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Sächsische Dorfzeitung : 08.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188403089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840308
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-08
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 08.03.1884
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ach fische V orheituG rr Mihm» »«ß« 4. «e»D»O, «,»»»»««» a. 46. Jahrgang t e ae». » tt» aust Feuilleton - De« er t» mit > in »licher ohne« Inserate»- A»«ahmeftele«r Die Nrnoldische K lotta erw ran- )rt. «ärz, adet «erde» di» «»»w, Aktttwoch «. Freit», VNtt«, >ngen»«»e» »b teste»: di. Isp.lt Zeile 1b«. U»ter Et»gesa»dtr » Ps. er i» W. ,vser das.; mit Dem Hau«- geb); geb-l; Dem l 3 D): cher jun nk der uner- merz« »serem ießen. Pastor :oste«. tt ein mer- i- H- „ter korb. >en,; »F. ahn- M. den Kopf zur Seite geneigt, ist sie mit dem Ausdruck friedlicher Verklärung hinübergeschlummert. Wir werden ihr ein duftiges, freundliches Grab bereiten und am ! heiligen Abend ihre irdische Hülle hinabsenken, nachdem ich für meine- fernen Freundes Mutter ein Gebet darüber gesprochen!" Etwa so weit hatte Ekkehart gelesen, bis sich seine Augen umschleiert. Dann nahm er die Rose, betrachtete sie lange, küßte sie und barg sie in ein Fach seine- Schreibtische- und da die Kirchenglocken so beredt zu ihm in'S Zimmer tönten, folgte er dem Drange seines erschütterten GemütHS und suchte daS GotteShauS auf. Heimgekehrt, fand Ekkehart von der Aufwärterin den Abendtisch gedeckt, hieß sie jedoch die Speisen wieder abtragen, theilte ihr den Tod seiner Mutter mit und daß sie ferner in der Weise, wie bisher für ihn zu sorgen habe Dann war er genöthigt, allerlei gewöhn liche Redensarten deS Bedauern- anzuhörrn, daß die Frau Ekkehart ja schon alt und immer sehr schwach ge wesen und ja nun wohl daran wäre und dergleichen mehr, unter künstlicher Rührung, die wohl oft genug geübt sein mochte und die er mit der Bemerkung ab schnitt, er bedürfe ihrer Hilfe diesen Abend nicht mehr. Dann kam die Nacht, wo er lange in dem Schlaf zimmer seiner Mutter an ihrem leeren Bette saß, als müsse er noch einmal AlleS durchleben, wie eS gewesen, al- sie noch athmete. Er bettachtete da- Tischchen am Bette mit dem Gebetbuch und dem Lichte, neben dem sonst auch noch ein GlaS Wasser stand, da- er ihr al- letzte Liebe-leistung deS Tage- immer selbst gebracht. Er sah zum Bilde hinauf, dem einzigen in der Stube, da- über dem Lager hing, einem alten Holzschnitte im „So, Mama, nun bin ich fertig und will gehen. Gott, ich bin neugierig, Elfriede zu sehen und vergnügt, daß sie Alle endlich wieder da sind — bitte, ziehe den Schleier etwa- fester — so, nun die Handschuhe, häß liche Dinger, mit einem Knopfe, die kaufe ich mir auch nicht wieder — nun Adieu und — ja, Fritz braucht mich heute Abend nicht abzuholen, Onkel Santof will mich selbst heimbringen!" Stephanie nickte ihrer Mutter, die ihr soeben alle möglichen kleinen Toilettendienste geleistet, vergnügt zu, betrachtete ihre hübsche Gestalt in dem feinen Tuch» kleide und dem Sammetbarett, unter dem die wohlge ordnete« Locken lang und prächtig niederfielen, mit aller Zufriedenheit im Spiegel und schritt lebhafter und schneller, al- e- sonst ihre Gewohnheit war, die Straße dahin. Endlich war eS schon Februar geworden, hatte» er iM i S. r.); r s. eiter einfachen Rahmen, Christus, sein Kreuz tragend. Wie oft hatten sie gemeinsam da hinaufgeblickt, wie oft hatte er sich, wenn er einmal verzagen wollte, gesagt: „Siehe auf den