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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 14.02.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186602141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18660214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18660214
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1866
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MIT. L8VV. für Zschopau uni» Umgegend. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Mittwochs und Sonnabends. Abonnementspreis r IO Ngr. pro Vierteljahr bei Ab holung ln der Expedition;. I I Ngr. bei Zusendung, durch den Boten; jede einzelne Nummer S Ps. Zschopau, den 14. Februar. Inserate werden für die MittivochSnummer bi« Dienstag früh 7 Uhr und für die Sonnabends»»»»»« bis Donnerstag Abends 8 Uhr angenommen und die dreispaltige Cicero-Zeile oder deren Raum mit K Pf. berechnet. Bekanntmachung. Von dem Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 2te Stück vom Jahre 1866 erschienen: ES enthält unter Nr. 2: Bekanntmachung, den Staatsvertrag über die Paß- und Fremdenpolizei betreffend, vom 4. Januar 1866. Nr. 3: Verordnung, die Medicinalpolizeibezirke in den Schönburg'schen Reccßherrschaften betreffend, vom 9. Januar 1866. Nr. 4: Verordnung, die Publication des wegen Fortdauer des Anschlusses des GroßherzogthumS Luxemburg an das Zollsystem Preußens und der übrigen Staaten des Zollvereins abgeschloffenen Vertrags betreffend, vom 9. Januar 1866. Nr. 5: Decret wegen Bestätigung des vierten Nachtrags zu den Statuten der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, vom 16. Januar 1866. Nr. 6: Decret wegen Concessionirung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie zu Anlegung und zum Betriebe der BorSdorf-Döbeln-Mcißner Eisenbahn betreffend, vom 16. Januar 1866. Nr. 7: Decret wegen Genehmigung einer fernerweiten Anleihe der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, vom 16. Januar 1866. Nr. 8: Be kanntmachung, die Eröffnung des Betriebs auf der Chemnitz-Annaberger Staats-Eisenbahn betreffend, vom 18. Januar 1866. Nr. 9: Bekanntmachung, die Rich- tungSlinie der Borsdorf-Döbeln-Meißner Eisenbahn betreffend, vom 19. Januar 1866. Nr. 10: Bekanntmachung, den sechsten Nachtrag zur fünften Auflage der Arzneientaxe betreffend, vom 19. Januar 1866. Nr. 11: Verordnung, das Verfahren bei Würderung von Brandschäden an fiskalischen Gebäuden betreffend, vom 19. Januar 1866. Nr. 12: Verordnung, den Betrag der Steuervergütung für ausgeführten Rübenzucker betreffend, vom 20. Jannar 1866. Nr. 13: Verordnung, die Uebergangsabgahe von vereinsländischen Tabakblättern und Tabakfabrikaten betreffend, vom 20. Januar 1866. Nr. 14: Bekanntmachung, den Anschluß der Pa- radieser und Kreuzlinger Vorstadt von Constanz und an den deutschen Zoll- und Handelsverein betreffend, vom 22. Januar 1866. Nr. 15: Verordnung, die Er stattung von Nequisitionskosten in gerichtspolizeilichen Angelegenheiten betreffend, vom 13. Januar 1866. Nr. 16: Bekanntmachung, die Eröffnung mehrerer Eisen bahnbetriebstelegraphenstationen von den westlichen StaatS-Eisenbahnen und der Greiz-Brunner Privateisenbahn für die allgemeine Correspondenz betreffend, vom 27. Januar 1866. Diese Gesetze rc. können auf hiesiger Rathsexpedition von Jedermann aus der Stadt eingesehen werden. Zschopau, den 2. Februar 1866. DerStadtrath. Seyfart. Bek an n t^m a ch u n g. 70V TkkLler Stadtkassengelder, und zwar 200 Thlr. sofort und 500 Thlr. zu Ostern 1866 sind gegen gute hypothekarische Sicherheit und übliche Zin sen auszuleihen. - - Zschopau, den 5. Februar 1866. DerStadtrath. Seyfart. Die Brüder. Novelle von Ernst Fritze. . (Fortsetzung.) Seines Onkels Bild, wie er es am Abend zuvor in sich ausgenommen, stellte sich blitzschnell mit dieser anmuthigen Gestalt zusammen in seiner Seele auf und er wußte nun, wer sie war, wo er sie zu suchen hatte. ES überraschte ihn gar nicht, daß sein Onkel Erbarmen nöthig hatte. Diese flüchtige Beschwörung paßte ganz zu seinen Träumen, worin er den einzigen Bruder seines Vaters bis zur Schande gedemüthigt hatte. Aber was war geschehen? Ungestüm warf er seine Arbeitsgeräthschaften hin und eilte ins Haus. ES ist gewiß unnöthig, zu erörtern, daß in dem Herzen des unversuchten Mannes die Liebe