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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160105013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916010501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916010501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-05
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1916
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so. Jahrgang. Atz 4. Drahtanlchrist: R.chrichten Lr«»d««. Fernsprecher-Sammelnummer: 28241. KsgvürrHeL I8SS >«1U>»-Gebühr oierielliihritch In Dreeden bei ,w«tmali-er Zukagun- <an Sonn- lind Montagen nur ein mal» H,«i> M.. In den Vororten 3,S0 M. Bel einmaliger Zustellung duech die Post 3 M. (ohne Bestellgeld), «neigen-Preis«. Die elnlpailige Zeile <eto>a « Silben) »c>Ps.. «orplgepllltz- und Anzeigen t» Siummern nach Sonn- und Metertage» laut Torts.—Suewilrltge Auftrilge nur gegen Vorauebejahlung. — Belegbla» lüPs. Mittwoch, 8. Januar ISIS. Echrislleilung und Hauplgcschüstsstelle: Marieusirafte 38/4«. Tnick u. Verlag von Lirpsch L Rcichardtin Dresden. Nachdruck nur mii deu«licher Ouellenangabe (.Dieedner Nachr.") zulSlflg. — Unverlangte Schriltlillcke werden nicht anlbewahrt. Lckulsrküngs erkalten gegen llinssnckung von l iVisrk in vriekmsrken ein gebundenes Exemplar unserer reich illustrierten Beschreibung von klörrokren neuester Konstruktion. (srl wsnUsckuck liSüilil. XScIi!. »ssliskei'siil »kill snillicliei' !sclivmtsiii!>iiki' vr*es<1en-/^. StkN«tnU II Schwere russische Verluste an der oftgalizischen Front. Vollkommene Ergebnislosigkeit aller russische« Augrisie.— M Ruffen bei Bmzacz gesangeugenommen.— kin russische» Flugzeug abgeschoffen. — kin Sfterreichisch-ungarischer Srsolg über die Ftakleuer bei Zolle. — Sie Unterscebootgesahr iu der Aegiii». LeftrrreWsch-uugarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 4. Jan. ISIS: Ruffischer Kriegsschauplatz. Die Schlacht inOstgalizie« dauert an. Der Feind setzte gestern seine Durchbruchsvcrsuche bei Toborontz an der betzarabischen Grenze mit grobem Kräfteausgcbot fort. Sein M iberfolg war der gleiche, wie an den vergangene» Tage». Die russischen Angrifse wurden überall abgeschlagen, znm Teil in langandauern de« blutige;» Handgemenge. Besonders erbittert waren die Kämpfe Manu gegen Mann in den zerschossene« Gräben bei Hegehans. östlich von Raraucze. wo sich insbesondere das Warasbiner Insantcrie-Negiment Nr. IS nenerlich mit Ruhm bedeckte. Ebenso wie an der bebarabischeu Front scheiterten die Angriffe, die der Feind nordöstlich von Okna und gegen die Britckenschanzc bei Uscicczko führte, und alle mit grober Zähigkeit erneuerten Versuche der Russen, im Raume nordöstlich von Bnczacz in unsere Gräben ein- zndringen. Die Bcrlustc des Feindes sind nach wie vor überaus grob- In einem 1i» Kilometer breiten Abschnitte zählten wir 28 »U russische Leichen vor unserer Front. Ein zelne russische Bataillone, die mit IW» Mann ins Gefecht gingen, sind laut ihren eigenen Meldungen mit 18» zurück gekehrt. Die Zahl der nordöstlich von Bnczacz in den letzten Tagen cingebrachtcn Gefangenen übersteigt 80». Rn der oberen Ikwa schossen die Truppen der Heeres gruppe Böhm-Ermoüi ein russisches Flugzeug ab. Die Be mannung, ans zwei Offizieren bestehend, wnrdc gefangen. Italienischer Kriegsschauplatz. In Süd-Tirol und an der Dolomiten-Front fanden wieder Artillerickämpfe