Herrn!" und „Der Herr legt Dir nicht mehr auf, al- Du zu tragen vermagst!" So auch jetzt und er strich sich über die Stirn, «lS würde eS leichter und freier hinter ihr und athmete hoch auf; dann wich allmählich der grenzenlose Druck von seiner Seele und von seinem Schmerze jede selbstische Regung und er wiederholte, waS man ihm soeben ge sagt: nur daß eS von ihm keine Redensart, sondern au- tiefstem Herzen gesprochen war: „Sie ist wohl daran!" Als er noch einmal den Brief gelesen und noch einmal die Rose betrachtet hatte, ging er zur Ruhe. Vret-r «Mchthtt.«. 1^0. g» bezieh«» dmch »8 Werliche» „ft- «Mr» »»b burch »sere Voten. io»-. k. And« i S). !ider Ither rgrl reibt Die Befestigung der ererbten Freundschaft, welche Deutsch land und seine Fürsten mit den benachbarten Kaiserhöfea verbindet und die Aufnahme, welche Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz in Vertretung Se. Majestät deS Kaiser- in Italien und Spanien gefunden hat, be weisen, daß dem Ansehen der deutschen Nation im AuS- lande da- Vertrauen der Fürsten und der Völker auf unsere Politik zur Seite steht. Se Majestät der Kaiser rechnet darauf, Sich dieses Vertrauen und Deutschland den Frieden mit GotteS Hilfe zu erhalten " In der ersten Sitzung deS Reichstags am Don nerstag theilte der Präsident mit, daß bereits eine Reihe von Vorlagen dem Hause zugegangen seien: I) daS Un- fallversicherungSges-tz, 2) der Gesetzentwurf, bett, den Feingehalt der Gold- und Silberwaaren, 3) die Kon vention mit der Schweiz wegen Zulassung von Medici nalpersonen zur Ausübung der ärztlichen PrariS in den gegenseitigen Grenzdistrikten, 4) eine Denkschrift über die Ausführung deS FlottengründungSplaneS und 5) die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben deS ReicheS pro 1882/83, sowie die allgemeinen Rechnungen pro 1879/80 und 1880/81. In einem Schreiben giebt der Reichskanzler dem Hause Kenntniß von der Verur- theilung deS Abg. Gustav Richter <4. Liegnitzer Wahl bezirk) wegen MajestätSbeleidigung rc. zu 6 Monaten Gefängniß und Verlust der auS öffentlichen Wahlen hervorgegangenen Rechte und theilt gleichzeitig mit, daß die infolge dessen erforderliche Neuwahl angeordnet sei. Der hierauf vorgenommene Namensaufruf ergab die Anwesenheit von 235 Mitgliedern, also die Beschluß fähigkeit deS HauseS, worauf, da nicht- weiter vorlag, die Sitzung geschloffen wurde. DaS preuß. Abgeordnetenhaus beschäftigte sich am Mittwoch mit dem Anträge deS Abg. vr. Windt horst auf Annahme eines Gesetzentwurfs, bett, die Her stellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die römisch- katholischen BiSthümer und Geistlichen (Sperrgesetz). Außer dem Antragsteller sprachen für den Anttag die Abgg. v Gerlach, Frhr. v. Schorlemer-Alst, Majunke und Richter, während derselbe von den Abgg. Frhrn. v. Hammerstein, Frhrn. v. Minnigerode bekämpft wurde und auch der Kultusminister vr. v. Goßler in kurzen Worten die ablehnende Haltung der Regierung dem Anttage gegenüber motivirte. Es wurde alSdann in die zweite Berathung deS Antrages eingetreten und der letztere nach nicht erheblicher Debatte in namentlicher Ab stimmung mit 209 gegen 152 Stimmen abgelehnt. Ge schloffen für den Anttag stimmten Centtum und Polen; ge schloffen gegen denselben die Freikonservativen und die Nationalliberalen. Von den Konservativen stimmte nur ein kleiner Bruchtheil für den Antrag, während da- GroS sein Votum gegen denselben abgab. Die Fort Haasenftein LVvgl«, Rudolf Moste, O. L. Daube Sd T». WDrette», Leipzig Hamburg, verli», Frankfurt »,M. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. ArntShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr»«»» Müller in Dresden. rer L. er L. c und W. ». Frost in Blüthen. von H. Palmö-Pah sen. (29. Fortsetzung.) Vielleicht war eS so, Ekkehart laS ja nicht einmal den Brief zu Ende und lehnte sein schmale-, ernste- Gesicht zurück gegen die Lehne deS Stuhle-; er richtete sich wieder auf und nahm die Brille von den Augen und barg sein Antlitz in di« Hände. Lange, lange Zeit, keil seiner Knabenzeit hatte er keine Thräne gekannt, obwohl ihm manche Stunde dazu eine Berechtigung gegeben hätte, er zeigte sich ja äußerlich immer gestählt gegen alle Härten — der Tod seiner Mutter kostete ihm die erste ManneSthräne. „Theurer Freund," schrieb Buchner, „suche mit Fassung diese schmerzliche Nachricht zu ertragen, laß e- Dir ein Trost sein, daß Deine liebe Mutter ohne Kampf und Schmerz an eine- Tage- Neige sanft und süß wie ein müde- Kind eingeschlummert ist. Wir hatten ihr den Willen gethan und da- Fenster geöffnet, denn nach dem Regen, der den Tag über un aufhörlich gefallen, brach gegen Abend die Sonne durch, deren warmen Schein sie noch begrüßte und angenehm zu empfinden schien. Zu dieser Stunde kam eben Elfriede herauf mit den schönsten Blumen für sie. Wir ahnten Alle nicht da- so nahe Ende und ließen da junge Kind an ihr Lager und hörten, wie Beide mit einander leise und freundlich sprachen, bi- sie sagte, daß sie müde sei und schlafen wolle. Mit den Blumen in der Hand, von denen ich Dir eine sende, unter Lächeln, Kaiser-, die wirthschaftliche und sociale Lage der Arbeiter durch organische Gesetze zu heben und dadurch den Frieden unter den Bevölkerung-klassen zu fördern, habe im deutschen Volke volle- Verständnis gefunden. Nach dem Zustandekommen deS Unfallversicherungsgesetzes werde eS unsere Aufgabe sein, auf entsprechender organisato rischer Grundlage eine befriedigende Ordnung der Für sorge für die durch Alter oder Invalidität erwerbsunfähig werdenden Arbeiter anzustreben. Die Erfüllung dieser Pflicht gegen die arbeitende Bevölkerung soll in dieser die Segnungen der friedlichen Entwickelung deS geeinten Vaterlands zum vollen Bewußtsein bringen, damit den auf den Umsturz göttlicher und menschlicher Ordnung ge richteten Bestrebungen revolutionärer Elemente der Boden entzogen und die Beseitigung der erlassenen Ausnahme- maaßregeln angebahnt werde. Die verbündeten Re gierungen werden ihrerseits bemüht sein, auf diesem Wege den Erwartungen und Zusagen zu entsprechen, welche die Vorbereitung und den Erlaß deS Gesetzes vom 21 Oct. 1878 begleiteten. „In der Hoffnung auf Ihre erfolgreiche Mitwir kung an diesem Werke, heißt eS, werden die verbündeten Regierungen Ihre Zustimmung zu einer Verlängerung jenes Gesetzes, dessen Geltung mit dem 30. Septbr. d I. abläuft, nachsuchen. Durch daS Krankenversicherungs gesetz werten einige Abänderungen deS HilfSkaffengesetzeS vom 7. April 1876 bedingt. ES wird Ihnen daher der Entwurf einer entsprechenden Novelle zu diesem Gesetze vorgelegt werden. — Ein zum Bktienwesen aufgestellter Gesetzentwurf, welcher der verfassungsmäßigen Beschluß fassung unterbreitet werden wird, bezweckt die Abstellung der hervorgetretenen Mißstände und nimmt zu diesem Ende insbesondere die Verschärfung der Verantwortlich keit aller bei der Gründung, Leitung und Beaufsich tigung von Aktienunternehmungen betheiligten Personen, sowie die Herbeiführung einer wirklichen Kontrole über die Verwaltung der Aktiengesellschaften in Aussicht. Die Thronrede kündet weiter die Unterbreitung eine- Entwurfs