um so rascher und glühender entbrennt, wenn er den Gegenstand sei ner Sehnsucht in Thränen steht, die er löschen kann. In der wilden Hast, womit Waldemar das Zim mer seines Vaters betrat, lag eine Garantie für seinen Willen, Beatens Wünsche zu erfüllen. Aber die ersten Worte des Herrn Heinz schlugen stine Willfährigkeit zu Boden. Seine Mutter, die sogleich nach dem Weggehen ' Beatens inS Zimmer getreten war, um die Ursache des heftigen Wortwechsels zu erforschen, machte eine flehende ' Geberde gegen ihn, als er, Widerspruch in allen Mienen, an.seinen Vater heranging und ernst fragte: „Weshalb verwünschest Du Deinen Bruder? Wes halb schiltst Du ihn einen Schurken?" „Weil er einer ist!" fuhr sein Vater ihn an. ' -'1 Waldemar sah ihn schweigend an, als erwarte er «ine triftigere Darlegung. Immer tönte die bittende Stimme des Mädchens in seinem Innern: „Erbarmen ^ Sie sich Ihres OhetmS!" „Du wunderst Dich wohl noch, Waldemar," setzte Herr Heinz voller Groll hinzu.. „Hier lies den Brief! Lies ihn aber laut, damit ich begreife, daß ich nicht träume! Laut — laut, daß Deine Mutter, daß alle Welt es hört, warum ich meinem vornehmen Herrn Bruder einen Schurken anhängen muß!" Waldemar nahm seinem Vater den Brief aus der Hand, blickte jedoch fragend auf das zweite, mit Sie gel und Unterschrift versehene Papier, welches er noch in der Hand behielt. „Reiße nur auf Deine 4-- gen," schrie Herr Heinz, „ja, ja, daS ist eine Quittung, dis ich unterschreiben und ins Depositum schaffen soll, wozu mir mein Herr Bruder die Schlüffe! anvertr, nt — sage anvertraut." Er warf den Bogen Pa >ier in der heftigsten Zor neswallung auf den Tisch, 'wo zwei Schlüffe! lagen. „Mir so etwas zuzumutheml Himmeldonnerwetter!" Waldemar seufzte tief und schmerzlich Ms, DaS Bild Beatens sing an zu verbleichen und seine EinpiüAtM zu verlieren. Nur wie aus.dunkler, nebelgrauer Ferne flüsterte ihre sanfte, bitten^ beschwörende Stimme: „Erbarmen Sie sich Ihres Oheims!" „LieS doch das Vermächsiiiß Deines Herrn Onkels laut vor, damit Dir das gcnzze Ende seines erbärmlichen Dramas bekannt wird!" sprach Herr Heinz mit unver mindertem Aerger. / Waldemar hob widerstrebend an zu lesen: „Dem Todten wirst Hu vielleicht ehir Nachsicht schenken als dem Lebten, darum soll dies Blatt erst eine Verkündigung meines Todes sein —" Waldemar unterbrach/sfth selbst aufs Höchste er- erschrocken. „Ist denn d« Onkel todt? Allmächtiger Gott, dann hat er sich lfüibst das Leben genommen!" Frau Buddenbrock vtrhüllte Hie Augen und weinte laut. Herr Heinz aber-'Hußte--nicht, ob er weinen oder sich ärgern sollte. . .. ^ VI. Beate kam eben so unbemerkt, wie sie cs verlassen hatte, im Hause ihrer Verwandten wieder an. Ihr kleiner Bruder saß weinend auf der Treppe. Von ihm erfuhr sie, daß die Köchin nach dem Arzte gelaufen, die Tante jedoch in der Stube des Onkels sei. Vorsichtig schlich das junge Mädchen durch die Küche in das Cabinet, um von dort aus erst zu sehen, wie der Zustand des RatheS wäre. Der arme, kleine Bruno, der sich so hülflos und verlassen vorgckommen war, hing sich an ihren Arne und so lauschten sie Beide, ein Bild liebevoller Barm herzigkeit, durch die halb offene Thstr. Ihre Tante lag auf den Knien vor dem Sopha, den Blick unverwandt auf das todtblaffe Gesicht ihres Gatten geheftet. Sie regte sich nicht und ihre Hände ruhten gefaltet auf der Brust de« schwer und tief Athmenden, der dessen ganz unbewußt war, was um cha Mch-H. Was diese Frau hoffte, was sie wünschte, was sie von Gott erflehete, daS sprach ihr fester Blick aus. Bereinigung mit dem Gatten im Leben, um da« zu sühnen, was die strengen Richter der Welt über sie verhängen würden — oder Bereinigung mit dem Gatten im Tode, um vergessen zu werden. Die Vorsehung hatte sie vereinigt in der Blüthe des Lebens. Warum sollten sie nicht auch ihre irdische Laufbahn zusammen enden können. Beate wagte es nicht, die heilige Einsamkeit zu stören, worin die arme Dame sich Gottes Beistand er- flehete. Sie stand stumm, den kleinen Bruder fest an sich pressend, bis endlich die Thür aufgerifsen wurde und der Doctor erschien. > Gleich darauf langte auch die alte Köchin wieder an und winkte dem jungen Mädchen geheimnißvoll. Beate folgte ihr in die Küche.
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