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Dresdner Journal : 13.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185904137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-13
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 13.04.1859
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Ld«la«u»t-pr«istr ^UÄ>, Lickt». t0d«e. iu—»— t cko°»rliel> to v-«»a»»: 18 ^r. l Uio»«til» Hommern: 1 b<g». k» tiitt ko,t- ouä 8t«wp«I»n- ,et>I«g din»u. ,if»ratr»»rrtse: »». ck«o Lui» «in«» L«U«: 1 kkge- u7.-77^k.,»^ ' «u. L.U., 2 dlg». . ' erscheine« IleNrll, mtt x»»n»drn« <i«r 8ovn - n»ä k'eiaetag«, ^k«aü» ttle ss«o «olgenä«» I^»U. Dres-llnZlUlrnal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. Insiralronnnahmr auswärts: k'». , Oommiseiontli 6^-s Nre»<tnor sollen»!»; ed-nä-e-eldst: 15. Ilönnr.a; tttton»: 55n»r«n>r>!i« L Vosixn; N«rlti>: k!i<<>-ic'-'i,kl>-linc-bli., tiariliLvui,'« tturs»u; Lremev: 5!. ^cniorv»; ^rsatlkurt ». ck.: .5^,!- ons'scli« 5!ucl>U»i»tII.; L»»2ov«r: bliliil.rieii^r«»'» ltu- resu; Köln: ^vvi.» NL»««:«»; karj»! v. k,iic»»iiii-i!l.» (28, rno <Ies dvn» enk»o^); ?r»^: t'a. I!»ill.ico'» fferansgebrr: Köulssl. ^»peäition ä«, Orsminsr Journal», vresäon, AI»ri«n»t>-»,3e kir. 7. Nichtamtlicher Theil. Ueberftcht. r-legraphisch« Nachrichten. Aett»ß»sch<m. (Preußisch, Ztg. — Moniteur. — Ktwssch» Atg. — Allßemeine Atg ) La-ottzeschtchtt. Wien: Kein Lag,«befehl in Mailand »ertffenrttcht. —Berlin. Kammerverhandlungen. — LnOhack: Bevorstehend» Eisendahneröffnnng.— Ko- hnrß: Schckurgericht-vrrhandlungen. Pfingstgäste er- «artet. Csnfirmation-geschenk,. — Pari«: Einberu- fnng »er Alt,»«klaffe von 1858. Boni gesetzgebenden Kieper Börsenangelegenheiten. Ein Negerschiff. Mi- Märifche«. — Bern: Avancement«. Zur Neutrali- täckangelegtnheit. — Brüssel: Neue Zeitung Bud get. — London: Au« der neuesten Ueberlandpost. Lord Tsneley nwartet. — Kopenhagen: Ein neue« Aktenstück >, »,r Herzogthümerfrage. Prinz Christa». — Alexandrien: Canalarbeiter bestraft. Drr§hW«r NtUhrtchte«. (Stadtverordnetenfl-ung. Schul nachrichten. Brodpreise. Vermischte« ) Pr»vt»zial»achrichtNl. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Zittau. Bantzrn. Elster.) Siffenschast, Km»st nnd Literatur. «ckttsttk ». »olküwirthschaft. Atsrrnte Tngr»kalt«drr Börsenuachrichtea. Man Hütte sich geeinigt, auf Grund der Bedingung einer gleichzeitigen Entwaffnung. Oesterreich hätte seine definitive Zustimmung erklärt, und der Eon- greß würde in kürzester Frist zusammentrete«" Das „Pays" giedt diese Nachricht mit Vorbehalt, jedoch mit dem Glauben an ihre vollständige Nich tigkeit. London, Montag, 11. April, Abends'/bist Uhr. Die dem Parlamente zugesagte ministerielle Dar legung über die politische Lage ist auf nächsten Frei tag verschoben. Die neuesten hier eingeaangenen Nachrichten aus Paris lauten entschieden friedlich. Der Herzog von Oporto (Bruder deS Königs von Portugal) wird übermorgen hier erwartet. London, Dienstag, 12. April, Morgens. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses kündigte der Schatzkanzlrr Disraeli die Mittheilung über den Stand der auswärtigen Angelegenheiten für Frei tag an und bemerkte, daß die Prorogation des Parlaments muthmaßlich am IS. d. M. stattfin den werde; den Tag der Auflösung anzugcben ver weigerte er. l Telegraphische Nachrichten. »rdert worden, »orm ch« Eng- habe. Wahren- Oesterreich als ugrsffeß eine allgemeine Euiwaff- _MmWchM-ast»o» femstou-Puukt -er narien aufstellte, glaubte Frankreich out vereinzelt zur Entwaffnung vermö ge» zu können. Oesterreich hat