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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010922028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901092202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901092202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-22
- Monat1901-09
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Dies«» Blatt wird de» Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe Lerugrgedüdr: .«Müiwrll» , Rk « »im» di« «-«i s Mt. , We.Lrr»dii«rRa<t,tt»te»' ertckieinen itjüi« «,r,e»«: die ««jeder in Dresden und der nSckisirn »maedun«. »w die Zutraami» durch einen» Boten »der Kommiinonare eilolat. erdaiien da« Blatt an Wockxntaaen. die nicht ani Sonn- oder geierlaae tol,e». » tNxl Ldeiiausaaden »»«>»« und «>r»»»s tuuesiclli. »ür Nückaade einueiandier Schritt- tütite keine «erbindlichieii. fternivrechanichlud: «Mi I «r. II und «r. «»«. Delearamm-Adreii«: Machrichk«» Lresd»». zvgestellt, während e« die Post-M>omienten am Morgen in einer GesammtouSgabe erhalten. Anreizen ^aril. Die Annatime von Anküntuooin«, »rtolot in derbauvii>eichaii»il«IIe >mk den 'IledenannalimcsieUeii in Dresden dis Nachmittag« sUbr. Sonn und .ienriaas nur Marienftrabe M von II d Ni» Die I ivaiiioe Gnmd »eile Ico. « Lttdei» so Pia. An Iii»dil»i»ac„ aui derPrivatteiie Zette Sä Pi» die Lwattiae Zette air ..Cmaruuidl" oder aui Tcriikile Lo Pia. In Nummeni uach Sou» und ttkik! lagen l de, r wattige (ttru»d»eile„ so. «o de:. >x> und ua Big. nai, dcwndcieni Larii. Aiidwittiige Alttttaae nur ükgen Aorausde;a!>Iung, BelcgdiäUrr Iveiaen mit UI Pig. bcrechncl. VA A PAN lioetlsslnsi' ^ukelm u. sligiise!,. elsgslitsi' ilnrug-. «8888- u. ?s!8tllt8t8kf8 NviMMM kö^ekvl, » VLL. ^ jn gil88 M8Ü8l'888 ^2^88 88ll !'l'iM8>IjU2lMSN ru diüigstkn «P8I888. L II. ES. IV«nn sseiiixrm>i»»iIIii«L. IBi«8«Iv>», MurttLslrussv I, temspi-. 3370. Lor«I«»>Lx-, ZLUviu- uuä Alonvlvdvjiiv, ir«sssvrt»vvin«, LeilL»,««, «Ivat»«I»v uni 1r»i»Lii8i»««Iiv E^I»»u»p»psi»vr. Neueste Drahtberichte. Hafnachrichten. Dresden im Blumenschmuck. Konservativer Verein zu Dresden, Glas- und Flaschenmacher-Streik. Dos Schloß in Compiögne. Sonntliz, 22. September 1901. Nr. 263. KpMl: Neueste Drahtmeldungen vom 21. September. Köln Die süddeutsche Gruppe de» Walzdraht-Berbandes ermäßigte der „Köln. VlkS.-Ztg." zufolge den Walzdrahtpreis um 10 Pia. pro Lonne. Der heutige Preis ist 120 Mk. pro Tonne, ab Schnittpunkt Neunlirchen, rein Kasse. Memel. Dos „Mcmelcr Danipjboot" meidet: Die hier seit 17 Jahren bestehende sich eines guten RuteS erfreuende Firma ,,Schiffswerft und Maschinenbauanstalt von Kroll u. Einert" ist gezwungen, die Zahlungen einzu stellen Besonders gab dazu der Zusammen bnich der Nhederei Bereinigter Schiffer in Breslau Veranlassung. Wie das Blatt hört, wird der Betrieb der Werst und Maschinenfabrik in unveränderter Weife vorläufig sortgeführi. Bukarcst. Ju der Nacht ist ein von Verciorova kommen- der Schnellzug b-G^Palota entgleist. Ein nachfolgender Petroleumzug fuhr in denselben hinein, wodiirch eine Explosion entstand. Mehrere Wagen gerietheu