde an der Spitze .Hunderttausend!' drängten sich vor die Notredamekirche, vor deren Portal Poincal' die Leichenrede hielt. Präsident Faure fuhr direkt nach der Notredaiiietirche. wo er vom Kardinal Richard an der Kirchen- psvrte begrüßt wurde. Pari s. Die Blätter berichten erregt über einen angebliche» Justiz-Skandal. Ans einem Staats Transportschiffe nabe ein höherer Beamter einen belrunkene» Passagier getödtel, der in die Kaiüte der Fra» des Beamten eingedcungen lei. Der Leichnam sei entgehen aller Regeln sofort gn'S Meer geworken worden obgleich die Landung in wenigen Stunden «folgen tonnte. E - verlautet, das Schiff sei der „Saint Doniiniane". Sei Morde, soll der Ergonverneur von Gnvana, Eharvcin, der Getödtelr der Magazin»^ Fiorenlin ons Eanenne sein. Rom, Nach der..Trib-ina" beabsichtigt General Baraticri einen Vorstoß mit l»M> Man», nm RaS Mangascha ans Makalla zu vertreiben. Es verlautet, die Regierung bai-e ei» Telegramm erhallen, wmiach 7-M Mann Truppen nach Aveisinien verlang! würde». Die Truppen sind bestimm«, die Terwiscve im Schach zu halten, während der Rest der Expedition gegen den König Mangaicha marschirt. London. Nach einer Meldung der „Tail» News" ans Konslantinopel lnrsirt dort das Gerächt. Said P.ffsta sei aekalle» weil er sich weigerte, de» Text einer Note an die Mächte über die Vorgänge am Montag anSzuarbeiten Ferner wird berichtest in der Kirche von Peca und in der Kum Kavn-Kachcdraic seien noch je 2—armenische Flüchiiinge versammelst ebenso in anderen armenischen Kirchen. Die Leute erstatten, nicht lieranc kommen zu wolle», vis eine nUgenicinc Amnestie p-otlamirt sei In den Gefängnissen Konstantlnapeis besänscn sich ttü»—12M armenische Gefangene. Petersburg. Die hiesige Polizei glaubt in einem be kannten Diebe, Namens Tichanom. der am !, September Nachts den Gorodowoi Schalnow rchwer verwundete, den Urheber des Rauvmoides in der Weckpclbude auf der Sadowoiaktraße ermittelt zu Häven. Konslantinopel. Die türkischen Behörden haben wegen zahlreicher Ankäufe von Waffen die Schließung der inländische» und ausländischen Waffenmagazine trotz des Protestes der letzteren verfügt. — Die Nacht zum l. Oktober icheinst nach einem anaebltchc» Zusammenstoß zwischen SophtaS und 'Armenier, welche am Ak Serail rn Stambnl vorbeikamen, ruhig verlau'en zu sein. Zuverlässiges über den erwähnten Zwischenfall fehlt noch Ein vom Groß»cz>rc Said vor lciner Abietzung an den Kriegs und Marilieminister gerichtet« Erlaß, welcher den Manuschaiteu verbietet, au Zusammen -uv„s,8srxZir»«o II»p «qv,»»!q<ai^ P«I
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