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Der sächsische Erzähler : 14.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190201145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19020114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19020114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-14
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.01.1902
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6 Dienstag, den 14. Januar. Sch. Der Krieg in Südafrika. Aus'S Neue haben soeben englische Minister der Welt wiederum den festen Entschluß England'- verkündet, unter allen Umständen den Krieg gegen die Burrn bis zur definitiven Besiegung deS tapferen Feindes weiterzuführen, koste rS, was es wolle. In Chester erklärte der Genrralpostmeister MaiquiS of Londonderry kalt, die Buren dürsten sich keinerlei Hoffnung darauf machen, daß ihnen England irgendwelche Selbständigkeit gewähren würde, woran er dann eine sehr optimistische Schilderung der für die Engländer angeblich immer günstiger werdenden Kriegslage in Südafrika schloß. Ebenso hat eS der Kolonialminister Chamberlain in seiner zu Birmingham gehaltenen „großen" Rede aber- mal- ungescheut ausgesprochen, daß England den südafrikanischen Krieg mit aller Entschiedenheit bis zum völligen Siege der englischen Waffen fort» setzen müsse, worüber sich die große Mehrheit deS englischen Volkes durchaus klar sei. Hierbei unternahm es Chamberlain wiederum, daS brutale Borgehen England'S gegen die Burenstaaten durch heuchlerische Phrasen zu vrrtheidigen und zugleich den allerdings anerkennenSwerthen weitgehenden Opfermuth und den hingebenden Patriotismus der englischen Nation in diesem schon so lange währenden blutigen Ringen nach Kräften zu feiern, um dann seine zuversichtliche Meinung aus zudrücken, daS Urtheil der Geschichte über den gegenwärtigen südafrikanischen Krieg werde günstig für England lauten. Auch diese jüngste rednerische Kundgebung des einflußreichsten und rücksichts losesten unter den aktiven englischen Staatsmännern läßt ebenso wie die erwähnte Erklärung des eng lischen PostministerS genugsam erkennen, daß in den Londoner RegierungSkreisen keine Rede mehr davon ist, den Buren irgendwie entgegenzukommrn, sondern daß man dort aus ihrer völligen Nieder- zwingurg besteht, selbst wenn England zu solchem Zweck noch weitere schwere Opfer bringen sollte. Die entschiedene Mehrheit des englischen Volkes aber theilt und billigt durchaus dielen verbissenen, hartnäckigen Standpunkt der Regierung in der südafrikanischen Krist», die Buren sollen und müssen endlich zur Raison, zur Unterwerfung unter den britischen Willen gebracht werden; zur höheren Ehre der WeltmachtSstrllung England'S, des eng lischen Namens iw In- und Auslande! Bei solcher jrnseit» de» Kanals vorwaltenden Stimmung erscheinen denn auch all« etwaigen ver suche von dritter Seite, zwischen England und den Buren vermitteln zu wollen, nach wie vor aus sichtslos, in welcher Erkenntniß denn auch nirgends Neigung zu einer diplomatischen Intervention behufs Beendigung des vurenkriegrs besteht. Wsi»fch-aV«M^«- vtrrtrljührlich Mart 1 b0 Pf. Nummer der strtUmgSpreiSWr 0S70. Urrwsprrchstoll* M* vrßrllungrn werden bet all«' Reiche», für Bischofswerda und Umgeg, Zettungtboten. sowie in der Exped, >. Bl. angenommen. r-chSuubkSuksrOAa» Jahrgan«. Politische Weltschaa. Die Antwort deS Kaisers auf die ihm überreichte NrujahrSglückwunschadresse des Berliner Magistrats ist nunmehr er gangen, und zwar mittels eine- dem Oberbürger meister Kirschner übersandten Schreiben-. Der Monarch drückt in demselben seinen Dank für die ihm vom Magistrat der Reich-Hauptstadt dar gebrachten Wünsche zum neuen Jahre aus und berührt dann die Vollendung der Denkmals gruppen in der SirgeSallee. Er betont, wie durch die würdige Ausführung dieser künstlerischen Arbeiten seine Absicht, der Haupt- und Residenz stadt Berlin einen allgemein bewunderten Ehren schmuck zu stiften, voll erreicht worden sei, und schließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß der Anblick dieser Meisterwerke der Berliner Bürger- ' schäft für alle Zeit einprägen werde, waS Berlin I und was daS gesammte Vaterland der weisen Fürsorge einer solchen Reihe von Fürsten ver schiedener Häuser zu danken habe. Der preußische Eisenbahnminister hat die Eisenbahndirektionen angewiesen, die Bau- thätigkeit der Eisenbahnverwaltung nach Möglichkeit behufs Linderung de» auf dem wirthschaftlichen Leben lastenden Drucke» zu erhöhen und zu be schleunigen. Am Sonnabend ist da- Reich--Militär gericht zu Berlin zusammengetrrtrn, um über die Revision imKrosigkprozeß zu entscheiden. E» handelte sich einerseits um die Revision, welche die Bertheidigung de- vom Gumbinner OberkriegSgrricht wegen Ermordung de» Rittmeister- v. Krosigk zum Tode verurthrilten Dragoner» Marten gegen dir» Urtheil eingelegt hatte, anderseits