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Dresdner Nachrichten : 16.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-16
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.06.1879
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«tettin. Kur» vor bemAvganH Dampier..OrpbcuS'^von hier »ach Köniäobera l.Pr. tzplobl'te beute irüh der Kessel desselben. Von den Personen, welche sich auf dem Dumpfer »ur Zeit der Katastrophe befanden, sind bis letzt lO alS Lei- chen aulaelundeo worbrn. Hagevkatt für UolitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenlmicht, Fremdenliste. Co., » »zs «», o I» L L t, 8cchIo88-^liit«8s 14, gogcmiibvr tlor ^pororMüsa Mlttebakteur: Vr. L«tl Für da- Fru ll.: ft 2. VS ^ »^SKS Druck «nv>. rt«p,«d>I l der Herausgeber: in Dre-den. «erantwottl. Rebartelir. Lk«1i»rteti I>«»I»Ivntr In Dretden. »nien»mm«n, SoniU 1» U»r. 2V Neustadl um an Wochen» lagen: grobe Llostergais« vir. ö d>» Nachm. « Uhr. — Der Raum ciurr ein. lvalngr» Pcllljcili loste 1s Plge. li»ig>iandl di« Klette uv Pige. «ne Äaranlle für dal «dchstlugige ttricheinen Her Jnjerale lotid nicht g c g e d e n. UuSwüruge «lmioncen- Aujrragc von und u»de» >a»iile»gtri»cu und Per sonen inlkllrc» wir nur «egen ivrauumerand»» ZaUluug durch Brief» Marlen oder Polieiniad- luna. Acht Sitbc» koiiei« IS Psae. Jnieraie jitr die Montags. Numinll «der nach «mein gestiizk bi» PettttkUe Ät PIge. isf«, ^>t- unä Vvrkuuk ullvr Sluslspupivrs, I^fanäli Kellun stv. ^uursklunl; ullsr 6o«ipon». Ulleutgsltliod« Lonlroiv cisr Vurloosung aller ^Vsrtsipapiois. ^Uos auotr auf lu it'Ilii.lisln ^Vos;«. Vomivilslvllv für iVvoKsvI. kodurlz Lvaumdaok, Oslsriostranss 14, 2uvüe1i8t. civm ^Itmarkt. 9?k«167. 24. AstÜVA. 1879« Witterungsaussichten: Meist wolkig, stellenweise heiter, Neigung zu Gewittern. faknsnbänllsr^tlor l'aidkMolluns; kür Vvrt.-illo. 6«ös8tou § Oräousdanülagvr, vsrdunävn mit. ^««kertissuux von Orävu8- äolcoratiolloll. 8Loks. unä krouss. Lüniatur-Orävn unä Noäaillön. Tressen. Mmitätj,16.',i»i>Ü «« I studenten aucbrachte und in dao von den anwesenden „Alten" »»eueste Ttlegramme der „Dresdner Viamrtmteu. s krästig elngesilmmt wurde. Der Festiaal war mit den Wappen Versailles, 15. Junt. Sitzung des Senats. Minister > der Leipziger Eorpö und sonstigen slucenilichcn Emblemen a>«i's Wadkington beiürwortcte die Vorigste betreffend die «stückkebr ver j Reichste dckorirt und erinnerte dies sicherlich manchen alten Kammern nach Paris und den -iuiainmentrttt beider Kammern > Herrn a» die längst vergangene Studienzeit, weiche bei dem »um Kongresse, auSschliesiilch zur Bcratbung üderAu,Hebung dcö-j Alterspräsidenten Herrn Gedciinratb Ludekus von hier, wie eine tenigen VcrsgssungSartikrl», worin Versailles zum Kammersitz bc-i Scincsierzählung ergab, 102 Semester zurücklag. Unter bcitcren stimmt worden ist. Schließlich verlas Waddington ven Entwurfs Gesängen und munteren Rede» verlies die Vereinigung, deren einer Resolution, welche von der Regierung dem Congreß vebuiS intellectucllcr Urbeber Herr Advokat Ur. Sinteniö hier ist und Verlegung der Kammern nach Paris unterbreitet werden würde.!deren regelmäßige Wiederholung nunmehr beschlossene Thatsache Waddingkon betonte, baß die Reg Negierung der Ordnung die Verantwortlichkeit übernehme; er wies aut die sür dleAuirechlerhaltung