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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189112152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18911215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18911215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-15
- Monat1891-12
- Jahr1891
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.12.1891
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KrUebUolnssreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. EMUAblUU für die königlichen imd städtische« Behörde« i« Ane. Grünhai«, Hartenstei«j Johanngeorgenstadt, Lötznitz, Reustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg ««d Wildenfels. Expedition, Verlag und Druck von L. M. Gärtner in Schneeberg. i . », 1OO1 I ^JnsertionSgebühren: die gespaltene Zeile Nr. 290. . Sonn- and Festtage. Dienstag, 15. Decbc. 1891. w Psenuige^dte zwitspalttgeZetle amtlicher Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. I > or f Inserate 2d Pfennige. MyrgstAM. am 12. ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 20. Jaguar 1892 bei dein Gerichte anzu- melden. desto schwerere Schädigungen stehen ihm bevor, man jenseits der Vogesen recht wohl heran» steht man in den neuen Handelsverträgen Das fühlt und darum «inm Steg schast. Sr spricht sich gegen Kommt, stonSbrrathung aast. Abg. v. Kanitz erklärt, er werde bet der zweiten.Lesuug dl» namentliche Abstimmung beantragen. Abz. v. d. Decken «r- ununterbrochen geöffnet. Kirchberg, am 10. December 1891. Die Sparcassen-Verwaltung Schiefer, Bzrmftr. land Widerspruch unv Bedenken in erster Linie au» lanv- wirthschaftlichen Kreisen kommen, so in Oesterreich besonders aus den Kreisen der Textil, industriellen. Neben solchen Haupt- gruppen werden aber noch zahlreiche einzelne Industrien, auch in Deutschland, sich beschwert fühlen, weil spectell der neue österreichische Taris ihnen nicht die Erleichterung bringt, welche sie erwarteten und welche zu erwarten ste ein ge wisses Recht hatten, da ihnen die hohen österreichischen Zölle s. Z. als Bergeltungsmaßregsln für die Erhöhung der deut- schen Getreidezöll« auferlegt wurden. Der Reichskanzler hat mit Recht darauf hingewiesen, daß dis politische Bedeutung des Handelsbundes nicht zu unterschätzen sei. Wir glauben sogar, daß Rücksichten auf dir Politik ihn besonders veranlaßt haben. Man scheint das in Rußland, wie in Frankreich auch richtig erkannt zu haben, deren Sperrzollpolitik recht eigentlich der Gründer des mittel europäischen Zollvereins geworden ist. Man fühlt eben in Frankreich sehr richtig heraus, daß der Abschluß der Han delsverträge zwischen dem Deutschen Reiche unv seinen Ver bündeten geeignet sein kann, den Dreibund innerlich zu festigen und seine Anziehungskraft zu stärken. Denn alle Staaten, die sich dem neuen Handelsbunde anschließen, wer den ein lebhaftes Interesse daran haben, daß der gegen wärtige Zustand in Europa erhalten bleibe. Die neuen Handelsverträge umschließen schon jetzt ein Gebiet von etwa 130 Millionen Einwohnern unv von einer Leistungsfähigkeit in Industrie und Landwirthschaft, daß «S nicht nur sich selbst genügen, sondern auch als eine starke wirthschaftliche Macht auf dem Weltmärkte auftretrn kann. Mit dieser Macht wird Frankreich gar sehr zu rechnen haben. Und diese Macht hat sich gebildet trotz aller B« mühungen, die Frankreich daran gesetzt hat, den Dreibund zu lockern oder zu sprengen. Der Dreibund ist nicht ge sprengt worden, sondern hat an seiner inneren Festigung weiter gearbeitet und in der wnthschaftlichen Interessen gemeinschaft «ine hoffentlich fest« Stütze für seinen ferneren Bestand erhalten. Und je mehr sich Frankreich freiwillig von der mitteleuropäischen Handelsgemeinschaft ausschließt, Er. Herabgehen des Einfuhrzolles ünv dis AuSoehnung der niedrigen Tarifsätze auf andere Staaten in Aussicht stellte. So ist auch in dem Schriftwechsel, betreffend die Aufhebung des Einfuhrverbotes von amerikanischem Schweinefleisch, die Erklärung enthalten, daß die deutsche Regierung bereit ist, di« Oesterreich - Ungarn gewährten Zollermäßigunge für landwirthschaftlichr Erzeugnisse auch Amerika zuzuge- stshrn. Dafür haben dir Bereinigten Staaten bindend an- rrkannt, daß in Deutschland kein Grund vorttege, der den . Präsidenten der Bereinigten Staaten berechtig«, von d«r ihm durch Srciis« 3 der Mac Kinley- Bill