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Dresdner Nachrichten : 11.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188311118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-11
- Monat1883-11
- Jahr1883
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- Dresdner Nachrichten : 11.11.1883
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rt1k,rtphe«»r«h1i»acht Btrttir-DreAd««,. Li'iOSlov «rl»r<»l lial ich Irlltz k Mir >. d. chs»«».: Marienslc. »a »i>vun«»nm»»I«U »»»aiiaiirlim « Mari «0 PI,e„ durch dl, Voll L Marl 7L Pfg Nimm. Ii> Piar. giir dii NiiikqUvc «>:anttudicr Ma. Scripte mach sich die Hedcaüci» »sch! dcrdliitUch. »ii.-ioncen slir und neiuie» an: lieAuiiauceii-Nurcau;>, P ilsen, »ein ch «»«>»»! - a»ud«is u iwiit«, - «»». »»«» in Maadrdiirsi: — ». Äarck ch «l. in Halle; — Llelne« in Hauidur». Tageblatt für Politik» WltrI>aUa«g,Gkschäfts»trkthr. Lörfmbericht, Fremdenlifte. reralprech-Stklit» Nr. tt (Allste u. S8S F'kruj».) tii-seiaie werden Marienlle«de >» «ia Nachni. > Nt» »aacn» naien, Lonnia»»d,»!vi>lia«SliiUdr. Ir Neujiaor nur an euockcnlagen: är. »loilergajie Nr. d bi« Nachm. LUHr. — ?i« einipailige P-liireiie kci!-, >d Pi. Siüiielaiidl die Keile SI> Ps. Line Garanuc sür da» n ich je. iasigc «richeinen der Jnleraie wirdnichi ,c,ed«ii. Uiüivartige Lanoncen- Slufiriige «nienveu wir nur ,en«n Vianu- »eran»«..1«>,l»„, durch liric' mailo» obc> Ulcheinradiuna. Ach« Silben lallen IS Pig. Jnscralrlur die Moniag»-Nummer'oder „ach «inem zeiu-re diePeMjeile ruPi. SS' WS!LSbiS--!!i-S!Si!LS«tS!<--S l i"' 1^7 il'il i iz jjj Itrvdittnu, 8oPli1r»88v 20, 1. l. t»»»»e»».Ii»p<al«1», lM »iia elb.bunuan. ll. IlrealerdiUet-Verdau5 lur Lro V-'s-Inor l'Irau'.ee. Nk. Lireclea-l aalealn unlor 6arar.l>« IV. Polli-otla» a«r iiileli». I.»u>Ie,Inli«rIe. 4> N N >V Vlvilvinttni» L»vlce, klrnl»»«, Üelsardsn «lgenee febrile c-uit dSaU »»rlenadraiu.« LI eai». »Vitt. tmallenilr»»«« l». tl«i»rl> lii>ti»a»« liilaüt AHrllti), LtleMvi vslabo im 'l'ragsn uieht rruü zzsrcisu. clio sU7i.Il1ideIionI.oi itsüä LU U»u«. «o«I 8tra»«viiIdt«rt«I«rii cwrilielil IV. Lttrlw. vredile», lä.tllminltt li. . er. >.u„ee»»u urr n»en». >.»uue„n>i«r,e. » si l HI . Mills Litte- zrenuu 7-U> b'inua unst bkuNiMar 7.U widlall. g! l l>!bbSSrLSr^bL^!-S-LSr-SL-Sr-S«-Ll--Lr^-:LLa!ch-SLSL-S - !'r«l. vr. ZM'n MrmLMto MM« in ^ L ILLvr, Aillkllck'. Rr. 31A. 28.5al,r,i«s. Auslasc: 38,000 Lrpl. Aussichten sür den II.November: Frischer Wcstwink'. ziemlich tlü!.'«', Niedcrschlägr', Temperatur etwas kültee. Dresden, 188!!. SvIIIItag. tt. RllVdr. iiier.iüüiiortllche« »Icdakleur sür PvlttOchkA vr. C m il >8 l« r e t> I» rrelden Einen günstigeren Uebcrgang von dem ein-igen Luthcr-Jubilliuni zu den Ercigiiisicn der ÄlerkcltagZvolilik konnte der Zufall nicht licicr», alü die Reise des deutschen Kronprinzen zum Besuche des spanischen Königsbotes. Unmittelbar, nachdem Kaiser Witlicim und der deutsche Äronvünj mi der d!ulhcr'Heier zu Berlin tbeilgcnommen, »eist der künftige protestantische Träger der deutschen Kaiserkrone an den Hof deS katiiolischen Spaniens. Welch ein weltgeschichtlicher Hegensav t Unwillkürlich erinnert man sich der Tage zu und nach tiulkerS Zeit, da ein spanischer