daun vorgeschla- gen, die allgemeine Entwaffnung dem Congreffe vorausaehen zu lassem damit ihm eine wesentliche Bürgschaft für die Erhaltung des Friedens grge- . Der Artikel schließt: »Wie könnte ohne »liche Beweise, daß derselhe Wille bei allen hiuete« bestehe, Oesterreichs Eintritt in den auch nur für möglich gehalte« werden?" Wien, Montag, 11. April, Abeuds. Die.Oester- relchischr Lorrespoudeuz" bringt eineu Artikel fol genden Inhalts: Oesterreich habe seine Friedens- liebe durch sei» Entgegenkommen bei Lord Eowley's Mission, sodann durch Annahme des Cougreßvor- schlages »»widerleglich bethätiat. Vern habe Oester reich für die Erhaltung des Friedens Opfer brin ge» wolle«, nicht aber könne es das, um Andern »los Zeit zviu Aufschub des Kriegsbegiuus zu lassen. Als Vorbedingung sei von ihm Sardiniens Entwaffnung gefordert worden, worin ihm E Berlin, Dienstag, 12. April, Mittags. Sc. kaiserliche Hoheit der Erzherzog Albrecht von Oesterreich ist heute früh kV Uhr von Wien hier eingetroffen. Derselbe wurde im Bahnhofe durch den Gouverneur und Commandanten von Ber lin empfangen und beaab sich sofort nach dem königliche» Schlosse, woselbst er in dem für ihn bereit gehaltenen liorp» üe der Königin-Mutter abgetreten ist. Der Erzherzog ist von vier höhern kaiserlichen Offizieren begleitet. Paris,Montag,II.April,Abends. Das „Pays" sagt: ..Ei» glückliches und unerwartetes Ereigniß hat fett L4 Stunden das Gesicht der Sachlage ver ändert. Wenn wir gut unterrichtet find, dürften die de» Zusammentritt des CongreffeS verzögern de« Schivieri^eiten definitiv ausgeglichen sein. Dresden, 12. April. Di« ministerielle „Preußische Zeitung" enthält an der Spitze ihrer gestrigen Abenvnummer folgenden Artikel: „In den letzten Lagen hat sich der Gemüther «in« Unruhe bemächtigt, welche sich an die Nachricht knüpft, daß da« Zusammentreten de- Congreffe« der fünf Mächte wieder in Frage gekommen sei. — Die daraus hergeleitrte Vorau«setzung einer nahen gefährlichen Kri- si« steigert die Besorgnisse und ihre nachtheiligen Folgen. Ohne den Ungrund jener Nachricht behaupten zu wollen, glauben wir doch annehmen zu dürfen, daß mit der ernsten Wendung die Versuche der vermittelnden Mächte, deren Aufgabe e« bi« zum letzten Augenblick sein muß, jede« Mittel zur Verhütung eine« Kriege« im Herzen Europa- anzuwenden, noch nicht al- beendet anzusehen seien. Ein solcher neuer Versuch ist soeben von der ktniglichen Regierung gemacht worden. — Noch bleibt demnach, znmak bei den sich wiederholenden offenen Erklärungen Frankreich- im fri,blichen Sinne, die Hoffnung bestehen, daß eine Vermittelung in der schwebenden schwierigen Frage werde ringrleitet werden können. — Inzwischen wird neben dieser Hoffnung da« Land sich in seinem zuversichtlichen Blick auf die kom menden Eventualitäten vor Allem auch durch da- Be wußtsein stärken können, daß die Regierung während der Vermittelung-Verhandlungen keinen derjenigen Schritte verabsäumt, die Preußen in den Stand setzen, die Pflich ten zu erfüllen, welche seine Stellung zu Deutschland und Europa ihm auferlegt. Die Regierung darf hoffen, in dieser Haltung von dem entgegenkommenden Ver trauen deS Lande« ebenso wie bisher unterstützt zu wer den und die Erwartung hegen, daß sie einem von glei chen Bestrebungen beseelten Vertrauen auch bei ihren deutschen Bundesgenossen begegnen werde." Der gestern nach telegraphischer Miltheilung in der Hauptsache ziemlich vollständig gegebene Artikel de- „Mo niteur" liegt un« heute in seinem Originaltexte vor und lautet hiernach in wörtlicher Uebersetzung