um den Einspruch, der vom kommandirrnden General de« ersten Armeekorp- grgcn da» den Sergeanten Hickel betreffende frei- sprechende Urtheil de» Oberkriegsgericht» eingelegt worden war. Der Streitfall zwischen Deutschland und Columbien soll nunmehr seine Beilegung erfahren haben, da die venezuelanische Regierung, wie gemeldet wird, die Wiedereröffnung der deutschen Eisenbahn in Nordvenezuela unter Leistung von Garantien wieder gestattete. Mit den vielgepriesenen Staat-finanzen Frankreichs steht'» auch nicht zum Besten aus; das Etatsjahr von 1901 weist einen Ge- sammt-Mindrrertrag von 111 Millionen Frank gegenüber dem Voranschlag der Einnahmen auf. Montag, am 20. Januar 1902, Vormittags 1«10 Uhr, Bttwmoog »»wlwkwaaiwwvlomw,»». Bautzen, am 11. Januar 1902. Königliche Amtshauptmannschaft. »r. Hempel. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über den Nachlaß des Stammgutsbesitzers Hermann Moritz Kluge in Rammenau wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Bischofswerda, den 9. Januar 1902 Königliches Amtsgericht. Heroismus doch noch der verdiente Lohn, die Wahrung der bisherigen Freiheit und Unab hängigkeit beschirden sein möge. Die wackeren Buren ihrerseits aber sind entschlossen, auch fernerhin Alles an die Bewahrung ihrer Un abhängigkeit zu setzen und da» nun schon in da» dritte Jahr hinein dauernde verzweifelte Ringen mit der kolossalen Uebermacht deS britischen Welt reiches sortzuführen, bi» vielleicht der letzte Buren streiter todt auf dem „Veldt" niederstnkt oder in die Gefangenschaft des Gegner» geräth, die temperamentvolle Aufforderung Louis Botha'» an die Burenkommandanten, den Kamps bis zum Aeußersten sortzusetzen, bekundet ja erneut diese todeSmuthige Entschlossenheit. Und noch immer macht daS kleine Burenhäuflein den englischen Kolonnen wahrlich genug zu schaffen, noch immer müssen letztere mehr oder weniger empfindliche Schlappen verzeichnen, wie dies gerade wieder am Ausgange de» alten Jahres der Fall war, und die neue Erfindung Kitchener'S, das vom MaiquiS von Londonderry in seiner Rede zu Chester eben falls vielgerühmte Blockhausjystem, wird sich in seiner englischerseits erhofften Wirkung, den Wider stand der Buren nach und nach ganz lahm zu legen, erst noch zu erproben haben. Haben doch erst am 4. Januar wieder die zur Kolonne deS Obersten Plumer gehörigen Truppen in Kämpfen mit Len Kommandos von Christian Botha und Oppermann schwere Verluste erlitten, wie eine Depesche Lord Kitchener'S aus Johannesburg zu- giebt, sie werden darin auf inSgesammt 18 Tobte und 33 Verwundete beziffert. Auch Christian Dewet macht den Engländern nach der schweren Niederlage bei Tweefontein offenbar immer wieder zu schaffen, er schlägt sich neuerdings mit General Elliot herum, wobei es diesem englischen Truppen- sührer nicht zum Besten zu ergehen scheint, denn eS mußten ihm schleunigst Verstärkungen zugeschickt werden, laut einer weiteren Meldung Kitchener'S. So wogt denn selbst jetzt der ungleiche Kampf im Süden des „dunklen ContinentS" noch unent schieden auf und nieder, noch immer will e» der englischen Uebermacht nicht gelingen, den Rest der tapferen Burenstreiter in' der geplanten eisernen Umarmung zu erdrücken, und so steht sich denn England zu neuen militärischen Anstrengungen in Südafrika genöttzigt. Fast da» gesammte britische Sardekorp», soweit r» nicht schon im Burenkriege Verwendung gefunden hat, soll im Lause deS Januar nach Südafrika abgehen, zu gleichem Zweck werden die letzten versügbarrn Reserven an Deo- manry zusammengerafft, und gleichzeitig wollen Australien und Canada nochmal« Hilssmann- schäften nach Südafrika senden. Desto lebhafter aber bestehen bei den allermeisten Kulturvölkern die Sympathien für das schwerbrdrüngte Buren völkchen fort, und inniger denn je äußert sich überall der Wunsch, daß seinem beispiellosen Die Ende Dezember 1901 fällig gewesenen Beträge, als: Schulgeld, Wasserzins, Kämmereigefälle, Landrente, sowie Feld- und Wiesenpächte sind nunmehr ungesäumt an unsere Kämmerei abzuführen. Die Nichtentrichtung dieser Beträge zieht sofortige Klaganstellung oder hinsichtlich des Wasser zinses gemäß § 14,2 unseres Wasserzins-Regulativs Entziehung des Wassers nach sich. Stadtrath Bischofswerda, am 10. Januar 1902. »w. Lange. Wgnr. Per sächlW FrMer, BezirkSauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« »nd Umgegend. Amtsblatt da Sgl. AmtShaoptwamschast, da Sgl. SchllliasPertioa a. des Sgl. Hmptzollamtes zu Baa-eo, sowie der Sgl. Amtsgerichts mch des Stadtraches M Bischofswerda. II- Mr. «». zmsrrwt«, welche tu die,« BUUt.die »ettrste «nbrrttmrg Postanstalt« de« deutsch« Montag, MMvoch mld Freies Umäeaeud bei unser« früh » Uhr angenommen und ko«a dirvieraespallvre ' KwuSM 10Pf, unter „TIngesanLt" 20Pf. ««bmst« Jnsrratenbrtrag 2b Pf. — Einzelne Nummer 10 Ps.
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