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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.09.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150910023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915091002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150910
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915091002
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-09
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kin neuer erfolgreicher Luftangriff auf Laudon. Starke KMofionen und zahlreiche Briiude in London, Rorwich «nd Mddlrrborongh. — Wachsende redolutionSre Bewegung in Rußland. — Sin Ärmeebesehl de» deutschen Kronprinzen. — Sie Telegrammspionage in Athen. — Serbien und Bulgarien. Der amtliche deutsche Kriegsbericht ist heute bis zur Drucklegung unserer Abendausgabe nicht eingetrosfen. Rener Luftangrlss aus London. Berlin. sAmtlich.s Unsere Marinelustschiise haben in der Nacht vom 8. znm 9. September den Westtcil der Eity of London. ferner große Fabrikanlagen bei Norm ich. sowie die Hasenanlagen nnd Eisenwerke von Middlesborongh mit gutem Erfolge ange- griffen. Starke Explosionen und zahlreichcBrändc wurde« beobachtet. Die Luftschiffe wurden von den feind lichen Batterien heftig beschossen. Sic sind sämtlich wohlbehalten znrückgckchrt. Der Chef des Admiralstabes der Marine: M T. BI v. Bchncke. Ein englischer Bericht. London. lReuterI Das Prcßbureau meldet: Drei Zeppeline haben in der letzten Nacht die östlicheu Graf schaften heimgesucht und Bomben abgeworfen. Abivehr- itanoiicn feuerten auf sic. Flugzeuge stiegen auf, konnten die Luftschiffe aber nicht finden. 17, kleine Wohnhäuser wurden zerstört oder ernstlich beschädigt. Eine große Zahl Türen und Fenster ging in Trümmer. Rn mehreren Stellen brach ein Feuer au-, das sofort gelöscht wurde, sonst ist kein ernstlicher Schaden angcrichtet worden. k-I folgende Unfälle werden gemeldet: getötet 2 Männer,. 3 grauen, ö Kinder,- verwundet 13 Männer, 16 Frauen, II Kinder. Ein Mann und zwei Frauen, die wahrschein lich unter den Trümmern begraben wurden, werden ver misst. Alle sind Zivilpersonen, mit Ausnahme eines Sol daten, der verwundet wurde. Zum Wechsel im russischen Oberkommando sagt der »Bert. Lok.-Anz.": Mit der Enthebung des Groß- iiiisten vom Oberkommando verliert die russische Regie rungspartei ihre stärkste Stütze: ob cs die letzte ist, möch- icn wir einstweilen noch bezweifeln, denn es wird gewiß noch manchen tapferen General in Rußland geben, der noch nicht geneigt ist, seinen Degen cinzusteckcn, sondern ihn freudig dem Zaren von neuem zur Beringung stellen wird. Trotz dem bedeutet der Fortgang des Großfürsten für die russische Armee insofern einen schweren Bcrlust, als in seiner Person allein die K r i e g s i d e e zum Ausdruck gelangte und alle — ah sic ihn liebten oder hassten — in ihm den berufenen Führer erblickte». In der „Deutschen Tagesztg." heißt cs: Die Versetzung des allmächtigen Großfürsten nach dem Kaukasus, wo die >»Nischen Truppen bisher ebensowenig Lorbeeren errungen haben, wie in ihrer engeren Heimat, ist wohl alles andere, als eine Auszeichnung. Man geht kaum fehl, wenn mau diesem Wechsel im russischen Oberkommando neben der mili tärischen eine