in Brand, acht Personen, meist Angehörige des Zugpersonals, wurdeil gctödtct, mehrere verletzt. Paris. Gegenüber den Gerüchten über eine angebliche Ver längerung des Aufenthalts des russischen Kaiserpaares in Frankreich wird halbamtlich erklärt, daß die bisherigen Be stimmungen nicht geändert worden sind und der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sich nach der heutigen Truppenschau vom Präsidenten Loubet verabschieden dursten. — Die oppositionellen Blätter erheben gegen da-S Ministerium den Vorwurf, den Bestich des KaiierpaareS in Paris verhindert zu haben, »m Paris für 'eine nationalistische Gesinnung zn strafe». Das Vorgehen der Regierung habe unter der Bevölkerung der Hauptstadt große Erreg ung hervorgerufcii. Paris werde sich bei den nächsten Wahlen rächen. Ter „Figaro" schreibt, das Ministerium hätte offen sagen müssen, ob der Kaiser und die Kaiserin nach Paris kämen oder nicht, aber nicht bei Hundcrttausendcn trügerische Hoffnungen er wecken dürsen. Paris. Bei den Konferenzen des Zaren mit russischen und sianzösiichcn Staatsmännern, an denen auch Löon Bourgeois, der seinerzeit Frankreichs Vertreter bei der Haager Fliedenstonserenz war, tbeilnabm, soll auch die Buren lache beivrochcn worden sein. Man erwartet v rgeblich ein bedeutsames Resultat. (?) das geeignet sein werde, den europäischen Diplomaten Arbeit zu geben. iHoffentltch bestätigt sich diese Meldung. Bis auf Weiteres aber muß nach der ganzen Sachlage die äußerste Skepsis vorwalten. Die Red.) Paris. Ter anarchistische Schriftsteller Laiirent Täilhadc erschien vor dem Untersuchungsrichter. Er erklärte, er übernehme die Autorschaft für de» gegen den Kaiser von Rußland gerichtet gewesenen Hetzariikcl im „Lioertairc". Eompiöonc. Im Gespräch mit Löon Bourgeois nach dem gestrigen Diner befragte der Kaiser diesen über die von der Haager Konferenz zu crmartcndcn Eraebnissc. Bourgeois erwiderte, daß cs dem Kaiicr zur großen Ehre gereiche, den ersten Antrieb zu dem Gedanken gegeben zu haben, der erst zu keimen beginne und sicherlich, wenn man geduldig ausharrc, Früchte Iragcn werde. Petersburg. Die Kommission zur Verhütung und Be kämpfung der P e st erklärte Konstantinopel für verseucht. K on sta n t in o v. l. Ter deutsche Geschäftsträger Frei herr v. Wangenheim und der bisherige deutsche Militärattachs Major v. Morgen sollten heute vom Sultan empfangen werden, v. Morgen verabschiedet sich vom Sultan. .Rio de Janeiro. Die rcoublikanischc Konvention trat Mammen, um die Kandidaten der Partei für die nächsten Prä sidentenwahlen zu dcsigniren. Mit 37 von 38 Stimmen wurde zum Präsidenten der Republik Rodriguez Alvcs, gegen wärtig Präsident des Staates Soo Povlo und früherer Finanz- minister, und zum Viccpräsideiftei, Silvia» Brandao. gegenwärtig Präsident des Staates Minas Gcracs. bezeichnet. Diese Wahlen seien genau die Fortsetzung der Politik der gegenwärtigen Ne gierung. Die endgtltigcn Wahlen werden erst im März >902 vorgcnommen Melden. Die Ucbernohme der Acmter cr- ialgt dann am 15. November 1902. Chicago. Bei einem Umzüge, der am Donnerstag zum Gedachtniß