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Sächsische Elbzeitung : 12.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191911123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19191112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19191112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-11
- Tag1919-11-12
- Monat1919-11
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.11.1919
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz WWM ist Aml^mchi, KS ßiHlzsiiml, smit sSr Ski Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vicrtcljährl. 3.60 M., mvuatl. l.20 M., durch die Post vlcrteljährl. 3.60 Mk. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 15 Pfg. Alle Postanstaltcn im Reiche und im Auslände, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Leitungsboten nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Mirai z« WM» miS Sc» MlWtÄmi za MM Anzeigen sind bet der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" von gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Ubr, größere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortspreis für di« 6 gespaltene Kleinschriftzcile oder deren Naum 30 Pfg., für auswärtige Auf traggeber 35 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Ucbcrcinkunft), Reklame und Eingesandt die Zeile 75 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Nohrlappcr, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postschelkkonto: Leipzig Nx. 34918. Gemeindeverbands-Girokonto Schandau 3K. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwiy, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Nr. 228 63. Jahrgang Bad Schandau, Mittwoch, den ^2. November M9 Bekanntmachung. Für Fahr- und kleinere Schleppbelrlcbc Im Bereiche der tschechoslowakisch-sächsischen Grenze bis Dresden ist von der Schlsfahrtsabletlung beim Reichsverkehrsministerium Betriebsstelle Schandau eine Bunkerkohlenstette errichtet morden. Aeußerste Bedarfsanmeldungen sind jeweilig unter dringendster Not- wendigkeltsbcschcinlgung der betr. Ortsbehörde bis zum 20. ds. Mts. nach hier ein zureichen. Schandau, am 12. November 1919. Schiffahrtsabteilung beim Neichsverkehrsministerium Betriebsstelle Aussig-Schandau. Fleischversorgung. Den Fleischern des Bezirks wird anhelmgegeben, Nachträge zu den Kunden- listen spätestens bis zum 14. November 1919 hierher cinzureichen. Später eingehende Meldungen können nicht berücksichtigt werden. Pirna, am 10. November 1919. Die Amtshauptmannslhast. UN neueren Schulgebäude, erste Etage. Aus- gäbe jeden Freitag zwischen 4 und 5 Uhr. enthält eine reiche Auswahl von Werken unterhaltenden und belehrenden Inhalts der bekanntesten und beliebtesten Autoren. Die Stadt-Sparkasse' Schandau Geöffnet für Ein- und Rückzahlungen an jedem Werktage vormittags von 9 — 12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr. Sonnabends durchgehend von 9—2 Uhr. Kleine Zeitung für eilige Leser. * In einer neuen Note fordert die deutsche Negierung von Frankreich die sofortige Freigabe unserer Gefangenen. * Infolge von Mangel an Dienstkohlen soll der Güterverkehr teilweise eingestellt werden. * Das Inkrafttreten des Tabakstenergesehes, das ursvrüng- kich am 1. Januar 1920 erfolgen sollte, ist um einige Wochen Mausgeschoben worden. * Minister des Innern Heine hielt in Dessau eine Rede, In der er sich scharf gegen die Erzbergerschen Finanzpläne ausjprach. * Bei den Gemeindewahlen in Oberschlcsien erhielten die Polen starken Stimmenzuwachs. * Der Zentrums-Nelchsparteitaa wird voraussichtlich bis »um Frühlahr verschoben. * Der Präsident der Tschecho-Slowakei- Masaryk, hat den Friedensvertrag unterzeichnet. * Die brasilianische Deputiertenkammer hat den Friedens oertrag mit Deutschland ratifiziert. * Das rumänische Kabinett ist infolge der Ententenote über die sofortige Räumung Ungarns zurückgetreten. * Zwischen italienischen Neaierungstruppen und d'Annunzios Truppen kam es zu einem Gefecht, das zahlreiche Opfer iorderte. Gebi die Gefangenen heraus! EinAppell an die französische Negierung. Die Neichsregierung hat an Frankreich eine Note ge richtet, in der darauf Hingeiviesen wird, daß ganz allein Frankreich noch den deutschen Kriegsgefangenen die Frei heit versage, trotzdem es zugesichert habe, sie gleich nach Notifizierung znrückzuseuden. Frankreich hat ratifiziert! sagt unsere Note weiter und erklärt dann: „Mit vollem Recht glaubt die deutsche Regierung erwarten zu können, daß die französische Negierung die Kriegsgefangenensrage, die nur noch vom Standpunkt der Menschlichkeit aus be handelt werden kann, in einem entgegenkommenden Geiste löst und die Kriegsgefangenen der Heimat ohne weiteren Aufschub wiedergibt." Londoner