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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192111246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19211124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19211124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-24
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.11.1921
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WMMW AM M LWEew-EallnLera, Hahndorf. Rödlkd, Bernsdorf. Rüsdorf. St.Eaidlen. Heknrlchsort, Marienau, den MAsenarund. Kubschnarwel und Tirschheim. Erscheint täglich, anker Sonn» und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 6,50 Mt. monatlich frei ins Haus, durch die Post bei Abholung 19,50 Ml. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Ge schäftsstelle, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zeitungs träger entgegen. — Einzelnummer 30 Pfg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Erundzeile wird mit 1 Mk., für auswärtige Besteller mit 1.25 Mk. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 2,50 Mk., für Auswärtig« 3,00 Mk. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Liese« Matt «»thLlt die aattllchen BeltuuttmüchmHe» der Amtsgericht» und der Amts an« altsch aft, sowie des Stadtrates za LichtensteiN'Tallnderg. D«.« u. Verlag von Otto «och L Wilhelm Pester in Lichtenstein-T., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-C.. zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes. Donnerstag, oen 24. November isZt 71 Jahrgang Nr 275 Kurze wichtige Nachrichte«. * Der „Secolo" meldet aus Paris, daß die deutsch fran zösischen Mrtschastsverhandlungcn am 9. Dezember erneut aus genommen 'werden. Sie betreffen die Erhöhung der monat lich von Deutschland abzuliefernden Kohlenmenge nm 450 000 Tonnen. * Ueber den wilden Aufkauf von Kartoffeln und zur Ler hinderung von Wucher wird ein diesbezügliches Gesetz veröf fentlicht und die Staatsanwaltschaften werden zu strengsten Maß nahmen veranlaßt. ' Im preußischen Landtag setzen die Kommunisten und Unabhängigen ihre lärmenden Kundgebungen bei Beratung der neuen Geschäftsordnung fort. Am meisten umstritten war der § 59, der dem Präsidenten das Recht gibt, renitente Abge ordnete von den Sitzungen auszuschließen. Gegen diesen Para graphen liefen die Kommunisten mit Trillerpfeifen Sturm. * Die Halle'schen Kommunisten sind die treibenden Kräfte in der Generalstreikfrage, die Berliner Betriebsräte haben sich dagegen ausgesprochen. * Die Hamburger Polizei setzte eine Belohnung von 5000 Marl auf die Ergreifung des aus dem hiesigen Gefängnis entflohenen Oberleutnants Boldt aus. ' Bayern beharrt auf seiner Justizhoheit und will, wenn die Reichsregierung nicht gleicher Meinung ist, di« Entscheidung! des Ltaatsgerichtshofes anrufen. * Die braunschweigische Landesversannnlung wird am 21. Januar aufgelöst werden, am 22. Januar sollen Neuwahlen stattfinden. ' Lloyd George hat nicht die Absicht, nach Washington zu fahren. ' Die ungarische Regierung veröffentlicht ein Grünbnch, welches die diplomatischen Akten über den Putschversuch des Exkönigs Karl enthält. Sie verMlWe« Mr MWelien. Berlin, 23. November 1921. Während Reichsminister a. D. Schiffer als Leiter der deutschen Kommission mit Staatssekretär Lewald aus dem Wege nach (Hens ist, hat die polnische Regierung durch den Leiter der polnischen Delegation, Dr. Olczowski, der sich mit «einem Stabe ebenfalls auf dem Wege