Mae Kinlev's stattfand, wurden gegen hundert Personen im Gedränge verletzt, drei davon schwer. Pietcrmaritzburg. Am 10 trieb eine Buren truppe am oberen Tuaela aus zwei Häuiern die Pferde und das Vieh fort und beschädigte das dort befindliche Hotel. Zur Verfolgung der Buren wurde eine englische Trupvcnabthcilung entsandt. Zwei Mann von dieser wurden verwundet, einer wird vermißt. Nach mittags hörte man Geschützfeucr aus der Richtung von OliverS hock. Man glaubt, die Garnison von Actouhomes ici in einen Kampf verwickelt. Oerlliches und Sächsisches. Dresden. 21. September. - * Sc. Maseslät der König jagte heute Vormittag aus Moritzburger Revier. Ihre Maseslät die Königin tras heute Bormittag von Moritzburg in Billa Strehlen ein und begab sich nach kurzem Aufenthalt dortselbs! zur Beiwohnnng »er Prüfung der Lehrichwestern des Lflbertncrcins nackt dem C a r o l a h a u j e, von wo aus sic Mittags wieder nach Moritzburg zurückkehrtc. —* Morgen Nachmittag wird Sc. Majestät der König sich zu Jagden nach RehcicId begeben und im dortigen Jagd schlösse für die nächste Woche Quartier nehmen. Jlire Bia schär dieKöniain gedenkt Mitte nächster Woche aus einige Tage da hin nachzusolgcu. —* Ihre Kaisers. König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August stattete gestern mit der kleinen Prinzessin Margarethe und der Patasldame Frau Baronin v. Fritsch dem Säuglingsheim in der Amoldstraße einen Besuch ab. —* Die Obcrhufmeislertn Ihrer Majestät der Königin Frau v. Pslugk, Exc.. ist heute zu mchrwochcntlichcm Karge- brauch nach Karlsbad abgcreist. —* Im Aufträge Sr. Majestät des Königs hat der König!, Flüpeladjutant Major v. Watzdorf heute in Magdeburg bei der Enthüllung des Denkmals für die in den letzten Feldzügen Gefallenen des Feld-Artillerie Regiments Nr. t einen Kran-, niederpelegt. —" Dresden imBlumenschmuck 1901. Nachdem am 2. September der letzte Rundgana der Preisrichter staltgetnudcn hat, haben diese nunmehr die Preise zuerkannt. ES erhielten in der ersten Gruppe (Schauseiten) den 1. Preis: Ein Gemälde. Preis der Stadt Dresden: Herr Direktor Pöffel, Savon-Hotel, Sedanstraße 7: den 2. Preis: 1 Blumentisch mit Springbrunnen, gestiftet von Herrn Geh. Kommcrzicnrath Eschebach: Herren Gebr Streiemann. Mohrenavothcke: den 3. Preis: 1 Blumenkübel aus Majolika mit Säule, gestiftet von Herrn Rob. Hoffmann Nachs Georg Herrmann, Seestraße: Herr Eduard Kirchdörfer. Kaiiervalast: den t. VreiS: 1 Tafelaufsatz, gestiftet von Herrn Friedrich Pachtmann. Schloßftraße 2: Herr Alfred v. Böhme. König!. Hoflieferant, Am See 11. Ehrenvolle Erwähnungen erhielten die Herren Beruh. Lange. Amalienstraße, Boblinger. Geisingstraße .39: Hotel du Nord, Mosczinskvstraße. Sauerzavi. Großenhainerstraße. In der 2. Gruppe (Höfe u. i w.) erhielt den 1. Preis: 1. Blumen tisch mit Springbrunnen, gestiftet von Herrn Geh. Kommerzienrath Eschebach: Herr Gärtner Anders, Villa Siemens, Licbigstraße -I. den 2. Preis: 1 Blumenkübel aus Majolika mit Säule, gestiftet von I. Llivier. Königl. Hoftiekerant, Pragerstraße, mit Palme: Herr Direktor Müller. Qpvellstraße 11. den 3. Preis 1 Tafel aufsatz. gestiftet von E. Kreinien Nachfolger. Prager Straße: Herr Rich. Gäbcl. Pirnaische Straße 19. Ehrenvolle Erwähn ungen : Herren Dr. Brocken Eomeniusstraße Ob: Breischneider, Rosenstraße 79: Frau Recklsanwalt Eonrad, Eliaiier Straße 2. 