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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 03.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190812037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19081203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19081203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-03
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Erscheint Dten»Iag, Donnerstag and Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeden und versendet. BierteljahrSpretS t Mark 20 Psenntge ausschlietzltch Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden In unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. OlljMIlltt Inserate vr». die «-gespaltene lto., und bi» mittag» l2 Uhr de» . de» Erscheinen» vorhergehende» La».- angenommen. Für Nachweis und Offerten-Annahm« lv Psenntge Extragebithr. Fernsprech. Anschluß Nr. 12. für Zschopau ZW und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 143. Donnerstag, den 3. Dezember 1008 76. Jahrgang. Sonnabend, den 12. Dezember 11)08 findet von vormittags I« Uhr an öffentliche Sitzung des BezirksanSschuffcs im hiesigen Verhandluiigssaaic statt. Die Tagesordnung hängt an hiesiger Kanzleistelle zur Einsichtnahme aus. Flöha, am 30. November 1908. Königliche Aintshauptmannschaft. Sonnabend, den 12. Dezember dieses Jahres, nachmittags '/«I Uhr wird ein ordentlicher Bezirkstag des Bezirksverbandes Flöha im Verhandlungssaale der Unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschast abgchalten. Unter Hinweis auf die an hiesiger Kanzlcistelle aushängendc Tagesordnung wird dies zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Flöha, am 25. November 1908. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Aus Sachsen. Zschvva«, den 2. Dezember 1908. — Elsenbahnexpreßgut. Zur Weihnacht-zeit tritt da« Bedltrsni« zur eiligen Versendung von Paketen besonder» stark aus. Et wird daher aus die Einrichtung de» Eisenbahn- «xpreßgute» ausmerksam gemacht. Solche» Gut wird mit größter Beichlemstgung besördert und Innerhalb der Dlenststungen der Gepäckoerwaltungen, also vleliach auch nacht» und an Sonn tagen, angenommen. Al» Etsenbohnpaket« oder Expreßgut können olle Gegenstände versendet werden, die sich zur Besörderung im Packwagen eignen, und zwar von und nach solchen Stationen deutscher Bahnen, die sür den Gepäckoerkehr eingerichtet find, nicht j-nsett» einer Grenzzollabserltgungtftelle liegen und für die durchgehende Expceßgutirachtsätze bestehen, wo» übrigen» im sächsischen Binnenverkehre last durchweg der Fall ist Jeder Sendung ist eine Eisenbahnpakrtadresse beizugeben, die der Ab sender autzulüllen hat; au» eine Adresse können dt» zu sünt Stück ausgeliesert werden. Solche Adressen sind bei den Gepäck- Verwaltungen zu hoben. Jede» Stück muß mil einer genauen, deutlichen und dauerhast ftesefttgten Adresse versehen sein. Exor,tz- gut wird bet den Gipäckoerwoltungen angenommen und mtl den Zügen sür den Personenverkehr (Laxu»züge und die im Fahr plan mit .O. G " bezeichnet«» Züge au»genommen) beiöldert. E» wird die Expreßgutsracht mindesten» iür 20 Kilogramm berechnet; bei Beförderung in Eck- und Personenzögen werden mindesten» bv P g, bei verlangier Besörderung in Schnellzügen, auch nur streckenweise, mindesten» 1 Mark erhoben. Aul der Paketadresse ist der Zug, mit dem die Beiörderung stolifioden soll, anzugebkn; sehit diese Angabe, so wird da» Expreßgut mit dem nächsten geeigneten Zuge besördert. Der Empsänger kann am Bestimmungsort die