ist. Erst der trübe Morgen vermochte die letzten Festgcnosscn, die sogenannten Rachtlampen, zu trennen, eingetcctcne Beruhigung der Gemülher hi». Die Mäßigung der — Eine Anzahl stets mobiler Geschäftsreisender richtet von sraiizbstschen Demokratie während her Krisiö von 1811 verdiene Dresden aus an den am 18. d. in München tagenden Gastwirlhö- daS Vertrauen der Regierung sBeltail). Flnanzinlnisier San tag eine Petition, worin um Wegfall der Service- unv Licvter- wanbte sich gegen ven von anderer Seite gemachten Hinweis aut j berechnung bet den Hotclberechnungen resp. um Jnnebaltung die Gesahren. wozu ber Muntzipalralh von Paris Anlaß geben clvilcr Preise, namentlich beim Kaffee gebeten wird. Die Peicnlcn kdunte: er erklärte, die Regierung werbe ven Gesetzen Geltung wollen einen Bädecker für proiclffonirte Gejchäilörciiente heraus- Verschaffen. Der Berichterstatter .^ Senator Laboulaue. spracht geben, weicher diejenigen Gasthäuser bezeichnet unv empfiehlt, egen den Gesetzentwurf. Der Minister ber öffentlichen Arvci kn, Frcveluit. betonte: gegen die Rückkehr ber Kammern nach tzaris siiiame«. heiße Mangel an Vertrauen a» die Regierung ckunte». Senator Julcö Simon betürwortete, ver Herzog vo» welche de» vorgenannten Wünschen Nachkommen. — Alpeniahrt. Die bekannten Ertrakahrt-Unternehmer E. Geucke In Dresden und H. Wagner in Leipzig veranstalten auch in diesem Jahre, und zwar am 2l. Jul^und 14. August, tudiftrel-Pasouirr vetäiuptte die Vorlage; er warnt davor, die ! billige Extralabrtcn nach ber Schweiz, Tirol, Salzburg, Steicr- Srworbcnen -- - .. .. - ° i«ui,r v ^ Krttbtittn denMdenschastkn^von Paris auszuietzen.l mark re. Gewiß wirb die große Schaar der Alpenireunde und Der Senat beickiloß mit i5ll gegen >:13 Stimmen zur Diöcumon des einzigen Artikels des betr. Geietzcntwuriö überzugede» und beschloß daraus die Rückverlegung der Kammern nach Paris mit 14ll gegen tül) Stimmen. Bukarest, lö.JunI. Das NegierungSorgan „Nomanul" fordert eie Kammern aut, die strage der Juden-Emancipation ^ es dann nunmehr möglichst rasch zu erledigen, um die politische Situation > eö ihm beliebt, des Landes zu consoUdiren, da jede Zögerung die Schwierigkeiten vergrbßem würbe. Ealro. t5. Juni. Der Kbedive sagt in seinem jüngsten Eircular an die Eonsuln: Er lege angesichts dev Proteiles der europäischen Mächte gegen seine Dekrete vom 22. April einen nationalen Entwurf ven Mächten zur Billigung vor. damit der Entwurs ein internationaler Vertrag werde. Wie eö heißt, ist in sen.m Eircular von vollständiger Bezahlung der schwebenden Schulv mittelst der Rotvschilv'schen Anleihe die Rede. Dresden, 16. Juni. — Die Summe, welche die deutschen regierenden Fürstinnen durch I. M. die' Königin Carola behuis Verwendung zu milden Zwecken I. M. der deutschen Kaiserin überreicht baben, hat 24,ooo Mark betragen. Diese Spende ber Fürstinnen batte vor ber goldenen Hbchiett den AMbum bervorgtkufeu. alö hätten Fürste» selbst gtsammrlk. — Der Herr Fiiianzmivister v. Könnerltz beaiebt sich nach Berlin, um am Dienstag an ver wichtigen Abitlmmung beS Uundcsrakbs über das Eisendahngüter-Tarifgesetz thcllzunebmen. — Die 'Ablehnung ber Llcenzsteuer durch die TabakS- steuercommlssio» ist einst tmin lg crlolgt. Diese Llcenzsteuer le ne Erlra-Abgabe, welche die Tabakövcrkäuser nach Maßgabe des