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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.05.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186605057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18660505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18660505
- Sammlungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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HL SS 18«« sür Ischopau und Umgegend. sür das Amtsblatt Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Mittwoch» und Sonnabend«. Abonnementsvrcis r 10 Ngr. pro Bierteljahr bet Ab holung in der Expedition;. I I Ngr. bei Zusendung durch den Boten ; jede einzelne Nummer 5 Ps. Inserate werden für die Mittwochsnummer bis Dienstag frü-71lhr und für die SoiimibendSnummer bi» Donnerstag, Abend» 8 Uhr angenommen und die dreispaltige Licero-Zelk« oder deren Raum mit K Pf. berechnet. Bekanntmachung. Der zweite Termin der diesjährigen Grundsteuer wird mit 2 Pfennigen von jeder Steuereinheit vom 1. bis zum 10. Mai d. I. fällig und zahlbar. Zschopau, den 30. April 1866. Der Stadtrath. Seyfart. P o st b e r i ch t: Schlv f> Gelder und Pakete. HM ir Briefe. Abgang der nc Chemnitz. Lisenbahnzüge lch Annaberg. Brief-Austragung, Sonntags Nachmittag ausgenommen, täglich. Uhr Min. Tageszeit. Uhr Min. Tageszeit. Uhr Min. Tageszeit. Uhr Min. Tageszeit. 7 — Nachm. 7 — Nachm. 5 5 Vorm. 5 20 Vorm. 1. Austragung: 7 Uhr Vorm. ! ' 8 15 Vorm. 9 — Vorm. 9 45 9 50 2. - 11 - 12 — Mittags 12 — Mittags ß 35 Nachm. 1 45 Nachm. 3. - 3 - Nachm. 3 — Nachm. 3 45 Nachm. 4 30 - ' — — 4. - 5Z - - 5 — - 5 40 - — — — 6 25 Nachm. j 6 — - 6 55 - 7 40 Nachm. — — — >1. - 7 - Vorm. 7 — 7 - — -— — 9 35 Abends. 4 Sachsen. Die Summe des im Jahre 1865 iu Sachsen ausgeprägten Silber- und KupfergeldeS beläuft sich auf 1,725,603 Thlr. 13 Ngr. 2 Pf., während sie in den Jahren von 1839 bis 1865 54,884,679 Thlr. 13 Ngr. beträgt. Die Meldung der „Schl. Ztg.," daß in Dresden eine preußische Note eingegangen sei, welche Aufklärung über die sächsischen Rüstungen fordert, bestätigt sich. Preußen soll mit Truppenaufstellung an der sächsischen Grenze drohen. Die in Dresden am 28. April Abends in der Tonhalle unter dem Vorsitz des Schuhmachermeister Knöfel gehaltene Volksversammlung war von ungefähr 2000 Personen besucht. Auf der Tagesordnung stan den zwei Fragen: erstens über das deutsche Parlament und zweitens über die Arbeiterfrage, mit besonderer Berücksichtigung deS Arbeiter-Kranken- und Unter stützungswesens. Die von Försterling eingeleitete De batte über das Parlament ergab folgende Resolution: „Wir verlangen ein auf Grund des allgemeinen gleichen und directen Wahlrechts mit unbeschränkter Wählbar keit und geheimer Abstimmung einzuberufendes consti- tuirendeö Parlament, nicht allein zur Regulirung der Politischen Verhältnisse, sondern zugleich zur Inangriff nahme der Lösung socialer Fragen. Ferner spricht man sich zur Unterstützung des Parlaments für allge meine Volksbewaffnung aus. Ueber die Arbeiterfrage erklärte die Versammlung unter theilweiser Bezugnahme auf das Gewerbegesetz: 1) Die Arbeiter haben ein Recht auf selbstständige Verwaltung ihrer Krankenkaffe; die meisterliche Bevormundung, sogenannte Garantie und dergleichen hat aufzuhören und es gehört lediglich in das eigne Ermessen der steuernden Mitglieder, die einzelnen Corporationskaffen für sich fortbestehen zu kaffen, oder die kleineren derselben mit einander zu verschmelzen. — 2) Die Arbeitgeber sind nicht befugt, in die Arbeitsbücher, welche ohnedies im Sinne der Gleichberechtigung nicht mehr zeitgemäß sind, sondern in Wegfall gebracht werden müssen, Führungszeugnisse oder sonst etwas außer der Arbeitsbescheinigung einzu tragen. — 3) Die Erhebung von Gebühren für Ein träge, resp. Abstempelungen in die Arbeitsbücher, so wohl