statt. Unsere Flieger belegten ein Magazin des Feindes in Ala mit Bomben. Der Ort Malborgeth wurde abermals durch schwere Geschütze be schossen. Auch im Flitscher Becke« und im Kru-Gebiete rührte sich die italienische Artillerie. Nördlich Dolje «ahmen unsere Truppen gestern früh eine« feindlichen Graben, um de« seither hartnäckig gekämpft wird. Drei italienische An griffe «nrde« abgewiese». Auf der Hochfläche von Doberdo kommt es täglich an einzelne« Fronttcile« z« Handgranaten- und Minenwerfcrkämpfen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellvertreter -eS Chess LeS Gcneralstabsr lSS. T. V.j v. Höfer, Feldmarschall-Lentnaut. Nalienische Ausenblickrbilder. Es ist schwer, aus den verschiedenartigen Berichten über italienische Stimmungen und Strömungen, aus den zahl reichen Schilderungen dortiger Zustände und Berhüitnisse ein einigermaßen einheitliches Bild zu gewinnen. Alles in allem kommt man wohl der Wahrheit am nächsten, wenn man sagt» dab cs zurzeit in dem Vereinigten .Königreich überhaupt keinen ruhende« Pol in der Erscheinungen Flucht gibt, sondern daß alles ohne Ausnahme sich im Flusse be findet. dab die Willenskraft der gesamten Nation in schwer ster Weise geschwächt ist. und weder Regierung uoch Volk recht wissen, was sie wollen. Italien bildet gegenwärtig den Anblick eines hysterischen Weibes, das von einer Laune in die andere fällt und jeden inneren Halt verloren hat. Es lasten sich daher so lange, als nicht. irgendein leitender Gedanke in dem Htnundherwvgcn der öffentlichen Meinung in die Erscheinung tritt, nur italienische Augen- blicksbilder zeichnen, und bei diesen wird das Hauptgewicht auf solche Einzelheiten zu legen sein, die voraussichtlich bei der wetteren Entwicklung der Dinge einen besonderen Ein- flutz auszuttben bestimmt sind. Als solche kommen im gegenwärtigen Stadium der italienischen Politik das alba nische Abenteuer und das Verhältnis Italiens zu seinen Verbündeten in Betracht, zwei Fragen, bei denen die Geister aufs heftigste aufeinander platzen und die so recht die innere Unruhe und den Zwiespalt der Auffassungen und Meinungen in der italienischen Nation zur Anschauung bringen. Bei der Entschluhfassnng über den Zug nach Alba nien schwankte lange das Zünglein an der Wage hin und her. Der Oberbefehlshaber Cadorna, der durch das Schei ter» der Offensive gegen Ocstcrreich-llngarn augenscheinlich ernüchtert und zu einem gewissen Verantwortungsbewuszt- sein zurückgcführt worden ist, war von Anfang an gegen das blinde Hineinstürzen iu ein solches gefährliches Unter nehmen und steht allem Anschein nach noch heute auf dem selben Standpunkt. Der Ministerpräsident Salandra da gegen kann zu keiner endgültigen Stellungnahme gelangen und schwankt hilflos hin und her wie ein Rohr im Winde. Zuerst hatte er sich ganz dem Klüngel Sonninv—Varzilai verschrieben, der die schon so schwer getroffene Nation auch noch in einen weitaussehenden, mit keinerlei Bürgschaften des Erfolges ausgestatteten Balkankricg hineinpcitschen will. Dann fiel Salandra, wie es heißt auf Drängen des Königs, plötzlich um und schloß sich der Anschauung Ea- dvrnas an, daß alle italienischen Truppen ans Albanien zurückgezogen werden müßten. Neuerdings aber hat dieses Urbild des Wankelmutes sich wieder der Gegen partei verschrieben, und so ist cs denn zu weiteren italie nischen Kriegsmaßnahmcn in Albanien