Fürst die deutsche Kaiserkrone trug und spanische Truppen deutsche Städte verwüsteten! Diese Zeit ist, Gott sei Dank, vorbei; nie wicdcrkcliren kann die Schmach, daß fremde Fürsten ilire Söldnerbeere durch deutsche Gauen sichren und dis deutsche Kaiserkrone mit Wortbruch schänden. ES war der crbebendste Moment im Lebe» LutkerS. als er IM im Bisckosäiaat zu WoriuS vor Kaiser Karl V. stand. Er balle sich geweigert, seine Schritten zu widerrufen; dem Kaiser selbst begegnete er mit aller Ehrfurcht, ja Herzlichkeit. Luther trug ikm alle gebübrenke Eine um so williger entgegen, als er, von der Gestalt des jugendlimen Kaisers bezaubert, in Karl V. den Begründer eines unalchängigen nationalen Reiches erbosfte. Wie täuschte sich sein argloses Geinütb: Der breo-rs Deutsche batte keine Atmung, daß Kaiser Kart V., der die deutsche Kaiser- und die spanische KönigSkrone aus seinem Haupte vereinigte, mit dem Papst Leo X. einen gebcimen Vertrag geschlossen batte, worin der Papst ibm seine italienischen Besitzungen zusicherte, wogegen der Kaiser gelobt hatte, die Ketzerei in Deutschland auSzurotte». Als daber das Vorhaben, der religiösen Bewegung in Deutschland durch Lutbero Widerruf ein Ende zu machen, an der Glaubensstärke und Festigkeit deü Bruder Martinus gescheitert, Gewalt aber gegen den einfachen Mönch nicht anzuwenden war, da der Kurfürst von Sachsen und seine weisen Rätbe schützend ihre Hand über il>m breiten und daS Volk jede Gewalttbat an dem fast abgöttisch verehrten GotteSmanne mit einer Revolution beantwortet batte, da wußte der berüchtigte päpstliche Abgesandte, Kardinal Alcander, den Kaiser zu einen» anderen Vorgehen zu bestimmen. Es wurde die Reichsacht über Luther verhängt. Weil aber swon viele Stände des Reichs von Worms abgereist waren, von den Zurück gebliebenen Viele nicht Willens waren oder sich schämten, an einer so inchtSwürdigen Tbat betbeiligl zu sei», darum rntdlödcte sich der Kaiser Karl V. mit den wenigen zurückgebliebenen Reichssländen nicht, daS Aechtungs-Dekret auf den 8. Mai zurükzudatiren. um demselben den Werth eines von dem gcsammtcn Reichstage in gütigster Wette vollzogenen Dokumentes zu verleiben. Ter spanische deutsch« Kaiser hat sich nicht geschämt, am 26. Mai seinen erlauchten Romen unter dieses Aktenstück pfäfsischer Lügcntlugheit zu setzen. Schlagender ist wohl kaum ein Gegensatz, wie der gedachte, zwischen diesem tiefen Stande der öffentlichen Moral, vertreten durch den damaligen deutschen Kaiser hispanischer Abstammung und der ehrwürdigen Gestalt deS jetzigen Trägers der deutschen Kaiserkrone. Richt minder ist rS eine eigenartige Erscheinung, daß der jetzige Kaiser deS zum mächtigsten Staate der Erde emporgemachsencn deutschen Reiches seinen Sohn und Erben zu dem Könige Spaniens, deS Landes also sendet, da» vor 4 Fahrbunderten eine Wcltmoiiarchie war und das seitdem aus den Stand einer Macht zweiten Ranges gesunken ist. In Kaiser Karls V. Staaten ging die Sonne nickt nnlcr und erst setzt sängt Spanien langsam an aus seinem tiefsten Zerfalle sich auszurichten. Deutschland ab'r. das auS dem Spielball fremder > sie ihre Produkte, besonders Kartoffel», billiger Geschenk gemacht hatte, war der Zeitpunkt sür