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Der sächsische Erzähler : 19.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193111194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19311119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19311119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-19
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.11.1931
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DerSächWeLrzähfer »werda Nr. ... ...leg oder s Stämng de» Betriebe» der Leitung oder der AleukinH und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stande in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonnlagsblatt, Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag vou Friedrich May, G. m. b. H. in Bischostwerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Tagekkiü DrAWOwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Vischofsroerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähl« ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschast, de» Arbeitsgerichts und de» Haupt- zollamrs zu Bautzen, des Amtsgericht», de» Finanzamts, d« Schulinspektion und de» Stadttat» zu Bischostwerda behördlicherseus bestimmte Blatt !. «4 uad 445. > Anzeigenprei, (in Reichsmark): Di« 44 mm breit« einspaltig« sonstiger trgendwelcher Mtllimeterzeile 10 Psg.. örtliche Anzeigen 8 Psg. 2m Texlteil di« > Betriebe, d«r Leitung oder der Besörderungseinrich- , SO ww breite Millimeterzelle 30 Psg. Für da, Erscheinen von hat dir Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen g der Leitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreise» keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Erscheinungsweise! Täglich mit Ausnahme der Sonn, und Feier- Fernsprecher Am» vischostr tag» vezogsprei» für di, ZeU «ine» halben Monats: Frei in» Äm Falle höher« Gewalt — Kri Haust halbmonatlich Mark 1.A), beim Abholen in der Geschäft«. <7" . 7.7 stelle wöcheEch 00 Psg. Einzelnummer 10 Psg. (Sonnabend- tun«»» — hat der Bezi« nummer IS Pst^ Rachlteferung der Leitung Nr. 270 Donnerstag, den IS. November 1V31. 8«. Jahrgang ssss-—-—SS— WU WMM WMeil U Ulk!MW«sl Ist SsWM geraten. Kapitalien beziehen, sen. die Tagesschau. * Jur landwirtschaftlichen Entschuldung im Osthllfegebiel und zur Sicherung der Ernte ist «ine Notverordnung «lasten worden, die nun eudllch die vou der rechten Seil« längst geforderten durch- greifenden Maßnahmen bring«. * wegen der augünstlgeu Entwicklung der Vevisenlage hat die Relch»r«gieruag in «tu« Vurchführnagsverostpung zur Devisen- verordaung bestimmt, daß tünstig dl« Exporteure alle von ihnen ausgeführteu Ware« auzumeldeu und dreimal in» Mona« der Rtichsbank mUzutrileu habe«, an welche Devisenbank di« ringe- gangruen Expartvaluteu abgrllrfert find, wettnhin solle» di« Importfirmen vou deu Mögllchkritea des Stillhalteabkommen, stärkeren Gebrauch machen. Die Verhandlungen üb« die Einberufung deu Sonderaus schusses der BZZ. nwrdeu aktiv fortzpsetzt. v« lwutsche Votschas- i« hatte Dienstag abend «ine neue Unterredung mit Zlaadin, je doch find die verhaudiuagru noch nicht al» abgeschlossen zu be trachten. * v« llaliealsche «ußeumlalfier Lrandi hatte am Mittivoch eine zweielnhalbstündige llnterrrduag u>it Präsident Hoaver uud Staatssekretär Sllmfou. hoov« wird voraussichtlich noch «ine zweite Unterredung mit Lraudi haben. Neuyorker Dantkreise äußerteu. sie sei« durchaus bereit, bei der Untersuchung der deutsche« Iohlungsfähigkri« mltznwirkeu. Maa envartet. die Federal Nrserv« vauk ia Neugork nwrde dem- nächst zwei Mitglieder Pir da» Basel« ttoaülee eraennen. * Nach Meldungen au» Mukdeu hat am Mittwoch di« japa nisch« Offensiv« gegen Matfchaagschen ringefeht. Vie gesamt«« Streitkräfte des Nounigebiet« stad la den Kampf verwickelt. Vie Japaner haben die Städte Isttsikar und ««gautscht beseht. 