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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200207027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920020702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200207
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920020702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-07
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1920
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V4. Fahrgang. As SS. Sonnabends 7. Februar 1920. Drahlonlchrift: «»chrichl», 8»mlprech»r-Samme>n»mmrr »»».«> Nur svr «Nachkg-lpeSchr: «00«,. vicnIeljLkrlich in Drr»1>-„ und Vororlrn dkl -weimoUgkr gulrapung sowie bei »in- ÄllAutfL - id)tzl)Ul)ll maliger Juslell'ing durch die Poll (ohne Bestellgeld» 8,SS Al., moncillich 2.V5 NI. D>isoall!«»S'/i»mbrei!oJs>loI,20M.,HIerzul0"/.,Aufschlag. AusSlnzeigenunier Llnzpfllpn-zllpplfp ül-vea- u. WohnungsniarliI, l spalligc An- u. Bc>kiiuse 2.. ,.. VorzugspIUHe laut >U>-I, Zuowilrtige Anslriige gegen -»oiausberahlnng. <An»el»um»,er 20 Pf. Ra»dn>» nur mil deutlicher vuellenangabe ^Dresdner Nachr.-» zuliisstg. — Anoeilangle Schristsliiäi« werden nicht ansbewohr«. «christleitung und ^auptgeschSflsstelle: Warlrnstrakr LH Druch u. «erlag vo» Ltevlch L Belch ird« in Dresden Postschech-Koni» B»S»> Netpzlg. Verzögerung in öer Englands Zustimmung jehlk nsch, Paris, v. Fobr. Nach einige« Abeiilchliütar« wi>rb die Botschlificrsnnfel.'iis vielleicht heule >ibv:d ii--ch eft'e Sitzung aLchalken, um sich ml! der A u S ! i e f e r u n g S f c a g e zu beschüftlgen» wenn i>is dahin der engissche Lorldkauzk-r in Pawks eingetrvssen sein werde. Die „Libertk" qkoubt. hast die ll e b e r r c i ch t> n g der Li st c »elfte i» 8>erdil: n i ch t erfolgt ist, da die englische Regierung bis jetzt rioch nicht ihre Z u st i M «»ung zu dem vo» der Not schaslerlouscieuz vorgefchlnkg-enea» Text der Begleitbriefes gegeben hat. iW. T. B i Berlin, Fclir. In hiesigen mastgebeuden Kreisen iri-mmt inan an, j,, vor Note AbS » Äernn - <i e n z u T e u t j ch la n ds U u g n n st e n crsolgr seien insosern, als daS AuSliescrungSbegehren in noch bestimm terer Form geliaUen worden sei und G c iv a l t a n d r o h n » gen in Aussicht stelle. — Sobald man im Besitze der beiden Dokumente sich befindet, soll ein neuer KabinettSral tagen, und voraussichtlich wird sich die Regierung mit dem Aus wärtigen - Ausschust der »kationalversammlnng in Verwin dung setzen, um weftere Entschlüsse zu fassen. Ob die Note der Entente von deutscher Leite beantwortet werden wird. HSngt ganz von ihrem Inhalt ab. Tollte der Inhalt des Begleitschreibens der Alliierten derart sein, das; eine wei tere Erörterung der Ioroernua der Entente ganz aussichts los erscheint, so käme überhaupt eine ö e n i i ch e Ant wort nicht in Betrach t. Die Bewingen in RctzUn. Berlin, 6. Febr. Der A u s s ch n st s ü r a u swärtigc *lngelege » heit e n wird M-vurag «achmitkag zu sammentrekeu. Ali demselben Duze werden wahrscheinlich d i e Ministerpräsidenten Ser E i u z e l st a a t -e n sieh :n Be-rlin vrosamiirelu. Dos Arleil der Neckrnlen. Ekriftianla, 6. Febr. „MorgenblaLet" schreibt zur A uslicserun g s f r« g -e: W en n in a» auch z uge b e n könne, dast von deutscher Seite während des Krieges Ver brechen bc ganzen iv orten 'eien, die