Nr. Dresden, den 19. July 1309. tteber diestärkendeKraft der lau warmen Bäder. Vom Doctor Albers zu Stolzenau. (Als Fortsetzung des Aufsatzes vom Baden im vorigen Stücke.) er Glaube an die stärkende Kraft der lau warmen Bäder ist noch nicht so allgemein und fest, als diese es wohl verdienten. Mangel an Einsicht und Erfahrung, nebst dem trügli- chem Schluß, welchen man von einem, in lauligem Wasser schlaff werdenden, animali schen leblosen Körper auf den lebendigen macht, bringen bei einigen noch diesen Glauben her vor. Oftmals nimmt auch der Patient statt eines lauwarmen Bades ein heißes, welches erhitzt, das Fett schmelzt, Magerkeit macht, die Fasern erschlafft, und so schwächend einwirkt. Zimmermann sagt im Buche über die Er fahrung pag. 593, „das allzuwarme Baden ist höchst schädlich. Hippokrates hat hierüber eine Regel gegeben, deren Vernachlässigung diesen Schaden erzeugt. Er sagt, das war me Baden stärkt, wenn die natürliche Wär me des Körpers größer ist, als die Wärme des Dades; es schwächt, wenn die Wär me des Bades größer ist, als die Wärme des Körpers. Prosper Atpinus fand, daß sich die Aegypter durch den Mißbrauch dieser Bäder mehr schwächten, als durch ihre son stigen übermäßigen sinnlichen Genüsse. Hin gegen stärkt es ungemein, wenn man sich der selben nach der Regel des Hippokrates be dient. Daher kommt es, daß es heftige Ma genkrämpfe und daher rührende Geschwülste des Magens, auch wäßrige Geschwülste der Füsse heilt *) und Leuten, die, von dem Podagra abgemattet, weder stehen noch ge hen können, ihre Kräfte oft so sehr wieder giebt, daß sie wandeln können, wie in ge- sunden Tagen." Zu Homers Zeiten bediente man sich der lauwarmen Bäder zwar nur zum Vergnügen; daß aber die Alten denselben eine stärkende Kraft zuschrteben . haben sie d-adurch bewie sen, daß sie den Herkules, den Gott der Stärke, den lauwarmen Bädern als Schutz gott vorsetzten. ') In Rehburg beobachtete ich im vorigen Jahre die Heilung der Wassersucht bei !«ci Personen. Die Wärm« des Bades dabei ließ ich jedesmal nach der des Jndmdui einrichten.