wie folgt: „Die französische Regierung begreift und achtet, wir keine andere, die nationalen Empfindlichkeiten. Wenn sie in ihren Intentionen oder in ihrem Verhalten Deutschland einen Beweg grund gegeben hätte, für seine Unabhängigkeit zu fürchten, lo würde sie, weit entfernt den Aufschwung und die Erregtheit de« beutschen Patriotismus zu verachten, sie vielmehr «del und wohl- berechtigt finden. „Aber wir können nicht leicht an rin vorgefaßte« ungerech te« Vorurtheil gegen un« auf Seiten Derjenigen glauben, denen wir keinen Gründ zum Verdachte gegeben haben. Unser Ver Las neue Museum in Leipzig. Bon L. Ltauß. (Fortsetzung au« Vtr.NI.) Die Bt«»t Leipzig nah« «it freudiger Dankbarkeit da» Geschenk Schletter'« an; man beschloß den Baude« Museum«, eiu« Tovcvrrrnz wmrb« ausgeschrieben und unter den achtzehn eiu-semfen«« Plänen wurde der vum Prof. Ludwig Lang, in München für den besten erklärt »nd infolge dessen demselben di« Ausführung de« Baue« übertragen. Im Juli I8LS wurde »er Grundstein gelegt und in der kurzen Zeit von nicht ganz »rri Zähre« stand da« Gebäude fertig da. Am >9. Deeember >«», al« am Lode««age Schletter'«, fand die feierliche Er. -ffnung de« Museum« statt. Se. Ere. der Minister v. Beust verlieh durch seine Gegenwart der Theilnahme der Staat«, regkrung an dieser Frier Ausdruck. Dir Spitzen drr Be, Hörden Leipzig« und Freunde der Kunst von nah und fern hatte» fich dazu eingrfunden. Treffend machte bei dieser Feierlichkeit Herr Staat-Minister v. Beust darauf ausmerksam, daß ck sich nicht blo« darum handle, einem gelungenen Werke die Brihe z« geben, sondern sich auch mit Leipzig drr Lhat. kraft und Au«daurr zu freuen, wodurch e« ihm gelungen, sich «inen so werthvoblen Kunstschatz zu erhalten. Drr dahin, geschiedene Schletter, drm Leipzig Hirse« Brrmächtniß ver danke, habe nicht allein sein« Vaterstadt mit den Früchten langjährigen Sammeln« auf dem Gebiete der Kunst be reichern wolle«, sondern er habe auch gewollt, daß seine Mitbürger diesen Schatz durch eigne Kraft, durch eigne An- strengung heben möchte«, und sei in seinem vertrauen zu diese« Onueinsinn nicht getäuscht worden. - kl« südlichen Ende de« Grimmaischrn Platze« erhebt sich «es eine« Rustika-Unterbau da« ii^seiner Höh« in zwei G«. schoße «baechaUte Musen»«gebäude «nd richtet fein« Haupt, front« diese« Plaste Pt. Zunächst triff i« der äußer« An- laß» da« vestrrben hervor, sich de« herrschenden Charakter der dortigen Gebäude nicht fremd gegenüberzustellen. Reben der Abficht, den materiellen Forderungen zu genügen, be schränkte der Architekt fich auf Schönheit der Verhältnisse der Höhr zur Breite und der Abheilungen unter einander, und erlaubte fich weiter nur eine Abwechselung zwischen recht, winklig und rundbogig abgeschlossenen Fenstern an ver schiedenen Fayaden oder in verschiedenen Stockwerken. Ferner springt an der Nord, und Haupt-Frontseite de« Gebäudes drr Unterbau bedeutend vor und bildet «inen breiten Perron, der durch schmälere Treppen von drr Seite und durch eine breite Freitreppe in der Mitte zugänglich ist. Von diesem Perron au« gelangt man auf einigen Stufen zu drm durch Säulen getragenen Portale und zu der EingangSthür, welche mit Holzsrulpturen, die Künste darstellend, geschmückt ist. Gewährt nun daS Aeußere keinen auffallenden archi tektonischen Eindruck, so überrascht um so mehr da- Innere durch seine schone Eintheilung, durch das treffliche Verhält- niß der Räume, durch geschmackvolle Dekoration, die, fern von unnützem und zerstreuendem Prunk, doch würdig und zweckentsprechend ist und bei