einer Sühne bedürften, so seien doch die auf der Auslieserungsliste stehenden Heer führer persönlich durchaus rechtschaffene Männer, die nur bn-rch die Umstände des Krieges im I » t e r e s i e der Sicherheit ihrer Truppen zu rücksichtslosen Mast- regetn gczivuugci: geweien seien. Dies sei iiumer der Fall gewesen und werde es auch in Bukinist bleiben. Keine Ae gieruug in Deutschland werde zur Auslieferung bereit sein. Tie F-örderun-g der Ensenie könne nur zu weiterer Zerklük- -ung Lcutschlands und zu weiterem Blutvergsedeu in Europa führen. Tie Zeitung„Nationaltioende" schreibt mir äusterster Schärfe gegen die Ausliesernngssorderuug der Enlcnie. Diese Forderung müsse Entsetzen in allen neutra ten L a n d e r n ivecken ohne Rücksicht auf deren Sympathien oder Alltorathien während des K'riczcS. Mit der Schuld- fraae habe die Ailsl:eserilw.aesocderun-!t nichts zu tun. Aste Kulturmenschen stimmen in der Iordcruna auf eine» nn parteiischen Eerichtshof überein. Selbst der gemeine Schuft u n d Verb r ech e r hat das nnbcdinc,tc Recht, vor cincn unparteiische n Ese r i ch t s h o s gestellt zu wer den. Dieses Recht hätten auch die verantwortlichen leitenden Männer des deutschen BoikeS. Menu sie seht vor ein Er richt ihrer Todfeinde gerufen werden, so bedeute dies, das; die SVV schon im voraus verurteilt seien. (W. T. BI Mos öre Schweiz sag». Bern, 6. Iebr. Die heutige deuchch-sch-wrizoriMe Presse ist im allgemeinen geneigt. Sie danch die AriSlieserniigssrage ucrausboschwüreiic Krise ctrvas ruhiger, teilweise sogar ziem lich zuv ca sicht lich zu bsurteiien. Die „Turaaner Zig." weist Sa raus hin, dass im E»ie»tele>zer selbst die Meinungen ge teilt feien. Am ausfälligsten ist der heutige .Kommentar der „Neuen Z ü r. K t g.", die gestern nichts Eiligeres zu tun hatte, als Deutschland zu raten, der Forderung der Entente nachzugcben. Heute erinnert sich das Blatt, hast ein deut sches Chaos unausbleibliche a » st e n p o l i t i s ch c Rückwirkungen auf die neutralen Ra-wdstaaten, ins besondere die Schweiz, habe» könnte. Die Well müsse sich kragen, ob das Mast wirtschaftlicher Kräfte, über das Deutschland verfüge, nicht kluge Rücksichtnahme zur Pflicht mache. Der Berner „Bund" glaubt demgegenüber, daß die Entente schon aus Prestigelnclslchlen nicht zurück könne und ist sogar geneigt, aus der Tatsache, dast dte Entente ni»d besonders Frankreich die aHlehnenidc Etimmauig in Berlin vor der Ueberreichang der Note kannten, die Tchlustfvlge rnng zu ziehen, da st ma» mit der nah de in «verreichten Rate vielte!cht mirrschaflli ch e K ompensatione u ini iliheiiilMioe erzwingen wollte. Darum sei es möglich, dag das Aiislieserungsbegehreu nicht absvint aas die Austiefe- rnng selbst hinzielt. — Die Pariser .Korrespondenten der Blätter bestätigen, oah es der Entcuie nur auf die Per lst n g e r u n g d c r B e i e h u n g i, e r N l> e i n l a n d c a n - k o m m e. ,W. T. BI öls Nsle. ösr DL^ FmerMyKe rmserer To oft im alten Reichstage mährend der lehren Jahre vor dem Kriege der Etat des Auswärtigen beraten wurde, erscholl der Ruf: Reform des auswärtigen Dienstes! Dast er berechtigt war, hat sich beim Ausbruch des Krieges und während der letzten fünf Jahre deutlich genug gezeigt. Bon wenige« rühmlichen Ausnahmen abgesehen, Hai unsere Diplomatie überall versagt. Ein so allgemeiner Nieder- bcvch ist natürlich nicht blost einzelnen Persönlichkeiten zuzuschreiben, hier lagen Kehler in: System vor, falsche Einstellungen und versteinerte Irrtnmer in der Zentrale. Auch davon ist oft genug die Rrde gewesen. Als dann nach öer Revolution Drockdorsf-Ranhm:, der lKras wider Willen, ins Auswärtige Amt cinzvg, bczeichnete er die Reform des ganzen Dienstes als seine Hauptaufgabe und begann auch uni der Einführung des sogenannten N-cglo- nalsnstemS. Der B.