ebenso wichtige politische Bedeut ung bcimißt. Die Großsürstcnpartci, deren Haupt Nikolai Aikolajcwitsch war, hat damit eine empfindliche Niederlage erlitten. Ob der Zar dieses Sieges allerdings froh werden mird, ist eine Frage, die kaum auf politischem Gebiete ent schieden werden wird. Die „Börscn-Ztg." schreibt: Wie die Berhältnissc in Ausstand liegen, möchte man in dem Entschlüsse des Zaren stier eine inncrpolitische, vielleicht gegen gewisse Kotcrien gerichtete Demonstration sehen, die auf den Einfluß gegen sätzlicher Kotcrien zurückzuführen ist, als einen Akt von be sonderer folgenschwerer militärischer Bedeutung. War der Iar bisher ein Werkzeug der kriegslüsternen Grvßfürstcn- Partei, so wirb er nun, da diese ihren militärischen Zusam menbruch erleben muß. die Intentionen anderer Kreise aus- nihrcn. Wie und mit welchem Erfolge, das können wir in Auhc abwartcn. Aber das wenigstens läßt sich nicht be- üreitcu, daß die Russen nunmehr einen neuen Grund haben, den sie ihren Verbündeten als einen weiteren Beweis dafür iiiisühren könne», daß sie, die bisher im Bierverbandc die schwersten Opfer haben bringe» müssen, mit der Maßnahme ins Zaren abermals belnnden, daß sic nichts nnvcrsncht lassen, dem drohenden Verhängnis zn wehren. Unter diesem Gesichtspunkte darf man die Umgruppierung im russischen Oberkommando vielleicht als eine nicht ungeschickte, aus eine erhöhte Aktivität der Verbündeten abziclendc De monstration anschen. Tie italienische Presse beurteilt die Uebernahme des Oberbefehls durch dcn Zaren, als nehme nun der größte ncldherr aller Zeiten am Weltkriege teil. Nur der „Eor- ricrc della Sera" sagt: Man dürfe keine Ucbcrrasch- uugc n erwarten. Das Werk gehe langsam voran, da das Heer reorganisiert, das verloren gegangene Material er sitzt und die Bestände wieder anfgcfüllt werde» müßte». Es sei auch möglich, daß noch weitere kritische Stun den für das russische Heer käme», wenn auch gegenwärtig eine gewisse Besserung der militärischen Lage in Rußland ersichtlich sei. Die Abberufung des bisherigen Bizekönigs -cs Kaukasus. sMcldtttig -er Petersb. Telegr. Agentnr.I Der Zar bat an den Grafen W o r o n z o w - D a s ch k o w , Bizc- künig des Kaukasus, einen Erlaß gerichtet, i» welchem er die Bemühungen und Anstrengungen anerkennt, die der Graf zur Verwaltung des Landes, sowie zur Stärkung der alten Traditionen der glorreichen Truppen des Kaukasus angewandt hat. Ter Zar erklärt, er gebe seiner Bitte nach, seine Kräfte einer seinem Gesundheitszustand mehr ent sprechenden Arbeit widmen zu dürfen. Er cntl>ebc ihn seines Postens als Bizckönig des Kaukasus und attachiere ihn seiner eigenen Person. Der Vormarsch in Ostgalizicn. Aus dem K. u. K. KrirgSpressequarticr wird dein „Bcrl. Lok. Anz." gemeldet: Nach dem Äorschrciten über R adzi wilow nnd der Makutra - H öhc wurde der Feind, am 7. September im Raume östlich von Brod» ganz bedciiteuö weiter geworfen, und zwar diesmal bis zur Ikiva, zwischen dcn Bahnlinien Brodn-Dubno und Krcmnicincc -Dubno. Nachdem die K. u. K. Truppen bis znm Flusse hcraiigckoiu- incn waren, mußte der Gegner sich ans das Ostuser zurück- zichcn. Weiter nördlich bei Dubno haben sich unsere Truppen nun schon bis zu dcn B o r st c l l u n g e n her an g