wohlthuender Abwechselung in Form und Beleuchtung der verschiedenen Räume da» Ge- müth eine« jeden Besucher« anspricht. Bei dem Eintritte in da« Museum gelangt man zuerst in einen breiten, mit Pilastern, Gesimsen und Casettendecke geschmückten Eorridor, In deck sich die Garderobe und Eingänge in die Parterre- räume befinden. Auf einigen Stufen, durch einen Bogen, tritt man von diesem Eorridor in da» Vestibüle. Diese» Vestibüle nimmt die Mitte de« Gebäude- ein und bildet ein von acht Portiken umschlossene» Octogvn, da« durch die be. nachbarten Räume sein Licht empfängt. Diese Räume find recht» da» Lokal de« Leipziger Kunstverein», link» da» Treppenhau« aNd zwischen diesen beiden Räumen dir drei Säle für die Werk« der Plastik. Bon diesen drei Sälen ist drr größere, «ittlere, um einige Stufen tiefer gelegt, wodurch Hirse« Saale rin schönr« Verhältnis und de« Ganzen ein trauen auf die Billigkeit der andern Staaten ist uur die Folge der Loyalität unsrer Politik. Was die Manifestationen betrifft, die auf einigen Punkten dcs deutschen Bundesgebiets hervorgetre- ten sind, so haben wir sie ohne Bewegung ausgenommen, weil wir darauf rechneten, der vernünftige und aufgeklärte Theil Deutschland« würde bald erkennen, daß diese Ausbrüche keinen reellen Grund hätten. „Dieses Vertrauen hat uns nicht betrogen. Dir in der Presse und den Kammern mehrer deutschen Staaten hervorgeru- fenc Aufregung, weit entfernt sich auszubreiten, ist vielmehr in, Begriff, sich zu legen. Wir sind glücklich, dies zu constatiren. „Um die französische Regierung verdächtig zu machen, hatte man mittelbare Verantwortlichkeiten bis zu ihr binaufgeführt, indem man ihr die Lheithaberschaft an, der Unabhängigkeit des Deutschen Lundes feindlichen Absichten bcimaß, welche unter drr Aegid« einer Gesetzgebung, die keine Präventivcontrole zuläßt, ungehindert erschienen waren. Diese Ansichten, wofür nur ihre Urheber verantwortlich sein können, Haden in Deutschland gleich einer Drohung wiedergchallt. Durch die Böswilligkeit fortgepflanzt, haben sie Unruhe ausgestreut und vielleicht bedauerliche Jrrthü- mer über die Absichten des CabinetS der Tuilerien in Geltung gebracht. „wenn man nur die Gerechtigkeit will, so scheut man das Licht nicht. Die französische Regierung hat nichts zu verbergen, weil sie sicher ist, nichts desavouiren zu müssen. Di« Haltung, welche sie in der italienischen Frage eingenommen hat, weit ent fernt, daß Mißtrauen de« deutschen Geiste- zu rechtfertigen, sollte ihm im Gegentheil die größte Scherbett einflößen. Frankreich könnte nicht in Deutschland angreifen, was cs in Italien schützen möchte. Seine Politik, die allen Ehrgeiz dcs Eroberers des- avouirt, verfolgt kein anderes Ziel, als die durch das Völkerrecht, das Glück der Völker und das Interesse Europas geforderten Garantien. In Deutschland wie in Italien will es, daß die durch die Verträge anerkannten Nationalitäten sich aufrecht erhalten und selbst sich kräftigen können, weil es dieselben als eine drr wesentlichen Grundlagen der europäischen Ordnung betrachtet- „Frankreich als der deutschen Nationalität feindlich darstel len, ist nicht nur ein Jrrkhum, eS ist ein Widersinn. Die Re gierung -w Kaisers hat seit zehn Jahren jederzeit ihr Lheil von Einfluß dazu angewendet» Schwierigkeiten, die sich erhoben, zu ebenen und sic vom Gesichtspunkte der Billigkeit und Gerech tigkeit aus zu lösen.