1 LuaführZiche» « ander« Stella. allem den primitivsten und billigsten Siedlungsformen, di« größte Aufmerksamkeit zugewandt werden müssen. Mit dieser Notverordnung tritt die Osthilfe überhaupt in einen neuen Abschnitt ein. Man kann sich ruhig eingestehen, daß alle bisherigen Osthilfeversuche völlig sehlgeschlagen lind. Erst in der Stund« höchster Gefahr hat man auf Bor schläge zurückgegrlffen, die vonseiten der Rechten bereit» vor Jahr und Tag gemacht worden sind, di« aber au» parteipolitischen Gründen zuruckgewlesen wurden. So ist heute eme Lage geschaffen, von der der neuernannte Reichskommifsar Schlange-Schöningen selbst sagen mußte, daß er eine Prognose über Gelingen und Mißlingen sei ner Pläne nicht zu stellen in der Lage sei. „Meine Freun de", so erklärte der Minister, „haben mich vielfach gewarnt und mir erklärt: Gehen Sie nicht auf diesen verlorenen Posten l Gewiß, «» ist spät, sehr spät, aber wenn ich den Berzweiflungsschrei de» Ostens höre, so gehe ich furchtlos an die Arbeit, und wenn ich scheitern sollte, weil die Verhältnisse stärker find al» ich, so will ich wenigsten» da» Bewußtsein haben, daß i ch das Menschenmöglich« zur Rettung tat." MMkttMss M MlW M «Nile. WkMäM W R LMMk. Berlin. 17. November. Unter den am Dienstagabend er- lassesten neuen drei Notverordnungen des Reichspräsidenten ist politisch am bedeutungsvollsten die Verordnung „zur Sicherung der Ernte und der landwirtschaftlichen Lntschul- dHstAlm ofihilfegebiet". Schon der Titel besagt, daß es sich nistMedtglich um eine Osthllfemaßnahme handelt. Wie der neuernannte Ostkommissar, Retchsminifter Schlange-Schöningen, am Pienstaaabend vor der Presse ausführte, ist «in neuer außerordentlich ernster Faktor zur Beurteilung des gefähr dete« deutschen Osten» hinzugekommen. Der Minister er klärt«, daß eia« Unzahl von landwirtschaftlichen Betrieben des ÜWn». bedrSnal von Gläubigern, nicht mehr in der Lage gewesen fei. die Herbstbestellung der Feld« jn dem Maße an-znführen. wie « für die Ernährung § des deutschen Volke» notwendig fei. Sirtschastsweise jede Befürchtung für überflüssig halte, daß oir in diesem Jahr« mit unseren Vorräten nicht ausreichen könnten, so tief bedrückt mich die Gorge, daß uns das näch ste Jahr eine Ernährungskatastrophe größten Ausmaße» bringen könnte. Uner- hörte Wirtschaftsdepression und Millionen Arbeitslose — da» alles hat das deutsche Volk bisher ertragen. Aber d a - zu noch Hunger, hervorgerufen durch Mißernte und Devisenmangel: Das könnte das Ende aller deutsche« Dinge feint Darum muß gehandelt werden ohne Verzug, auf jede Ge- fahrbinl" Die neue Osthilfenotverordnung sieht in erster Linie drei Punkte vor. Zunächst einmal sollen die von ihren Gläubi gem zu Tode gehetzten landwirtschaftlichen Betriebe de» Ostens eine Atempause bekommen, indem eine gewisse Sicherheit gegen die Vovstreckungsbehördea eingeschaltet wird. Diese» Sicherungsverfahren kommt zu- nächst den Wirkungen einer Zahlungseinstellung gleich. Die Laadfiellen und Landräte, die mit den Funktio nen der öfihilfe besaßt werden, stellen den bedrängten Laadwlrtea pariere au», auf Grund deren diese vor dem Zügelst derGläubiger zunächst geschützt sind. Hierauf setzt da» llmjchs »»«fahren ein, «ine Umschuldung, deren Ziel es ist, Me Saaierang d« noch sanierungsfähigen Be- ...I. »führe«. Die im alten Oflhllfeprogramm be- schrflteäen Reg« werden in Zukunft nicht mehr