die Kronvrinzeiireitt gegeben. Ein kaiserlicher Generaladjutant ist mit einem eignen Slbreibern deö Monarchen nach Madrid vorausgecilt; ein Ge schwader befindet sich in Genua, uni den Kronprinzen nach Barzclonn zu geleiten. DaS ritterliche und in den vollendeten Formen der Höflichkeit sieb bewegende spanische Volk wird dieses außergewöhn liche Ecremomell nach seinem realen Fithalt zu würdigen wißen. Cs ist undenkbar, daß der dcutichc Kronprinz unter solchen Vor bereitungen eine solche Reise antritt. ebne seines Erfolgs sicher zu sein: Spanien als treuen Verbündeten der FriedcnSallianz cinzu- kittcn und dem schönen Lande jenseits der Purcnäen zu betten, im Ratbe Europas wieder die Stelle eiiiziinebmen, aus die cs be gründeten Anspruch hat. Die Luthertage haben die Blicke auch von dem sächsischen Land tag abgclenkt, der am Montag seine Arbeiten ausnimint. Fnzwischcu hat doch die Feindseligkeit, mit welcher der Laiidesknlturrath der von der Regierung vorgeschlagencn Ermäßigung der Ei'enbahn gütertarise cntgegcntrat, dem wichtigsten Gegenstand des Landtags ^ Was sangen »vir mit den Steuelüberschüfscii an? die Ausmeik- samkeit zugewcndct. Hierzu erhalten mir nun von einem hervor ragenden Abgeordneten eine Zuschrift, die zunächst sehr energisch gegen die fernere Beibehaltung der Gumdsteuer Front macht. Feuer Abgeordnete, Vertreter des platten Landes, schreibt uns: „Von den sehr geschätzten „Tr. Rachr." würde der Be schluß des Landeökulturralhs, um Ermäßigung der Grund steuer zu bitten, als unbcrechligleS landwirthschaftliches Son- derinteresse bezeichnet. Dabei würde wohl übersehen, daß die Grundsteuer nicht blos von ländlichen, sondern auch von städtischen Grundstücken zu bezahlen ist. Der Wunsch nach Er Mäßigung der Grundsteuer ist aber schon deshalb berechtigt, weil dieselbe weder eine gerechte noch eine gleichmäßige Steuer in. Die selbe ist unter lebhaftem Widerspruche der meisten Vertreter des Grundbesitzes nur tompromißweue angenommen worden, weil sie gegenüber den truher noch ungünstigeren Steuerverhältnissen des Grundbesitzes eine mäßige Erleichterung des letzteren enthielt, sie beträgt aber noch gegenwärtig in Verbindung mit der Einkommen steuer bis zu .'»» Prozent der Steuerbeiträge anderer Steuer pflichtigen mit gleichem Einkommen und steigt bei vcrselwltcren Grundbesitzern, also keineswegs bei reichen Leuten, eimchließlich der Einkommensteuer bis zu Beitrügen von über 8 Prozent des Einkommens, cs handelt sich alio keineswegs wie Sie sagen um „wenige Mark— Die Grundsteuer trisit aber auch die einzelnen Steuerpflichtigen höchst ungleichmäßig weil ste Schulden nicht be rücksichtigt und wett der Werth der Steuereinheiten, aitt welche sie gelegt ist, sich außerordentlich verschieden gesteigert hat. Gleichwohl würde eine erncuetc Opposition gegen die Grundsteuer gegenwärtig kau»» ciiolgt sein, wenn nicht durch die beabsichtigte Ermäßigung der Eiienbahntartte einzelne Klaffen der Steuerzahler und zwar die wohlhabendsten in außerordentlicher Weise begünstigt würden. Sie eifern doch sonst in Ihrem Blatte in ganz berechtigter Weise gegen die Uebcrmacbt des Großkapitals, welches den mitt leren und kleineren Erwerb immer mehr herabdrückt; hier