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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 19.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186902194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-19
- Monat1869-02
- Jahr1869
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LI. Freitag, den 19. Februar. . 1869, Milkellberger Nachrichtsblali und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Bekanntmachung. ' Zu dem großen Schaden, welcher durch den in den letzten Monaten deS vergangenen Jahd.eS Waldungen stattgcfundenen Cchnee- und Windbruch verursacht worden ist, tritt auch noch die Gefahr einer Jnscctencalamität hinzu, wenn nicht allgemein und energisch die ge eigneten Mittel in Anwendung gebracht werden, um derselben dmch möglichst schnelle Aufbereitung und rechtzeitige Entrindung der gebrochene« und geworfenen Hölzer thiinlichst vorzubeugcn. - Da durch Vie Unterlassung der Anwendung solcher Mittel nicht nur die betreffenden Waldbesitzer, sondern auch die benachbarten Wal dungen dieser Gefahr ausgesetzt werden, so sieht sich daS Ministerium des Innern im öffentlichen Interesse veranlaßt, hierdurch die Privatwald- besitzer auf die gedachte drohende Gefahr aufmerksam zu machen und zur Ergreifung der erforderlichen Maßregeln Behufs deren Abwendung aufzusordern. > ' ... DaS Finanzministerium hat die Königlichen Forstbeamten angewiesen, den Privatwaldbefitzern wegen der in ihren Waldungen zu tref fenden Vorkehrungen auf-Erfuchen mit ihrem Raihe an die Hand zu gehen. Dresden, am II. Februar 1869. Ministerium des Innern. ^v. Nostitz-Wallwitz. Fromm. die Eröffnung des Betriebs der Staatseisenbahnstrecke Freiberg-Flöha und Wiesa-Hainichen betreffend. Nachdem der Bau der StaalSeisenbahncn zwischen Freiberg und Flöha, sowie zwischen Wiesa und Hainichen soweit vollendet ist, baff, diese Strecken dem Betriebe übergeben werden können, so hat daS Finanz-Ministerium beschlossen, denselben für den Personen- und Güterverkehr zwischen Dresden und Chemnitz und zwischen Chemnitz und Hainichen am 1. März laufende» Jahres eröffnen zu lassen. An der Strecke Freiberg-Flöha sind die Cisenb.ihnverwaltustg-OetÄätud die Haltestellen Kleinschirma und Frankenstein — letztere mit beschränktem Güterverkehr —, an der Linie Wiesa-Hainichen die Eisenbahnvcrwaliungen Frankenberg uud Hainichen und die Haltestellen Mess und Braunsdorf, beide mit beschränktem Güterverkehr, errichtet worden. Die Betriebsleitung auf der Staalscisenbahnlinie Dresden-Chemnitz ist der Slaatseisenbahn Direktion zu Dresden, der Zwcigcisenbahn Ehemnitz-Hainichen der SmatScisenbahn-Direktion zu Leipzig bis auf Weitere- übertragen worden. Beide Direktionen werden Fahrplan und Tarife bekannt machen. Dagegen verbleibt die Abwickelung dcrBauangelegcnheitt« und die Negulirung der Besitzverbältniffe auf den neugebauten Strecken Freiberg-Flöha und Wiesa-Hainichen dem Commiffar für den Bau der selben, DireetionSrath Opelt in Chemnitz. Dresden, am lv. Februar 1869. F i n a n.z - M i n i 8 c r i u m. Freiherr, vou Friesen. Heydenreich. O e r l l i ch e S. Frankenbergs 18. Febr. Unter Bezug nahme auf die obenstehende Bekanntmachung .des königl. Finanzministeriums, welche die end liche Erfüllung jahrelanger lebhaftester Wünsche in nahe und sichere Aussicht stellt, können wir heute die Einrichtung der Bahnzüge niittheilen, wie sie dem Vernehmen nach interimistisch fest gestellt worden ist. Demnach werden vom 1. März an Personenabzüge abgelaffen: in Haini chen früh 4 Uhr 40 Min. (mit der Ankunft in Frankenberg 5 Uhr, Wiesä 5", Chemnitz 5", Leipzig 9", Freiberg 6", Dresden 8">: Vor mittags 10 U. 45 Min. (in Frankenberg 11°, Wiesa 11?