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Weißeritz-Zeitung : 21.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190805210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19080521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19080521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1908
- Monat1908-05
- Tag1908-05-21
- Monat1908-05
- Jahr1908
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.05.1908
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WHerih-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 74. Jahrgang. Donnerstag, den 21. Mai 1908. Nr. 57. HW. Amtsblatt für die Königliche Amtsh-uptmannschast. das Königliche "Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Jippaldiswalde. Mit achtfettigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die ,w»ltz«ritz-Z«Urmg' erscheint wöchentlich drei' mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denWendenausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Psg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatiich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg- — Alle Postan- (talten, Postboten, sowie rnsereAusträger nehmen Bestellungen an. Inserate werden mit 11 Pfg., solche aus unser« Ämishauptmannschast mit 12Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Psg. Gesuche um Gewährung von Staatsbeihilfen für Volksbibliotheken sind unter Be nutzung des vorgeschriebenen von der Mauckisch'schen Buchhandlung in Freiberg heraus gegebenen und in der Buchhandlung von Kästner-Dippoldiswaloe zu beziehenden tabellarischen Vordrucks — Nr. 220 — bis längstens den 20. Juni 1908 anher einzureichen. Später eingehende Gesuche können für das laufende Jahr keine Berücksichtigung sinden. 535 v. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 13. Mai 1908. Folgende im Drundbuche für Hausdorf auf den Namen des Karl Friedrich August Köhler eingetragenen Grundstücke sollen am 6. Juli !908, vormittags >/4l1 Ahr, an der Eerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ^versteigert werden: 1. Blatt 13, nach dem Flurbuche 9 Hektar 04,2 Ar groß, auf 13608 M. 50 Pf. geschäht und mit 219,oi Steuereinheiten belegt. Es ist ein Halbhufengut. 2. Blatt 51, nach dem Flurbuche — Hektar 55,z Ar groß, auf 780 M. — Pf. geschätzt und mit 12,iy Steuereinheiten belegt. Es ist ein Feld. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Ein wägung des am 2. April 1908 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei- führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Dippoldiswalde, den 19. Mai 1908. 2a 3/08 Nr. 5. Königliches Amtsgericht. WntW Sitzung i>er ÄMmoriWlcn zu HMisvM ckoa 22. Hst 1808, abends 8 Uhr, im Sitzungszimmer des Rathauses. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Sonnabend, den 23. Mat d. Js., mittags 12 Ahr, sollen in Schmiedeberg nachfolgende Sachen, als: 1 A!vüil«i-svl»nsn1c, 1 Lvkneibpull, I Lok«, 3 Ooknslüklv, 1 mittlvnvnRfsniIspiegsl, Hsßvl Sokmrai'L- k!ook, os 20 leg Ssniloison, 10 Slüvk OsvkFvnsIvi» und 1 oisoi»nvn Voi-K-ougoolknsnle öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Hotel zur Post. Dippoldiswalde, am 19. Mai 1908. 0. 274/08. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckers! von Carl Jehne, Dippoldiswalde. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Sonntag, den 31. Mai, findet hier die Bezirks - Hauptversammlung der Militärvereine statt. Nachmittags 2 Uhr wird in der Kirche eine Gedächtnis feier für die verstorbenen Kameraden abgehalten, an die sich dann die Beratungen anschlietzen. — Die Generalversammlung dec Ortskrankenkasse am vorigen Sonnabend, zu der sehr wenig Arbeitgeber- Vertreter erschienen, beschäftigte sich zuerst mit dem Geschäfts- bericht, aus dem zu ersehen, datz auch in diesem Jahre (bis 1. Mai) die Anforderungen an die Kasse beständig gestiegen sind. Eine Forderung des Kassenarztes auf Er höhung des Honorars lietz man, weil nur mündlich gestellt, unberücksichtigt. Die Rechnung des Vorjahres wurde in allen Teilen für richtig befunden und der Kassierer entlastet. Ein Antrag auf gleichmätzigere Einteilung der einzelnen Vei- tragsklassen wurde bis zum Herbst