nergeffen Sie, daß die Ausfälle an den staatlichen Einnahmen von B«Mttl fast lediglich dem Großhandel zu Gute gehen würden und daß die erngeräuinte Vergünstigung einen, sehr nninliasrcn Tneile ron dessen Stcuerbeiträgen gleichkannnt. Er- handelt sich al'o nicht lediglich um Rachtbeile für dii indwirthschast. sondern auch um solche für den städtischen Grundbestß, ebcitto aber auch um den mittleren und kleineren Gewerbebetrieb, um die Einkommen ans teste» Besoldung li. s. w. Alle diese Klaffen haben an günstigen StaatSffnanzen und Gleichmäßigkeit der Besteuerung kchbilsica Furerenc »nd keine Ver anlassung dem Großkapital im Handel Begünstigungen von Btt Mil. ans Kosten deä Gainen einzuränmen." .Hiergegen bemerken wir: So beachtlich the'ttneise die Gründe sind, die gegen Beibehaltung der Grundsteuer s» chen, so 'ehr ist eü ein Frrtbiun, daß herabgesetzte Ettenbahntnihe nur dem Groß Handel zu Gute gehen. Auch die Laudwirthschaft KöniaSkammern ein Diner statt. Abends 8 Illir gedachten derKöittg und Prinz Georg Berlin zu verlassen und wird mit der Anhalter Bahn nach Dresden ziirückketiren. - Der Kronprinz reist voraus sichtlich am Mittwoch nach Spanien. Die Dauer der Reise wird nicht unter vier Wochen sein. — Die Nachricht vom Besuche des Kronprinzen rief in Spanien eine grüße Genugthuung hervvr. Eislcb - ». Ter deutsche Kronprinz hat an den Bürgermeister folgendes Glückwnmch-Te.egramm gerichtet: Wenngleich mir nicht vergönnt ist. den bedciilungSvollcn heutigen Tag in der Gclwrts- stätte Martin Luthcr's mit Fhnen festlich zu begehen, so gedenke ich dock in warmer Tlieilnahme der seinem Andenken von oer Vater stadt Pewivmclen Feier. Stettin. Fm hiesigen Hasen ist der Dampfer „Libau" mit ,l»cker- und Spirituslavimg verbrannt. Linz. Bei der vom Herzog Ernst von Coburg im Reviere Wallsee veranstalteten Fasanenjagd verletzte der deutsche General« postvireklor Stephan, welcher »uljagtc, mit einem Schrotschuß den in der Nähe stehenden Herzog Philipp von Coburg, Schwager des Kronprinzen, in per linken >sand. Das Schrot wurde durch dis Hand von dein Einsringen in die Eingeweide abgebalten. Trotz des ziemlich bedeutenden Blutverlustes nahm der Herzog Philipp an dem weiteren Verlause der Fagd The»!. Paris. Bon hiesigen Blättern beeilt sich nur der „Evene ment". die Nachricht von der spanischen Reise des Kronprinzen nach Spanien als neue Provokation Frankreichs hinzustellen und drückt die Hoffnung aus, die republikanische Bevölkerung Barcelonas werde dem Teutonen den entsprechenden Empfang bereiten. Die radikaler: Blätter fragen spöttisch, ob Fern: de» Kronprinzen nicht cingcladen habe, nach Paris zu kommen, um sich vor ihm demüthigen «u können. — Das eben verönentlichte neue Jestimgsdiensireglemcnt bestimmt ii. A., daß bei der ucbergabe eines PtatzeS vorher alle Falmen zu vernichten seien und der Platzionnnandant nicht mit einem Kricgsrathsbeichliiß seine Dsfiziere decken kann, sondem für etwaige Kapliulationen persönttch rcraiitwortlich bleibe. «ten. l». Nr.-md--. LrrdN Si-.iiO. ?,-«.»!«!>. Sli>-. Lu.uba-.den i-io.'r«. ÜN UIi.'lNordu'ci'b. idb,«>!>. Markuoirn ü0.w. Un». Sredit 0i7.r0 tzi'-. Par«». IO. SlootiiUcr. lEchiue., Reine 77.5». LuicUi». ID..17. Jrolieiiee M.I'i. kiiaisbadn 6S7,7-> Ll-inbarden ae>i,2b. 7.