c a r b e i t c t, wodurch die Verfolgung ans der Linie Brodn—Dubno in ein vorgeschrittenes Stadium gelangt ist. Südlich von hier aus der Scrcthlinic machen die Russen ver zweifelte Anstrengungen, nm Treinbowla und Tarnopol. Besonders starke Kräfte wurden ihrerseits gegen unsere ans die Brückenköpfe vorgchcndcn Truppen auf das Wcstuser des Sereth geführt. Diese wurden aber vor Tarn o p v l schon bisher entscheidend geworfen. Bor Trcm- bowla dauern die Kämpfe noch an. Im Winkel Sercth- müiidilng und Lanöesgrenze haben unsere Truppen vier- tansendvierhundcrt Gefangene cingebracht. Wachsende revolutionäre Bewegung in Rußland. b. Tie „N. Fr. Pr." meldet aus Ezernowitz: Eine, vertrauenswürdige Persönlichkeit, die ans Rußland über Rumänien hier cintraf, erklärte, daß die revolutionäre Be- wegung in Rußland im Wachsen begriffen sei. Namentlich die ukrainischen Elemente entwickeln eine rege Tätigkeit, nächst I c k a t c r i n o s l a w sprengten sie die große E tz e n va hv b r ü cke über den Dnjestr in die Luft. Dir Bewegung sei nicht mehr cinzudännnen, sie werde mit ele mentarer Gewalt ausbrechen. Ein Arbcitsprogramm für die Duma nnd den Neichsrat in Rußland. „Bcrlingske Tidcndc" meldet aus Petersburg: 21 Ver treter der Mehrhcitöpartcicn der Duma, von den National- progrcssistcn bis zu den Kadetten und den äußersten Fort schrittlern, sowie Mitglieder des Zentrums und Mitglieder des NcichsratcS, haben nach einer Reihe von Besprechungen ein ArveitSprogramm für beide gesetzgebenden Körperschaften auSgearbeitct. Gleichzeitig ist ein Zusam menschluß aller fortschrittlichen Gruppen zustandegckvm- men. ,W. T. BI Ein Armeebefehl des deutschen Kronprinzen. Die Berliner Morgeublätkcr melden: Anläßlich der Verleihung des Ordens Lcmr le merstc hat der Kron prinz seinen Truppen zum Ausdruck gebracht, daß cs ihn mit Stolz erfülle, an der Spitze solcher Truppen zu stehen. Sein sehnlichster Wunsch sei cs, sic zu neuen Taten zn führen. sW. T. B.i Zum Vorstoß französischer Flieger gegen Saarbrücken. sAgencc Havas.j Blättermeldungen aus Nanen zufolge wurde der F l i e g c r h a u v t m a n n Frcanant am Vor mittage des 6. September in der "Nähe von Saarbrücken durch das Feuer deutscher Maschinengewehre getötet. Er wurde vvn seinem Piloten zurückgcbracht. kW. T. B.j Heroö nnd die Internationale. h- Hcrvä bekämpft in der „Guerre Sociale" die eng lischen Sozialdemokraten, weiche dcn Vierverband ans das äußerste schädigen, weil sie vom Frieden sprechen und da mit zeigen, daß sic vergessen, daß die Internationale tot ist. Die Arbeiterparteien besitzen in den Ländern des Viervcrbandcs keinen Einfluß mehr, sie säßen gleichsam führerlos in einem dahinbrausendcn Schnellzuge, dessen Bremse versagt. Hervä schließt, er fühle sich heute dcn französischen Reaktionären näher als dcn d c u t s ch e n S o z i a l d em o k r a t e n. mit welchen fortan keine Verständigung mehr möglich sei. Der Minenkrieg. Der „Temps" meldet: Der französische Dampfer „St. Ehamon d", 4700 Tonnen groß, erlitt durch Explo sion einer Mine am Eingang der Themse ein Leck. Er konnte bis Harwich gelangen. Drei Mann der Besatzung fehlen. Der Kapitän wurde verletzt. (W. T. BI Zum Untergang des „Hesperian". h. Die englischen Blätter melden, daß