— In Spanien hat er beständig den constitu- tionellen Thron der Königin gestützt, indem er eine uneigennützige Aufsicht über die Flüchtlinge ausübtc, welche aufeinanderfolgende Revolutionen über unsre Grenzen geworfen hatten. — In der Schweiz hat seine offieiöse Vermittelung dazu beigetragen, die Neuenburger Angelegenheit, die Verwickelungen mit Preußen her- beiführen konnte, zu arrangiren. — In Italien selbst ist seine Fürsorge den gegenwärtigen Schwierigkeiten vorausgceilt, und nachdem er den Papst wieder in seine Autorität eingesetzt, hat er allenthalben nur Gedanken der Mäßigung eingeflößt. — In Neapel hat er im Einverständnisse mit seiner Allürten, der Kö nigin von England, dir Regierung beider Sicilien zu Reformen zu bewegen versucht, die sie befestigt haben würden. — In Deutsch land hat er in der delicatrn Frage, die sich wegen der Hcrzog- tbümer »wischen dem Bunde und Dänemark erhoben hatte, trotz seiner Svmpathien für Dänemark, die gerechte Empfindlichkeit des »«ptschen Patriotismus in Bezug auf Provinzen, die durch so »iett Band- an dem deutschen Hauptkörper hängen, begriffen und versöhnlich» Rathschläge in Kopenhagen zu Gehör gebracht. — In den Donaufürstenthümrrn hat er sich angestrengt, den be rechtigten Wünschen dieser Pi ovinzin zum Siege zu verhelfen, um auch in diesem Theile Europa« die auf befriedigte nationale In teressen gegründete Ordnung zu sichern. „Die Politik Frankreichs kann nicht zweierlei Gewicht und zweierlei Maß haben, sie wägt mit derselben Billigkeit die Inter essen aller Völker ob. Das, was sic in Italien respeetirt sehen will, wird sie selbst auch in Deutschland zu rcspcctiren wissen. Nicht wir wären bedroht durch das Beispiel eines nationalen Deutschland«, welches seine bundesmäßige Organisation mit den einheitlichen Tendenzen, deren Princip schon in der großen Han- delsunion des Zollvereins hingestellt worden ist, zu versöhnen wüßte. Alles, was in den benachbarten Ländern die durch den Handel, di» Industrie, den Fortschritt geschaffenen Beziehungen weiter entwickelt, bringt der Eivilisation Gewinn, und Alles, was die Eivilisation vergrößert, erhöht Frankreich." Die „Kölnische Zeitung" knüpft an diesen neuesten Artikel des officieUen Pariser Blattes unter An dern, folgende Bemerkungen: „An sich betrachtet, sind die Worte des „Moniteur" ganz annehmbar. Frankreich will keine Eroberungen machen, und drr Vertrag mit Sardinien wird also wohl ohne geheime Clausrln sein. Frankreich sorgt überall auf die uneigennützigste Weise für den Frieden und die Wohlfahrt der Völker. Recht schön; es kümmert sich seit einiger Zeit nur etwas zu sehr um die Wohlfahrt fremder Nationen, und thäte besser, mehr für die Zufriedenheit im eigenen Lande zu sorgen, statt immer die Wagschale in der Hand zu halten, in der die Interessen aller Völker stets mit demselben Gewichte, nämlich mit dem französischen, abgewogen malerischer Reiz in den Perspectiven gewährt wird. Doch ist der architektonische Eindruck dieser Säle mehr schön al- zweckmäßig, denn leider ist dabei die Beleuchtung, welcher die dort zur Aufstellung kommenden Werke bedürfen, zu wenig berücksichtigt worden. Außer diesen Räumen befinden fich noch im untern Stock mehrere große Säle, die fich trefflich zur Ausstellung von CartonS, Handzeichnungen rc. eignen. Von dem Vestibüle gelangt man durch eine der Portiken in da« schöne Treppenhaus, über welche» ein Helle» Oberlicht au-gegoffen ist. Zwei Säulen von schwarzem sächfischen Marmor tragen da» Treppenpodest. An diesen Säulen vor übergehend, steigen wir die breiten, granitnen Stufen, die durch eine solide steinerne Brustwehr gefaßt find, in die Höhe. Zunächst fällt hier der Blick auf ein architektonisch reich ge- schmückte», große» Fenster, welche» in