-rnnenstab wurde in demselben Maste' erweitert, in dein sich die weltpolitische Bedeutung des Reiches vermindert halte, inr übrigen blieb der Geist der selbe. Das System unserer Nustenvoliiik har sich also grundsätzlich nicht geändert. Deshalb sollte man sic» auch nicht darüber wundern, wenn die Früchte nicht besser sind als zuvor. Immerhin ist die Frage doch erlaubt, ob die peinlichen Verlegenheiten, zu denen die Besetzung wichtiger Auslandsposten geführt hat, nicht zu vermeiden gewesen wären. Bor einiger Zeit kündigte die „Deutsche AC§. Ztg." spricht, aber die Ausstellung dieser Lifte must von jedem j eine Reihe von Neu- oder Wiederbesetznngen von diplv- Frhr. v. Lersm-r ü Berlin, k!. Febr. Freiherr v. Lersner, der bisheriges Vorsitzende der deutschen Friedensdelegation in Frankreich.' ist heute vormittag in Berlin eiagetoosstm. Er machte cinem Mitarbeiter des „Lok.-Anz." folgende Milteiln»g>en: Am Diensja-g abend um Uhr wurde mir in Paris ein Schreib c n d es Herr n M i11 >crand übersandt. Dec Brief war a u in i ch p e r > ö u l i ch g e r i ch t e i, trug »icin-en Namen und enthielt mit der Avsliefernngsiiste eine Note. In dieser wurde gesagt, dast die Liste der beschuldigten Deutschen n n r die Namen derjenige» kkebeitärer enthalte, die „.am schwersten belastet" i!> seien. Die Liste märe weit j unter der Zahl der Arte »täte, durch die deutsche Staats angehörige Krieasrechte und Kriegsbrünche verletzt hätten. In der Liste waren auch die angeblichen „Verbrecher" näher bezeichnet. Die meisten .Deutschen wurden darin der Grau samkeit oder gemeiner Diebstähle bezichtigt. Ich sandte Herrn Misterand die »tote und Anslieserungliste mit einem Schrei ben zurück und teilte -gleichzeitig der -deutschen Regierung keksgraphisch mit, dast ich die Folgen mei-nes Schrittes, zu dein ich '.»ich nach schwerem Kamps entschlössen habe, ans mich nehme» mttstte und nur meine Entlassung aus dem NerrhL- d i e n st b ü r e. Die Geschäfte drr deniscler Friedevcchclegarion und der Botschaft in Paris konnte ich niemand übergeben. da ich keinen der in Betracht kommenden Beamten er suchen konnte, mit der Führung her Geschäfte die Ver pflichtung zu einer Handlung zu übernehmen, die ich selbst, als gegen mein Gewissen verst ostend ad le h n e n m n st t e. Zwar bin ich mir bewusst, hast mein Verhalten den üblichen diplomatischen Gebräuchen wider-j von Deutschen als blutiger Hohn empfunden werden, be sonders aber von mir, der ich mich sv dafür eingesetzt hatte, das; die Alliierten cnn die Auslieferung von Deutschen, gleichviel, wes Namens und Staubes, verzichten mühten. Hätte ich die Note nun weitergeleitet, so würde ich damit meinen E rklärungen in Paris direkt ins Ge sicht ge > ch l a g e n habe». Würde dann das Wort eines denIchen Diplomaten irgendwo in der Welt noch jemals eine Geltung haben