gekommen. Nach Meldungen, die aus russischer Quelle stammen, sollen die Italiener bisher etwa 32 «M Mann in Walvna gelandet haben und mit der Befestigung dieses Hafens, soivic des gesamten durch ihn beherrschten Kricgsgebictcs beschäftigt sein. Gleichzeitig soll ein angeblich sehr starkes englisch- französisches Geschwader den „Küstenschutz" von Walvna bis Montenegro übernommen haben. Das sicht fast so aus, als ob dieses Geschwader die Aufgabe hätte, den Italienern auf die Finger zu passen, daß sic nicht ctiva sich noch eines andern besinnen und von Walvna wieder abrückcn. Ein solcher Umschwung liegt immer noch im Bereiche der Möglichkeit, da Eadornas Einfluß noch nicht endgültig ausgeschaltct ist, sondern nach wie vor in dem Sinne wirkt, daß Walvna freiwillig wieder geräumt werden soll, che ei» bewaffneter Zusammenstoß eine Lage hcrbeiführt, die der italienischen Heeresleitung den Zwang zur Fortsetzung des von ihr verhängnisvoll empfundenen Unternehmens auferlegt. Zunächst hat jedenfalls, der auf die Hauptunheilstistcr Sonnino-Barzilai cingcschworenc Teil der römischen Ne gierung in der albanischen Frage den Sieg davongetragen. Die Londoner und Pariser Drahtzieher haben alle Minen springen lassen, um die genannten beiden Schürer der gualmigen Glut dieses frevelhaften Krieges auch noch in das albanische Unheil hincinzutreiben, und diesen Zweck haben sic erreicht. Dadurch ist aber die Stimmung der römischen Gegenpartei gegenüber England und Frankreich, die schon lange sehr zu wünschen übrig ließ, nicht verbessert worden, und diese Partei hat trotz Sonninv und Varzilai doch immer noch ein so erhebliches Gewicht in die Wagschale zu werfen, daß Salandra nicht umhin kann, ihr in seinem Auftreten gegenüber den Londoner und Pariser Machthabern Rechnung zu tragen. Einer bei uns in Deutschland im allgemeinen ziemlich wenig beachteten Ausdruck haben die Verstimmun gen dieser Kreise, die sich vornehmlich gegen England richten, in recht scharfen Kundgebungen der offiziösen italienischen Presse gesunden, in denen das englische Verfahren in auf fallend unverblümter Weise an den Pranger gestellt wurde, insbesondere durch den Hinweis, daß England von seiner» Verbündeten alle möglichen Opfer an Gut und Blut ver lang«, ohne selbst sein voll ' gerütteltes und geschütteltes Maß zu den allgemeinen Lasten bcizutragcn. Sogar der durch seinen wüsten Deutschenhaß berüchtigte „Secolo" stimmte in die an Englands Verhalten geübte Kritik mit ciu und bemängelte die neu begründete ständige Vicrvcrbands- konscrcnz in Paris, weil diese Italien gewissermaßen als Null behandle und die wichtigsten römischen Anregungen und Beschwerden einfach unberücksichtigt lasse. Es soll dar über bereits zu einem Notenaustausch zwischen Rom und London-Paris gekommen sein, wobei sich die römische Ne gierung einer Sprache bediente, die nicht von Pappe war. Wenn später einmal die geheimen politischen Dokumente für die geschichtliche Forschung srcigegebeu werden, wird man wohl aus der Zeit des Weltkrieges noch allerlei Er bauliches und Ucbcrraschendcs über die Art zu Horen be kommen, wie die nur durch den gemeinsamen Haß gegen Deutschland zujammengehaltenen edlen Bundcsbrüdcr des Vixrverbandes ihren moralischen Wert gegenseitig ein- schätztcn. Das treubrüchige Italien hat freilich am wenig sten Ursache, sich zu beklagen, wenn es jetzt die bösen Folgen