in Frage komrNen. Lke Sanierung soll auf dem Wege eines freiwilli- gen Akkord» zustande kommen; läßt sich der nicht er- möglichen, so kann durch das Oschilfekommiffariat Zwang»aktord verfügt werden. Dieser Aki wird sich aber nicht auf die geschuldeten K>. „ sondern lediglich auf fällige und aufgelaufene Zins Dabei sollen nicht berührt werden einerseits ersten Hypotheken und zum anderen die „kleinen Gläubiger", unter denen Handwerker, Geschäfts- und Kaufleute usw. zu verstehen sind. Diese sogenannten „kleinen Gläubiger" sollen aus den zur Verfügung fickenden Reichsmttteln und den Mitteln der Sank für IndustrieobUgationea bar abaefnaden werden and, soweit die» nicht möglich ist, «bfiaduag-schela- bekommen. Di- ersten Yyvokbek«» sollen ebeasalls «lcht aagerühr» werden, damit Hypothekenbanken und Realkredite nicht , ia Schwierigkeiten geraten. , Auf di« zweiten und dritten Hypotheken und die Großaläu- btzer soll sich da» Sanierung-verfahren erstrecken, d. h., dies, Gläubiger, die für den Fall, daß die in Frage stehen den landwirtschaftlichen Besitzungen in Konkurs geben, günzllch leer ausgehen würden, sollen sich freiwilli-, oder, wenn die» nicht geht, zwangsweise auf Zinserlaß oder Ainrfeakung einigen. Minister Schlange ist der Ansicht, daß angesichts völligen Ruin» der ostdeutschen Landwirtschaft die in Mge Menden Großgläubtger lieber dazu bereit kein wecken, den Zinsendienst ganz oder teilweise eingestellt zu sehen, anstatt daß ihnen im Konkursfalle auch noch das Kapital als solche» verlorengeht. Praktisch ist die Relchsregleruug mit dieser Maßnahme zu einem Vorgehen geschritten, wie « ihr von oeukschnatioaaler Seite and besonder» von Geheimrat tzugeaberg schon vor Fahr and Lag als einziger Ausweg vorgezelchaet worden ist. Denn di« neu«^ Osthilfenotverordnung läuft auf nicht» mehr und nichts weniger al» auf ein Moratorium für den deutschen Osten hinaus. Diese» Moratorium ist aber, wie es sich jetzt al» unumgänglich notwendig erwiesen bat, immer wieder mit dem Einwand bekämpft worden, daß «in solches Vorgehen den Kredit für den deutschen Osten völlig vernichten werde. Zu diesem Einwand erklärte Mi nister Schlange, daß nicht» vernichtet werden könne, was nicht vorhanden sei. Niemand werde den Landwirten im Lemschen Osten auch nur einen roten Heller borgen. Einen Kredit für den deutschen Osten gäbe es praktisch seit langem nicht mehr, weshalb Befürchtungen iu die ser Richtung illusorisch seien. MU großem Ernst unterstrich der Minister nochmal« die Ge fahr, daß, wenn die östliche Landwirtschaft nicht gerettet werden könnte, man im nächsten Jahre mit großen Enäh- rungsschwterigkeiten werde rechnen müssen, well Devisen, um aus dem Auslande Lebensmittel zu beziehen, nicht vor handen fein würden. „Das wesentlichste ist, daß da» Volk im nächsten Jahre nicht verhungert . . " Offen ist bei dieser Regelung die Frage geblieben, wa» nun mit den Betrieben der östlichen Landwirtschaft werden soll, die unrettbar verschuldet und deshalb nicht mehr sanierung-fähig sind. Minister Schlange erklärte, daß er zu feinem großen Bedauern feststellen müsse, diese Zahl werde sehr, sehr viel größer sein, al» man gemeinhin annehme. Die Reichsreaierung sei noch nicht za endgültigen Ent schlüssen darüber gekommen, was man mit den riesigen Laadmeagea aafaagen solle, die durch de« Konkurs der unrettbaren Betriebe aufallen würden. Sie unter Zwangsverwaltung und Zwanasbewirt- schaftung zu stellen, ginge nicht an, da ein solches Vorgehen viel zu teuer sei und die Gelder dafür nicht vorhan den wären. Auch eine Aufforstung käme aus gelb- lichen Gründen nicht in