AuSlieserung von Expreßgut bet der Tepäckoerwoitung »erlangen, sobald nach Ankunft de» Zuge», mit dem e» zu besöcdern war, die zur ordnungsmäßigen Be reitstellung eriorderliche gelt verstrichen ist. Findet sich der Empsänger nicht altbold nach Ankunit de» Zuge» zur Empsang- nähme der Sendung «In, so wird sie ihm angemeidet; Sen dungen, die «ach Dresden Houptbahnhos, Weitinerftroße oder Neustadt, Leipzig Dresdner ober B ycijcher B-hnhos und Chemnitz Houptbahnhos bestimmt find, werden dem Empiänger, wenn er >m Stadtgebiete wohn», gegen eine festgesetzt« Gebühr zugesührt, sosern die Sendungen nicht zur Selbstodholung be stimmt sinb. Bet regelmäßiger Versendung von Expreßgut empfiehlt e» sich, vom >B-scheinigung»buch über ausgegebeoe Etsenbahn-xpreßgüter" Gebrauch zu machen, da» zum Preise von bü P'g. bet den Gepäckserwaliungen erhältlich ist; rine Quittung in anderer Form wird über solche Güter nicht erteilt, — Die Deutsche Togrlzeitung bellreilet die von dem nattonollibrralen sächsischen Abgeordneten Merkel in einer Zwickauer Versammlung berichtete Aeußerung König Albert» zu zwei konservativen Parlamentariern, daß er zur Wahlrechts änderung von 1896 nie seine Zustimmung gegeben hätte, wenn er gewußt hätte, daß man damit die Sozialdemokraten au» dem Parlament HInou»brtngen wolle. Da» Blatt be hauptet unbedingt und sicher zu Nüssen, daß König Albert die WahlrechI»Lnderung von 1896 auch dann noch sür notwendig gehalten habe, al» diese» Wahlrecht aus» heftigste bekämpst wurde. Auch die weitere Behauptung de« Abg,ordneten Merkel, daß König Georg kein Freund de» Dreiklafienwahlrecht« gewesen se«, sei nur tntosern richtig, al» e» der Umgebung de» König» und dem damaligen Minister de» Innern gelungen war, dem König die Meinung beizubringen, daß ein wettere» Festhalten an dem Dreikwstenwahlrechl unmöglich sei. — Am Montag Nachmittag 3 Uhr ist In Chemnitz nach kurzer Krankheit Herr Oberst Oster, Kommandeur de» b. In. santerie-Regiment» .Kronprinz" Nr. 104, verstorben. — Da» UniverfitälSsekrelartat in Leipzig gab gestern nechmittng durch Anschlag am schwarzen Brette den Studieren den bekannt, daß insolge erhaltener ungünstiger Nachrichten an» Prag der Rektor der Leipziger Universität den 2 Dezem ber nicht zur Grundsteinlegung iür da» Gebäude der d-nstchen Universität nach Prag gehen wird. Gleichzeitig werden die studentischen Bereinigungen »sucht, in Rücksicht aus die große Ges-chr keine Vertretungen nach Prag abzuordnen bezw. ihre bereit» abgereisten Chargierten sosort zurückzuberusen. — Im Dre»dner Kreuzkirchenchore werden Ostern nächsten Jahre» wieder einige Stellen sür Sopransttmmen srei. Die 66 Alumnen und Kurrendaner de» Chore» genießen am Dresdner Krenzgymnastum bekanntlich besondere Ver günstigungen: die Unterkurrendaner sreien Unterricht, die Ober- kurrendoner außerdem eine jährliche Beihilfe von 72 Mart, die Alumnen sreien Unterricht, freie Wohnung, srete Beköstigung, srei« Beausfichtlgung und Bücher. Solchen ou»wäri» wohnenden Eltern, die ihre Söhne in Eewartnng einer Blnmneumstelle einstweilen in Dre»den In Pension geben müssen, könne» hierzu ansehnliche Beihilfen bewilligt werden. Knaben im Alter von etwa 10 Jahren, die stimmlich und musikalisch hervortreiend beanlagi, Im Singen vom Blatt vorgebildel find und gute Ichnlzeugnisse besitzen, können sich unter Vorlegung der letzteren bei dem Kanlor der Dresdner Kreuzichule, Herrn Königlichen Musikdirektor Otto Richter (Dreiiden, Walpurtrstraße 16) Dlen»tog und Freitag nachmittag» 4 Uhr melden, wobei