können, wenn ich nach die'."» Er klärungen nun als Erster die Hand dazu geboten Hütte, die Auslieferung deutscher Staatsbürger anznbahnen'/ Das Ausliesernngsverlaiigen von rund EM Deutschen dar unter Männern wie Hindenbnrg, die Kronprinzen und die übrigen dentschen Prinzen, Bcthmann-Holiweg. Liidendvrss, Mackensen usw., deren Vaterlandsliebe und Schuldlosigkeit wohl über jeden Zweifel erhaben sind, must unter allen klm ständen verhindert werden — komme, was da wolle! Ich erwarte mit Bestimmtheit, dast die deutsche Regierung, trotzdem sie mich jetzt desavouiert hat, mit der Sasse selbst voll »nd ganz hinter mir stehen wird. Wenn Regierung und Volk den festen Wille» haben, nicht nnchzugebc», und diesem Willen in unzweideutiger Weise Ausdruck geben, io werden die Alliierten me Unmöglichkeit ihrer Forde rung einsehen und die schon sv überaus weitgehen den deutschen Vorschläge annehmen. Jetzt hat die Schichsalsstunde des denftchea Volkes geschlagen. Liefert cs seine ehemaligen Führer »er Rache der Feinde ans, so richtet es sich selbst zugrunde, verweigert aber Deutsch land diese Schmnchsorderung. so rverden anch unsere Feinde wieder Achtung vor »ns haben. Abreise von AuslimÄern aus Berlin. lD r a h t »> c l d u n g ii » s r e r B c r l i » c r E cb r l s t l e I l u n g.» Berlin. 6. Febr. Die gestrige W a r » u II g des Ob e r- besehls h a Vers Noske , in der der Rcichsivehrinftiister die Bevölkerung aussvrdert, trotz her berechtigten Erregung wogen deL A ns licsernii'gs begeh reu s Würde zu bewahren und jede Belästigung von Fremde.« zu unterlasse», bat in her Reichs ha uvtst'N dt volles B e r st ä n d n i s gefunden, aber ersichtlich bei den Ausländern eine nicht geringe Be unruhigung erzeugt. Wie von verschiedenen Leiton ge meldet wird, haben seit den gestrigen Morgenstunden zahl reiche Ausländer, die in den hiesigen grasten Hotels wohn ten. fluchtartig ihre Abreise angeireten. Schon in den Vormittagsstunden stauten sich in den Bahuhösei, die Ge päckstücke der Fremde», die danach trachteten, mit dem ersten Zuge von Berlin wegznkvmmen. In, wesentliche» handelt es sich um Franzosen, die in gvvstcr Zahl Berlin vcrlieste». Weniger ängstlich zeigte» sich die Engländer und vor allem die Amerikaner. Unter ihnen reiften meist nur solche ab, die sich» in Begleitung vo» Dame» besä »den. Berti», i>. Febr. Wie die „R.rt.-Ztg>." hört, hat die Sicheristeitspv'Uzei zum Schutze der Ententekom'ttftIiolien und der Botschaften in der Nähe der betreffenden Hotels einen ir n a n f s ä l l i g e n G t r e i fd i c » st eingerichtet, um im Falle van Demonstrationen sofort cinschreiten zu kön nen. Wie weii-cir mitgeteilr wird, lehnen die in Paris weilenste» ident scheu Vertreter es ab, unter den ang eich! ick lichen Verhältnissen zu arveiien. Die ReichswehroMiere lehnen dir Vegiettvnfl Ssr En?Lnlekvmmisf»o»ren «ü. Berlin, ä. Fear. Tie der Lttstsgihr-Friedenscommiisivn unterstellten R e i ch s w e hrossi z iere erklärten cs für ihrc-r unwürdig, die C u t c n t e k o u t r o l l k v m- m i s s i v ii e n aus ihren Besuchen deutscher Industriewerke matischen Stellen an. Ter Friede war in Kraft getreten, wir konnten die Beziehungen zu Len bisherigen Feinden wieder ausnchmen. Von vornherein war es klar, dast diese Ausgabe allen möglichen Dali erfordern würde, und des halb hat