Seitens der Polizeibehörde als auch der Jnnungs- ältesten, für welche letztere eine solche nicht einmal be gründet ist, hat gleichfalls in Wegfall zu kommen. Die anwesenden Arbeiter sind gewillt und erachten es für Pflicht der gesammten Arbeiterschaft, mit allen verfügbaren gesetzlichen Mitteln für Beseitigung be ziehendlich Nichtwiedereinführung genannter Uebelstände zu wirken und demgemäß zu handeln." Die „Abcndpost" berichtet aus Leipzig von 30. April: Gestern Vormittag sah man auf dem Roßplatze unter den Buden eine Menge preußischer Soldaten mit Seitengewehr und Brotbeutel. Bei näherer Erkundi gung hierüber erfuhren wir, daß ohne die sonst übliche vorherige Anmeldung um 10 Uhr mittelst der Dresdner Bahn ein Commando von 39 Mann Infanterie in vollständig feldmäßiger Ausrüstung, d. h. mit Ober und Seitengewehr, sowie mit allem Gepäck von Torgau hier angekommen war, um später weiter, ebenfalls per Bahn, nach Magdeburg befördert zu werden. Sie seien, so theilte man uns mit, bestimmt, im Kriegsfälle Hospital- und Krankendienste zu verrichten und sollten jetzt mit andern ebenfalls in Magdeburg zusammenge zogenen Abtheilungen eingeübt werden. Bei ihrer An kunft hier hatten diese Mannschaften sogar daS Bajonett ansgepflanzt gehabt und waren so bewaffnet ausgestic- gcn und nach dem Magdeburger Bahnhofe gezogen: dort hatte man sie aber bedeutet, das Bajonett abzu- nehmen und die Gewehre abzulegen. — Es ist uns bis jetzt noch kein Fall eines derartigen unangemeldeten Durchzugs von fremden bewaffnetem Militär vorge kommen. — Mit dem '/4I Uhr auf der Magdeburger Bahn abgegangenen Pcrsonenzuge verließen übrigens die Mannschaften Leipzig wieder. Das Chemnitzer Tageblatt berichtet vom 30. April einen recht bedauerlichen Unfall aus einem auf HilberSdorfer Flur liegenden Steinbruche. Am Sonnabend war vor Beginn der Vesperstunde der Wa gen des Gutsbesitzers V. aus Ebersdorf mit Steinen beladen worden; die Arbeiter hatten sich bald darauf zum Vesper ln die Steinbruchshütte zurückgezogen. Auch der Geschirrführer wie wir hören der 16jährige Sohn des Gutsbesitzers V. — war den Arbeitern ge folgt, hatte aber unterlassen, sein Geschirr von der un mittelbaren Nähe des Steinbruchs zu entfernen. Die Pferde, sich selbst überlassen, waren bald unruhig ge worden, hatten sich einander gedrängt, dabei den Wa gen soweit zurückgestoßen, daß er in den Bruch zu stürzen kam und natürlich die Pferde mit in die nicht unbedeutende Tiefe hinabzog. Als die Leute herbci- eilten, sahen Sie das eine der Pferde schon völlig todt unter den Steinmaffen liegen, das andre aber gab noch Lebenszeichen von sich. Der junge V. stieg eilig auf einer Leiter hinab, um wenigstens noch ein Thier zu retten; doch es verendete auch dieses bald darauf. Ein besonderer Glücksumstand war, daß die Vesperstunde alle Arbeiter aus dem Steinbruche geführt hatte; denn sonst hätte wohl leicht noch größeres Unglück geschehen können. In Blmnenau brannte am Morgen des 28. April der Gasthof deS Herrn Reuther, sowie das Wohnhans des Kistenmachers Bach bis auf die Umfassungsmauern vollständig nieder. Leider ist dabei dem Gasthofsbe sitzer Reuther, sowie den Bewohnern vom Hause Bachs viel Mobilar verbrannt. Versichert hatte keiner. Ein der Brandstiftung verdächtiges Individuum wurde ge fänglich eingezogen. Ein am 1. Mai in Leipzig wegen Bettelns ver hafteter Flcischergeselle gab bei seiner Vernehmung an, daß er nur aus Noth angesprochen habe, da er kaum noch 5 Ngr. besitze. Als er aber später zu Arrest ge bracht wurde, fand man bei ihm einige 30 österrei chische Gulden und über 6 Thaler preuß. Courant vor. Im Dorfe Marbach bei Augustusburg hat am 27. April ein 4jähriger Knabe in einem unbewachten Augen blicke sich über ein dastehendes Glas mit Schnqps her-
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