zurückgestellt, ein anderer, Beitragsleistung der Kasse für Badekarten an gesunde Kassenmitglieder, abgelehnt. Zu ernsten Klagen gab dem Vorsitzenden die geringe Teilnahme der Arbeitgeber-Vertreter Anlatz. Es ist doch auch wahrlich nicht zu viel verlangt, zweimal im Jahre ein paar Stunden hierfür zu opfern. Auch sah sich der Vorsitzende veranlatzt zu erklären, datz in Zukunft Gesuche um nachträgliche Bewilligung der Kosten für Konsultationen auswärtiger Ärzte nicht mehr berück- sichtigt werden könnten. — Der sächsische Bäckerverband „Saronia" ist in 21 Bezirke eingeteilt. Der 21. Bezirk, gebildet von den Bäckerinnungen Deuben, Dippoldiswalde, Glashütte, Tharandt und Wilsdruff, hielt am Dienstag nachmittag im hiesigen Gasthof zum Stern seine erste diesjährige Versammlung ab, welche von zirka 50 Mitgliedern aus allen den Bezirk angehörenden Innungen besucht war. Nach Begrützung der Erschienenen von seiten des Ob mannes Herrn Obermeister Frauenstein-Deuben und des hiesigen Obermeisters Herrn Gietzolt wurde zu Punkt 1 der Tagesordnung, die von 11 Mitgliedern neugegründete Bäckcrinnung zu Altenberg in den Verband ausgenommen. Als dann die beiden Herren Obermeister Frauenstein und Gietzolt als Delegierte, der zweite als Stellvertreter, zu dem im August in Hannover stattfindenden Deutschen Bäcker-Verbandstag gewählt waren, gelangte durch den Obmann Herrn Frauensteiiz ein gut auggearbeiteter Vor trag „Die Gründung von Krankenkassen in den Innungen" zur Kenntnis der Anwesenden. Nach gegenseitigen statt gefundenen Aussprachen in Jnnungsangelegenheiten er reichte die Versammlung >/27 Uhr ihr Ende. — Nach dem amtlichen Berichte der Kgl. Kommission für das Veterinärwesen herrschten am 15. Mai im König reich Sachsen überhaupt 11 verschiedene ansteckende Tier krankheiten, und zwar: die Tollwut in 5 Gemeinden; der Rotz der Pferde, die Räude der Pferde und die Rot laufseuche der Pferde in je 1 Gemeinde; die Lungenseuche des Rindviehs, die Räude der Schafe und die Geflügel cholera in je 2 Gemeinden mit 2 Gehöften; der Milz brand in 3 Gemeinden mit 3 Gehöften; die Schweine- .euche einschl. Schweinepest in 5 Gemeinden mit 5 Ge- Höften; die Brustseuche der Pferde in 4 Gemeinden mit 4 Gehöften und die Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde in 35 Gemeinden mit 40 Gehöften. — Die Amts- hauptmannschast Dippoldiswalde war von ansteckenden Tierkrankheiten frei. — An der Radfernfahrt rund um Dresden, die am Sonntage ausgefahren wurde, nahmen von 82 gemeldeten Fahrern 77 teil. Die Strecke war durch einen in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag niedergegangenen Regen aufgeweicht. Von den Fahrern erreichten 65 in der vorgeschriebenen Mindestzeit von 10 Stunden das Ziel. Der schnellste Fahrer legte die Strecke in 6 Stunden 57,33 Min. zurück. — Am Ziel, Kohls Restaurant in Höckendorf, herrschte am Nachmittage ein sehr reges Leben. Reichenau bei Frauenstein. Am Sonntag früh brannte hier das Herrn Reinh. Richter gehörige Gut vollständig nieder. Schellerhau. Am vorigen Sonntag Cantate fand hier Kirchenvisitation durch Herrn Superintenvent Hempel, Dippoldiswalde, statt. Nach der erbaulichen Predigt des Ortspfarrers über Ps. 98 nach folgender Dis position: „Dir, dir, Jehova, will ich singen; denn du bist 1) der allmächtige Gott, 2) der barmherzige Vater und 3) der gerechte Richter", hielt vom Altar aus der Herr Visitator eine packende Ansprache an die Gemeinde, der er folgende Gedanken zu Grunde gelegt hatte: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er ist der gute Gott, von dem alles Gute herabkommt, und was von oben kommt, ist gut. Gott ist aber auch ein weiser Gott, der Vater des Lichts, der uns oft gar wunderbar führt, oft durchs Kreuz so führt, datz wir es am Ende unseres Lebens noch küssen werden. Gott ist endlich auch noch der treue Gott, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis, der uns nicht ver lassen, sondern bei uns bleiben will bis ans Ende der Tage. Tief ins Herz und Gewissen griffen aber die Visi- tationsfragen: Sieht der gute Gott auch gute Kinder? Sind es wohlgefällige Opfer, die wir ihm weihen? Gehen wir die Wege, die der weise