-. Puirilölcu eee. iigrxier Ltö. Leiten. Dbideenle diu.. Leage. Lokales nnd Sächsisches. — Se. Majestät der König Albert keluke heute Nackt nitt dun fahrplanmäßigen Pecioncnzuge, welcher Berlin um 8 llbr 11 ! Min. Abends verläßt und 12 Ubr 37 'Nachts in Dresden-Neust, einttifft, in die Residenz zurück. — Millwock Mittag 12 Uhr wird Se. Majestät der König in Peri'm» den Landtag eröffnen. — Dberhosmeister von Lüttichau erhielt das Großkreu; des Ordens der Krone von Rumänien. Das Ritterkreuz l. Kl. des Albrechtsordens erhielt der in den Ruhestand gsttetene Kantor und Gmtmasiaiodcrlckrel in Bautzen, Reinhold Schaars chm »dt. — Fm Auftrag Fhrcr Mas. der Königin ging dem Vor stand des Athlclem-lubs Saronia, Herrn P nl Lpiegel in Chemnitz, Eroberer die gefürchtetste und begehrteste Macht der Welt geworden.' billigere Herbettchaffung von Brenn- und Düngemitteln. von Etteu reicht dem gttunkenen Spanien bei seiner Erhebung hilfreich die wc-^eugen.,». s, >v. geht ihr ebe,»falls zu Gute. Il ebngeiis geirunnt unterstützende Hand. Denn eine andere Bedeutung Kat die Reise durch Herr Obcrstlieutenanl Dr. Nanndorff ein sehr huldvolles Anerkennungsschreiben zu, in welchem gleichzeitig dem Wmttche Aii -diuck gegeben wird, daß der Verein sich bereit finden laffen möge, daS im nächst?!» Fahre statttindcnde große Gartenfest deS Aldertvereins durch leine gefällige Mitwirkung zu verschönern. — Dem Vernehmen nach werken auch im Reffort des Mini steriums des Fmiein größere Forderungen für Bauten von Strasanstaltc n zur Vorlage gelangen. Fn Walvlieim soll ans elncm dem Staate gehörigen Platze eine »eue Strafanstalt errichtet werden, in welcher die jetzt ist Hoheneck untergebrachten Frauen später die Zuchthausstrafe verbüßen sollen, während die Anstalt Hobe eck erheblich erweitert und sür männliche Gefangene mit kürzerer Strafdauer bestimm werden soll. Bei diesen Bauten wird aus die Anforderungen des kiinstigen ReichSgesctzcs über den Strasvollzng vorwiegend Rücklicht genommen werde». -- Tie theologische Fakultät der Universität zu Leipzig hat zum Lutherjubiläum den Pfarrer an der hiesigen Annenkirche Herrn gewinnt, wenn i Koni.-Nath l)r. i>!ttl. DibeliuS lwuoris z„m Doctor der verfrachtet^ die i Theologie ernannt. de» deutschen Aronvrmzen nach Madrid nicht. Seitdein die unnatürliche Verbindung Spaniens und Deutschlands vermittelst der Kaisertrone aufgedört» sind beide Reiche glrichgiltig und tkcil- nabmloS nebeneinander gewandelt. Nur geringe geistige Beziehungen walteten ob und da» materiell» Band, das sie hätte an einander knüpfen können, war schwach genug. Spanien war ttolirt; es kühlte sich sogar in seiner Vereinsamung stolz. Allmälig hat aber jene hochbegabt« Nation begriffen, daß eine geistige Vereinsamung auch de» wirtdschaftlichen Rückgang und Zerfall zur Folge hat. Die vor einigen Fahren erfolgt« Reise de» P inzen von Wales nach Madrid bat gering, Spuren zurückgelaffen; wirksamere dülfte der Besuch de» zweiten protestantischen Fürsten, der in d«n Eskurial einriebt. Hervorrufen. Eigenthümlich» Gefühle werden den deutschen Kronprinzen bewegen, wenn er den Schauplatz betritt, aus deni