2. In der 3. Gruppe lRolkonss erhielt den 1. Preis: gestiftet vom Verein. Werth 50 Mk.: Herr Hans Jensen, Gcrokstr. 59, I.. den 2. Preis: 12 Flaschen Ehampagner. gestiftet von H Schönrocks Nächst., Wilsdruffer Straße: Herr Römisch, Stevkioniensir. 6. l.. den 3. Preis: 12 Flaschen Champagner, gestiftet von der Firma Pcber u. Co. Nachs.. Schesfclitraße: Herr Generalkonsul In genieur v. Fischer-Treuenfeld, Rcitzigerslr. 11, I. l. Außerdem wurden 20 -t. Preise zucrkaunl, bestehend in Medaillen d::: Gartendaugesellschasten Feronia und -Flora. Plaketten des Bernns zur Fördern ngDresdens und des Fremdenoerkehrs, 1 Bonbon ui Ne gestistct von der Firma Hartwig u. Vogel, sowie Geldpreisen in Höhe von 20 Mk. Dazu 20 ehrenvolle Erwähnungen. In de, -1. Gruppe lBlumcniensterj wurden Nertheilt 20 Preise, bestehend in 2 Medaillen der Garteobaiigcscllschasten Flora und Feronia und Prämien von 25—10 M.. sowie Stiftung des Vereins bei Blumengeschä'tsinhaber. 1 Kistchen Wein, geittstel von oer Firma Sander ». Fischer. Die drei ersten Preise erhielten: Heu E. Hutter, Psotenbaueritr. 75. 1. Et.: Herr P. Müller. Portikusstr. 9. Part,: Fr. Sclma Rumpelt. Wofferstr. 10. Part.: Herr Ale:. Reiß, Qvvcllstr. 00, I. Ei.: dazu 20 el>renoolle Erwähnungen — Der Ko ns er vati pe Verein zu Dresden hielt gestern Abend unter Vorsitz des Herrn Hmroths Dr. Osterloh im Weißen Saale der „Drei Raben" sciuc ordentliche General- Versammlung ab, die sich eines guten Besuchs zu erfreuen hott' Vor Eintritt io die Tagesordnung gah der Herr Vorsteher hin sichtlich dcS späte» Zeitpunkts der satzunasgemäß eiiibenisenen Versammlung die Erklärung ab. daß die Gründe doffir allein in der Aufstellung der Tagesordnung liege». Die General-Vci- sammlung ertheilte dem Vorstand einstimmig Indemnität. Ans dem Geschäftsbericht sei hervorgehoben, daß die Mitglieder»«!»! in dem znm Vortrog stehenden Vcreinsjahr »m ein Geringes her abgegangcn ist: der Verein hat eine große Anzahl Mitglieder durch den Tod verloren. Der Bestand beträgt 2031. Das An denken an die verstorbenen Mitglieder ehrten die Anwesende» durch Erheben von den Sitze». In den Vorstandssitznngen fand die Frage, wie die Feier des I 00 j ä h ri ge ,i Geburtstages des oochieligen Königs Johann im Dezember, die eine bcson dcre Weihe erhalten soll, zn heuchelt sei. eingehende Besprechnna Tic definitive Festsetzung wird Sache des neu zn wählenden Vor standS sein. Allen Denen, die direkt oder indirekt an den Arbeiten des Vereins thettgcnommen und die Feste durch Reden bezw. musikalische Gcnülsc verschönt haben, wurde warmer Dank o»S- gesvrochen. Ter Geschäftsbericht gelangte ohne Debatte zur Au nähme, ebenso der voui Kassirer Herrn Stodtrath Weigandt vnr- gctragene. äußerst besriedigendeKoffcnbcricht. Die Kaffeurechmmg wurde ciustinimig richtig gesprochen. Die Wahlcii^des