von ihnen vertriebenen Ouanlumö Tabak entrichten sollten) war ausdrücklich dazu bestimmt, zu der Eintühruna dcS Mo nopols einen vorbercltcncen Schritt zu tbun. — Seit Mittwoch ist der deutsche Zollverein um meh rere Weiden unv 1V Menschen größer: die FreihasensiadtBremen hat darein gewilligt, daß ein Streiken bremischen Gebiets dem Zollverein emvcrleibt wird, wodurch eine begucmcre, billigere Kontrole an der Zollgrenze erreicht wird. — Stack, Mlttheilungen beS englischen Botschafters in Berlin. Lord Odo Rüssel, wovon soeben dem englischen Parlamente Kenntnlß gegeben wurde, hat dle deutsche RclchSrcgleiung „end lich gesunden, daß sie durch ihre Silberverkäusc selbst Ver luste erleidet und beschlossen, dicke einzustellen". Der zum Vcrkauic letzt verfügbare Silbcrvorratb Deutschlands betragt mindestens 200 Mill. M. Lord Rüssel bat von den Finanziers in Berlin gehört, daß Deutschland Amialtcn treffe, die Doppel währung, wie sic in Frankreich besteht, einzuführen. Anderer seits berichtet die „Leipz. Ztg." ans guter Quelle, daß die ver bündeten Regierungen Deutschlands vor den Opfern zurückscheucn, die mit dem llebergange zur Doppelwährung verbunden seien, da ein vollständiger Uebergang dazu es bewirken würbe, daß man Gold aus Deutschland mafsenhatt auMbrt unv in Deutschland faktisch nur Silber in größeren Massen kursiren würde. Einzelne deutsche Regierungen dringen daher aus wesentliche Vermeh rung ber Stlberauöpräguna. — Die setzt bei ber Grenadierbrlgade zur Ausbildung mit dem Mauscrgewebr elngezogene Quote Lankwebrmännrr ist circa 500 Mann sin 4 Kompagnien elngethellt) stark und waren viele davon vor 2 Jahren schon eingezogen und zwar ersolgte damals die Ausbildung ver Mannschaften beim Regiment Sir. 108. - Der Overstlleutenant Schubert, Direktor beS königi. säch sischen HaoptmontirumzS-DepotS und der Major Brandt von Lindau, etatöinäßige Staböolftzlcre tm königl. sächsischen Jnlan- teric-Reg. Sir. 101. sind zur Besichtlguna ber setzt in Berlin er- öffnetcn Stlekelauöstellung im dortigen HauptmontirungS- depot eingetroffen. Hauptspecialilät stnv MannschastSstieseln aller Truppengattungen. — Herrn Bauratv' Saalvach, hier, ist von ber Stabt Prag der rbrenvolle Auftrag geworden, die dort prosectlrte neue Wasserleitung zu errichten; 25000 Gulvrn sind ihm Dafür zuge- sichert. — Gestern hielt Herr Gymnasiallehrer Osnä. tksol. Leise in derAnnenktrche seine Probepredtgt vor dem Kirchen« Vorstand und zahlreicher Gemeinde. Der noch jugendliche Tbeolog binterlicß den bellen Eindruck. Die Intonation sang er rein und gut. Nächsten Sonntag wird Herr Dlakonatö-Vikar Lange auS euklrchen bei Chemnitz eine Probepredtgt halten. — Der untere Saal beö königl. Belvedere auf h erraffe vereinigte vorgestern Abend eine große. Terrasse vereinigte vorgestern Menschen. SS fand bortsclbst ble den FcstkommerS, den s. Z. die alten . ren ber Silberhochzeit unseres KönlgSpaareS h ber «rühl'schen , .. ^Anzahl froher rinnerungökeier an erren der Leipziger Corps >nig-paares h«r abhielten, statt. Eingelundcn basten sich die Aktiven der s Leipziger Eorps Lusatla, Saxonia. Mtßnla, Guestpballa und rburl»m>a, sowie deren aus den verschiedensten Gegenden teS Vaterlandes zuge reisten und den hier wohnhaften alten Herren, darunter gar viele aui den Gebieten ber Wissenschaft und betz