der amerikanische Botschafter am Montag den Marincattaü)v Leutnant Braid, der große SchiffSbankcnntnisfr besitzt, nach QueenStown ent sandte. um eine Untersuch u n g über den Untergang des „Hcsvcria n" anznstcllen. Der Eindruck in Amerika. In der Sache üeS „Hesperian" beginnt sich in der amerikanischen Presse einige Bitterkeit zu zeigen. Die „Sun" fragt, ob von der deutschen Regierung mehr formelle Erklärungen vorliegen als die mündlichen Ver- sichcrnngcn des Grafen Bcrnstorsf. Die österreichisch-ungarischen Munitionsarbeiter in Amerika. Das Rcuterschc Bureau meldet aus Washington vom 7. d. M.: Der österreichisch-ungarische Bot schafter habe eine Unterredung mit Staatssekretär Lansing gehabt, in der er, wie er vorher einem Journa listen mittciltc, Weisungen seiner Negierung unterbreitet habe, die von der Strafbarkeit der Ocsterrcicher und Ungarn handelten, die in Munitionsfabriken für die Alliierten arbeiteten. Lansing sagte, daß die Kopien der aufgefangenen Korrespondenzen des Botschafters für Wien, die von dem amerikanischen Botsctmftcr in London cingcsandt wurden, dem Präsidenten Wilson vorgclcgt werden würden. IWTB.j Die englische Mnnitiousherstcllnng. Das englische MunitionSministcrium erklärt, die Regie rung habe weitere >80 Miinitivnsfakrikc» übernommen, was ihre G c s a m t z a h l a n f 71'» bringe. sW. T. BI Die englische Handelsbilanz. Der englische Handelsnnsweis für August gibt die Ein fuhr mit oo 100005 Pfund Sterling, die Ausfuhr mit 32 138 855 Pfund Sterling, die Wiederausfuhr mit 7 323 7111 Pfund Sterling an. In den ersten acht Monaten stieg die Einfuhr gegen den gleichen Zeitraum des Vor jahres nm 2», 13 Prozent, während die Ausfuhr um 22,01 Prozent nnd die Wiederausfuhr um 1,84 Prozent s a n k. sW. T. BI Die Wchrpslichtfrage ans dem englischen Gewerkschasts, Kongreß. Tie Debatte im Gewerkschaftskongreß in Bristol über die Wehrpflicht dauerte 1 Stunden. Die Redner sprachen sich einstimmig gegen die Wehrpflicht auS. Die Debatte richtete sich namentlich gegen die Preßkampagnc. Der Präsident Seddvn sagte: Man svlle die Nation nicht in einen großen Zwiespalt treiben, der in einem Augenblicke, wo die nationale Einheit wesentlich sei, das Volk trennen würde. Der Delegierte Shaw erklärte, die Northcliffc- Prcsic beschmutze das eigene Nest. Dergleichen wäre in Deutschland unverständlich. Jeder Deutsche, vb konservativ oder sozialdemokratisch, spreche vvn Deutschland als einem Lande, das an der Spitze der Nationen marschiere. Ein Red ner sagte: Auch wenn die Regierung die Wehrpflicht cin- sührcn wollte, wäre cs Pflicht der Arbeiter, ihre organisierte Kraft und ihren Einfluß dagegen cinzusetzcn. Eine Ent schließung, die sich für das F r e i w i l l i g e n s h st e m und gegen die Preßheüc für die Wehrpflicht erklärte, wurde ein stimmig angenommen. Tie Entschließung wurde sofort Asguith, Llond George nnd Kitchencr telegraphisch mit- gcteilt. Ein Zusatzantrag, der die Einberufung eines neuen Kongresses vorschlng, falls die Negierung die Wehr, Pflicht einsühre.'i wollte, kam nicht zur "Abstimmung. Tie liberalen englischen Blätter begrüßen die Ent schließung des Gewerkschaftskongresses gegen die Wehr pflicht. „Dailh News" schreiben: Tie Debatte bewies, daß die