nach Genf be findet in Sosnowice, abo auf polnischem Boden, eine Voch beiprechung mit den früheren oberschlesischen Industriellen herbeigeführt. Polnjscherseits erschien in dieser Versammlung Dr. Konmir Olczowski in Begleitung eines Stabes von Sachverständigen. Bon deutscher Seite waren fast sämtliche Vertreter der größeren Unternehmungen anws'end. Während allo in Oppeln, wohin sich Geheimrat Lewald und Ge heimrat Göppert hatten begeben wollen, eine wiche Zusam menkunft mit den obsr'chlesischen Industriellen nicht hat statt finden dürfen, ist es polnischer Initiative gelungen, aus polnischem Boden eine solche Borverhandlung in die Wege zu leiten. In einer Ansprache führte der polnische Vertreter Dr. Olczowski aus, daß die wirtschaftlichen Klauseln, deren Ab schluß der Rat des Völkerbundes und der alliierten Mächte für notwendig erachte, die Vermeidung einer Störung des Wirtschaftslebens Oberschlesiens während der Uebergangs zejt, in der die beiden getre.nten Teils Oberschlesicns sich an die neuen Bedingungen anzupaisen haben, bezwecken. Das Interesse der oberschlesischen Industrie in den Polen zu- fallenden Gebieten «ei gleichzeitig auch das Interesse ganz Polens. Bei den Verhandlungen, die am Donnerstag in Genf beginnen werden, werde es «eine Aufgabe sein, die Be dingungen für das gemein'ame Wohl festzustellen und zu wahren. Jur Erreichung dieses Iielcs bat Dr. Olczowski um Mitteilung von Wünschen zu den einzelnen Fragen. Die Industrievertreter erklärten ihre Bereitwilligkeit, ge meinsam mit den polnischen Vertretern an di« Arbeit gehen zu wollen. Auf Anregung Dr. Olczow'kis wurden gemischte Kommissionen gebildet, in denen dis verschiedenen Probleme behandelt werden «ollen. Soweit wir unterrichtet ijnd, wird in Gens selbst in dis Materien kaum emgetrsten werden, zumal von deutscher Seite mir Lie Spitze, aber nicht der eigentliche Stab der Sachver ständigen amvekend sein wird. Es kann sich in Genf nur darum handeln, gemeinsam festzustellen, wann und wo die Verhandlungen weitergeführt werden. Genf selbst kommt bei dem Stande der deutschen und polnischen Valuta nicht ernstlich in Frage. Es scheint in der Tat, Latz man aus Valutagrün- den Wien für diele Verhandlungen in Aussicht genommen hat. Bekanntlich wir von deutscher Seite Oppeln in Aus sicht genommen worden, da aber die Interalliierte Kom mission in Oppeln den deutschen Delegierten Schwierigkeiten gemacht hat, so wird man sich vielleicht auf Wien einigen. Hodac «nd Herold wieder Sachverständige für Oberschlesirn. Prag, 23. November. (Boss. Ztg.) Der nationaldemo kratischen „Narodny Demokratie" zufolge, hat der ehemalige schweizerische Bundespräsident Lakonder, der mit der Leitung der deutsch-polnischen Wirtschaftsverhandlungen über Ober ichlesien betraut ist, zur Mitarbeit den- Generalsekretär des tschechischen Industriellencerbandes, Dr. Hodac, und den schweizerischen Fachmann Dr. Herold aufgefordsrt. Deutsches Reich. Landtagsbericht. Sz. Dresden. Am Mittwoch wurde die Etatdebatts fortgesetzt. Trotz reichlich fünfstündiger Dauer der Sitzung sind noch nicht alle Parteien zu Wort gekommen. Zunächst sprach Abgeordneter Anders von der Deutschen Bolkspartei, der als alter Etatkenner sich sehr eingehend mit den einzelnen Etatkapiteln befaßte und mit Bedauern zum Ausdruck brachte, daß ja eigentlich beide Haushaltpläns schon wie der überholt sein. Diese Erkenntnis mag wohl auch dis Urmche gewesen sein, daß