eine Loggia führt und nicht wenig zur Belebung de» Treppenhauses beiträgt, indem man hinter diesem Fenster, wie einem Bilde, die jene Loggia Durchwandelndrn vorüberziehen fleh». Weiterschreitend, kom men wir an dem Relirfbilde (Medaillon) Schletter'» vorüber, welche» auf einer der Flächen angebracht ist, in welche die Wände de» ober« Geschosse» durch Pilaster getheilt find. DaS Portal de» Saale», in welchen wir im ober» Ge schosse zuerst eintreten, ist geöffnet und durch die breite Pforte hat man eine reizende Perspective durch die ganze Länge de» Gebäude». Dieser Saal, dem im Parterre liegenden Vestibüle entsprechend, bildet ein Octogon, nur erweitert und von einer hohen Kuppel überwölbt, durch welche ein volle» Licht ein fällt. Tirfgraue Graniiflächen mit Emblemen aus rothem Grund in der Mitte bilden die Dekoration der Seitenwände, während oben auf den Hellen Feldern drr Kuppel in acht Medaillon» die Mythe von Amor und Psyche zwischen Arabesken angebracht ist. Dieser schöne Empsangsaal macht einen äußerst würdigen Eindruck, wirkt feierlich auf den Ge nuß vorbereitend und weiß so recht eine der Kunstschau dienende Stimmung in unser Gemüih zu gießen. Bon hier ' . »7 werden. . . . Wir wollen übrigens zuqrstehen, daß der „Moniteur" so gut wie jede« andere Blatt das Recht hat, seine Meinung zu sagen, und e« hängt von Jedem ab, welche Wichtigkeit er besten Worten beilegen will. Gegen den Wortlaut ist sicherlich wenig einzuwenden. Man mag über die milden und friedlichen Versicherungen seine Glossen machen; aber sie sieben einem amtlichen Blatte gewiß besser an, als hohn- und kriegschnaudende Droharrikel, während ein Friedenscongreß ausgeschrieben ist. Indessen alle Worte helfen Nicht«; wir verlangen Thaten von Frankreich zu sehen. Wir verlangen, daß es, als der am wenigsten bedrohte Staat, am bereitwil liqsten sei, seine Rüstungen cinzustcllen. Wir verlangen, daß es in Turin seinen ganzen Einfluß aufbiete, um den König Victor Emanuel auf friedliche Gedanken und zur Vernunft zu bringen. Mehr al« gleichzeitige Sntwaff nung vermögen wir freilich selbst dem Störenfried Sar dinien nicht abzuvrrlangen. Wer als Vorbedingung zum Congreß mehr begehrt, der begehrt etwas Unmögliche« und kann also keinen andern Zweck Haden, als den Congreß zu hintertreiben. Eine ewige Bürgschaft für Oesterreichs Besitz in Italien zu übernehmen, das haben wir, was Preußen anbelangt, seit zehn Jahren stets auf das Ent schiedenste abgelehnt, auch England wird sich keinesfalls dazu verstehen, und also können wir billiger Weise auch kein solches Ansinnen an eine andere Macht stellen. Wer einen Congreß aufrichtig will, der darf nur mögliche Be dingungen stellen. Wir glauben aber, daß alle diese Schwierigkeiten trotz Alledem beseitigt werden können, so bald Frankreich nur aufrichtig den Frieden wünscht und e- durch Einstellung aller Rüstungen zu zeigen be reit ist Die Augsb. „Allgemeine Zeitung" sagt: „So wie die Sachen stehen, müssen wir diesen Beruhigung«? artikel des „Moniteur" nur als eine weitere Beunruhigung ansehen Wir sehen in diesem Artikel Nichts als aber mals da« Bestreben, Oesterreich von Deutschland zu tren nen und letzteres des Schuhe- Frankreich« zu versichern! Wir wissen, was das sagen soll. Sogar ein neuer Rheinbund oder eine Hegemonie wird den Deutschen — von denen der „Moniteur" stets die Oesterreicher sorg fältig unterscheidet — in Aussicht gestellt, indem er ihnen an die Hand giebt, wie vorheilhaft es für sie wäre, ihre Bundesverfassung mit einheitlichen Tendenzen zu versöhnen." Tagesgeschichte. Wien, II. April. Das