seiner schweren Schuld unerbittlich, und je länger desto mehr zu spüren bekommt. Das steigende Elend des italienischen Volkes, sowie die Erkenntnis der krassen Selbstsucht und An maßung der Engländer werden gewiß das Ihrige tun, um in steigendem Maße alle noch halbwegs mit etwas Verant wortungsgefühl nusgestatteten Kreise der Nation ans dem anfänglichen Kriegsrausch zu ernüchtern und sie davon zu überzeugen, wie recht der vatikanische Kardinal-Staats sekretär GaSpari hatte, als er zu Beginn des Weltkrieges den Ausspruch tat: „Uns tut cs leid, daß Italien nicht mit Deutschland gegangen ist. Es hätte gute Figur gemacht und auch für seinen Vorteil gesorgt. Im Kriege siegen die mora lischen Kräfte, und diese liegen aus seiten der Zcntral- mächtc." Die Verl-nftrmsie» in Saloniki. Dem Rcnterschen Bnrcan wird berichtet, daß die Ver haftung des norwegischen Konsuls See seid er auf Be fehl des Generals Sarrail vvrgenvmmeu wurde. Die Verhaftung wird iu den Kreisen der griechischen Regie rung verschieden beurteilt. An die Mächte dev Viervcr- bandes wurde ei» langer Protest gerichtet. Wie Athener Blätter melden, erhob die griechische Negierung auch gegen die Verhaftung griechischer Untertanen durch die Märbie des Bicrverbandes unter dem Verdacht der Spionage Ein spruch. iW. T. V.i Ein Amsterdamer Vlatt meldet aus London: Wie die „Times" aus Saloniki erfährt, wurden zahlreiche der Spio nage verdächtige Deutsche verhaftet. Unter den Verhafteten befindet sich auch der stellvertretende Direktor it n d P r v l n r t st der B ank von Saloniki. Ver schiedene griechische und bulgarische Notabel», sowie mehrere Frauen wurden ebenfalls verhaftet. Die Gefangenen ivnr- den sofort an Bvrd eines KriegsschssseS gebracht. Weitere Ver haftungen stehen bevvr. lW. T. V.f Einer Meldung des „Evrriere dclla Sera" ans Salo niki znsolge drangen in einem Barietö-Theatcr, während die Vorstellung zu Ende ging, französische Gendarmen pkützlich ein und mrhaftctc» eine Geigenspielerin des Orchesters, eine Rumänin österreichischer Abkunft, weil man in ihr eine Ucberbringerin französischer und englischer Mikitärgehcimnisse an das österreichische Konsulat ver mutet. (W. T. V.j Der französische Gesandte gegen Sarrail? I>. Wie der Athener Vertreter der Telegrapheu-Univn erfährt, erklärte der französische Gesandte in Athen, er sei von der Verhaftung der Konsul» in Salo niki nicht unterrichtet gewesen. Diese Acusterung wird als eine Mißbilligung des Vorgehens des Generals Sarrail ausgclegt, über dessen brutales Be nehmen ganz Griechenland empört ist. Jetzt wird hierzu noch die Acußcriing des sranzvsischcn Heerführers bekannt, er werde alles Mögliche tun, um Griechen land in den Krieg h i n c i n z u z i eh en. Flicgersurcht in Saloniki. Wie „Az Est" aus Sofia meldet, hat das Kommando der Entcntetruppcn infolge des großen Erfolges des Fliegerangriffes ans Saloniki angeorduct, daß von nun an nachts kein Licht mehr angczündet werden darf, nichr einmal im Hasen. Alle Nachtlandungen müssen infolge dessen eingestellt werden. Die Entente hat die Befestigungs arbeiten von Saloniki und Umgebung beendigt. (W.T.B.I Der englische Druck aus Griechenland. K. Der von England auf Griechenland ausgeübte Druck macht sich recht unangenehm fühlbar. Durch die Ein schränkung der englischen Kvhscnzusnhr ist ein empfind-
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