eingsräumlen B«« fugniß der Zollerhöhung der deutschen Einfuhr gegenüber Gebrauch zu machen. Dadurch wird dis weiter« Zollfrei heit der Einfuhr deutschen Zuckers nach den Vereinigten Staaten gewährleistet. Ob hierbei der Bortheil auf deutscher Seite sein wird, darüber find die Meinungen sehr getheilt. Deutschland. Berlin, 12. December. Im Reichstage wurden die Handelsverträge weiter berathen. Abg. Singer ist dafür, nur hätte er di« Einführung ein«S Normalarbeitstages für wirksamer gehalten. Abg. Huene ist gegen die Berathung in der Kommission. Abg. Manttussel glaubt, der BunoeSrath habe genügend viel Theilnahm« für die Landwirthschaft. Er werd« für die Beiträge stimmen. Abg. Massow und 36 Konservative brachten den Antrag ein, den Vertrag einer Kommission zu überweisen. Reichskanzler v. Laprivi weist die Behauptung zurück, die Industrie werde vor der Laud- wirthschaft bevorzugt, er wisse nicht, wie er sich wohlw ll«u» der über di« Landwirthschaft hätte aussprechen können. Wrrn gerade die Lanvwirthschaft die Hauptrolle in den Verträgen spiele, so liege dies daran, daß mit zwei Ländern Verträge abgeschlossen worden seien, die hauptsächlich landwirthschaft« liche Erzeugnisse ausführen. ES habe große Müh« gewacht, den Getreidezöll von 3*/, Mark zu erhalten. Um dem Man gel an Arbeitern abzuhelftn, erwäge die Regierung rine Lb« änverung des Gesetzes über den Unterstützungswohnfitz. Die Vorlage sei noch im Laufe der Session zu erwarten. Abg. Oschelhäuser betont, Frankreich halt« die Verträge auch für «inen politischen Erfolg; man werd« sich dort entschließen müssen, die hohen Schutzzölle abzuschaffea, di« deutsch« Aus fuhr werde durch die Verträge gesteigert werden. Abg. Rickert will «ine rasche Erledigung der Verträge noch vor Weihnach« ten, die Freisinnigen stimmten einmüthig dafür au» rein sachlichen Gründen, hoffentlich würden noch wtitere Verträge, insbesondere im Jnterefse des Ostens auch mit Rußland fol« gen. Zu einer Aendrrung des Gesetzes über den Unter stützungswohnfitz werde er seine Mitwirkung nicht virsagev, ein« Abänderung des Gesetze» über di« Freijügtgk«tt müsse er entschieden zurückweisen. Reichskanzler v. Caprivi «rM- o«t, di« verbünd«ten Regierungen strebten gleichfalls darnach, vi« Verträge vor Weihnachten zu erledigen. Der Reichstag möge sein« Arb«it nicht ohne Noth verlangsamen, sondern den anderen Parlamenten ein gutes Beispiel geben. Abg. Orter« ist für die Verträge, durch deren Abschluß auch et» Wunsch Windthorst» erfüllt werde. Das Bünvniß mit Oester reich werde durch die wirthschaftliche Einheit noch inniger gestaltet. Fürst Hatzfelvt drückt sein« Freude über di« Ver träge au». In der H«rabs«tzung der Getreidezöll« auf 3*/. Mk. erblick« «r keine wesentlich« Schäotgang der Landwtrth« der deutschen Politik über die französische, für den man auch sofort das etwa» übertreibende, aber in gewissem Sinne nicht unrichtige Schlagwort eines „industriellen Sedan" gefunden hat. Außer Oesterreich-Ungarn, Italien und Belgien hat nun auch die Schweiz den Handelsvertrag mit dem Deutschen Rriche unterzeichnet; Spanten, Holland, England und Serbien haben Unterhandlungen mit jenen Staaten angebahnt. Man wird keinen großen Fehler machen, wenn man dieser mitteleuropäischen Zollvereinigung die Bedeutung eine« Frie Lensbundes betmißt. In diesem Sinne dürften alle Par teien den Verträgen mit Freuden zustimmen; bedenklich kann «« nur machen, daß die Freisinnigen dem Werke von An fang an mit besonderem Lärm zugestimmt haben. Indessen Herr von Caprivi hat den Lärmmachern doch wi«d«holt deutlich gemacht, baß sie sich in ihm getäuscht haben. Mit großem Spektakel, mit Erregung unziemlich« Heiterkeit suchten sie auch bei den Debatten den konservativen Graf von Kanitz mundtodt zu machen, dir muthvoll, wenn auch unglücklich, gegen di« Verträge ankämpft«. Mit solchen Mitteln balzt man sich auf der Straße; in ernst« V«r- Handlung«» gthvren si« nicht. Tügesgeschichte. Schneeberg, den 13. December 1891. Wochenschau. Wenn heut« ein Zeitungsschreiber di« Feder avsetzt, so geschieht es, um rin« Nachricht oder eine Ansicht über die Handelsverträge auszusprechen. Ein andires Thema ist kaum denkbar; unv es dürfte auch keinen Leser der Wochen schau geben, der nicht vorher schon vielleicht mehr, als er wünscht, über diesen Punkt zu lrssn bekommen häkle. Wir wollen uns daher so kur; wie möglich zu fassen