da» Nähere miigetetlt wird. Wie au» dem Leipziger Thomaner chore, so find auch au» dem Dresdner Kreuzchore im Lause der Iah,hunderte zahlreiche Männer hervorgegangen, die ihm neben einer gründlichen humanistischen Bttdung zugleich eine gute musikalische Erziehung verdanken. Al» Alumnen gehörten dem Kreuzchore u. a. an: Johann Kuhnau (der Vorgänger Bach» im Leipziger ThomaSkantorai), K H Graun (der Komponist de» .Tod Jesu", Kapellmeister Friedrich» de» Großen), Adam Hill» (Tbomo»kantor, Gründer der Leipziger Gewandhau»-Konzerte), Ehr. August Pohienz (Vorgänger Mendelssohn» al« Dirigent der Leipziger Gewandhau»konzerie). Jnliu» Otto (Dresdner Krenzkantor). Or. Hermann Kcetzlchmar (ordentlicher Protessor der MufikwtssenschatI an der Untverfiiät Berlin), Geh. Rit Gustao Wustmalm (Direktor de» städtischen Archiv» zu Lc-pztg, Verlass» der bekannten .Alumneums- Erinnerungen",) SlaatSmtnister Schurig ». o. — .Liebeszeichen Dresdner Frauen" Der .Freiberger Anzeiger" schreibt: Durch die Blätter geht «Ine Notiz, welche siir den moralischen und ästhetischen Tiefstand selbst gebildeter Frauenkcetsr ein erschreckende» Beispiel darftelli: .Bezeichnend sür den .guten Geschmack" der Dre»dn»innen ist folgende Be gebenheit: Zahlreiche Damen der bisseren Gstellschasi»klktse, meisten» olle Frauen und Jungirauen, pilgerlen am Toten, sonntag nach dem tn TolkeNsttz belegen«« Feiedhoie, woselbst die Mörderin Grete Beter an der Sette Ihre» Vater», de» Bürgern etster» Beier au» Brand, ihr« letzte Ruhestätte ge sunden hat. Beide, Vater und Tochter, ruhen ln einem Familiengrab«, da» ein schlichter Stein mit den Namen, Ge burt»- und Todestagen der beiden Toten schmückt. An diesem Grobe sank nun am Totensonntage eine Massinvrrsammlung Dresdner Frauen und Jungirauen statt Da» Grob der Mörderin war vollständig mtt .Liebeszeichen Dresdner Fronen" bedeckt, so daß von dem Hügel nicht» mehr zu sehen war. Stundenlang standen die Domen am Grabe, mit gefalteten Händen und Tränen tn den Augen " — Die »Tägl. Rund schau" bemerk! dazu: .Die Drelden» Fronen haben schon durch ihr Verhalten gelegentlich der Monligaoso-Affäre weithin lebhaste» Besremden erregt. Dieser hysterische Unsug am Grabe einer Mörderin, die au» den gemeinste» Motiven heran» «in Menschenleben vernichleie, beweist aber, daß den Damen jede gesunde Empfindung, ja da» Beiühl für weibliche Würde und Wohlonständtgkeit abhanden gekommen ist. E» ist de»halb ge- rechtiertigt, daß sich die Dresdner Blätter an die O ffentlich- kctt wenden, die vielleicht allein noch imstande Ist, dergleichen betrübende Vorgänge unmöglich zu machen." — Al» Ursache iür den Selbstmord eine» 13jährigen Schul knaben, der sich in Plauen t. B. am Sonntag „acht von der Friedrich August-Brücke in die Ttese gestürzt hat, ist sestgestellt worden, daß der Junge Angst vor Strafe halte. Er war während seiner sreien Zeit I» einer Spchensabrtk al» Lausinnge beschäftigt und hatte sich dort bet einem Botengänge 10 Pig. sür die eigene Tasche erschwindelt, war auch am Sonnabend abend gar nicht hetmgekommen, sondern hatte rtnen Teil seine» Wochenverdienfir» vernascht und dann mit einem Schuljreuntz« ein Kinematogrophentheater besucht. Au» Furcht vor Stris» sprang er dann von der Brückt tn die Tiefe. (Wettere Nachrichten au» Sachsen siehe Beilage.) Tagesgeschichte. Deutsche» «eich. — Dl« Prager Krawalle, bei denen In den letzten Tagen »nch Reich»deutsche Schaden an ihrer Gesundheit erlitten haben, dürsten, wie rine Berliner Korrespondenz wissen will, auch ein Echo im