zur Verbesserung deS PensionSwesenS für Reichsbeamte und Officiere, sowie zur Fürsorge für deren Hinterbliebene an, gedenkt der zu genehmigenden Literarkonventionen mit Belgien und bemerkt zur aus wärtigen Politik Folgendes: „Die Beziehungen deS Reichs zum AuSlande bilden für Se. Majestät den Kaiser einen Anlaß hoher Befriedigung, besonders im Rückblick auf alle Befürchtungen und Vorhersagungen, welche nach der Neubildung deS deutschen Reich- den friedliebenden Charakter seiner Politik in Zweifel gestellt haben Die Gleichheit der friedliebenden Gesinnung, welche die un- benachbarten und befreundeten Mächte beseelt, begründet zwischen ihnen und unS eine Solidarität, welche die Erhaltung deS Friedens nicht nur für Deutschland nach menschlicher Voraussicht als gesichert erscheinen läßt. )«idt >midt ttrich r i» >t in ueri« 1 M ih in Politische Wettschau. Deutsche- Reich. AlS vor einem Jahrzehnt im deutschen Reich-tage in Berlin jene Umwandlung und überaus produktiv« Neuschaffung von GesetzeSpara- graphen im Flusse war, die neben dem Milliardentaumel viele unserer Natton auf einen sonderbaren Begriff der „Freiheit" führte, da gab eS Wenige, welche die Folgen für die Zukunft zu übersehen vermochten. Die meisten der „Macher" jener für die vermeintliche Menschenwürde unerläßlich scheinenden Freiheit hielten damals Reden im Reichstage, deren Wirkung auf eine ganze Klaffe der Nation eine höchst unselige gewesen ist. Dann, schon vier Jahre später, sahen sie dieS ein und stimmten für da- Socialistengesetz. Aber hiermit allein ist der Brand nicht zu löschen, die Regierungen selbst kommen des wegen jenen Liberalen zu Hilfe. Sie mußten eS er kennen, daß die terroristische Unterströmung auch in der deutschen Socialdemokratte vertreten ist, sie geben sich aber der Hoffnung hin, daß positive Maaßnahmen, welche eine Hebung der socialen Lage der unteren Klaffen bezwecken, die Socialisten vorläufig zufrieden stellen werden. Die Hauptsorge der preußischen Regierung ist daher, etwaigen Ausschreitungen erttemer Elemente vor zubeugen und in diesem Sinne ist erst auch die neuer« dingS beliebte schärfere Ueberwachuna aller Versamm lungen zu erklären, in denen socialistische Elemente zu Tage treten. Der Reichskanzler erhofft die weitere Durchführung der Socialreform durch die ReichSgesetz- gebung und seine Gorge betrifft die bezügliche Hal tung der Parteien im Reichstage, woselbst ihm daS Centrum durch Verschleppung der Entscheidung in der Unfallversicherungsfrage einen schlimmen Streich spielen könnte. Jetzt nun ist es daher eine Pflicht deS Libera lismus, diesen Weg der Regierung gegen das von ihm heraufbeschworene Gespenst mitzugehen, damit wird eS aber nicht bewenden. Der Liberalismus wird voraus sichtlich mehr und mehr in die Lage kommen, sich nach Mitteln der Vertheidigung gegen die Zustände, die er geschaffen hat, umzusehen. Die neuerdings erfolgte Ver einigung der Fortschrittspartei mit den Secessionisten al- „deutsche freisinnige Partei" würde entschieden am Besten benutzt werden, wenn die nun starken (110 klimmen im heutigen Reichstage zählenden) Elemente ihren alten Fehler möglichst auS sich selbst gutmachen wollten. Die Thronrede, mit welcher vorgestern Mittag der Reichstag eröffnet wurde, bemerkt zunächst, die bedeutendste Aufgabe deS Reichstag- liege auch für die bevorstehende Session auf dem Gebiete der socialpolittschen Gesetzgebung. Der zu wiederholten Malen feierlich und mit besonderem Nachdruck ausgesprochene Wunsch Se. Majestät deS
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