bssentllchen Lebens hervorragende Namen — ca. 150 Tbeilnebmcr. Unter den An» wesenden seien genannt die Herren Criininalrath Weller, Polizel- bauptmann Nebrvoss v. Holderberg- Rittmeister v. Poscrn u.s.w. Unter dem Vorsitz beS Corps Guestpballa wurde der Festabend durch Herrn Assessor Scheuster eröffnet, welcher in einer kurzen, aber zündenden Rede den Kösener8.6., d.h. die Vereinigung der sämmtllchcn deutschen Corps, leben ließ. Von den übrigen Toasten sel oeS HochS gedacht, welches Herr vr. Schräg auö miven i vleiben aus ble ak in oorporo erschienenen Leipziger Corps- Wanderlusligcn das ausführliche Programm is. Inserat), welches die Unterneinner immer lehr eingehend und instruktiv zu be handeln wissen, mit Freuden begrüßen. Für die Schweiz gilt Llntan am Bodensce und für Tirol u. s. w. die Station Kuf stein ober Salzburg als Endpunkt ber Ertratahrt, von wo auS jedem Tbcilnehmcr frei siebt, zu reisen, wie und wobin Die ungewöhnliche Dauer der Billclgiltigkeit von 0 Wochen ermöglicht auch Sommeririsch- und Badrreisendcn, dicie billigen Extrasabrtcn mit Vortheil zu benutzen. — In der Unlonsbraucrel zu Berlin sind gestern die später auch noäi Dresden vefuchenden Zulukastern angclangt und werden dem Publikum durch den lange Jahre unter ihnen leben den Kapital» Rebwoov vorgctühct. — Der hiesige Bau-Unternehmer und Stcinmctzmeister Carl Gottlieb Linke ist von hier flüchtig geworden und wirb gegen wärtig steckbrieflich verfolgt. Er ist wegen Betrugs zu Mo naten Gesängniß vcrurtheilt. — Ein Wesen von seltener Verworfenheit ist die in diesen Tagen In Zwickau zum Tode verurthciite verchcl. Clauß aus Rcinödors, die noch letzt keine Spur von Reue zeigt und selbst ihr Todeöurtheil thellnabmlos anhörte. Sie hat kalt unv frech gestanden, daß sie die kleine vierlabrige Emilie Gerber nur die > um sich an deren Eltern zu rächen, mit völligster Wohlüberlegt- beit erdrosselt hat. DaS unichuidige Opter warb vom Vater, der die Clauß einmal wegen eines Koblendiebstahlö anzeigt batte, scbr geliebt und das wußte die Mörderin. Uebcr die Ausführung der Thai liest man Folgendes. Die kleine Emilie war bei der Clauß zu Besuch und malte einen Bileerbcge» auö. Da werten die Mordgedankcn bei dem fürchterlichen We be lebhafter, und als baö Kind ihr freudig cntgcacmprtngt, um ihr dle Malerei zu zeigen, packt sie dasselbe und drückte ihm so lange die Kehle zu, bis es erstickt war, legt es dann in einen Tragkord, trägt cS fort und verscharrt cs tm Schnee und an demselben Abende geht die entsetzliche Pcrion noch zu einem Tanzvergnügen. — Am Sonnabend Mittag saßen in einem Schanklokal jenseits der Olderötorier Brücke bet Zittau der Schneider RIckcrt und einige andere Männer. Man spricht über die vom Regen stack angeschwollene Mantau und im Uebermulb erbietet sich Rickert, trotz der Fluth ein ganz bedeutendes Stück - bis zur Dannenberg'schen Fabrik sofort zu schwimmen. Die Anderen behaupten, daö könne er nicht unv die Wette ist fertig. Rickert geht ins Wasser, die Partner laufen am liier bin. Bald verläßt den Schwimmer die Kraft, er will ans Land aber die Andern lassen daö nicht zu, sie treiben ihn durch Stachelretcn zu größerer Anstrengung an. Bei der OlberSdorker Mühle wird dle Er schöpfung Rickcrt'S so groß, daß er sich der Strömung überlassen muh, endlich sinkt er und