Ausblicke. Der alte Brauch wird nicht gebrochen: nach wie voi dem Kriege erhebt sich zu Beginn der zweiten Nooember- woche, wenn in der Hauptstadt des Königreiches von Großbritannien der neugewählte Bürgermeister sein Amt antritt, der Ministerpräsident, um vor versammeltem Volk einen überblick zu geben über die politische Lage in allen fünf Erdteilen im allgemeinen und über diejenigen des stolzen England im besonderen. Immer schon klang aus diesen Reden das Hochgefühl über die gebietende Macht stellung des britischen Reiches als beherrscherder Grundton Heransr wie mußte erst diesmal nach der Zerschmetterung Deutschlands das Herz des Redners von Siegerstolz ge schwellt sein, wie frei und froh durfte er sprechen, da gerade unter seiner entscheidenden Mitwirkung der ge waltigste Sieg der Weltgeschichte errungen wurde, da der internationalen Machtstellung dieses Jnselvolkes nun kaum noch irgendwo Grenzen gezogen sind! Das hohe Lied von Englands göttlicher Berufung zur beglückenden Er lösung und Führung der Menschheit durfte man er warten — und was bekam er in Wirklichkeit zu hören? Lloyd George scheint sich, soweit die bisher vor liegenden Berichte darüber Aufklärung geben, ungleich weniger bei den Erfolgen der Vergangenheit als de» den Sorgen der Zukunft aufgehalten zu haben. Es ist nicht die Art dieses tatkräftigen Mannes, schon tausendmal Gesagtes in immer neuen Wendungen zu wiederholen, sei es auch zu eigenem Ruhm und Preis; sein Blick bleibt, solange er die Verantwortung für das Schicksal des Reiches zu tragen hat. in die Zukunft gerichtet, und die erscheint ihm nach dem Frieden von Versailles nicht weniger von unheilkündenden Wolken bedroht als vorher. Da ist einmal die leidige Adria-Frage. Alle Kunst der Ententediplomatie hat bisher diesen Knoten nicht zu lösen vermocht, und Lloyd George kann nur hosten, daß hier trotz aller Schmierigkeiten schließlich ein Ausweg zu finden sein werde, der mit den Interessen und der Ehre des italienischen Bundesgenossen vereinbar sei. Diesem bescheinigt er aufs neue, daß er den West- mächtcn im kritischsten Angenblick zu Hilfe gekommen sei, vergißt aber andererseits auch nicht zu be tonen, daß den Nationalitäten, die sich vom österreichischen Joch befreit haben, vor allem von den Italienern Gerechtigkeit widerfahren müsse. In Nom hat man also die Wahl, ob man sich an dem Vordersatz freuen oder über den Nachsatz grämen soll: um anderen Leuten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, dazu sind die Anbeter des „heiligen Egoismus" wahrhaftig nicht in den Krieg gezogen. Und erst der Herr von Fiume, der göttliche Gabriele — er wird für die Verlegenheitsreden des britischen Ministerpräsidenten nur eiue höhnische Grimasse übrig haben. Weiß er sich doch im Besitz des Streit objektes und kann ruhig abwarten, wer den Mut und schließlich auch die Kraft ausbringen wird, ihn von diesem Schauplatz seines Heldentums wieder zu vertreiben. Das italienische Volk siebt hinter ihm, Heer und Marine werden nichts gegen ihn unternehmen: was wird also übrig bleiben als die Selbsthilfe der vom österreichischen „Joch" be- sreiten Nationen, mit andern Worten also als die Ver ewigung des Kriegszustandes in diesem immer noch sehr interessanten Wetterwinkel Europas, den nur die alterprobte Wiener Staatsknnst einigermaßen in Ordnung zu halten verstanden hatte? Noch trüber stimmt Lloyd George die türkische Frage. Er findet selbst, daß sie jetzt noch schwieriger geworden sei. Wohl sind sich die Alliierten einig über gewisse Grundsätze: daß die Türkei die von Griechen, Albanern und Armeniern bewohnten Gebiete nicht mehr so schlecht behandeln darf, daß die Zugänge zum Schwarzen Meer für alle Nationen frei sein müssen und daß die Ver waltung dieser Zugänge in andere Hände gelegt werden muß; auch wie die Verantwortlichkeit für die Sicher stellung dieser neuen Politik zu verteilen sei, darüber ist man sich in London und Paris so ziemlich einig. Aber trotzdem sieht Lloyd George auch hier recht sorgenvoll in die Zukumt; einmal offenbar, weil die Vereinigten Staaten gar keine Lust verspüren, sich an dem türkischen „Geschäft" weiterhin zu beteiligen, dann aber auch, weil in der Türkei selbst Gegenkräfte in der Entwicklung begriffen sind, die das künstliche Gebäude der Versailler Friedenskonferenz mit rauhen Fäusten über den Haufen werfen könnten. Nicht heute und nicht morgen, aber die Kundigen wissen, daß das Reich des Kalifen noch lange nicht zur Ruhe ge kommen ist, und daß dort vielleicht früher als anderwärts Überraschungen auftreten werden, von denen die blinden Bewunderercher Entente sich heute noch nichts träumen lassen. Vollends nachdenklich wurde der Ministerpräsident, sobald er auf Rußland zu sprechen kam. Der Angriff auf Petersburg ist zusammengebrochen, und Denikin's Auf marsch gegen Moskau stockt — vorübergehend, sagt Lloyd George. Aber er stockt immerhin, und viel Arbeit, auch viel englisches Kapital und Material ist wieder einmal nutzlos vertan. Den; Fuchs sind die Trauben sauer ge worden, und er sieht nun ein, daß der Bolschewismus nicht mehr mit dem Schwert unterdrückt werden kann. Liber ohne Frieden in Rußland kein Frieoen in der Welt. 