Vorstandes fanden per Akklamation statt. Herr Hosrath Dr. Osterloh erklärte, daß Grunde rein privater Natur ihn vcraniaßteii, von der bis herigen Leitung des Vereins abzustehe» und fügt hinzu, daß in keiner Weise die konservative Sache bezw. der Verein ihn zu seinem Rücktritt bewogen batten: im Vorstand zu verbleiben, sei er nach wie vor bereit. Gewählt wurden die Herren General- leutiianl z. D. v. Schmoltz zun, Vorsitzende-^. Ncgierungs- rach Frkr. o. Welck und Stadtrath Wokurka zu Stellvertretern. Ferner berief die Versammlung gleichfalls einstimmig in den Vor- ttand die Herren: Baurath Adam, Landtagsabgeordneter Behrens, Oberbürgermeister Beutler, Kammerherr^ v. Blnmcn- thol, Hoflieferant v. Böhme. Hoflieferant Borack. Obern Broch- nianit. Direktor Earl, Rechtsanwalt Conrad, Hotschneider Emmrich. Direktor Engel, Kouzlcirath Gevh, Obcricbrer Dr. Giesing, Kommerzienrath Grumbi, Bankier Fritz Günther. Gürtlermeister Heimbold, Rechnungsinspcktor Hcrtwig,,Bürget- Meister Hctjchcl. Geb. Fiuanzrath Hcndcnreich, Kassirer Hilscbcin. Fabrikant Hugo Jiinger, Fabrikbesitzer Kändlcr, Gc»ei>tt o. Kirchbach. Oberforstmcister Klette. Kanzleiratb Klötzer, Amts richter Dr Kraner, Stodtrath Lungwitz,, Geh. Hefratti Tr. Mehnert, Geb. Kommerzienrath Menz, Kaufmann Otto ÜNcnncr, Oberlehrer Mühle, Oberförster Müller, Lokoinotivsnhrcr a. D. Ncitber, Hosrath Dr. Osterloh. Dr. mcd. Pollack. Kginme^berr v. Poscrnj LondgcrichtSratb Rosenhagen, Oberst Snchße. Ober lehrer Dr. Sckladcbach, Jiisttzrath Dr. Georg Schmidt. Ban- rath Schmidt. Hoflieferant Schreiber, Redakteur Staub. Rechts anwalt Dr. Stöckel, Kaufmann G. Strcbcl. Rechtsanwalt Dr. Tischer. Hauvtmaiin z. D. Ullrich und Ztadtrath Weigandt. Alsdann hielt Herr Landtogsabgeordncter Behrens einen in- Ilruktlvcil Vortrag über das Thema: „M it th e>lnn gcn aus dem Landtag". Der Redner besprach zunächst die Neuwahlen des Landtagspräsidiums. Er verlieh der Anerkennung über die meistcrbaste Geichästssübrung des Präsidenten Herrn Geh. Ho raths Dr. Mehnert Ausdruck und gab eine kurze Skizzirnng der Gesetze, welche der letzte Landtag beschloß und die inzwischen in Kraft getreten sind, um dann aus den Staatshaushaltselat und die Steuerreform Vorlage cinzugehcn. Ausgehend von dein neuen L a!> d t a gsw a hl ge sc tz, wandte sich Redner der Eiittnhnttlg der Verwaltungsgerlchtsbarkcit zu. Das erslcre Gesetz bezeichnete Kitnst nnd Wisienschaft. ß-WochenspielvIan der Königl. Hoitheatcr. Opernhaus. Sonntag: „Aida". Montag: Geschlossen. DienStog: „Götterdämmerung". Mittwoch: „Undine". Donners tag: .Ter Dämon". Freitag: „Der Bajazzo" : „Sicilianischc Bauernehre". Sonnabend: „Der polnische Jude". Sonntag: „Die Zauberflöte". — Schauspielhaus. Sonntag: (Zur Vorfeier von Körner's Geburtstag) : „Zrinv". Montag: „Ein GlaS Wasser". DienStaa: »Ohne Coniens": „Der Hochzeitstag". Mittwoch: „Tartüff": .Der eingebildete Kranke". Donnerstag: Zum ersten Male: „Sebastian". Freitag: „Rosenkranz und Güldenstem". Sonnabend: „Sebastian". Sonntag: „Maria Stuart". Jur Tchlosse von (fompisiiznc. Im Herzen des französischen Volkes