versuchen, obgleich der wichtig« Geg«nfiaud das kaum zuläßt und über andere Themata nichts Besonderes zu berichten sein wird. Schon grraume Zeit, ehe die Vertrüge den Parlamen ten der vertragschließenden Staaten vorgelegt wersen konn- len, war in der öffentlichen Meinung Stellung zu denselben genommen worden. Diese Stellungnahme hat sich so ge staltet, daß überall die unbedingte Annahme der Verträge im Voraus gesichert war, wenn auch, z. B. in Deutschland wichtige Kreise gegen dieselben eingenommen waren. Nach dem Bskanntwerden des Textes entwickelt« sich deutlicher das Für und Wider der interesfirten Bevölkerung; man sah, daß mehr oder weniger da» egoistische Interesse des eigenen Geldbeutels die Verschiedenartigkeit der Meinungen hervor- ritf, daß es an großen Gesichtspunkten mangelte. Das war diesseits und jenseits der Grenze der Fall; immerhin aber sand es sich, daß die Vertragspolitik der befreundeten Re gierungen sich immer mehr Anhänger erwarb. Die verein barten Verträge, welche nach ihrer Entstehungsgeschichte und nach dem bei den Verhandlungen verfolgten Ziele ein zu sammengehöriges Ganze bilven, kann man nur gerecht beur- theilen, wenn man ste bei Abwägung der in ihnen deutscher seits gemachten Zugeständnisse und der dafür eingetauschten Vortheile einheitlich betrachtet. Dwse Nothwendigkeit hat nicht nur die den Verträgt« beigegebene Denkschrift, son dern auch der Reichskanzler von Laprivi in der Rede betont, mit welcher er di« Vorlage dem Deutschen Reichstage zur An nahme empfahl. Er l«hnte von vorn herein die Frage, Freihandel oder Schutzzoll, ab. Von einem Bruch mit der Politik gemäßigten Zollschutzes kann auch in der That bei der bevorstehenden Gestaltung der Zollverhältnisse keine Rede sein. ES ist ja auch nur «in« zufthend» kleiner geworden« Zahl von BolkSwirthen und Politik«», welche eine radical« Umkehr fordert. Das Princip des Zollschutzes hat «ine überwältigende Mehrheit errungen; gestritten wird nur über da» nothw,nvtge und nützliche Maß. Die jetzige Vertrags- Politik »«läßt d«n extremeren Standpunkt, der bei einer Reihe von Staaten zu völligem Abschluß zu führen drohte, und di« wtittragend« Bedeutung dieser Wendung für da« wirthschaftliche, vielleicht auch für da» politische Leben der Nationen kann gar nicht hoch genug angeschlag«», nicht ernst genug gewürdigt werden. Daß der Schritt, d«r hier gethan wird, dem Einen zu klein, dem Andern zu groß ist, darf nicht Wunder nehmen. D«r Gegensatz der Auffassungen wirb noch schärfer, wenn «au di« «tnz«ln«n Tartfpofitiontn, aus denen sich doch da» Ganze zusammensetzt, vom Standpunkte der Interessenten au» prüft. Die Zugeständnisse, welche Deutschland gemacht hat, betreffen insbesondere Getreide, Vieh, Fleisch, Bau- und Nutzholz, Wein, GlaSwaaren, Porzellan u. s. w. Oesterreich «mäßigt« s«ine Zollsätze für Baumwollen-, Wollen- und Setdenwaaren, GlaSwaaren, Roheisen, Eifen- und andere Merallwaaren, Chemikalien, Vieh u. a. m. Wie in Deutsch- Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Handelsmannes Karl Eduard Ott in Lauter wird heute December 1891, Nachmittags 3 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Gerichtsbeisitzer Leonhardt in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter Die Sparkasse zu Kirchberg verzinst Einlagen mit 3*/, vom Hundert jährlich und ist jeden Wochentag von Vormittags 8—1 Uhr und Nachmittags 3—4 Uhr Wir dürfen nicht verschweigen, daß e« «inen zweifel- „ _ haften Eindruck machte, al» der Reichskanzler ein weiteres I klärt, di« W«lf«n stirn für di« Berträg«. — Bei der Schluß» Sonnabend, den 19. December 1891, Nachmittag« 1 Uhr, sollen in RitterSgrüu 1 Schreibepult, 2 Bilder, 4 Seusen, ca S Schock Hafer stroh, ea. 12 Centuer Grummet, 1 Brückeuwaage, 2 Hobelbänke, einige Wagen- theile, ca. 2VV Stück Felgen und 1 Parti« buchene Pfosten meistbietend gegen so fortige Bezahlung zur Versteigerung gelangen. Versammlung in der Solbrig'schen Schankwirthschaft in RitterSgrün. Schwarzenberg, am 12. December 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Roth. ES Zwird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forde rungen auf den 30. Januar 1892, Vormittags 9 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. Januar 1892 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Schwarzenberg. Kunz, Ass.
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