Reichstag finden. Man trägt sich nämlich ans gewisser Seit« mtt dem Gedankt«, an die Regierung heranzutrete«, nm tn Ersahrung zu bringen, welche Maßnahmen sie zu treffen ge denkt, um die in Prag lebenden Reichsdeutschen zu schützen. Von der Einbringung einer Interpellation soll ober Abstand genommen werden. — Die .Köln. Zig." macht daraus ansmerkja«, daß die Reich»tag»v»handlnngen über die Ftnanzresor« t« Sutlande den Eindruck verstärkt hätten, al» sei da» deutsch« Reich a« Ende sein» finanziellen Letst«ng»lähtgkett angelongt. Wir hoffen, daß da» Eadergebni» der Beratungen de« Au»l«nde eine starke Enttäuschung berettrn und den Bewet» ungebrochener, ja gesteigerter Finanzkrait Deutschland» dringen wird. Schon j-tzt erstaunt man tn anderen Ländern darüber, daß bei un» noch Einnahmequellen brach liegen, die anderwärt» sehr au»- gtebtg iür den 8taal»bedars herangezogea werden, und man wird sich kaum »och länger verhehlen können, daß Deutschland trotz seiner jetz'gen Bedrängest» doch in der Lage sein wird, seine Finanzen in einer sür den Bestand de» Reiche» ersprieß lichen Weise zu ordnen. Gleichwohl hat die Behandlung der Finanzreiorm in der ersten Beratung de» Reichltagr» tm Su»- lande Spott und Hohn erregt. Darüber dürfe« «ir un» auch nicht wundern. Im französiichen und auch im englischen Parlament find solche Debatten über nationale L«bin»jrag«n unmöglich. — Die genirum»prefie wird von Tag zu Tag .nationaler''. Die AugSb. Poftztg, da» Blatt de» fromme» bayrischen Kleru» und sührende» Zenlrumlorgan gibt sich jetzt schon dazu her, englischen Hetzereien gegen Deutschland tn seinen Spalten Unter- schlups zu gewähren. Ohne jede Abschwächung bringt «» eine Notiz au» London, dt« »»»etnandersetzt, wie ttes verstimmend die jetten» der Türket ersolgt« Vergebung von Kanonen und Muniitontlikserungen an deutsche Firmen aus Oesterreich-Ungarn wirken müffe; die englische Konkurrenz habe vom a«»wärtlgrn Amt tn London den Trost erhalten, die Türket verfolge damit nur di« Abficht, Oerreich-Ungarn gegen Deutschland noch mehr auszubringen, al» «» durch die Weltpolitik de» Kaiser» schon der Fall sei. Diese gistige Au»laffung, die, so halste» sie auch ist, immer nur Schaden fitsten kann, zeugt doch geradezu von einem fanatischen Haß de» llltramontani»mu» gegen die Reich!« regierung und den Blockkanzler. — Au» akademischen «reisen in Münster wird der .Rh- W-sts. Zig." geschrieben: .Die durch di« Preffe gegangene Mit teilung von einem Eelaß über da» Hurrarufen aus den Schiffen unserer Kriegsmarine hat mehrsach Kopsschütteln erregt. Mir kam sie weder überraschend, noch schien sie mir unglaublich. Gleich, al« ich zuerst davon hörte, erinnerte ich mich nämlich einer Instruktion, die den zur Begrüßung de» Kaiser» bei seiner letzten Anwesenheit tm Jahre 1907 in Münster erschienenen Studierenden unserer Universität zuteil geworden war. Die Studierenden, die sich ebenso wie die Prosessoren tn der Uni versität versammrlten, wurden daraus aufmerksam gemacht, daß der Kaiser besonderen Wert aus die Form der Begrüßung lege. Sobald seine Majestät aus dem Domplatz etngebogen sei und die Prosessorenschost sich erhoben habe, soll ein dretsache» .Hurra" außgebracht und bei jedem Hurra der Hut senkrecht tn dl« Höhe gehoben werden. .Hoch" rusen und Hüteschwenken sei verpönt. Seine Majestät sei nicht gern Zeuge der badet un vermeidlichen Kollisionen der Zylinder, dt« natürlich onch den Besitzern der Hüte nicht erfreulich sein könnten.
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