Hunderte Scheiterhaufen die Seufzer unzähliger Ketzer erstickt haben; aber auch die bigotten Spanter dürften im Anblick der blonden Gestalt de» germanischen, lorbeergeschinücklen Helden künftig über die Bedeutung der weltbewegenden Macht deS Protestantismus ihr Borurtbeil ändern. Mancherlei hat dazu beigetragen, dieser Kronprinzenreis« einen elgenfärbigen Charakter zu verleihen. Die Tbcllnakme de» spani schen Königs an den deutschen Manövern erforderte unter allen Umständen einen Gegenbesuch. Auf der Rückreise durch Frank reich wurde König Alsonso ln Pari» in ausgesucht pöbelhafter Weise insultlrt und mit ihm die ganze Nation Spaniens beleidigt. König Mons batte nur deshalb di« ftanzösischen Ungezogenheiten erdulden müssen, weil ibm die Auszeichnung der Verleihung eines deutschen UlanenregimcntS, daS (unverzeihlich genug!) in Straß- hurg garnisonirte, unsererseits zu Lbeil geworden war. Hiersür soll ihm setzt eine Genugtbnung »verden. Al» er nun gor vor Kurzem dem deutschen Kaiser eine herrliche Waffenlammlung au» den be rühmten Toledo« Werkstätten sür das Berliner Zeughaus zum die ganze Fnduftrie an dein billigeren Bezüge von Rolwwtterialen und den» biUigcicn Transport ilner scriiac» Produkte. Vor Allem übersieht man Eins» jetzt arbeiten die lächsttckenFndiistriellen unter ungünstigeren'Zedingungen als die preußischen: wenn die sächsische» Tarife höher bleiben als die preußischen, so wird dies berechtigten Unmuth erregen und dem Bcsitzthum Sackneirs an seine Staati- bahnen nein, gefährliche Gegner erwecken. i,«?m--in Von der Kgl. Kreishaiiptmannichast zu Leipzig ist dem Sergeanten der l. Kompagnie bcS I34.Fnsa»tcrik-Regimcn1s, Emil Wi.lielm List, in Anerkennung der von »hm mit lobenswert!,er Eitt- schloffenlicil bewirkten Rettung eines 3jä!>rigen Knabens aus Gefahr des Ertrinkens eine Gcldbciolmung bewilligt worden. — Wie das Tr. Fouuial meidet, hat gestern Mittag die Ent hüllung des Resormationsdeiikmales in Leipzig am FobanniS- platze unter der Theiliialmie vieler Tausender vrogrammmätzig statt-- gefund ii. Ein grcßartigcr Fcstzug bewegte sich vom Martte nach höchst kun'ich ist. wenn sie dieses Mißverhältnis; bestehen laffen. Vitt j dein Festplatze. Leider trat Regenwetter wahrend des Festzuges ein, -unseren Uebericküffen können »vir nicht» b.-ffercS ansangen. als, welches aber später nachlicß, sodaß die Enthüllung des Denkmals ^die Tarife ermäßigen; denn das ist eure Woltttliot für die Aligc- ' - - - - meinhcit und nicht zum Wenigsten für die Laiidwirlhschatt. Renrste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom w Novbr Berti n. Wegen der Liitlierscicr siel heute die Boise aus. Die Stadt war überaus festlich zu Ehren der Lntherseier geschmückt, die Häuser waren nicht nur mit Flaggen, fanden» iiamciittich auch init Gurnandc», Kränzen, frischen Blumen, Lutlierbüsten und Lutker- bildern dekorirt, vcr Allem die Straßen, durch welche der Festzug ging. Die säiumtlichci» Schulen feierten den Tag früh durch Fcst- aotlcSdiciisle. zu welchen sic in 53 langen Zügen mit Musik nnd Fahnen geführt wurden. Die Kirchen reichten dazu nicht aus, wes halb andere geeignete Lokale dazu genommen werden mußten Den Glanzpunkt bildete der Festzug