im Hause selbst die Fortsetzung der Etatdebatte nur geringem Interesse begegnete, wie aus der gähnenden Leere des Sitzungssaales ersichtlich war. Der Redner der Unabhängigen verlangte von der Regierung ernst hafteren Willen zur Sozialisierung und eine allgemeine Amnestie und der kommunistische Redner forderte als Gegen leistung für das Vertrauen «einer Fraktion die Verstaat lichung allen Privategientums und aller privaten Produk tionsmittel. Der Demokrat pries dies die hohe Ides des Volksstaates und wandte sich gegen dis jetzige Regierung wegen ihrer einseitigen Einstellung als Parteiregierung. — Nächste Sitzung Donnerstag mittag 1 Uhr. Tagesordnung: Bischofsbesuch in Leipzig, Aufhebung der Ueberstundenver ordnung, Fortsetzung der Etatdebatts. Der F«ll Tilkstn. Der angebliche TUIsien ist, wie wir schon andeuteten, noch am Dienstag von der Staatsanwaltschaft vernommen worden. Der Ausfall der Vernehmung durch den Staats anwalt ist noch nicht bekannt. Wie wir aber erfahren, lassen verschiedene Anzeichen daraus schließen, daß der Unbekannte, der «ich am Dienstag früh der Wachs auf dem Haupt- bahnhos gestellt hat, nicht der gesuchte Tillesen ist. Dis meiteren Schritts in der Angelegenheit werden wahrschein lich von der Staatsanwaltschaft in Offenburg abhängsn, die die Untersuchung des Mordes an Erzberger leitet. Zur Kanzierreoe über di? Finanzhilfe. Berlin. Der Vorwärts schreibt: Dis Frage ist: wer hilft dem Reiche die drohende schreckliche Krise zu über winden? Wenn es nicht die Industrie tut, dann muß es dis Mehrheit des Reichstages tun, in dem ste nicht nur schnell die Steuern in der geforderten Höhs bewilligt, son dern auch darüber hinaus dem Reiche aus den Mitteln der Privatwirtschaft das Erforderliche zur Verfügung stellt, um seinen nächsten Verpflichtungen nachzutommen. Tut sie es nicht, dann wird «ich die Sozialdemokratische Partei an die Massen des Voltes wenden, um sie zu fragen, ab iie es für national halten, wenn dis Kapitalisten ihrs übermäßigen Gewinns der Regierung zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen vorenthalten. Die Tägliche Rundschau erklärt: Herr Dr Ioief Wirth hat wieder einmal eine Bankrotterklärung von sich gegeben, eine solche Bankrotterklärung, dis bei ihm ein wenig erstaunlich ist. Es gibt nur ein Land, in dem ein solcher Mann dis zum nächsten Morgen weiter wirtschaften kann. Herr Ioief Wirth lebt in diesem Lande. Di« Franzosen braucht» Pfändtr. „Echo de Paris" meldet: Die GarantiekommHsion hat vor ihrer Abreus der deutschen Regierung mitgetcilt, daß das Gewerkschaftsprogramm zur Beschaffung der Repara tionszahlungen nicht als Sicherheit von der Kommission an gesehen werden könne. Die Kommission müsse deshalb ein Eingehen aus den Plan ablshusn, für den der Reichskanzler Wirth sich lebhaft einsetze. Die Kommission erklärte ferner, nur solche Vorschläge Deutschlands in Berücksichtigung ziehen zu können, stis finanzielle und wirtschaftliche Pfänd-r den Alliierten in die Hände geben würden. Dis Garantiekom mission l>at die deutsche Regierung zu neuen Vorschlägen für die am 15. Januar und 15. Februar fälligen Zah lungen ausgefordert, über die in neuen Konferenzen An fang Dezember verhandelt werden soll. Aus den, Berliner Stadtparlament. Zu Stadlverordnetenvorsteher - Stellvertretern wurden in der Stadtverordneten - Versammlung Fabian (Dnat. Vp.), Oskar Meyer (Dem.) und Schwarz (D. Vp.) ge wählt. Auch zu Beisitzern