°, Chemnitz 11", Leipzig 4'", Frei berg, 2'°, Dresden 4) und Nachmittags 4 Uhr (in Frankenberg 4", Wiesa 4", Chemnitz 5°, Leipzig 9", Freiberg 6°°, Dresden 8"); in Chemnitz jwobei vorher. Abgang von Leipzig 5°°, von Dresden 6", von Freiberg 8-» früh) Vormittags 9 Uhr 20 Min. (Ankunft in Fran kenberg 10°, in Hainichen 10"); Nachmittags laus Leipzig 9" Vorm.) 1 Uhr 15 Min. (in Frankenberg 1°°, in Hainichen 2") und Abends saus Leipzig 3", aus Dresden 6", aus Frei berg 8") 9 Uhr 30 Miu. (in Frankenberg 10' °, in Hainichen 10°°). Der Wilddieb. Eine wahre Begebenheit, ntitgetheilt von vsrar Sichler. ES sind nun schon einige Jahre her — »heilte mir mein Freund, der Förster W. in L., am traulichen Ofen mit —, als ich nach S. in die Niederlausitz kam, um in den gräflichen S.'schen Forsten eine Stelle anzunehmen. Das Fsrstpcrsonal deS Grafen bestand auS vier För stern, die alle tüchtige, schöne Reviere hatten, von denen mir das kleinste, aber auch schwie rigste zuficl, denn mein Vorgänger, den ich ab löste, erschien mir als ein so schlechter Forftver- walter, baß ich über die grenzenlose Verödung und Verwüstung seines Bezirks erstaunte, da man in Sachsen dergleichen nicht gewohnt ist. Meine Verwunderung verminderte sich indessen bald, als ich hörte, baß ber alte Hedrich — so hieß dec Mann — 25 Jahre hindurch Büchsen- spannec und Leibjäger deS Grafen gewesen war und die Stelle gleichsam als Ruheposten erhal len halte, wozu sic freilich gar nicht angclhan schien, denn ich sah ein weites Arbeitsfeld vor mir. Das ForsthauS lag mitten in dec Haide an höchst einsamer und melancholischer Stelle, weit entfernt von allen menschlichen Wohnun- gen. Da das Revier noch immer umfangreich genug war, hätte ein Gehülfe dem Alten recht nützlich sein können, aber Hedrich liebte keine Gesellschaft und behalf sich mit einem schon be jahrten Waldaufseher, der im nächsten Dorsc wohnte. Um mein Revier kennen zu lernen, behielt ich den alten, kinderlosen Förster, Ler nur eine kränkliche Frau um sich halte, noch- einige Wochen im Forsthause und wir -schlender ten tagelang herum in den unendlichen schweig samen Wäldern, die uns umgaben. Aber, hilf. Himmel! wie sah daS darinnen aus! Die Holz diebe ballen söimliche Schläge angerichlet und mil größter Mühe gelang cs mir kaum, Spu ren eines einzigen Stück Wildes zu finden. „Die Wilddiebe!" flüsterte dann allemal der Alte achselzuckend. Ich gelobte mir im Stillen, baß daS anders werden mußte, vermied cS aber, dem Alten seine Verwahrlosung vorzuhalten. „Gehen Sie denn nicht Abends hinaus, um: dem Gesindel aufzupaffen?" frug ich, nicht ohne- Bitterkeit. „Ich verlasse daS HauS am Abend nie/^ sagte er mit unsicherer Stimme, „besonders, seitdem der Hentschel wieder loS ist." DaS machte mich neugierig. „Wer ist dcnn das?" „Sie werden ihn schon noch kennen lernen.. - Er ist der schlaueste und gefährlichste Wilddieb der ganzen Gegend. Sie müßten von ihm ge hört haben, wenn Sie nicht so weil herkämcn." „Warum aber gehen Sie Abends nicht auS?" drang ich weiter in ihn. Hedrich seufzte: „Lassen wir die alte Geschichte. ES ist schon 19 Jahr her. Ich war damals in entsetzlicher Lebensgefahr, die cus wich cinrur.
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