der Behörden zu dem Fcstgotlcsdiensi in der altelmvürdigen Nikolailirche. Den Zug, dem das Stadt- banncr vorgetragen wurde, eröffnet«, Geistlichkeit imd Umvcrsitätü- profefforcn m AnttStracht. woraus die Minister, Generale, Ltaats- und Kommimalhehörden u. s. w. folgten. Der Zug, den mehrere Musikchöre begleiteten, »var sehr imposant. Dem Festgottcvdiensle wohnten der Kaiser, der Kronprinz. Prinz und Prinzessin Wilhelm, Prinz Friedrich Karl und Prinzessin Viktoria bei. Die 'Festrede hielt Geucraltuvciinleudent Dr. Brückner. Bei dem Fcstzug der Kinder in die Marienkirche am Vormittag trug sich leider ein Un glück zu. Eine 25jährige Frau Nöhring wurde von einer 3 Pfund schweren eisernen Kramine erschlagen, welch« von der Höhe des ThunneS herabstürzte. Berlin. Der König von Sachsen empsing VorniiitagS Len Besuch de» Kronprinzen und begab sich sodann nach Ehailottenburg. um einer Einladung der crbprmzlichen Herrschaften von Sockscn- Meniingen zum Dejeuner nach den» Stadt schlösse »u entsprechen. Um filns Uhr fand bei dem König Albert im Spttgettaal der selbst sich bei günstigem Wetter vollziehen konnte. — Der Extrazug. welcher in der Nacht von» 9. zum 10. No vember das österreichische Kronprinzen paar von Berlin nach Wieu zurückbrachte, verkehrte programmgemäß und wurde »n 'Tctschm von dem General-Direktor der österreichischen Norbwestbahn. Groß, dein Ceiilral-Fn'pekkor Mlkielm u. A. erwartet und weitelbegicitet. Damit die höchste» HeiMatten in ihrei. Rübe nicht gestört wurden, nnterblicb jeder Empfang oder Kundgebung, — Zur Feier des Lutherteltes hatte unsere gute Stadt von gestern in der Frühe an ibr Festgewand angelegt. Alle öffent lichen Gebäude» namentlich auch das Ratbliaus und die Schulen prangten im reichsten Fahnenschmuck: unzählige Privathäuser hatten ebenfalls geflaggt und sich mit grünen Guirlande» festttch genutzt: cS gab wohl keine noch io entlegene Straße, in der nickt dankbare Protestanten das Gedächlnih des Stifters ihrer Kirche auch äußer lich geehrt hätten. Von allen Thürme» der evangelischen Kiraien »vcl,len Fahnen: nur die Frauenkirche i.mßle sich, da Ne bevor stehende elektrische Beleuchtung nicht durch wehenve Tücher von der Kuppel bceiulrächtigt werden darf, diese Zierde versagen. Fu alleil Höheren Lehranstaiten und Volksschulen wurden die Gemüthcr der Schüler jui Geiste des gefeierten Mannes durch Fest-Akte in mit Blumen geschmückten Raumen erhöbe». Aus eigenen Wahr nehmungen, »vie auch aus den hockgeflinimlen Schilderungen der Kinder crgrebt sich gciiügcud. daß unsere vortteNlcbe Scbaor der Fiigendbildner im schlichten, echten vrotestantischen Sinne die Fcslacr. arrangttt und durcvgesülnt haben und oaß selbst den Kleinsten, denen Lnther'S Erscheinung und Bedeutung noch im Nebel liegt, der Gedenktag doch fest »» das Gedächlniß eingepräat wird. Einen -Höhepunkt der Lutlierscier in den Volloick,ulen bildete die Vräiilicirocrtlieüunch zu welchem Zwecke die Stadt-MO Exemplare der Schrift „Oe. Martin Luther" von Ernst Weber, Schuldirektor in Dresden und Ncdatt.'ur der „Deutschen Fugeurblätker", und Lütt Exemplare von „Das Le! 7» lttr. Martin Ltitber'L" von Will). Rein
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