Haltung der grvßen Masse der britischen Arbeiter einen ent schiedenen Widerstand gegen den Staatszwang bedeutet, so weit er den Militärdienst betrisst. — Auf der anderen Seite bezeichnet „Dailn Telegraph" den Entschluß dcS Kongresses als bedauerlich. Tic „Times" wollen aus der Debatte entnehmen, daß die Arbeiter die Eiftschcidnng der Regierung abwartcn und ans sie hören werden, wenn sie die Wehr pflicht für notwendig erklärt. „Daun Mail" meint, die Ent schließung sei nicht das letzte Wort - der Arbeiter» klaffe. <W. T. B.1 Die Arbeiterbewegung in SüdwaleS. Unter den Bergleuten von Lüdwalcs herrscht abermals Unruhe,- 2500 Mann streikten wegen der Einstellung nicht organisierter Arbeiter. IW. T. B.1 Dcn „Times" zufolge ist die Bewegung unter den Eisenbahnern in Sndwalcs unmittelbar auf das Be treiben der Bergleute znrückznsiihren. IW. T. BI Die Frage eines Wmterfeldzuges in Jialien. Die „Stampa" berichtet nach der „Köln. Ztg.", dcr nächste italienische Ministerin)! werde sich mit der Fragc dcS Wintc r s c 1 d z „ g c s befassen. Die Befürchtungen, die in dieser Hinsicht etwa gehegt würde», seien un begründet. Die Regierung habe seit August für Aus rüstung deS HccrcS alles besorgt. Der Papst nnd die italienische Regierung. Dcn „Neuen Züricher Nachr." wird non besonderer Seite geschrieben: Obgleich die italienische Regierung Interesse hätte, leidliche Beziehungen zum Hl. Stuhle zu unterhalten, komme doch die a n v rmale ö e m ütigcndc Lagcdcr katholischen Kirche im anftkatholischen offiziellen Ita lien immer wieder zum Vorschein. Ein wichtiger Artikel des „Ofscroatorc Romano" verwahrt sich gegen verschiedene neue E i n g r i ff e d e r Z c n s u r b c h ö r d c. Wenn Italien auch noch ein oder zwei Jahre seine Jugend verbluten lassen wolle, dürfe cs dennoch der Negierung des Papstes nicht verbieten, in ihrem eigenen Organ sich für die Fricdcns- idce zu bemühen. ES seien unerträgliche Verhältnisse. Der italienische Krieg habe die römische Frage in ihrer ganzer» Bedeutung anfgeroNt. sW. T. BI Das Denunziantentum in Italien. In einem Leitartikel deS „Avanti" wird mitgcteilt, das- der Ministerpräsident Salandra m Padua geäußert habe, man svlle diejenigen nicht als rechte Italiener ansehcn, die am Vorabend des Krieges den Krieg nicht gewollt hätten. Die Italiener müßten jetzt alle einig sein. Der „Avanti" bemerkt dazu, daß Salandra, wenn es ihm mit seinen Be mühungen zur Einigkeit ernst sei, zuerst darauf dringen müßte, daß jenes Denunziantentum und Spionagc- wcsen über persönliche Dinge, wie eS die Regierung jetzt begünstige, schleunigst beseitigt werde. Die Negierung haln- jeder Privatperson dcn Schutz ihrer Ehre dadurch unmög lich gemacht, das? Anklagen wegen Verleumdung erst einen Monat nach dem Ende des Krieges zur Bcrl>andlung zu gelassen würden. Wenn es der Regierung bisher gelungen sei, die berechtigte Entrüstung der Ocsfcntlichkcit z» unter drücken, so dürfe sic sich jedoch keinerlei Täuschung darüber hingcben, daß ein derartiges Sustem noch lange andauern könne. Znm Schluffe hängt der „Avanti" das Denn» ziantentum des sattsam bekannten belgisctsen Abgeordneter» Lorrand niedriger, der dcn italienischen Abgeordnete!«
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