ertrinkt. - Der Landwirlb Bruno Gerth in Selka bei Nöbdenitz ward am i:r. d. M. von einem Gewitter überrascht und suchte mit seinem Pierke Schutz unter einer Eiche, ward aber hier vom Blitz getroffen, so daß er und das Pserd schwere Brandwunden davon getragen haben. — Während des Gewitters am Dienstag Nachmittag sind auf der Bahnstrecke zwischen Pönitz nnd Jesewitz zwei Streckenarbeiter vomlBlitze getroffen worden. Der Eine blieb tott liegen, der Andere war nur betäubt und arbeitet jetzt wieder. - In dem am 10. b. M. bei Gauernitz auS ber Elbe ge zogenen Leichnam ist der Schiffer Ernst Emil Hartmann auS Posta bei Pirna ermittelt worden. Derselbe war in ber Nacht vom 4. zum 5. d. Dt. bei Dresden aus einem Schiffe in die Elbe gestürzt. — Der Tischlermeister H. in Klelnblotben, 41 Jahre alt, hat sich am Freltag «n seiner Scheune erhängt. - Ein Kutscher aus ber Pillnitzer Bierbrauerei ward am Freitag Nachmittag aus ber Elbstraße In Kleinzschachwitz tobt bailegend ausgetunben. Eö ergab sich, baß er einen Bter- wagen gesahren hat, dessen Pferde vurchgeaangen sind, wobei er unter baö Geschirr fiel und sofort tödtitch übcriabren ward. - Die üliährlge Ehefrau beS Gutsbesitzers Carl Gottfried Schäser in Oberst eina hat sich am 11. v. Nt. das Leben genommen. — Oefsentliche ^Gerichtssitzungen. Der Tisch ler Wilhelm Emil Otto hier. ein geborener Berliner und mit ganz vortrefflichen Mundwerkzeugen begabt, brauchte Ende 1811 sehr nothwendig Geld. Um solches zu beschaffen, verfiel er aus die Idee, ein Wecvsclchen In'ö Dasein zu setzen, ohne sich zuvor von dem daraus figurirenden Acceptavten, dem Holzdänblcr Jo seph Briöksa iun. in Bodenbach die Genehmigung dazu cinzu- bolen und bei Anfertigung deS Falsifikats war ihm der schon bestrafte Maurer Ernst Wilhelm REchter au» Eppendorf insofern behilflich, als vieler aut besonderen Wunsch O.ü da» Accept in dem Rcstaiwant „Feller's Hof" auf der Galeriestraße auf daS vcrhängnißvolie Papier brachte. Nächstbem ersuchte Otto den Agenten Zink in Neuftrtek«, bea also präparirten Wechsel bet dem Kaufmann Grabl »u b«Skonti«en und bevollmächtigte er alcichzesttg den Vermittler, daß da» Guthaben G.S an ihn. Otto, im Betrage von 4M M. an ber Diskontsumme gekürzt werbe. Trahl ging ieboch sicher und fubrzu diesem Zwecke nach Bodenbach, um bei dein angeblichen Acceptantrn Bricksa Erkundigung über ble Echtheit dcö Wechsel» etnzuzieben. Da» Resultat hier von läßt sich einfach erklären und Otto hatte, nachdem er Wind von dein AuSgange feines Wechsclmanöver» bekommen hatte, nichts Eiligeres zu thun, als Frau unv Kind zu verlassen und da» Weite zu suchen. Der Aufenthalt in der Fremde, bez. In der freien Schweiz, bebagtc ihm jedoch lür die Dauer nicht, denn Otto bekam, jedenfalls durch den magcr gewordenen Geld beutel veranlaßt. Leiinweb und kehrte nach Dresden zurück, um sich freiwillig bei Gericht zu stellen. Zur Hauptverhanclung mit seinem Compliccn Richter verwiesen, verkannte Otto keineswegs, baß er ein Anrecht, den Namen BricksaS zu gebrauchen, nicht batte, dagegen bezieht er sich aui eine der Wechsel- summe entsprechende Forderung an B. im Betrage vo» 1200 Nt. Der Hauptzeuge macht dagegen widersprechende Angaben und auö der BeweiSauinahme ging zur Evidenz hervor, daß tcr Haupt- angeklagte irgend einen rechtlich festgesetzten Anspruch