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Sächsische Volkszeitung : 06.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191706066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-06
- Tag1917-06-06
- Monat1917-06
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.06.1917
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Nr. 1»8 L«. Jaheg. Mittwoch den 6. Juni 1S17 G-schDftSft««- u«cL Redaktümr »«»»«, »A. 16, Holb.instrahe 4« Fernsprecher 2186« Popscheckkonl« Leipzig Nr. 147»? Il»eead« > mit wuftr. Betlaoe I N.4» ^k. In Dresden und g «and frei Haus ».8» 8.88 X. »«»gab« S Dresden »Ui» Uh S dterteljührlich »-»< und ganz Deutschland : in Oesterreich «.»« >L Einzel-Nummer 1V z. ».»o Uk. ana»«n -0 von k««don SelchSftSanzetgen biS IO Uhr. Aamilienanzcigcn bis II Uhr tonn. Per«« für die Pettt-Lpallzeile8« U.im Rrlla- mereil SO undeutlich geschriebene, sowie dinch Uern- eher ausgcacdcne «»zeigen können wkr die erantmortlichkeit sür die Nichtigkeit deSLepeS nicht übernehmen. Sprechstunde der Redaktion: 11—18 Uhr dann.. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspartei. Ausgabe ä mtt illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. Fronleichnam Christus hat eine Welt , keine Winkelrstigion ge gründet. Sein Befehl an die Apostel lautete: Hinaus ins Leben! Diesen Gedanken kann man den Prozessionen außerhalb des Gotteshauses zugrunde legen, zumal der -größten und heiligsten: der Fronleichnamsprozession. Mein Feld — die Welt! Ob Ungebildete lachen. Un- gläubige spotten, Irrgläubige höhnen: „Gottesdienst aus den Gassen", „Anbetung der mehlbacken Hostie", „Götzen dienst" .... Der Weltstrom der Fronleichnamsprozesston geht weiter. — wer hält ihn auf? Durch Felsen von Hindernissen gräbt er sich mählich seinen Weg und, gewalt tätig gehemmt, versiegt er nicht, sondern wird mit seinem lebendigen, in die Ewigkeir fließenden Wasser nur um so tlarer und tiefer. Ihm gegenüber nehmen sich die Mücken und.Eintagsfliegen der Kritik, die ihn umsummen, arm selig aus. Dem Beispiel der Kirche folgend, sollen die Gläubigen täglich Christus in reiner, tugendhafter Seele wie in goldener, edelsteingcschmückter Monstranz ins Leben tragen. Nachdem sie ihn einmal ersaßt, sollen sie ihn bekennen vor den Menschen und lieben über alles. Im vertrauten, aber ehrfürchtigen Wandel gehen sie an des Heilandes Seite. Bor jeder Entscheidung schauen sie auf ihn: Was wird der Meister dazu sagen? Ist es in seiner Meinung und zu seiner Ehre? So macht der Katholik sein ganzes Dasein zu einem immerwährenden Gebet und einer ununterbrochenen Fronleichnainsprozefsion. Nicht die große Prallst des kirchlichen Zuges ist die Hauptsache, sondern die kleine Hostie in ihrer Mitte. In der Demut des sakramentalen Christus, der so still und doch so laut zu uns spricht, liegt ein starker Antrieb zur Inner lichkeit und Vertiefung, zur schweigenden Nachfolge und zum praktischen Christentum. Christen nnissen sein wie Christus: Licht, der Welt und Satz der Erde. Wem viel gegeben, von dem wird viel ge nommen. Welchen Vorrang haben wir vor denen, welchen die Gnadenfiille und wunderbare Pädagogik des aller- heiligsten Sakramentes —, denen unser Manna auf -er Wüstenwandernng des Lebens fehlt. Da wir aber schwach und in Gefahr sind, das Sonn tägliche und Hochseierliche alltäglich und profan zu