der Stellvertreter wurden nur Vertreter der bürgerlichen Parteien gewählt. Helfferich im Steasrausschuß. Im Rejchst-agsausschuß für Steuerfragen wandte sich Abgeordneter Helfferich (Dntl.) gegen die Ausführungen des Reichskanzlers in der gestrigen Sitzung. Der Kanzler habe gezeigt, daß die Unerfüllbarkeit des Ultimatums am 15. Januar 1922 seststeht, wenn nicht eine besondere Aktion Hilfe bringt. Die Besteuerung des Einkommens «ei unver gleichlich höher in Deutschland als in irgend einem anderen Lande der Welt. Die Mark habe aufgehört, ein fester Wertmesser zu sein. Das übliche Schlagwort von der Er fassung Ler Goldwerte müsse verschwinden. Die Erfassung der Sachwerte bei industriellen und Aktiengesellschaften könne uns der Entente gegenüber nur eine Atempause von etwa einem halben Jahre sichern. Der landwirtschaftliche städtische Grundbesitz sei und bleibe Grundvermögen. Das landwirt schaftliche Vermögen künftig nach dem sogenannten ge meinen Wert zu besteuern, lei undurchführbar. Für die Landwirtschaft sei nur der Ertragswerl gerecht: auch für das industrielle Betriebsvermögen ksi der gemeine Wert un gerecht. Roll« in Erfurt. Gestern nachmittag fand eins Besichtigung Les Deutschen Werkes durch General Rollet statt. Besonders interessierte sich General Rollet für den Schreibmaschinenbau und meinte zum Schluß der Besichtigung in deutscher Sprache, daß auch der ganze Betrieb in dieser Weise umgestellt werden müsse. Tie Waffenfabrikation müßte Frankreich für gefähr lich aniehen. Auch wenn nur Iagdwaffen angefsrtigt wer den; die Gefahr auf eine Umstellung in Militärwaffen bleibe bestehen. Der Betriebsrat versicherte, daß er nie die Fabri kation von MiUiärwaffen dulden werde. Darauf sagte der General: „Gewiß, Sie nicht, aber Ihre Kinder!" Abends fuhr Rollet nach Berlin zurück. Der „Matin" meldet: General Rollet ist für die Sitzung der Botichafterkonferenz am 2. Dezember nach Paris berufen, in der General Rollet vor der Entscheidung auf den deutschen Protest Bericht über das Ergebnis seiner Besichtigungsrsiss der deutschen Fabriken erstatten soll. Dit kommunistische „Aktion". Dis Teuerungsunruhen in Berlin, der Hungerst reit im Zuchthause Lichtenburg und dis zahlreichen Streiis, die in verschiedenen Teilen des Reiches aufflammen, sind das Wert der Kommunisten russischer Konfession. Was der ausge schlossene Kommunist Levi von den Märzunruhen sagte, gilt auch von der jetzigen bolschewistischen Aktion: Parole und Geld hierfür kamen aus Rußland! Die Wächter der Republik werden auf der Hut sein müssen. Gegen das herrschend« politische System. Die in Berlin anwesenden Arbsiterdelegationen aus dem Reiche, die bei dem Reichsjustizminister Radbruch wegen Frei lassung der politischen Gefangenen vorstellig wurden, haben Uch, wie die „Rote Fahne" milteilt, als eine provisorische Körperschaft konstituiert, um die gesamte deutsche Arbeiter schaft zum Kampfe gegen das herrschende polnische System aufzurufen. Die Konferenz der Delegationen Hal beschlossen, mit den sozialistischen Parteien und dem allgemeinen deut schen Gewcrkschaftsbunde in Fühlung zu treten. Deutsch«« Industrievertreter in Petersburg. Die Vertreter mehrerer deutscher industrieller Firmen haben Pläne für den Wiederaufbau Petersburg vorgelegt, die von den Petersburger maßgebenden Stellen als an nehmbar bezeichnet worden sind. Gegenwärtig finden Ver-
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