an Bricksa nicht hatte. Herr StaalSanwalt Rciche-Eiienitnck hielt nach Lage der Sache die Anklage gegen beiteAngeschuldtgre aunecht. wäh rend sich die Herren Verthcibiger, Adv. Fränzcl und Jnstizraib Or. Schaffrath tür Annahme mildernder Umstände bez. eine milde Bestrafung mit Erfolg bemühten. Der Schöffcngerichlö- hot unter Vrr>itz öcö Herrn Geiichtsrathö von Mangoldt erkannte iür Otto aus 0 Monate Ge'ängniß und 2 Jai re Ehren- rechtSvcrlust, Richter kam mit !! Monaten Gesängniß weg. — Der noch unbescholtene Hausknecht Hermann Franz Zenker auS Schönestart bei Oedcran, auobstiSweisc aut dem Restaurant zum Königl. Belvedere au! der Brünl scheu Terrasse beschäftigt, kam in den Verdacht, am Abend dcS 25 April einen schweren Dieb stahl in der Mädchcnkammer des betreffenden Gebäudes verübt zu haben. In dein Besitz dcS Angeklagten wurde ein Stemm eisen unv ein Schlüssel vorgciuntcn, von denen anzunchmcn war, daß beide Instrumente bei dem diebischen Manöver Verwendung gesunden haben konnten. Eine völlige Gewißheit darüber ließ sich jedoch nicht lcstitclicn und da überdies der Angeklagte die Schuld entschieden in Abrede stellte, hiclt schon Herr Staats anwalt Richter die »Anklage nicht mehr aulrecvt. Der Herr Redner beantragte vielmehr selbst Freisprechung und In demselben Sinne piaidirle die von Herrn »Advokat Franzei geführte Ver- thcidigung. Daö Schöffengericht, präiidirt von Herrn GcrichlS- rath v. Mangoldt, erkannte auch aut Freisprechung. — Angekünbigte Gerichts - »Verhandlungen. Heute Vormittag 0 Uhr Haupiverhandlung wider Henriette Clara Lcuscbke von hier wegen Betrugs und Unterschlagung. -- Lvitterungs-Beovaetirun« am 15. Junt. Rillt, l Uhr. Barometerstand n. Oscar Bösolt lWallstr. 10,: 168 Millimeter seit gestern unverändert). — In Aussicht: Schön. — Thermometrograph n. Rcaumur: 11 "W. — Differenzvon gest. zu beute 14": — niedr. Temperat.O"W., höchste Tcinp. 23 "W. Die Schloßthurmsahne zeigte West-Wind. Himmel: bewölkt. — Eldhshe in Dresden.15.Juni.Mitt.: 4Le»t. unter 0. Brieslasten. Tr. „Die Polizei kann nicht Je en schützen und be wahren; baö wurde mir recht klar, als ich heute ein viertel Piund baumwollenes Streichgarn nachwog, was anstatt 125 Gramm nur 02 Gramm wog. Gegen solche Uebervottheilung muß sich das Publikum leibst schützen, wenn eS fleißig nachwiegt oder nach- mißr. Beim Berkaus vo» wollenen und baumwollenen Streich garnen kommen diese Uebervoriheilungen so häufig vor. wie bci Butter unv Milch". — Sie haben Recht, selber ist der Mann. »Viele sind selbst Schuld, wenn sie geprellt werden, «veil sie sich die clniache Mühe der Prüfung verdrießen laste». E. R. „Ist der Mieiher einer Schmiede nebst Remise, beiugt, ohne Erlaubniß dcö VermiethcrS einem Dritten daö Unlcrbringcn seines Wagens in genannter Remise unentgeltlich zu gestatten und darf er Letzterem sogar einen Schlüssel des LokaiS zur eigenen beliebigen Benutzung auShändigen?" — Wenn der Schmied die Remise gemicthet hat, so steht cS ihm allerdings frei, einen Wagen hincinslellen zu lassen. Haben Sie ihm dem« die Remise nur unter der Bedingung kermicthet, daß er nur ihm gehörige Gegenstände in dieselbe einstellen dürfe? Sie wollen wahrscheinlich Ihren Mann nach HerzenSlust chicaniren! M. I. London. „Eriuche, mich mit Ihrem Vorschlag zu beehren, welche Tour ab London nach