heutige Abendblatt der „W. Z." enthält folgende Mittheilung: „Die Turiner Blätter bringen einen umständlichen, gegen Piemont gerichteten Tagesbefehl an die österreichische Armee in Italien, der auf einen unmittelbaren kriegerischen Angriff von Seite der k. k. Truppen schließen ließe und, wie wir au« Pariser Telegrammen ersehen, an mehrer» Casernen Mailands angeschlagen gewesen sein soll. Abschriften dieses angeblichen Befehls wurden in Mailand in Cir- culation.gesetzt, und telegraphische Miltheilungen aus Paris melden, das die Kunde von dem Aktenstück auf der Börse große Beunruhigung erregt hatte. Das Ganze beruht jedoch auf reiner Erfi n düng und ist eben Nichts als eines der vielen Mittel der Lüge und des Truges, deren die revolutionäre Partei sich bedient, um die Gc- mülher in steter Spannung zu erhalten." U Berlin, 1l. April. Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses begann mit der ihrem Inhalt, nach bekannten Interpellation des Abq. Nieqolew-ki. Der Interpellant begründet in längerer Rede seine Beschwerde, beleuchtet nach allen Richtungen die revolutionäre Pro klamation und führt durch Beibringung mehrer Schrift stücke den Nachweis, daß dieselbe in provocirender Absicht in Posen nachgedruckl und versendet worden sei. (Unter den zahlreichen Zuhörern befindet sich übrigens u. A. auf drr Herrenhaustribune der bei dieser Angelegenheit be- theiligte Polizeidirector zu Posen, Hr. v. Bärnsprung.) Der Redner führt die Namen derjenigen Personen an, welchen die Proklamation zugesendet worden, und legt au» gelangt man in den Vorraum de» westlichen Saale», welcher durch drei Eichenholzbogen mit demselben verbunden ist. Dieser durch Seitcnlicht beleuchtete Saal enthält, wie das anstoßende Cabinet, die Bilder der italienischen und spanischen Künstler. Die Wände find roth, die Decke mit einem Eon- solenfrie» ist reich und wirkungsvoll und die Stimmung de» Saale» wird dur); Vasen und Bronzen belebt und erhöht. Auf der Nordseite folgen außer dem schon erwähnten Cabinet noch acht andere, welche Werke altdeutscher und moderner Meister enthalten. Au» diesen Cabineten tritt man in die nach Osten gelegene Loggia, welche jenes auf die Treppe führende Fenster besitzt, von dem wir oben gesprochen haben. Die Wände der Loggia harren noch der malerischen Aus schmückung und man hofft, daß bei der Verwendung der von der Srändeversammlung für Kunstzwecke auSgeworfenen Summe diese Loggia vielleicht Berücksichtigung findet. Jeden falls find hier FreScogemälde ein Bedürfniß. Möge diese letzte Vollendung nicht allzu lange auf fich warten lassen. Die Loggia bringt un» zu den drei, läng» der südlichen Fronte gelegenen Sälen, von denen zwei eine quadratische Grundform, der mittlere, größere, ein Oblongum bildet Die Perlen der Sammlung, Werke von Koch, Schnorr, Dekt' Delaroche, Calame u. s. w., haben hier ihren Platz gefunden. Ueberall in diesen Sälen ist der Architekt mit Erfolg bemüht gewesen, die Bestimmung der Räume stet» im Auge zu be- halten und sowohl durch die Ornamentik eine geeignete Stim mung zu erwecken, al» auch durch günstige Farbenstimmung die Wirkung der Bilder zu erhöhen. Roch ist auf der Süd- feite eine freundliche Loggia zu nennen, dir durch ihre Diwan-, durch den heitern ArabeSkenschmuck der Wände und durch die Au-ficht auf da- Grün der Promenaden gewisser- maßen ein Komma im Kunstgenüsse bildet und durch ihre Jsolirtheit und Stille zum AuSruhen und Rachträumen de» Gesehenen einladet, (Fortsetzung solgt^
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