Gott uns führt, und tragen wir das Kreuz, das er uns auferlegt, geduldig, bis es uns von der Schulter in die Hand sinkt und der feste Stab wird, der uns stützt auf unserer Wallfahrt? Ist diese Gemeinde eine Geduldsgemeinde, die des lieben Gottes Treue vergilt mit einer Treue, die bis ans Ende beharret? Unmittelbar nach dem Gottesdienste fand in Schreyers Gasthof eine gut besuchte Hausväter-Besprechung statt, in der verschiedene Wünsche sowohl des Herrn Ephorus wie auch solche aus der Mitte der Versammlung erörtert wurden. Eine längere Aussprache gab es über die Heizung der Kirche. Die grotze Mehrzahl der anwesenden Haus väter wünschte eine solche. Der Herr Superintendent warnte aber vor Ofenheizung und empfahl dringlichst Niederdruck-Dampfheizung. Nur macht die Beschaffung der Mittel dazu hier schwere Sorge. Nachmittags von 2—3 Uhr war dann katechetische Unterredung mit der konfirmierten Jugend, und von 4—5 Uhr prüfte der Herr Ephorus noch die Oberklassen der hiesigen wie auch der Bärenburger Schule im Religionsunterrichte. — Gebe Gott zu dieser Kirchenvisitation seinen Segen, damit sie reiche Früchte bringe für das kirchliche Leben in unserer Kirchgemeinde! Bärenstein. Am Montag hielt die hiesige Vereinigte Innung ihr Quartal ab, bei welchem Herr Bäckermeister Ziegenbalg aus Waltersdorf als Mitglied ausgenommen wurde. Ferner erfolgte die Aufnahme zweier Lehrlinge. Dem Kassierer Schmiedemeister Eßlinger wurde nach er folgter Rechnungsablage Entlastung erteilt. Das aus scheidende Ausschutzmitglied Bäckermeister Rauscher wurde einstimmig wiedergewählt. Dresden. Im Auftrage des Königs hat sich der Wirkl. Geh. Rat Prof. vr. Fiedler nach Freiburg begeben, um den Gesundheitszustand des Prinzen Mar festzustellen. Nach einer hier eingegangenen Mitteilung des Sekretärs des Prinzen hält der Prinz seine Vorlesungen an der Uni versität wie gewöhnlich und hat überhaupt noch keine Unter brechung eintreten lassen. Dresden. Am Sonnabend hat unter dem Vorsitze des Königs und in Gegenwart des Prinzen Johann Georg eine Sitzung des Gesamtministeriums stattgefunden, in welcher auch über die Wahlrechtsfrage beraten wurde. Über die Ergebnisse dieser Besprechung dringt natürlich nichts in die Öffentlichkeit, indessen ist mit Sicherheit anzunehmen, datz keine Beschlüsse gefasst worden sind, durch welche die bis herige Situation eine wesentliche Veränderung erfahren könnte. Das Gesamtministerium steht hinter dem Grafen Hohenthal; wäre es anders, so hätte er nicht bis auf den heutigen Tag seinen Standpunkt der Mehrheit der Kammer mitglieder gegenüber mit solcher Festigkeit verteidigen können, wie es geschehen ist. Für die Kompromitzvorschläge sind daher die Aussichten noch immer wenig günstig. Die letzte Erklärung des Herrn Ministers lautete: „Sollte das Kom- promitz etwas wirklich Besseres als die Regierungsvorlage bringen, so würde die Regierung — aber eben nur unter dieser Voraussetzung — auf ihrer Vorlage nicht länger bestehen. Graf Hohenthal ist aber der Überzeugung, datz die Kompromitzvorschläge nicht nur nichts Besseres, sondern etwas erheblich weniger Gutes sind als die Regierungsvorlage» und er glaubt ans Grund der ihm aus den verschiedensten Teilen des Landes zugegangenen Berichte auch zu wissen, datz die Stimmung im Volk keineswegs die gleiche ist wie die unter den Herren Abgeordneten. Aus den mannig fachen Vorgängen der letzten Tage und Wochen ist in der Tat der Schluß zu ziehen, datz die Kompromitzvorschläge keineswegs eine so beifällige Aufnahme in der Bevölkerung / finden, wie ihre Ürheber gedacht haben mögen. Besonders ist es die Forderung der zweijährigen Ortsansässigkeit, die allenthalben schweren Bedenken begegnet, aber auch kaum entbehrt werden kann. Die Tatsache, datz sich die allge- meinen Wahlen viel freiheitlicher gestalten lassen, wenn durch die von der Regierung vorgeschlagenen Körperschafts wahlen ein Wall gegen die Überflutung der Kammer durch staatsfeindliche Elemente gebildet wird, ist sehr geeignet, die Volkssympathien den Kompromitzoorschlägen abwendig zu machen. Aus diesen Gründen spricht die Wahrschein-
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