'Lloyd ist für „andere Maßregeln", um den Frieden in Rußland wiederherzustellen: fragt sich nur: welche? Die Blockade etwa, zu der wir eben erst noch so höflich aufge fordert wurden? Wer glaubt noch daran, daß Rußland ihr ebenso erliegen könnte wie wir ihr tatsächlich erlegen sind. Nein, andere Maßregeln hält auch Deutschland für nötig, mir daß es bisher in ihrerAnwendung durch den Macht spruch der Entente behindert worden ist. Will sie jetzt endlich sich eines besseren besinnen, und sei es nur aus Einsicht in die eigene llnsähtgkett, mit einem „verwirrtest und zerrissenen Rußland" weiterzukommen? Ganz so weit hat der britische Ministerpräsident sich noch nicht vor- gewagt; aber vielleicht wird er diesem ersten Vorstoß weitere folgen lasten. Seine Lage würde sich ja auch nur verschlimmern, je länger er wartet. Lenin und Trotzki sind die letzten, die aus ihren militärischen Erfolgen nicht mit größter Entschlossenheit alle Konsequenzen zu ziehen berei^wären. So gab es also in London reichlich Master in den Wein der Begeisterung. Auch angelsächsische Bäume wachsen nicht in den Himmel. Immerhin ein kleiner Trost für diejenigen Völker, die einstweilen im Schalle« zu leben gezwungen sind. Zu der jüngsten Erpreffernoie. Systematische Erdrosselung Deutschlands. Generaldirektor Heineken vom Norddeutschen Lkoyd äußert sich zu der jüngsten Erpressernote der Entente wie folgst: „Die neueste Forderung der Entente betreffend die Ablieferung der Schwimmdocks, Krane, Schlepper und Bagger kann in ihrer Rückwirkung auf den deutschen See handel und Schiffbau nicht ernst genug bewertet werden. Bestand bisher wenigstens noch die Hoffnung, daß nach loyaler Erfüllung der Frtedeusbedinguugen ganz all mählich wieder ein Ausbau unserer schwer getroffenen Wirtschaft möglich sei, so zeigt das jetzige durch nichts gerechtfertigte Verlangen unserer Feinde, daß die syste matische Erdrosselung der deutschen Handelsschiffahrt und damit des deutschen Exporthandels überhaupt die alleinige Absicht ist. Wenn durch Entziehung der nötigen Bagger die deutschen Häfen und Wasser wege und insbesondere die Weser rücksichtslos der Ver sandung preisgegeben werden, wenn durch Ablieferung der Schwimmdocks und Krane für den unS noch ver bliebenen winzigen Bruchteil der deutschen Handelsflotte die Möglichkeit zur Vornahme der nötigen Reparaturen auf das schwerste gefährdet wird, wenn endlich durch Weg nahme der Schlepper unsere heute in bedeutendem Maße auf dem Wasserwege erfolgende Lebensmittel- und Kohlen versorgung in ihrem allerkritischsten Moment bedroht wird, dann gehen dem deutschen Volks und hoffentlich auch dem Teil unserer Volksgenossen, der den Wert feindlicher Ver sprechungen über das Vertrauen in unsere eigene Kraft setzen zu müssen glaubte, endlich die Augen darüber auf, daß es unseren Feinden einzig und allein darum zu tun ist, sich den lästigen deutschen Konkurrenten auf dem Welt markt endgültig vom Halse zu schaffen. Unserem nicht durch Waffengewalt besiegten, sondern durch innere Zer mürbung zusammengebrochenen Vaterland und ins besondere seinen Seehäfen den letzten noch verbliebenen kleinen Wert von wirtschaftlicher Kraft zu nehmen, das ist der Zweck der neuesten Erpressung der Entente." Deuffch-potm'sches Abkommen. Regelung der Beamtenfragen. Nunmehr ist in Berlin zwischen den deutschen nnb polnischen Unterhändlern das angekündigte Beamlenüber- einkommcn abgeschlossen worden. Es sichert den deutschem Beamten in den abzutretenden Gebieten die ungehinderte Weiterarbeit an ihren bisherigen Dienstorten für eine Zeit von mindestens zwei Monaten nach Inkrafttreten des Friedensoertrages, soweit nicht die polnische Negierung auf ihre Dienste ausdrücklich verzichtet. Die polnische Negierung hat auf die ihr nach Friedensoertrag zustehende Liquidation oder Zurückhaltung des Vermögens dieser Beamten verzichtet. In diesen: Punkt ist jedoch ein Unter schied zu machen zwischen denjenigen Beamten, die während der Überleitungszeit im Dienst verbleiben und solchen, die dies nicht tun. Das Vermögen der Erstgenannten unterliegt überhaupt nicht der Liquidation; bezüglich des Vermögens derjenigen Beamten, die keinen Dienst während der
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