nehmen, so müssen wir wachen und beten, lieben und üben, daß wir, wie an jenem Tage, wo unsere Herzen zum erstenmal brannten, ergriffen singen: Dantnm erxo kaerumenlum vneiemnr eeroui. Dann wird uns im irdischen Getriebe diese kostbare Perle, in der Himmel und Erde sich berühren und die Ewig keit uns nmdämincrt, nicht verloren gehen. Zweitausend .Jahre haben Irr- und Unglaube versucht, die heilige Ur kunde, auf die unser Glaube zurückgeht, anszulöschen oder ihrem geistigen Tiefstand anznpassen. Vergebens. Halten auch wir unsere Hand darüber und verteidigen — wenn es sein muß — mit dein Leben den heiligen Fronleichnam. Fronleichnam! Gleich einer himmlischen Losung klingt uns dieses Wort. Es sagt uns unendlich viel und begeistert uns wie kaum etwas in unserer herrlichen Religion. Es ist ein eucharistisches Magnisikat der Christenseele, die nach den unfaßbaren Wohltaten, die Gott ihr seit der ersten heiligen Kommunion gespendet, danken möchte aus alle» Kräften. Es ist das unterdrückte Alleluja vom Grün- donnerStag, das in Nacht und Not, Tränen und Tod er stickt, auslebt und ausströmt in seligem Jubel. Wenn wir „Fronleichnam" sprechen, steht die Liebe des Heilandes in ihrer ganzen Herrlichkeit, in der Menschen sie begreifen können, vor »ns, jene Liebe, die alle zu Brüder macht, und di« der furchtbare Krieg — ach! — so grausam zerrissen hat. Göttlicher Erlöser! Wenn du am Fronleichnamsfeste über die Berge und Täler unserer Erde ziehst und die Felder segnest, segne auch die Schlachtfelder des Welt- trieges, die so weit sich dehnen mit dem roten Mohn der Wunden, »nd laß den Feierabend eines gerechten Friedens sich medcrsenken. Laß es in der ganzen Welt Fronleichnam tverden: ein Leib und die 'Vergebung in deinem Blute. Segne die Scharen der Gläubigen, die, vielleicht bald aus das Schlachtfeld des Geistes berufen, den heiligen Kampf führen müssen für das hochwürdigste Gut, damit keiner, der mit dir zu Tisch gesessen und mit deinem Fronleichnam ge wallt. ein Judas werde. Die lieben Glocken unserer dentsclwn Kirchen, welche die Fronleichnamsprozession mit ihrem Klange zu begleiten pflegen, nwrden nun bald verstummen. Kein schönerer Abschiedsgniß »nd kein feierlicherer Tag der Trennung als das slllnrir, „nd De llenm beim Siegcszng ihres Herrn. ,Vule, .len»! Der geweihte Strom der Fronleichnams- Prozession aber wird — was immer kommen mag — weiter fließen, und weiter singen wird die Seele den Lobgesang: ilenitori, Oenitoqne , . I-uckll et judilstio. 18. k »»»»- I Das Neueste vom Tage! »»»»- »»>»», M WM »kW TWllM kW. T. B. Amtlich.) G r o ß e s H a u p t q u a r t i e r, den 6. Juni 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Artillerieschlacht im Whtschaete-Abschnitt hat mit nur kurzen Unterbrechungen ihren Fortgang genommen. Starke Erkundungsvorstöße des Feindes wurden abgeschlagen. Abends und Nachts war die Kampftätigkeit auch nahe der Küste und längs der Artois-Front gesteigert. Nach dem Einbruch der Dunkelheit griffen die Eng länder mit starken tiefgestaffelten Kräften ans dem Nord- Ufer der Scarpe an. Zwischen Cowrele und Fampoux wurde der Feind unter schweren Verluste» durch bayrische Regimenter zurückgeworfen; weiter südlich drangen seine Sturmlruppcu nur beim Bahnhof Roeux in unsere Stel- luug; dort wird um kleine Grabenstücke noch gekämpft. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Am Chemin des Dames und in der West-Champagne war die Artillerietätigkeit wechselnd stark. In der Nacht zu gestern versuchten die Franzosen noch einen dritten Angriff nordwestlich von Braye. Auch dieser Anlauf brachte ihnen keinerlei Gewinn, kostete sie dagegen beträchtliche Opfer. Ebenso vergeblich und verlustreich griffen starke französische Kräfte morgens am Winterberg unsere Gräben an. Hc ereKfgru ry c Hc' zcz Albrecht Nichts Wesentliches. Eines unserer Lustgeschwader warf aus militärische Anlagen von Shecrnese (Themse-Mündung) über 5000 «iß. Bomben ab; gute Treffwirkung wurde beobachtet. In zahlreichen Luftkämpfen längs der Front büßten die Gegner 11 Flugzeuge ein. Leutnant Allmenröder errang seinen 25. und 20.. Leutnant Loß seinen 33. Luftsieg. Auf dem Oeftlichen Kriegsschauplatz und an der Mazedonischen Front ist bei stellenweise austebendem Feuer und Vorfeldgc fechten die Lage unverändert. Auf dem Ost-Uiec der sirumo warfen englische Flieger Brandbomben aus die reiiendendeu Getreidefelder. Der erste Generalquartiermeister: Ludendorss. Weitere 22 000 Tonne» versenkt Berlin, 5. Juni. (W. T. B. Amtlich.) Im Atlan tischen Ozean sind durch U Bmstr 22 000 Brutto Register- Tonnen versenkt worden. Unter de» versenkten Schissen befanden sich der englische bewaffnete Dampfer „Rrsugio" (2642 Br.-Rcg.-To.) mit RiOO Tonnen Kohlen, ein unbe kannter bewaffnter englischer Dampfer, wahrscheinlich „Harolow" (6!>00 Br.-Rrg. To.), rin unbekannter brwass netrr englischer Dampfer vom Marina-Typ (5000 Br. Reg. To.), ein unbekannter englischer bewaffneter Dampfer von 4000 Br.-Reg.-To. »nd der englische Fischdampser „Tcal". Nach den schweren Detonationen zu urteilen, unter denen der 4000-Tonnen Dampfer versank, bestand seine Ladung ans Munition. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Angriff ans Ostende B e r l i u , Juni. <W. T. B. Amtlich.) Feindliclw Monitor« besclwsscn am 5. Juni morgens Ostende. Eine größere Anzahl belgischer Einwohner wurde getötet oder verletzt und einiger Lach- und Hänserschaden augerichtet. Stank überlegene Aiifklärnngskrnfte. die den anmarschieren den Monitoren beigegeben, stießen ans zwei unserer Wallst- torpedoboote, wovon nach heftigem Gesellst „S 20". bis zmn letzten Augenblick feuernd, zmn Sinken gebracht wurde. Ein Teil der Besatzung konnte von uns gerettet werden. Die feiudljüxm Streitkräfte erhielten mehrere Treffer und zogen sich vor dem Feuer der Küstenbattersim zurück. » » Der Weltkrieg In««,) Der deutsche Abendbrricht Berlin, 5. Juni abends. (Amtlich. W. T. B.» Beiderseits von Wytschaere dauert die Arfflinw- schlackst an. Am Chemin 0 esD a rn e s ist bei Braye ein drit' >e Nachtangriff der Französin, am Winrer-Berg ein stör'"' Vorstoß g e s ch e > t: r t. Sonst nichts Wesentliches. Ocsterrrichisch-ungarischrr Kriegsbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbaci r.:.' 5. Juni !9l7: O c st l i ch c r «nd S ü d ö st l i ch e r K r i r g s - schaupla n. Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Südlich von Jamiano balbwcgs zwischen Moiffalce'."' und der Hermada eroberten unsere Truppen in planmäh a vorbereitetem und ansaefübrtem Gegenangriff einen 5- trächtlicken Teil der vor zwei Wochen in diese»' Avschmsi" von den Italienern genommenen Gräben znrüll. Vergeben-', warf der Feind seine zu Fuß und mit Kraftwagen Hern, geführten Reserven in den Kampf, um uns das gewonnen!" Gelände wieder zu entreißen. In Tag und Nacht an dauerndem Ringen, bas sich heute früh infolge des Ein setzens neuer italienischer Verstärkungen zu größter .Heftig keit steigerte, blieb unsere heldenmütige Infanterie a n f der ganzen Linie siegrei ch. Der Feind ist übe' all zurüllgewiesen. Auch die Versuche der Italiener, ff-en Südflügel durch Vorstöße von Costanjevica und auf dem Fajti Hrib und östlich von Görz zu entlasten, scheiterten air der tanreren (ästgenwehr unserer Truppen völlig. Die Zahl dev bei Jamiano zurückgesührten Gefangenen beträgt l 7 7 Offiziere und 6500 Mann. Tie im letzten Bericht gemeldete Gesamtsumme ist somit ans die für eine Abw'0, - schlackst außergewöhnliche Hölw von 22 000 Gesan a ' - ne» gestiegen. lieber Cortina d'Amvezzo wurde ein feind!:),.-' Doppeldecker im Lunte mp: abgeschossen. Der Cb cf des Generalstabe Vom westlichen Kriegsschauplatz Das günstige Wetter der letzten Tage gab mit Bombenfliegern Gelegenheit zu groß angelegten, übermis erfolgreichen Angriffen. Die Streifzüge richteten fiel m- oster Linie gegen feindliche Anlagen hinter den Ha-m - kainpfsronten und erzielten nach den Beobachtungen -we Fliigzengbefaviingen und nuferer Truppe'', ans der Erd m zahlreichen Stellen ganz ge w altige W irt » n g Hinter der Champagne-Front erhielt in der 'Nacht mm 2. zmn 3. Juni eine Munitionskolonne Volltreffer. i!.>:s Wagen flogen bintereinander mit Hellem Fenelyckwin ir :ie Luft. Am 3. Juni rief ein Bombenangriff in dem M "> tions- und Truppenlager bei Arms mehrere Brände ' > vor. Ein anderes Geschwader suchte die ganze 'Nacht P, > durch die Anlaaen in Vesletal heim und n>ars ..esik weniger als 0750 Kilogramm Sprengstoff ab. Ile? ' 0 0 Erplosionen, darunter solche von größtem Om fange, wurden gezählt. Die Jndnstriewerke von Ne- ' Maisons, südlich Nancy, wurden in derselben Nacht - -1800 Kilogramm Sprengstoff bedacht. In der Nacht eng 4. znm 5. Juni griffen mffere'Geschwader militärische Si lagen nordwestlich Arms an. Ans das Mnnitionslage, >- wie die Bahnanlagen hinter der Ehampagne-Fmnt wmwri insgesgmt während der drei Tage und Nächte 2 5«^,! Kilogr a m n: B o m b e n g e w o r s e n. Die mom'.ckchS' Wirkung war gewiß nickst geringer als die materielle. Lcstcrrcichischc Austanschaksinigrnr berichte», das >>' ein 18. Mai zwischen. Lyon und Bellegarde einen Tmn-re-: ^ smnzösischer Infanterie gesehen hätten, der von der denn, hm- Westfront nach Toloniki be st i in m t war. Tie f m- zösischen Soldaten rnhintesi sich, den österreichischen nh dentsclwn Gesangenen gegenüber damit, daß sie verwni' : n? Deutsche ermordet und auSgeplnndet hätten. Viele -nur ihnen zeigten Uhren und Wertsachen vor, die sie den " - mordeten abgenommen hätten. Selten wurden die wiH,'-,- holt belegten Unmenschlichkeil smnzösischer Soldale: zynisch von ihnen selbst mit Beweisen (wiegt. Neurrliihe Frststrllungc» über englische Vrrlustc m . Westfront ergeben, daß das 12. Middleser Regiment 75 ,> zent seines Bestandes twrloren tust. Die 20. südafrikam t,e Brigade war am 29. April noch nicht bei ihrer 9. Dimsi) . sondern noch in Arms verblieben, da sie gns Südafrika -tzi keinen Ersatz erhalten batte, mn die schweren Verluste ,o >:
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