Frage, da sich aufgeforstete» Land erst nach ungefähr 50 Jahren zu rentieren beginne. So werde dem Problem der Rücksledlnag nach dem Osten und der Landarbeiterfiedlung und überhaupt allen, vor VMM MW- W WklWiMMM. Zwei nerre Notverordnungen. Berlin, 17. Nov. Die jüngste Devifenbilanz der Reichsbant zeigte bei einer normalen Entwicklung der Inländischen Abloge konten «Inen höchst gefährlichen Einfluß der Kreditrückzah lungen auf die Devisenbestände. Erst jetzt Ist so recht klar geworden, wie viele Lücken tn dem Stillhalte abkommen enthalten find. Lücken, die trotz aller Bemühun gen der deutschen Vertreter seinerzeit wegen des Widerstand« der Gläubiger nicht geschlossen werden konnten. Saisonkredite, so wie die Kredite der Tochtergesellschaften, die deutsche Cesellschas ten mit dem Sitz im Ausland haben, find ja vom Stillhalteabkom men überhaupt nicht ersaßt worden. Da» hat nun dazu geführt, daß trotz der außerordeullich aktiven Gestaltung de« deutschen Außenhandel» und der dadurch erhofften größeren Devisenzuschüsse neue Verluste an Gold und Devisen entstanden find, die in der letzten Woche rund 72 Millionen Reichsmark betrugen. Für die Reichsbank ist diese Entwicklung äußerst unerwünscht, und man hat sich daher zu neuen Maßnahmen entschlossen, die eine weitere Verringerung des Devisenbestandes verhindern sollen. Zunächst hat man sich im Rahmen einer Durchführungsverord nung entschlossen, die Ausfuhr für die Zwecke der Devisenbewirt schaftung schärfer zu kontrollieren. L» ist angeordnet worden, daß künftig all« waren, die au» dem deutschen wlrlschafl»gebiet au»gesührt werden, durch llebergabe einer ExportvalutaerklSrung nach vorge- schriebenem Muster der Reichsbank anzumeldea find. Außerdem haben die Exporteure dreimal monatlich der örtlich zuständigen Reichsbankanstalt mitzuteilen, an welch« Devisenbank sie dl« eingegangenen Erportvaluten abgeliefert baden, oder von welcher Reichsbankanstalt ihnen die Devisen freigegcben wurden. Zuwiderhandlungen gegen diese neues Vor schriften werden mit schweren Strafen bedroht. Da ferner die für di« deutsche Einfuhr auch jetzt noch zur Verfügung stehenden Kredit«, zu deren Aufrechterhaltung dir ausländischen Gläubiger sichln dem Stillhalteabkommen ausdrücklich verpflichtet haben, nach Meinung der Reichsbank und der Regierungsstellen nicht in vollem Umfange ausgenutzt werden, sollen die Importfir men daraus verwiesen werden, von diesen Möglichkeiten stärkeren Gebrauch zu machen. Um dieser Forderung besonderen Nachdruck zu verleihen, find di« Vevlsenbewirtschastungsstellen im verwal- tung»w«ze angewiesen worden, dir Importfirmen, die im Besitze einer allgemeinen Genehmigung zum Erwerb von Devisen find, anzuhalten. daß fi, «inen angemessenen Teil de» tn dieser Geneh migung festgesetzten Höchfibetrag«, durch Inanspruchnahme der offenen Kreditlinien bestreiten. Jasosrrn «ecke« Devisen zur Barzahlung «ich« mehr zur Verfügung gestellt wnden. von Le» deuflchen Banken erwartet man, daß fi« Len deutschen Importeuren bei der Ausnutzung der Kreditmöglichkeiten de» Stillhalteabkommen» soweit wi« möglich «ntgtgrnkommen. Dem gleich«» Zweck« der Verhinderung ein« weiteren Ab nahme de» Devisenbestand«» dient «in« neu« Notverordrung de» Reichspräsidenten vom heutigen Tag«, di« di« Strafvorfchriften der Pevifen- vrrttrdtnmg ergänzt und verschärft. Nach der neuen Verordnung sollen di« tn der Deviftnordnung vorgesehenen Strafen auch dann Anwen dung finden, wenn jemand durch Täuschungen oder trnfüh- 'rende Angaben di« nach den Devisenvorschriften erforderlich« G«
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