es wohl nicht nur" bei uns im Reiche, sondern mehr mxh drausten etwas peinlich berührt, dast die in Aus sicht genommenen Männer von dem offiziösen Blatte ziem lich reklamehast an gepriesen wurden. Alle waren sie da nachgerade für ihren Posten ganz besonders geeignet- Wir zweifeln nicht daran, Last dieie Ansicht im Auswärtigen Amte vorgehcriicht hat, es wäre vielleicht aber doch besser gewesen, sie nicht auszusprechcn. Jedenfalls wäre dann die Peinlichkeit einer Ablehnung einzelner Persönlich leiten durch die Regierungen, bei denen sie akkreditiert werde: sollten, weniger stark empfunden worden. Nun ist Herr v. Rosen der spanischen Regierung nicht genehm, nun ist die römische Cvnsnlta nicht einverstanden mit der Ent sendung des Herrn v. Lucius, auch heistt es. dast Japan Leu Dr. Sols nicht gerade mit offenen Arme» aufnehnreu werde — alle-Z Männer, von denen man in Berlin ge glaubt hat, sie würden gerade für diese Posten besonders gut passen. Die Absagen von Madrid und Rom und offen bar auch non Tokio beweisen, dast Hermann Müller oder seine Ratgeber für die austenpoliiischen Dinge nicht das rechte Angenmast haben. Wir haben nie da? Gegenteik angenommen, halten es aber doch im Interesse des den!-- schen Ansehens lieber gesehen, wenn unseren Staats- ! männern ihre Unfähigkeit nicht in dieser Weise vom Ans lande bestätigt worden wäre. Die Ablehnung Irres Diplo maten durch eine fremde Regierung gehört nämlich keines wegs zu drnAllt-iiglichkeireu. Dabei ist zu bedenken, dast die Ne gierungen, die mit den für sic in Aussicht genommenen deutschen Vertretern nicht zufrieden sind, nicht zu denen gehören, die nnS auch heute noch unbedingt feindselig gcgeilüberstehcn. Die spanische Regierung ist uns sogar durchaus freundlich gesinnt, und von Italien meist man, da» dort lebhafte Strömungen vorhanden sind, die zu einer Ver ständigung mir Tenischland drängen. Und trotz allem die Ablehnungen! Hätte man aber nicht vorher wissen können, dast in Madrid ei» Mann wie Nvsen, der seinerzeit wäh rend der Marokko-Verhandlungen Spanien etwas von oben herab behandelt hat, nicht mit sonderlicher Herzlichkeit aus genommen werden würde? War nicht von vornherein zu befürchten, dast in Rom. wo man sich ohnehin schon wegen der Ausbreitung des Bolschewismus Sorgen macht, Herr v. Lucius, der in Stockholm so viel mit Bolschewisten ver handelt bat, als bolschemistenocedächtig angesehen werden würde? Da? alles häkle man sich in Berlin sagen können und hatte es sich wohl auch gesngl, wenn nicht unter dem jetzigen System auch die Diplomarenauswahl lediglich unter dem Gesichtswinkel der Gesii.iiungstüchtigkeit erfolgte. So kam ja auch Hermann Müller, der Minister des Auswärtigen, ins Amt. Er hatte sich seine diplomatischen Sporen ledig lich auf einigen internationalen Sozialistenkeingressen ver dient. Dast diese Vorbildung -doch nicht ganz airsreicht, sehen wir heute. Der Fchlschlag in der Besetzung der Auölandsposten kann auch damit nicht entschuldigt werden» dast die offiziöse „Deutsche Allg. Zig." sagt, es habe sich weiter zu b e g I e i te n, da die Entente, die Auslieferung nur um Geschäftsträgerposten gehandelt, und cS sei biS- ibver Kameraden fordere. ;W. T. BI her nicht üblich gewesen, zu ihrer Besetzung die Zustinmimi»
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