Zum Gedächtnis D. Dr. Richard Löbers. i. Von Kirchenrat 0. Löher in Gössnitz. Am 6. Dezember 1907 starb in Dresden der evangelische Hofprediger und Oberkonsistorialrat D. Dr. R. Löb er, wenige Monate vor Vollendung seines 80. Lebensjahres. Wer ihm näher gestanden und ihn sowohl in seiner amtlichen Tätig keit, als auch in seinen schriftstellerischen Leistungen ge kannt hat, wird bekennen müssen, dass in ihm einer von den Grossen im Reiche Gottes, in der Kirche unserer Tage dahingegangen ist. Es eignete ihm eine solche Weitschaft wissenschaftlicher Bildung, eine Tiefe spekulativer Begabung, eine Kunst tiefer Schriftauslegung, dass er weiten Kreisen unserer Kirche zu reichem Segen geworden ist und ferner hin bleiben wird. Wenn in Hebr. 13, 7 der Apostel ermahnt: „Gedenket eurer Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben, welcher Ende schauet an und folget ihrem Glauben nach“, so gilt dies auch von dem teueren entschlafenen D. Löber. Er ist für viele durch seine Predigten und Schriften ein Führer zu Christo geworden, und der Schreiber dieser Zeilen, dem es beschieden war, dem teueren Ent schlafenen in dem Pfarramt zu Eichenberg nachzufolgen, verdankt ihm für sein inneres und amtliches Leben eine Fülle von Anregung, Stärkung und Förderung, dass er nicht anders als mit dem Gefühl innigsten Dankes und herzlicher Liebe des teueren Entschlafenen gedenken kann. Die folgenden Zeilen sollen nun Erinnerungen aus der Altenburger Amtszeit D. Löbers festhalten. Als Ergänzung sei dabei auf das Lebensbild hingewiesen, welches der Sohn des Entschlafenen bei Dörffling u. Franke, Leipzig 1908 erscheinen liess.