will der Zar einige Tage verleben. Er ging deshalb noch Eompiögnc. Es gicbt zwar we nig Volk in dieser alten Königsstodt, und es wird nach den strenge shandhabten Absperrungsmaßreacln noch weniger geben, wenn er Zar die leeren Straßen passirt. Aber man kann sage», daß das russische Kaiscrpaor sich in das Herz der französischen Ge schichte gestellt sieht, daß cs die vier letzte» Tage dieser Woche in mitten der französischen Tradition verlebt. Das Schloß von Eompiögne ist ein Spiegel der Weltgeschichte. Hier haben seit dem König Chlodwig, seit dem König Chilpcrich, welcher non 584 an das Palais bewohnte, und seit Karl dem Großen, welcher das Wohnhaus Chlodwigs vergrößerte, alle Souveräne des Frankcnrciches und Frankreichs gelebt, und viele wichtige ge schichtliche Ereignisse haben hier ihre L-puren zurückgclassen. Karl der Kahle reconstruirte das Schloß. Man kennt ein Divolm, wel che- die Unterschrift des haarlosen Karl trägt mit dem Datum 23. Februar 876 und der Bemerkung: „Gegeben in Compiögne in unserem königlichen Kloster." Der heilige Ludwig hat daö tschloß nmgestoltet. Aber seine heutige Form bat es von Karl V., wel cher auf dem Platze, wo sich das bescheidene Kloster Karls des Kahlen und Karls deS Großen beiand, nnd daS man ,Zo Ouituro <Öst»rI''mskNio" nannte, ein nencS großes Schloß aufführen ließ. Die Ckromk des Schlosses läßt scststcllcn, daß seit Karl V. bis Napoleon I. alle Herrscher des Reiches langen Aufenthalt in Compiögne genommen haben. Compiögne war auch immer lotzol. Es liebte die Bourbonen, als dicielben aus dem Throne Frankreichs herrschten, es liebte die beiden Kaiser aus dem Hause Bonaparte, cs liebte nicht minder die Orleans und es liebt jetzt die Republik, welche dem alten Schlosse neue» Glanz verleiht durch die beginnenden Zarentage. Man erzählt ein Wort Ludwigs XIV.. welcher sagte: ,,Jn Versailles wohne ich wie ein König, in Fontainebleau wie cm Edelmann, in Compiögne wie ein Bauer/ In Compiögne haben sich die wichtigsten politische» Ereig nisse zugctragen, hier Hot Karl VI. als l-tjährigcr Knabe die Ständcversamnuung des Köniorcichcs einbcruscn und den Krieg gegen die Flamändcr entschieden, welche rcvoltirt batten. Karl VII. veranstaltete hier nach seiner Krönung in Poiticrs seinen Einzug. Ludwig XI. hotte eine große Vorliebe für Eom- viögne „wegen der besonderen Treue dieses Volkes sür das mo narchische Prinzip". Man verdankt Ludwig XI. die Vergrößer ung und Verschönerung deS Schlaffes. Der gute König hat wohl nicht voraussehen können, daß die Leute von Eompiögnc dereinst auch der Republik zusuheln werden, besonders wen» der Zar hinkommt. Heinrich IV. fühlte sich zu Eompiögnc hingc- zogen. welches er zwölsmal während seiner Herrschaft besuchte. Er wußte wohl, warum — denn hier lebte die schone Gabriele. Der König wohnte auch nicht in den: Schlosse, sondcrn in dem „Hotel d'Arras", wo seine Freundin uiit ihrer Familie lebte. Gabriele war selbst dem König nicht immer treu. Eines L-rgeS kam der König Heinrich IV. unerwartet »ach Eompiögnc und fand im Speisesaale seine Freundin bei Tische. Zwei Couverts