dem Rhein und Paris für eine 14tägige Reise ble lohnendste Tour ist?" — Eö ist zwar sehr schmeichelhaft für unseren Dr. Brummer (Chef der Restcab- tbeilung unseres Briefkastens) von London auö um das Licht seiner Weisheit befragt zu werden — aber, konnten Sie eS nicht näher haben? Billigst fahren Sie Ouecnsboro, Holland per Steamer. Schneller (daü ist auch „billiger") per Dover, rasten in Brüssel, sehen sich Aachen an, CLIn (2 Tage), Roiandöeck, Siebengebirge lStandguartier Hennes oterKönigswintcr, 3 Tage und per Dampfer nach Broöl, zu Fuß Brohlthal, »Abtei. Taacb. Andernach, Dahn nach Eoblcnz il Tag), Bacherach, Schiff nach Aßmann'hausen, den Niederwald zu Fuß besuchen, in RükeS- heim herab. Wiesbaden sNerothal), Frankfurt, Mainz, Bingen, Kreuznach, Trier, Moselbahn bis Coblenz und per Boot bis Eöln ober, iailö Route Oueensboro per Boot bis Rotterdam. Eaub und Remagen sind hübsche SluSruhen. Geld täglich 20 Mark ohne der Mildthätlgkeit Schranken zu setzen (incl. Reise). »*. Curt Müller, Chemnitz. Gut gebrüllt, Leu! Aber Haasen ist seine Strafe zuerkannt worden; mehr aiS ingesponnen kann er doch nicht werden. EleonoreO. „Vor Kurzem hatte ich In einer Gesell schaft Gelegenbett, zwei lunge Männer kennen zu lernen, welche sich mir unter dein Namen Bummel und Spund vorstellten. Argwöhnisch, wie ich bin, glaubte ich an ber Richtigkeit dieser, zum Mindesten gesagt, sonderbaren Namen zweifeln und infolge dessen annebmen zu müssen, daß man sich mit mir einen schlechten Spaß erlauben wolle. Ich hielt rS daher iürangezclgt, tie guest. Herren hieraus weiter nicht mehr zu beachten. Nachträglich aber mache ich mir nun den Vorwurf, daß obenerwähnte Namen doch möglicherweise richtig sein könnten und ich mich in diesem Falle einer Unhöfllchkeit schuldig geinacht hätte." — Bummel und Spund sind Spitznamen, wie sich solche studentische KnelpgcnieS gern beilegen. Drei angehende Eiöbären. Dippoldis walde. „Mit tiefer Bekümmerniß mußten wir in Ihrem Brief kasten die Kundgebung einiger jungen Damen, weiche Sie mit „Drußelktpschen" bczeichnetcn, lesen. Da wir nun als tüchtig bebariete Wienschenkinder uns keinen Rath mehr wissen, bei hiesiger jungen Damenwelt anzukonunen, so bitten wir um An gabe einiger Gegenden, «vo junge Damen leben, «reiche denken „ein Kuß ebne Bart, ist wie eine Suppe ohne Salz." — Gehen Sie nach der Türkei. Die Verehrer AUab'ö bilden sich aus idre großen Bärte etwas ein, und dir Haremödamcn kennen kein größere» Vergnügen, alö ihren Eheherren ln den dichten Bärten hrrumzukrauicn. D. H- »Ist eine Person, welche daS Unglück hat, aus gewachsen zu sein, unbedingt häßlich zu nennen? und Ist eö nicht eine Schande, dieselbe sogar öffentlich zu verhöhnen? Ich hörte neulich, wie ein paar junge Leute ein ruhig ihres Weges daher gehendes junges, von Gesicht sehr hübsches, aber leider etwas ausgewachsenes Mädchen laut verspotteten. Dasselbe sagte nichts, aber ich bemerkte, wie sich das vorher heitere Gesicht schmerzlich verzog; dies that mir herzlich leid." - Die Hauptsache sst eine schöne Seele, die sich in jedem Menschenkörper, gleichviel ob ebenmäßig gebildet oder verwachsen, finden kann. Herzlose Spöttereien «über körperliche Leiden unv Fehler können leider die edelst veranlaate Seele veralltrn.
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