tagen auf der Tafel. Der König dankte gerührt der schönen Gabriele, daß sie den liebenswürdigen Gedanken habe, sein Co»- vert immer vorzubcreiten tür den Fall, als er kommen sollte. Dann nahm er an ihrer Seite Platz und aß mit gutem Aopctir, welcher chm gar nicht gestört wurde, als er bemerkte, daß sich der Herzog von Bellegarde unter dem Tische verborgen hielt. Er sagte nichts. Aber beim Dessert warf er eine Schachtel mit Konfitüren unter dem Tisch, indem er ironisch beifügte: „Ich will, daß. Jedermann zu essen hat." In diesem Schlosse verbrachte Ludwig XIV. seine Kindbeit. Hier war auch der Schauplatz seiner Jugend mit ihren Thorhci- ten und des wüsten Lebens seines Mamicsaltcrs. Die Lovoiliöi: brachte hier in Erfahrung, daß sie verstoßen werde, und die Man tesstnn trat in Eompiögnc an die Stelle der guten Lavalliörc Nach der Chronik der c^tadt ist Ludwig XIV. nicht weniger al söntundsiebzigmol in die Stadt gekommen. Im Jahre 169S sormirtc Ludwig XIV. hier ein Armeekorps von 60 000 Mann, um zu zeigen, daß Frankreich nach den oorhcrgegangeiielt Nieder lagen noch nickt nicdcrgemarsen sei. Es sandeii hier große Revuen nnd Manöver statt, welchen die Maintcnoii als „die erste Dame des Reiches" in einer prachtvolle» Sänfte folgte. Zu ihrer Rechten befand sich der König, aiisrechtt'ichcnd und immer unbedeckten Hauptes, er erklärte ihr die Manöver. Prinzessinnen von Geblüt umgaben die Favoritin und schmeichelten ihr Im Milsöc Earnavolc» sieht man das Bild dieser großen militärischen Revue, in deren Mittelpunkt eine Maitresse gestellt ist. Nach der Maintcnou kam die Pompadour »nd Ludwig XV. Als achtzehnjähriger Jüngling desuchte Ludwig XV. zum crstcn- malc im Jahre 1728 Emnpiögne. Damals wurden die Hosdiners in Gegenwart des Volkes abgehaltc». Die Bewohner von Coiu- Viögne hatten Zutritt in den Sveiscsaat. und sic konnten das Ve> guügcn genießen, bei dem „Grand Eonvert" die hohen und hoch, sten Herrichancn speisen zn sehen. Während eines solchen Diners im Schlosse von Eompiögnc bemerkte Ludwig XV. zum erste» Male jenes junge Mädchen „La petite Lange", welches später Madame Dnbnrrtz wurde. Die Höflinge hatte» ihm dieses Mädchen zugcwendet. indem sie es in de» >spcisesaal dem Platze des Königs gegenüber ausflelile». Ter .König bemerkte schöne Mädchen immer, und er bemerkte auch die kleine Lange. LUS. dieses einfache Mädchen dam, Gräfin Diibarr» wurde, kehrte er immer gern nach Compiögne zurück, der Stätte ihres Glückes. Hier wurde die Dubarru bei dem Empfange der Erzherzogin Marie Antoinette, welche gekommen war, den Dauphin zu beirathe», der Erzherzogin oorgestcilt. Der König wagte selbst, die Erzherzogin zu fragen, wie sie Madame Dndarrn fände. Marie Antoinette antwortete »nt großer Geistesgegen wart: „Sie scheint mir sehr verführerisch zu sein!" Im Walde von Eomviögnc wurde Marie Antoinefte non Ludwig XV. und von, Dauphin, welchen sic gelicirotbet batte, empfangen. Marie Antoinette sah hier den Dauphin zum eisten Male, und sie schreibt darüber an ihre Mutter Maria Theresia:
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